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Fleisch einkochen

Verfasst: Do 11. Aug 2011, 07:53
von greymaulkin
Wir wollen zum ersten Mal Fleisch einkochen.
Hat jemand ein narrensicheres Rezept zum ausprobieren?
Wir wollen uns ja nicht umbringen....
Hier macht schon das Wort :opa: "Botulismus" :oma: die Runde.
Mir schwebt vor allem vor, Hackfleisch und Hühnerfleisch einzukochen, Hühnerfleisch eventl mit der Brühe zusammen. Nur wie gesagt, es sollte narrensicher sein.

Gruß, Bärbel

Re: Fleisch einkochen

Verfasst: Do 11. Aug 2011, 09:58
von BernhardHeuvel
Siehe hier: http://weck.de/produkte.html

Dann dort "Preisliste Versand-Service" anklicken, dort findest Du unter der Bestellnummer 706 das WECK-Einkochbuch (ISBN-Nummer: 3-921034-05-1) Stück 12,80 €

Da steht alles drin - und noch mehr. ;)

Oder hier: http://www.shop-weck.de/shopindex.htm

Da steht auch das Hintergrundwissen zum Einkochen von Fleisch drin.

Viel Freude beim Einkochen!

Bernhard

Re: Fleisch einkochen

Verfasst: Fr 12. Aug 2011, 08:13
von greymaulkin
Hallo, Bernhard
Das Weck Kochbuch wurde hier schon öfters erwähnt. Ich hab zwar Einkochbücher, aber eher zu Obst und Gemüse. Und ein uraltes zerfleddertes, das sich mit Räuchern beschäftigt.
Okay, wir risikieren es :)

So, hab's bestellt.
Ich denke, Weckgläser gehen ja einfach auf, wenn das Fleisch schlecht wird, nicht wie in Dosen, nicht wahr?

Gruß, Bärbel

Re: Fleisch einkochen

Verfasst: Fr 12. Aug 2011, 09:44
von BernhardHeuvel
Die Weckgläser sind unschlagbar gut. Ich habe seither alle Twist-Off-Gläser nicht mehr in Benutzung zum Einkochen. Auch gut und unbedingt ausprobieren: Kuchen im Weckglas.

Viele Grüße
Bernhard

Re: Fleisch einkochen

Verfasst: Fr 12. Aug 2011, 14:40
von Landfrau
Das Weck - Buch ist wirklich eines der besten zum Thema.

Allerdings sind nicht alle Ausgaben identisch - in meinen steht zB sehr viel über Fleisch, aber wenig zu Gläserkuchen.
Eine Freundin hat eine Ausgabe, in der es umgekehrt ist.

Vllt ändern die den Inhalt gelegentlich???

Man kann übrigens auch wunderbar Pumpernickel in Gläsern backen.

Ein österr. Buch über Bäuerliche Hausschlachtung geht auch aufs Einkochen von Fleisch und Wurst ein, es hat danach deutliche Vorteile gegenüber dem Einfrieren.

Gegen (Angst vor) Botulismus hilft Tyndallisieren....

Letztlich ist jede Wurst im Glas oder in der Dose eingekochtes Fleisch.

Wichtig ist mMn nicht mit der Kochzeit zu geizen.
Die ist allerdings recht lang und daher empfiehlt sich, das mit Holzfeuer zu machen und in möglichst großen Chargen.

Landfrau

Re: Fleisch einkochen

Verfasst: Fr 12. Aug 2011, 23:24
von Hildegard
Ich wecke immer wieder Fleisch ein. Rinderbraten, Faschiertes, es gehen sogar Wiener Schnitzel, Chilicon carne...
Wichtig ist: Sauber arbeiten! und die Einkochzeiten einhalten. Das ist mit Holzherd am wirtschaftlichsten.
Es ist für mich einfach praktisch, wenn ich es eilig habe und die Hauptspeise schon fertig ist und nur mehr Beilagen gekocht werden müssen. Ich habe aber auch einige Salate im Glas auf Vorrat.SaUERKRAUT; Rote Rüben, Fisolen, Tomaten.
Bei Gläsern mit Gummidichtung ohne Dauerbügel ist man sicher, denn sollte etwas gären, dann geht sofort der Deckel auf.Daher in den ersten Tagen kontrollieren.
Auch Erdbeermarmelade hält im Weck-Glas schimmelfrei.

Re: Fleisch einkochen

Verfasst: Mo 15. Aug 2011, 16:46
von Landfrau
Vllt darf ich einige der obigen Aussagen noch ergänzen, nachdem ich heute ein hochinformatives Gespräch dazu führen konnte:

- Die empfohlenen Einkochzeit für rohes Fleisch (180 min kochend) beziehen sich auf Warmfleisch, welches extrem geringere Keimzahlen hat als abgehangenes Fleisch. Warmfleisch bekommt man aber wohl nur im Rahmen von Hausschlachtungen.

- Die Gefahr des Botulismus wird, heißt es, von der KOnservenindustrie übertrieben dargestellt.
Es gibt ca 50 Fälle von Botulismus durch Hauskonserven pa in D, welche aber, wenn überhaupt aus KOnserven, aus solchen mit Zwangsverschlüssen stammen (Twist Off, Bügelverschlüsse). Eine andere wichtigere Quelle sind zB SChinken.
Das Clostridium lebt in gesellschaft mit einer gasbildenden Bakterie - wenn also Clostridien im Glas aktiv sind, bildet sich GAs, was bei einem herkömmlichen Einkochglas nicht verborgen bleibt.
Und sie entsteht nicht aus dem Nichts. Clostridium botulinum lebt am / im Boden - und bei einer akkuraten Schlachtung und Verarbeitung besteht keine ernsthafte Gefahr, es ins Glas zu bekommen. Buschbohnen sind da bei weitem gefährdeter.

- Die Herstellung häuslicher Konserven ist durchs Tiefkühlen, besser gesagt die dazugehörige Lobbyarbeit, und vermutlich noch die Emanzipation von der HAusarbeit ziemlich ins Abseits geraten. Ob zu Recht, werden wir für Fleischkonserven, kurzfristig ausprobieren.

Landfrau

Re: Fleisch einkochen

Verfasst: Mi 17. Aug 2011, 14:13
von greymaulkin
BernhardHeuvel hat geschrieben:Die Weckgläser sind unschlagbar gut. Ich habe seither alle Twist-Off-Gläser nicht mehr in Benutzung zum Einkochen. Auch gut und unbedingt ausprobieren: Kuchen im Weckglas.

Viele Grüße
Bernhard
Ja, das machen wir erfolgreich zum Enteneierkonservieren.
Hildegard hat geschrieben:Ich wecke immer wieder Fleisch ein. Rinderbraten, Faschiertes, es gehen sogar Wiener Schnitzel, Chilicon carne...
.
Chili con carne, das finde ich interessant. Wie machst du das genau?
Und Wiener Schnitzel...die sind doch paniert. Werden die nicht labberich?
@Landfrau: Bohnen habe ich schon vor Jahren aufgegeben. Der Anteil der sich öffnenden Gläser ist zu hoch.

Die langen Einkochzeiten schrecken wirklich ab.
Ist es nicht günstiger, das Brathähnchen im Originalzustand :haha: aufzuheben und erst kurz vorm Essen zu schlachten?
Günstiger ist es aber auch, zwei Suppenhühner gleichzeitig in den Topf zu stecken und dann Fleisch und Brühe einzukochen.
Wenn im Herbst unser Jungbulle in handlichen Portionen auftaucht, geht einfrieren rasch, aber dann brennt ja spätestens nächstes Jahr auch schon das Feuer im Küchenofen. Da ist vorher üben vielleicht ganz gut, ehe wir da mit einer Batterie sich öffnender Gläser dastehen :hmm: Steaks einkochen ist eh sinnfrei :pft:
In unserem neuen Weckbuch ist Fleisch und Wurst kurz gehalten. Aber wenn das Prinzip sitzt, ausprobieren können wir selbst.
Das Thema "Botulismus" haben wir abgehakt. Kein Twist-off, keine Zwangsverschlüße. geht das Glas auf, kommt es auf den Kompost. Viehzeug, was da dran geht, muß sich selbst entscheiden, das muss es sich bei allem anderen, was wir nicht mehr essen wollen schließlich auch. (Nein, ich erwähne jetzt nicht die legendären Rumtopfreste :mrgreen: )

Mal gespannt, Bärbel

Re: Fleisch einkochen

Verfasst: So 2. Sep 2012, 16:23
von Sonnenblumeli
Hildegard hat geschrieben:Ich wecke immer wieder Fleisch ein. Rinderbraten, Faschiertes, es gehen sogar Wiener Schnitzel, Chilicon carne...
Wichtig ist: Sauber arbeiten! und die Einkochzeiten einhalten.
Mein Mann macht immer Leberwurst von Hühnerleber. Ich habe mich aber noch nicht getraut :ohoh: die Wurst einzukochen. Wie lange und bei wieviel Grad muss ich die Wurst denn einkochen?
LG Sonnenblumeli :kaffee:

Re: Fleisch einkochen

Verfasst: Mo 3. Sep 2012, 09:26
von si001
Ich habe vor ca. 4 Wochen Fleisch für Frikassee eingekocht. Ich hab´s einfach mal probieren wollen:

Hühnchen kochen. Kleingeschnittenes Fleisch in ein Glas geben.
Hackfleischbällchen herstellen (Dabei die Zwiebel entweder anbraten oder reiben, weil Zwiebel, die nicht ganz durch ist, der Schwachpunkt beim Einkochen ist.) Die Hackfleischbällchen roh ins Glas geben.
Kapern ins Glas.
Mit Brühe aufgießen.
Glas Verschließen und bei 100 °C, 75 min einkochen.

Vor 4 Tagen habe ich ein Glas geöffnet - es war einwandfrei.