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Einkochthermometer/Einkochtopf selber "basteln"?

Verfasst: Mi 20. Nov 2013, 13:15
von guzzmania
Liebe alle,

Ich möchte mich jetzt gerne ans Einkochen (= Einrexen, Einwecken) wagen. Theoriewissen habe ich mir angelesen. In der Praxis habe ich noch nie gesehen, wie das abläuft. Marmeladekochen mit der Heiß-Einfüll-Methode kann ich.

Dazu meine Frage: Ich habe keinen professionellen Einkochtopf mit Thermometer und Loch im Deckel. Ich habe aber einen großen alten Emaille-Kochtopf. Kann ich den verwenden, und ein Allegbrauchsthermometer immer wieder zum Themparaturmessen hineinhalten? Oder vielleicht ein Loch in den Deckel bohren und das Thermometer drinnen fixieren?

Elektro-Einkochautomaten mit integriertem Thermometer und Timer interessieren micht nicht. ;) Ich betrachte es als sportliche Herausforderung, diese Kunst in der low-tech-Variante zu erlernen. :michel:

Für Eure Tipps wäre ich Euch dankbar!
guzzmania

Re: Einkochthermometer/Einkochtopf selber "basteln"?

Verfasst: Mi 20. Nov 2013, 13:20
von Knurrhuhn
Gegen die Loch-im-Deckel-Methode sollte nichts sprechen. Im Grunde ist ein Einkochtopf ja auch nichts anderes als ein großer Kochtopf, halt mit Loch im Deckel?
Würde das jedenfalls bevorzugen, da durch Deckel-anheben ja doch jedes Mal eine Menge Energie/Hitze verloren geht.
Die Thermometer bekommt man ja einzeln zu kaufen, sind auch so teuer nicht.

Re: Einkochthermometer/Einkochtopf selber "basteln"?

Verfasst: Mi 20. Nov 2013, 13:29
von guzzmania
Danke, Knurrhuhn.

Wegen dem Thermometer hätte ich noch eine genauere Frage: Viele Einkoch-Thermometer scheinen nicht sehr langlebig zu sein, wenn man Amazon-Kundenrezensionen glauben darf.

Könnt Ihr mir eines empfehlen?

Re: Einkochthermometer/Einkochtopf selber "basteln"?

Verfasst: Mi 20. Nov 2013, 13:48
von Knurrhuhn
Ich würde wohl eines von Weck kaufen. Dazu gibt's auch Rezensionen bei Am****, aber lies Dir die mal durch - völlig banane, viele (negativ-)Bewertungen haben mit dem Teil selber nix zu tun :eek:
http://www.amazon.de/product-reviews/B0 ... 30TKKTOB7N

Grundsätzlich glaube ich, daß tatsächlich viele Dinge "früher besser" waren. Man liest das so oft, daß man mit Vorgängermodellen sehr zufrieden war, aber mit den neueren des gleichen Herstellers dann nicht mehr (so sehr). Ich fürchte, das liegt am allgemeinen Trend, daß da keine langlebigen Sachen mehr hergestellt werden SOLLEN. :sauenr_1:

Vielleicht mal bei ibääh nach einem alten gucken, oder auf Flohmärkten?

Re: Einkochthermometer/Einkochtopf selber "basteln"?

Verfasst: Mi 20. Nov 2013, 14:46
von guzzmania
Liebe Knurrhuhn und alle,

Danke für den Hinweis auf die Banane-Rezensionen. Aber zwei sind dabei, die vom Verrosten schreiben. Das irritiert mich schon. Ich denke auch, dass viele Firmen die Sachen absichtlich immer schrottiger herstellen.

Für Flohmarkt fehlt mir leider die Muße, und ibäh bzw. w********.at sind leider nicht sehr ergiebig.

Bei Manufactum gibt's ein "Allgebrauchsthermometer", das sich angeblich zum Einkochen eignet. Das ist aber aus Glas (zerbrechlich!), und mir fehlt die zündende Idee, wie ich das fix im Deckel montieren könnte:
http://www.manufactum.de/allgebrauchsth ... https=true

Kennt das wer?

Liebe Grüße,
guzzmania

Re: Einkochthermometer/Einkochtopf selber "basteln"?

Verfasst: Mi 20. Nov 2013, 14:51
von Sabi(e)ne
In einen emaillierten Deckel ein Loch zu schneiden, bedeutet den Anfang vom Rost....
Ich würde es nur machen, wenn kein Einkochtopf mit Loch im Deckel anderweitig zu beschaffen wäre.
Die Weck-Thermometer sind halt alle nur aus Stahlblech, was irgendwann rostet - in Edelstahl hab ich bislang nur teure Profiteile gesehen, wie für Käsereien etc.

Re: Einkochthermometer/Einkochtopf selber "basteln"?

Verfasst: Mi 20. Nov 2013, 14:56
von Kerstines
Und ich würde auf die Bastelei UND das Thermometer erstmal völlig verzichten!
Mit ein klein wenig Erfahrung in der Küche merkt man doch am Wassergeräusch, ob es kocht ( für die 100 °) oder eben knapp darunter ist (für etwa 90 °).
Als Grobeinteilung und für das normale "Haushaltseinkochen" reicht das doch.
Wichtig sind gescheite Gläser, gute Einweckgummis und Sauberkeit beim Arbeiten und Mindesteinkochzeit (je nach Einkochgut) beachten :hhe:

Ich schrieb ja schon mal, daß ich bis heute einzelne Gläser (so denn mal kleine Mengen anfallen) in einem ganz normalen Kochtopf (auf den Boden einen Lappen legen und dann mit Wasser auffüllen) einkoche, auch ohne Thermometer.

:) Kerstines

Re: Einkochthermometer/Einkochtopf selber "basteln"?

Verfasst: Mi 20. Nov 2013, 15:47
von krabbe
Ich habe mit dem Einkochen auch mit einer gebastelten Lösung angefangen. Ein grosser Edelstahltopf mit Glasdeckel war vorhanden. Dazu haben wir uns einen billigen Aludeckel und ein 08/15 Einkochthermometer gekauft. Göga hat ein Loch in den Aludeckel rein gestochen und dieses dann grösser gemacht. War zwar eine "Fummelarbeit", aber ging ganz gut. Das Einkochthermometer sieht so aus, wie das von Weck. Wenn du mal auf das Bild schaust, siehst du unter der Thermoanzeige einen Ring. Der ist bei mir verstellbar und dient dazu, das Thermometer auf dem Deckel in der richtigen Höhe zu befestigen. Du brauchst also nichts innen zu basteln. Unser Aludeckel hat dann übrigens noch einen passenden Korken für das Loch bekommen und dient so als ganz normaler Deckel.

Deinen Deckel würde ich übrigens auch nicht aufbohren. Wäre mir zu schade drumm.
Das Thermometer vom Manufaktum würde ich fürs Einkochen nicht verwenden. Das scheint mir doch sehr bruchgefährdet. Zudem du bei jedem hoch heben des Deckels Temperatur verlierst.

Einkochen ohne Thermometer geht Sicherlich. Ich persönlich habe lieber ein Thermometer. So kann ich bei niedrigeren Temperaturen besser die entsprechende Gradzahl halten. Höher zu kochen fände ich schade. Zu wenig heiss gefährdet die Haltbarkeit.

Ach ja, der Hinweis von Kerstines mit dem Lappen auf dem Boden ist wichtig. Wenn du nichts auf dem Boden hast klappern die Gläser ziemlich rum. Und das bekommt denen nicht wirklich. Ich nehme ein Auskühlgitter vom Backen. Geht prima.

Gut Einkoch! :)

Re: Einkochthermometer/Einkochtopf selber "basteln"?

Verfasst: Mi 20. Nov 2013, 17:17
von Griseldis
Kerstines hat geschrieben:Und ich würde auf die Bastelei UND das Thermometer erstmal völlig verzichten!
Mit ein klein wenig Erfahrung in der Küche merkt man doch am Wassergeräusch, ob es kocht ( für die 100 °) oder eben knapp darunter ist (für etwa 90 °).
Als Grobeinteilung und für das normale "Haushaltseinkochen" reicht das doch.
Wichtig sind gescheite Gläser, gute Einweckgummis und Sauberkeit beim Arbeiten und Mindesteinkochzeit (je nach Einkochgut) beachten :hhe:
Dem stimme ich zu 100% zu.

Einkocherfahrung: fast 40 Jahre, ohne Thermometer (das liegt ungenutzt im Schrank, obwohl ich vor ca. 5 Jahren der Meinung war, dringend eines kaufen zu müssen)

Re: Einkochthermometer/Einkochtopf selber "basteln"?

Verfasst: Mi 20. Nov 2013, 18:17
von Little Joe
... also die Töpfe mit Loch im Deckel schmeissen sie dir in der Bucht nach, deshalb würd ich gar nicht erst versuchen in den Deckel ein Loch reinzumachen. Wenns dir nur ums ausprobieren geht, koch doch erst mal in der Fettpfanne im Backofen ein, geht wunderbar.