Kulturen und Enzyme bevorraten
Verfasst: Mo 27. Jun 2011, 12:20
Moin,
wie wäre es, wenn man Hefen, Enzyme, Bakterienkulturen nicht kaufen könnte?
Wenn man da selber für sorgen muss?
mal als ungeordnetes Brainstorming, über Kommentare und Erfahrungen dazu freue ich mich sehr.
1. die gute Nachricht: Sauerteig ist kein Problem, es gibt jahrhunderte alte, kann man ohne Kühlung quasi ewig am Leben behalten, regelmäßiges Verwenden vorausgesetzt.
2. Milchsäurekulturen (Säurewecker und Joghurt)
a. gibt es gefriergetrocknet zu kaufen - welche Art der Lagerung optimiert die Haltbarkeit dieser Kulturen? ANgenommen eine ungeöffnete Verpackung, das Granulat ist unter SChutzgas abgefüllt, denke ich. Wie behandelt man so eine Kultur am besten - rehydrieren, starten?
b. kann man, ich war erstaunt, tiefkühlen (Molke oder Produkt). Aber so eine Tiefkühler kann ja mal ausfallen. Auch hier - wie am besten ins Leben zurückholen?
c. Muss man dann "warten", dass die zufällig richtige Kultur sich in der Käseküche ausbreitet? Ich liebe den Geschmack wilder Kulturen nicht. Den reinen Balkan-Joghurts sehr. Aber gerade das gedeiht hier nicht von selber, weil viel zu kalt, man muss die Kultur sorgsam hüten, von selber stellt sie sich nicht ein.
d. Kann man eine Kultur weitervermehren? MAn kann, aber welche Parameter entscheiden übers Gelingen?
3. Hefen
eigentlich wie Bakterien zu betrachten
a. Gefriertrocknung, klar, gibt es als Backhefe und als BRauhefe. max LAgerdauer und Konditionen? Reaktivierung?
b. Tiefkühlen - bisher nicht probiert. Mal testen mit nem Würfel Backhefe.
c. Auf den Zufall warten - eher ungern. Teige werden eher Sauerteig werden denn Hefeteig, bei den Hefen zur alk. Gärung bin ich auch nicht scharf auf Zufallsprodukte, wegen Geschmack, Alkoholverträglichkeit und Methanolbildung.
d. Weitervermehren - müsste bei alk. Hefen eigentlich gehen - hat schon mal jemand von einer Apfelweinsaison bis zur nächsten eine Kultur durch Weiterzüchten am Leben erhalten? Und bei Backhefe?
e. es gibt von einem Anbieter Keramiken (nein, nicht EM!!!), die man wohl mit einer Kultur beladen kann - warum funktioniert das (oder nicht) und wie hebt man diese beladenen Keramiken dann auf? Und wie reaktiviert man die am klügsten?
4. Enzyme, zB Pektinase und Lab
a. gibt es getrocknet (Labtabletten von Hobbythek), aber das ist ja keine Dauerlösung. Wie lange bleibt die AKtivität bei welcher LAgerung?
b. In flüssiger Form Tiefkühlen - hilft das?
c. "Zufällig" kommt man nicht an Enzyme. Aber wenn einem so eine Milchlamm in den Schoß fällt - was macht man, um mit dem Labmagen Käse herzustellen und wie lange "hält" so ein LAbmagen bzw was man daraus gewinnt / herstellt?
d. weitervermehren - geht nicht.
e. Alternativen: Arbeitet jemand von euch (wie?) regelmäíg mit Labkraut? Gibt es andere Pflanzen, die für die Milchgerinnung verwendet werden können?
5. Kulturen für die Fleischreifung
hier Variante c - der Zufall. Vllt bin ich nicht informiert oder sensibel genug, aber die reifung roher Fleisch- und Wurstwaren hab ich bisher immer erfolgreich dem Zufall überlassen. Da scheint man in D kein Problem mit zu haben, zumindest in Altbauten. Fremdschimmel konnte immer durch Abwaschen mit Salzwasser, bei den "Ecken" im Schinken durch Beträufeln mit Milchsäure vermieen werden.
Im Ernst, Mensch verzehrt ja fast minderheitlich Nahrungsmittel, die nicht enzymatisch bzw mikrobiell aufgeschlossen sind.
Ob es Genussmittel sind wie tee oder Wein oder Bier, Backwaren, Milchprodukte, abgehangenes Fleisch, Rohwurst und Schinken, die kleinen helferlein sind fast immer und überall dabei.
Dazu noch die bei uns eher seltenen Sachen wie Gärgetränke (KOmbucha, Kwass, Wasserkefir...), milchsaures Gemüse und Obst, etliche Würzzutaten werden mikrobiell aufgeschlossen.
Der mensch ist zwar kein Wiederkäuer, aber er hat, teilweise, seine Verdauung vorverlegt - in die NAhrungszubereitung mit Hilfe von MOs und Enzymen.
Rati, Steilvorlage!
Was macht der kleine Selbstversorger, wenn all die Anbieter von Kulturen und Enzymen von heut auf morgen sich in Luft auflösen?
danke, LAndfrau
wie wäre es, wenn man Hefen, Enzyme, Bakterienkulturen nicht kaufen könnte?
Wenn man da selber für sorgen muss?
mal als ungeordnetes Brainstorming, über Kommentare und Erfahrungen dazu freue ich mich sehr.
1. die gute Nachricht: Sauerteig ist kein Problem, es gibt jahrhunderte alte, kann man ohne Kühlung quasi ewig am Leben behalten, regelmäßiges Verwenden vorausgesetzt.
2. Milchsäurekulturen (Säurewecker und Joghurt)
a. gibt es gefriergetrocknet zu kaufen - welche Art der Lagerung optimiert die Haltbarkeit dieser Kulturen? ANgenommen eine ungeöffnete Verpackung, das Granulat ist unter SChutzgas abgefüllt, denke ich. Wie behandelt man so eine Kultur am besten - rehydrieren, starten?
b. kann man, ich war erstaunt, tiefkühlen (Molke oder Produkt). Aber so eine Tiefkühler kann ja mal ausfallen. Auch hier - wie am besten ins Leben zurückholen?
c. Muss man dann "warten", dass die zufällig richtige Kultur sich in der Käseküche ausbreitet? Ich liebe den Geschmack wilder Kulturen nicht. Den reinen Balkan-Joghurts sehr. Aber gerade das gedeiht hier nicht von selber, weil viel zu kalt, man muss die Kultur sorgsam hüten, von selber stellt sie sich nicht ein.
d. Kann man eine Kultur weitervermehren? MAn kann, aber welche Parameter entscheiden übers Gelingen?
3. Hefen
eigentlich wie Bakterien zu betrachten
a. Gefriertrocknung, klar, gibt es als Backhefe und als BRauhefe. max LAgerdauer und Konditionen? Reaktivierung?
b. Tiefkühlen - bisher nicht probiert. Mal testen mit nem Würfel Backhefe.
c. Auf den Zufall warten - eher ungern. Teige werden eher Sauerteig werden denn Hefeteig, bei den Hefen zur alk. Gärung bin ich auch nicht scharf auf Zufallsprodukte, wegen Geschmack, Alkoholverträglichkeit und Methanolbildung.
d. Weitervermehren - müsste bei alk. Hefen eigentlich gehen - hat schon mal jemand von einer Apfelweinsaison bis zur nächsten eine Kultur durch Weiterzüchten am Leben erhalten? Und bei Backhefe?
e. es gibt von einem Anbieter Keramiken (nein, nicht EM!!!), die man wohl mit einer Kultur beladen kann - warum funktioniert das (oder nicht) und wie hebt man diese beladenen Keramiken dann auf? Und wie reaktiviert man die am klügsten?
4. Enzyme, zB Pektinase und Lab
a. gibt es getrocknet (Labtabletten von Hobbythek), aber das ist ja keine Dauerlösung. Wie lange bleibt die AKtivität bei welcher LAgerung?
b. In flüssiger Form Tiefkühlen - hilft das?
c. "Zufällig" kommt man nicht an Enzyme. Aber wenn einem so eine Milchlamm in den Schoß fällt - was macht man, um mit dem Labmagen Käse herzustellen und wie lange "hält" so ein LAbmagen bzw was man daraus gewinnt / herstellt?
d. weitervermehren - geht nicht.
e. Alternativen: Arbeitet jemand von euch (wie?) regelmäíg mit Labkraut? Gibt es andere Pflanzen, die für die Milchgerinnung verwendet werden können?
5. Kulturen für die Fleischreifung
hier Variante c - der Zufall. Vllt bin ich nicht informiert oder sensibel genug, aber die reifung roher Fleisch- und Wurstwaren hab ich bisher immer erfolgreich dem Zufall überlassen. Da scheint man in D kein Problem mit zu haben, zumindest in Altbauten. Fremdschimmel konnte immer durch Abwaschen mit Salzwasser, bei den "Ecken" im Schinken durch Beträufeln mit Milchsäure vermieen werden.
Im Ernst, Mensch verzehrt ja fast minderheitlich Nahrungsmittel, die nicht enzymatisch bzw mikrobiell aufgeschlossen sind.
Ob es Genussmittel sind wie tee oder Wein oder Bier, Backwaren, Milchprodukte, abgehangenes Fleisch, Rohwurst und Schinken, die kleinen helferlein sind fast immer und überall dabei.
Dazu noch die bei uns eher seltenen Sachen wie Gärgetränke (KOmbucha, Kwass, Wasserkefir...), milchsaures Gemüse und Obst, etliche Würzzutaten werden mikrobiell aufgeschlossen.
Der mensch ist zwar kein Wiederkäuer, aber er hat, teilweise, seine Verdauung vorverlegt - in die NAhrungszubereitung mit Hilfe von MOs und Enzymen.
Rati, Steilvorlage!
Was macht der kleine Selbstversorger, wenn all die Anbieter von Kulturen und Enzymen von heut auf morgen sich in Luft auflösen?
danke, LAndfrau