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Milch und Käse für den Winter?
Verfasst: Mo 7. Feb 2011, 17:53
von Landfrau
Moin,
zwar hat dies Jahr das Melken noch nicht begonnen, aber auch die Frage ist ja nicht ganz neu.
Geht man einigermaßen saisongerecht mit dem Milchtier um, gibt es für etliche Monate in der dunklen Jahreszeit keine Milch. In den hellen Monaten hat man von zwei Schafen schon mehr, als man zu zweit braucht.
Wie macht ihr das mit der Milchversorgung im Winter?
Geht es ganz ohne Milch und Käse?
Zukaufen?
Oder sorgt ihr vor?
Das ist der Kern meiner Frage - wie macht ihr Milch haltbar oder haltbaren Käse?
Tiefkühlen ist für mich allerdings keine Option.
Jeder hat so seine kleinen Macken ;-).
Landfrau
Re: Milch und Käse für den Winter?
Verfasst: Mo 7. Feb 2011, 18:41
von Thomas/V.
Pecorino? oder andere Hartkäse, die halten sich 1 Jahr und länger
http://de.wikipedia.org/wiki/Pecorino_%28K%C3%A4se%29
Re: Milch und Käse für den Winter?
Verfasst: Mo 7. Feb 2011, 18:50
von Landfrau
Ja, das weiß ich wohl, dass es so etwas gibt, Thomas.
Wär ne feine sache für nen Auflauf zB, oder über ein hefegebäck.
Die Frage war - wie macht ihr das, also wie lässt er sich mit Bordmitteln oder selbstbastelbarem Gerät herstellen und welche Erfahrungen habt ihr gemacht mit Herstellung, Haltbarkeit, Geschmack etc.
Da würd ich gern dazu lernen, um nicht das ganze Rad neu erfinden zu müssen.
Landfrau
Re: Milch und Käse für den Winter?
Verfasst: Mo 7. Feb 2011, 19:46
von Sabi(e)ne
Moin, Landfrau,
Hartkäse geht angeblich mit Bordmitteln nicht, aus bakteriellen und temperatur/luftfeuchtigkeitssteuerungstechnischen Gründen:
In der wochenlangen Reifezeit sind die Hartkäse extrem anfällig für Schimmelbefall. Bei Versuchen der Hobbythek hatten sich immer wieder unerwünschte Schimmelkulturen gebildet. Von harmlosen bis hin zu gefährlichen u.U. krebserzeugenden Inhaltsstoffen. Es scheint unserer Ansicht nach in der heimischen Küche nicht möglich zu sein, so sauber zu arbeiten."
.
Hab ich aber noch nicht ausprobiert.
Ich denke, da wird aus haftungstechnischen Gründen übertrieben, schließlich waren alle Hartkäse mal Bauernkäse, sprich, ohne besondere Hygienemaßnahmen, und haben das auch alle überlebt.
Warum gönnst du dir nicht mal einen Fortgeschrittenen-Käsekurs beim Profi?
Was gut geht, ist halt Quark/Frischkäse/Sahne einfrieren.
Was ich auf der to-do-Liste habe, ist Feta machen und in dünnen Scheibchen solartrocknen, bis knusperhart, und dann mit Trocknungsmittel in Einmachgläsern kühl & dunkel lagern. Da sollte dann der Salzgehalt auch für eine gewisse Haltbarkeit sorgen, wird aber letzten Endes das Ranzigwerden des Butterfetts nicht verhindern.
Re: Milch und Käse für den Winter?
Verfasst: Mo 7. Feb 2011, 20:33
von smallfarmer
Hallo Landfrau
Ich sehe da verschiedene Möglichkeiten. Aber zuerst eine grundsätzliche Frage.
Was ist dir lieber. 12 Monate melken, jeden Tag ca. 3 ltr.Milch oder alternativ so wie du es jetzt zur Zeit betreibst mit einer
4 monatigen milchfreien Zeit und dann 8 Monate ca 5-6 ltr. Tagesmilch.
smallfarmer
Re: Milch und Käse für den Winter?
Verfasst: Di 8. Feb 2011, 14:57
von Landfrau
Smallfarmer, so wie jetzt möchte ich das weitermachen.
ich weiß, dass ich mit Macht erreichen könnte, dass die Lämmer im Halbjahrestakt fallen.
Aber ehrlich gesagt - ich genieße auch die melkfreien MOnate.
Mein Aktivitätszyklus und -bedarf folgt der JAhreszeit - und im Winter mal 12 Stunden schlafen zu können empfinde ich als ganz großen Luxus.
Hast du schonmal Hartkäse gemacht?
Dies jahr musste ich in puncto Verpflichtung 6 Wochen eher ran als geplant - ein Mutterschaf ist gestorben (Sepsis durch unvollständig abgegangene Nachgeburt), heißt also, Flaschenlämmer füttern. Morgens, mittags, abends, nachts....
Heißt auch, ich werde dies JAhr zwei Erstlingsmütter melken, ist also auch kein allzugroßer Milchüberschuss zu erwarten.
Sabine, du erinnerst dich an Julika? Wir haben dort mal so einen harten Käse probiert, der war geräuchert.
Mein Liebster fand ihn nicht ganz so doll, möchte aber trotzdem gern auch im Winter Käse. Männer sind hinsichtlich Energiezufuhr und Eiweißgehalt im Essen irgendwie anspruchsvoller ;-).
ich glaube auch nicht, dass es wg. MOs nicht klappt - der HArtkäse zeichnet sich ja gerade dadurch aus, dass er für MOs zu wenig verfügbares Wasser hat. Ich sehe eher das Problem mit der Rindenbildung (wie kriegt man die hin), dem Pressen (mit Tuch oder ohne, wie lange, wie sehr) und der Lagerung / Reifung (klimatische Bedingungen).
Ein Problem ist, das wird mir jetzt keiner glauben - ich esse keinen Käse. Genauer gesagt, keinen gereiften Käse.
Also Frischkäse und feta ist okay und erhitzter "Radiergummikäse" auf Pizza auch.
Alles andere ist dank frühkindlichen Traumas verloren (wurde als kleines Kind im Krankenhaus genötigt, ne Käsestulle zu essen - hab die danach auf den Teller gekotzt, damit war das Thema durch, für immer)
Und darum weiß ich auch nicht so recht, wohin des Wegs, ich könnte also geruchlich und geschmacklich kaum urteilen und muss mich maximal schlaumachen vorher. Aber ich kenne auch Imker, die sind Diabetiker oder bienengiftallergisch und imkern auch. Warum soll man als Käseabstinenzler nicht auch Hartkäse machen?
Wenn es also grundsätzlich irgendwie geht und man vllt an der ergebnisqualität basteln muss - ich bin für alle Berichte sehr dankbar.
Dass mit dem trocknen von feta - da bin ich etwas skeptisch. Also, man wird den sicher trocken kriegen, aber die Oxidation dürfte wirklich den geschmack stark beeinträchtigen. Es ist das, was ich am wenigsten mag, wenn salzlakenkäse zu lange an der Luft gelagert wurde - man tut ihn ja nicht grundlos in Molke oder Öl.
Wenn man unter Schutzatmosphäre trocknen könnte oder gefriertrocknen..... .
VIele Grüße, LAndfrau
Re: Milch und Käse für den Winter?
Verfasst: Di 8. Feb 2011, 17:02
von Olaf
Komisch. Harter Käse, vielleicht hat er den Namen Hartkäse nicht verdient, entsteht bei mir problemlos als nicht erwünschtes Endprodukt der Schnittkäseproduktion. Aber man kann ihn immerhin reiben und wie Parmesan verwenden.
Hab unlängst einen von vor 2 Jahren entsorgt, damit hätt man Scheiben einschmeißen können.
Das Krankenhaustrauma hatte ich übrigens mit ca. 7 mit Spinat, meinen hab ich übers Bett gereiert, mir wird noch heute vom Geruch schlecht.
Dafür ess ich Käse in ALLEN Varianten.
Alle Frischkäsevarianten leg ich oft in Öl ein, mit bisschen Salz, manches haben wir sc hon ein halbes Jahr später gegesen, aber das meißte wird nic ht alt...
Olaf
Re: Milch und Käse für den Winter?
Verfasst: Di 8. Feb 2011, 17:32
von Sabi(e)ne
Moin, Landfrau,
in meinem zweiten Käsemach-Buch sind ne Menge Hartkäserezepte, auch welche für Schafmilch (mein Scholz ist leider irgendwo verlorengegangen), ich mach morgen Kopien und tu sie in die Post, dann brauchst du dir ein paar Gedanken weniger zu machen, ist alles ziemlich genau beschrieben.

Re: Milch und Käse für den Winter?
Verfasst: Di 8. Feb 2011, 20:17
von Landfrau
Danke dafür, Sabine!
Olaf, nennt man das nicht BAkelit, was du da entsorgt hast ;-)?
Landfrau
Re: Milch und Käse für den Winter?
Verfasst: Mi 9. Feb 2011, 12:25
von Olaf
ja, Bio-Bakelit, ist nämlich ohne Erdöl und biologisch abbaubar. Ich sollt ein Patent drauf anmelden.
Noch lieber hätt ich allerdings Schnittkäse....