Gefahren beim Fleisch und Wurst einkochen

Kerstines
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Re: Gefahren beim Fleisch und Wurst einkochen

#11

Beitrag von Kerstines » Mo 21. Okt 2013, 15:35

Dagmar hat geschrieben:
Mich macht es einfach verrückt, warum bei der gleichen Charge in einigen Gläsern die Wurst schlecht geworden ist und bei anderen die gleichzeitig eingekocht wurden, nichts passiert ist.

Dann scheint es wirklich so, daß in einigen Gläsen ein Keim drin saß.
Waren alle Gläser gleichmäßig neu? Ein Teil schon mal benutzt und ein Teil neu gekauft?
Wenn sich bei der Glaslagerung was keimliches reingeschummelt hat, dann hilft wohl wirklich (und generell) das Einweichen 24 Stunden vorher am effektivsten.

:) Kerstines

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Re: Gefahren beim Fleisch und Wurst einkochen

#12

Beitrag von Dagmar » Mo 21. Okt 2013, 15:38

Hallo Kerstines,

ich habe mir ja den Original Weckeinkochtopf mit Thermostat und Zeitschaltuhr gekauft, damit ich nicht so auf die Temperatur und auch die Zeit achten muss. Bei dem fängt ja die Zeitschaltuhr erst dann an zu laufen, wenn die eingestellte Temperatur erreicht ist.

Die Gläser sind alle aus der gleichen Bestellung und ich glaube, daß ich schon fast jedes mal zum ausprobieren der Rezepte verwendet habe. Scheint wohl wirklich ein oder auch mehrere Keime gewesen zu sein.


@all

Auch hier beim Einkochen merke ich, daß wie in all den anderen Fällen noch kein Meister vom Himmel gefallen ist, deshalb muss ich einfach weiter probieren.

Aber auf jeden Fall werde ich keine Wurst mehr probieren, die nicht wenigstens einige Tage gestanden hat. Sicher ist sicher.


Dagmar
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Re: Gefahren beim Fleisch und Wurst einkochen

#13

Beitrag von Landfrau » Mo 21. Okt 2013, 15:43

Hallo Dagmar,

beim Querlesen deines Eröffnungsbeitrages sind mir ein paar DInge aufgefallen:

- Gläser abtrocknen - man geht nie nie nie mit einem Lappen in ein Glas, das zum Einmachen gedacht ist. Spülen so heiß wie möglich, klar spülen und mit der Öffnung nach unten trocknen lassen - so dass Luft unten reinkommt, auf einem trockenen sauberen Tuch . Ideal: Auf einem Rost über dem holzbef. Küchenherd.....
Dass einen das vor logistische Porbleme stellt, ist mir klar, habe auch grad fürs Schlachten diese Woche gefühlte 1 Million gläser abgewaschen. In der Lebensmittelindustrie werden behälter vorm Befüllen mit H2O2 gespült. Ein ideales verfahren.

- Fleisch, Hülsenfrüchte und grüne Bohnen werden immer immer immer gekocht, d. h. die Einkochzeit rechnet ab Kochbeginn.
Sonst ist die Gefahr, die erforderliche Kerntemperatur nicht zu erreichen, zu groß. Theoretisch erreicht man die zwar auch bei Wassertemp von 90 Grad, aber nur durch eine deutlich !!!! längere Erhitzungsdauer. Und das geht auf die Qualität. man rechnet das mit dem "F - Wert", da gehen als Parameter Temperatur und Heißhaltedauer ein. Der F - Wert soll so niedrig wie möglich, aber so hoch wie nötig sein. Die Erhitzungs- und Abkühlvorgänge so schnell wie möglich (außer bei Grützwürsten, aber das ist ein anderes Thema....)

- Alte Schlachter sagen. was nach 6 Wochen nicht aufgegangen ist, geht auch nach 2 JAhren nicht auf. Will sagen, deine Wartezeit von einigen tagen ist zu kurz.

- Leber ist generell ein heikels Einmachgut, sie ist extrem empfindlich gegen Verderb. Das und die zu geringe Kochzeit dürften schon ausreichen für Verderb. Evtl. waren auch noch Getreideprodukte, Ei, Milch, rohe Zwiebel mit drin? All diese Zutaten machen das Konservieren schwierig. Je weniger Zutaten, desto besser haltbar zu machen. Außerdem hast du Geflügel verwendet. Ich finde geflügel hygienemäßig sehr schwierig, das BRühen und Rupfen, die großen Stückzahlen, das ungünstige Verhältnis Oberfläche (die ist ja keimbelastet( zu Fleisch. Du hast mit einem schwierigen Produkt angefangen.

- Außerdem: im Haushalt gelingen eigentlich nur Halbkonserven. Das sind KOnserven, die gekühlt werden müssen, Kälte verzögert mikrobielle Aktivität und damit den Verderb.

- Dichtringe reinigt man vollständig (fettfrei!!!!), lässt sie im liegen (niemals hängend) auf einem sauberen Tuch trocknen und lagert sie liegend, kühl und dunkel in einer Dose.

Ich finde allerdings, dass das Thema Fleisch einkochen übermäßig kompliziert gemacht wird.
Allerbeste Zutaten, sauber arbeiten, lange und heiß genug einkochen, dunkel und kühl lagern, dann ist das nicht schwieriger als Apfelmus.

Beim nächsten Mal besten Erfolg!

L.
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Re: Gefahren beim Fleisch und Wurst einkochen

#14

Beitrag von Landfrau » Mo 21. Okt 2013, 15:59

Nachtrag zur Art der Gläser, das hab ich nun zwar in nem anderen Faden gelesen, passt aber mMn besser hierher:

Der Unterdruck entsteht sowohl bei Twist - off - Gläsern als auch bei Weckgläsern beim Abkühlen )ÄNderung des Luftvolumens im KOpfraum). und nur, wenn die Kontaktfläche mit dem Dichtring absolut sauber und fettfrei ist.

Es ist zutreffend, dass die Lebensmittelindustrie autoklaviert. Die Aufheizzeit der Autoklaven ist wegen ihrer hohen leistung sehr schnell und die bei Überdruck mögliche hohe Temperatur erlaubt kurze Heißhaltezeiten. Das ist sehr schonend für das Lebensmittel. Das Abkühlen verläuft dann ebenfalls mit hohem Temepraturgefälle. Im Haushalt dauern schon das Aufheizen und das Abkühlen zu lange für optimale Lebenmittelqualität und die durch den atmosphärischen Druck limitierte Temperatur von ca 100 Grad celsius erfordert nochmal eine gegenüber den Autoklaven verlängerte Temperatureinwirkdauer - in der Zeit wird der Glasinhalt, grauer, weicher, fader als es sein muss.

Hinsichtlich der HAltbarkeit gelingen aber Haushaltskonserven durchaus, entweder durchs Tyndallisieren (zweifaches Einkochen in def. Zeitabstand, hierbei werden BAkteriensporen erst zum Sprossen gebracht und dann abgetötet).

Alle hausgemachten Wurstgläser sind ja nichts anderes als Fleischkonserven in Twist - off - Gläsern.
Und denen schadet die lange Kocherei nicht wirklich, es ist ja ein stark gewürzter fettiger Fleischbrei, der seinen genusswert primär aus fett und Würze bezieht. Schaden tut ihnen, wenn die Heißkette beim Produzieren nicht gehalten wird, also die Wurstmasse vor dem Einkochen erkaltet. Das führt zu einem vermeidbaren Aufwärmgeschmack.
Und, wie gesagt, gerade bei leberhaltigem sollte hier gaaaanz vorsichtig verfahren werden. Gläser im halbwarmem Zustand (das lieben die Bakterien....) herumstehen zu lassen, ist eine Todsünde.

L.
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Re: Gefahren beim Fleisch und Wurst einkochen

#15

Beitrag von Landfrau » Mo 21. Okt 2013, 16:07

Und noch ein Nachtrag:

Besonders empfindliches oder wertvolles Einkochgut in TO - Gläsern sollte man mindestens kalt und dunkel (Kühlschrank) lagern und man kann es sogar einfrieren.

Eine Bekannte kocht Erdbeermarmelade, füllt sie klassisch heiß in Gläser und friert diese nach dem Erkalten ein. Damit kann sie auf Weihnachtsmärkten Erdbeermarmelade verkaufen, die wie frisch gekocht schmeckt.

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Re: Gefahren beim Fleisch und Wurst einkochen

#16

Beitrag von hobbygaertnerin » Di 22. Okt 2013, 06:36

Hallo Dagmar,
ich habe am Sonntag auch Kaninchenleberwurst gemacht, habe es lieber noch ein wenig länger als im Rezept angegeben bei 100 Grad eingekocht- das Ergebnis hat mich nicht so übermässig begeistert. Klar, dass ohne Pökelsalz die Wurst eher grau wird, ohne fertige Gewürzmischung es doch ein wenig anders schmeckt. Ich bin überzeugt, dass in der gekauften Leberwurst auch noch eine Menge Geschmacksverstärker und viel mehr Fett als in meinem Rezept enthalten ist.
Vorletzte Woche ging bei uns in der Gegend eine böse Darmgrippe rum- hätte ich an diesem Tag zufällig die Leberwurst gekostet- wäre mein Verdacht mit Sicherheit auf die Wurst gefallen.
Aber ich habe auch diese innere Warnlampe in Richtung Fleisch und Wurst-
für nächstes Jahr werde ich mir als Jahresprojekt die Wurstverarbeitung vornehmen, bis dahin ist ein aufgeschnittener kalter Braten, Rillettes auch ein gute Alternative und über die Winterzeit versuche ich mich mit Pasteten, die sich evtl. einfrieren lassen.
Am Liebsten würde ich einen Kurs über Wurstherstellung besuchen, es gibt hier sicher eine Menge Kniffe, die mir fehlen.
Bohnen, Pilze, Fleisch und Wurst einwecken gehört wohl zur höheren Küchenkunst-
da ist mir die gute alte Gefriertruhe doch sicherer, zumindest kenne ich mich damit einigermaßen aus.
Gestern abend haben wir die Leberwurst gekostet, mit feingeschnittenem frischen Knoblauch gewürzt- das hätte meine Meinung fast wieder umgeworfen. War seeeeeeeehr lecker.
Zumindest weiß ich, dass das Rezept für Kaninchenleberwurst funktioniert, sie muss nur ein wenig stehen.
Aber ich werde die ganzen Gläser im Kühlschrank lagern und sie täglich im Auge behalten.
Früher wurde Wurst eingedost, keine Ahnung wie das vor sich ging, braucht man wohl auch die entsprechende Ausrüstung.
Schade, dass wir so weit voneinander wohnen, ich fänds sehr praktisch, so ein Trüppchen interessierter Leute zusammen zu treffen und die eine oder andere Feinheit der Lebensmittelverarbeitung zu erlernen.
Brot backen, Butter und Käsemachen ist auch eine Erfahrungs- und Übungssache- aber beim Fleisch gehört wohl noch viel mehr Know how dazu. Eiweiß ist ein sensibles Lebensmittel.

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Re: Gefahren beim Fleisch und Wurst einkochen ..wichtig..

#17

Beitrag von Saurier61 » Di 22. Okt 2013, 08:53

Hallöle,

Gläser gelagert und dann ausgekocht... böser Fehler...
grundsätzlich werden die Gläser über Nacht in warmes Wasser gelegt und erst dann ausgekocht...
Abtropfen lassen. nicht abtrocknen.... etwas Restwasser im Glas schadet nicht.... :mrgreen:

Warum.... auch in der Luft befinden sich Bakterien-/Schimmel-sporen, die sich dann auf/in den Gläsern absetzen können...
Einige Bakterien (z. B. Bacillus) bilden Dauerstadien (Sporen) aus, in denen der komplette Stoffwechsel zum Erliegen kommt. In diesem Zustand können die Bakterien für sie ungünstige – auch extreme – Umweltbedingungen überstehen und mehrere tausend Jahre überdauern.......
diese Sporen sterben deshalb nicht durch kochen ab... sie müssen erst ein paar Stunden vorher mit Wasser aktiviert werden..... erst im aktivierten Zustand sind sie dann wieder hitzeempfindlich...


Leberwurst und Konsistenz.... sehr fetten Schweinebauch butterweich kochen und dann wolfen.. die rohe Leber.... mit dem Stabmixer ganz fein pürieren, eure Gewürze/Kräuter/Salz zugeben, evt, zum Salz etwas Pökelsalz (wenn die Leberwurst nicht grau sein soll) zugeben.. Zwiebeln und evt. Apfel wird in etwas Kochwasser/Brühe vom Schweinebauch gar gedünstet und dann püriert..evt. auch hier etwas Brühe zugeben... alles vermischen... ist es zu fest... noch etwas Brühe zugeben...bis es die gewünschte streichfähige Konsistenz hat dann in die Gläser geben und einkochen...

übrigens ... auch etwas Zucker gehört in die Leberwurst... auf ein Kilo ca 1 Teelöffel... schmeckt dann viel würziger....

Lieben Gruß von
Helga
Diplomatie ist... Jemanden so zur Hölle zu schicken, dass er sich auf die Reise freut.....

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Re: Gefahren beim Fleisch und Wurst einkochen

#18

Beitrag von Dagmar » Di 22. Okt 2013, 09:02

Hallo Landfrau,

vielen Dank für die ganzen Infos.

Also wenn ich die Gläser nach Gebrauch wasche, nur dann trockne ich die ab. Weil gerade dadurch können durch das Handtuch ja Keime ins Glas kommen. Deshalb stelle ich die vorm Befüllen nochmals in den Wecktopf und koche die Gläser aus. Beim Herausnehmen nehme ich nur die Weck-Zange und stelle die dann umgedreht auf ein frisches Küchentuch (diese sind aber in der Regel leider nicht gekocht - habe eigentlich kaum noch Kochwäsche). Dabei achte ich darauf, daß ich auf keinen Fall mit den Fingern innen ins Glas packe. So daß maximal der Rand des Glases mit dem Handtuch Kontakt hat. Auch die Deckel werden nur am Rand berührt und nicht auf der Innenfläche.
Landfrau hat geschrieben: d. h. die Einkochzeit rechnet ab Kochbeginn.
Gerade deshalb habe ich mir ja den Original Weck Einkochtopf gekauft, da beginnt die Zeitschaltuhr mit dem Ablauf erst dann, wenn die eingestellte Temperatur erreicht ist.
Landfrau hat geschrieben:Sonst ist die Gefahr, die erforderliche Kerntemperatur nicht zu erreichen, zu groß
Da werde ich bei meinen Versuchen einfach mal die Zeiten verlängern. Ich glaube (hoffe) Schaden kann das nicht.
Landfrau hat geschrieben:Alte Schlachter sagen. was nach 6 Wochen nicht aufgegangen ist, geht auch nach 2 JAhren nicht auf. Will sagen, deine Wartezeit von einigen tagen ist zu kurz
Danke für diesen Tipp. Das wußte ich nicht. Da muss bei mir in einigen der Gläser also richtig was los gewesen sein, daß da schon nach ein paar Tagen der Deckel lose war. :daumen:
Landfrau hat geschrieben:- Leber ist generell ein heikels Einmachgut, sie ist extrem empfindlich gegen Verderb
Das Dumme ist, gerade feine Geflügelleberwurst esse ich für mein Leben gerne, deshalb muss und will ich damit weiter experimentieren.
Landfrau hat geschrieben: Außerdem hast du Geflügel verwendet. Ich finde geflügel hygienemäßig sehr schwierig, das BRühen und Rupfen, die großen Stückzahlen, das ungünstige Verhältnis Oberfläche (die ist ja keimbelastet( zu Fleisch. Du hast mit einem schwierigen Produkt angefangen.
Und dabei kommt noch ein weiteres Problem dazu. Ich habe ja (noch) keine eigenen Hühner. Deshalb kaufe ich mir die "guten" :sauenr_1: Hähnchen im Laden. Und wie die gehalten werden - na ja. Aber im Moment versuche ich ja durch die ganzen Versuche zum einen den Herstellungsprozess zu optimieren und zum anderen durch unterschiedliche Rezepte auch eine Wurst zu kreieren, die mir auch schmeckt.

Und da wollte ich eben nicht sehr gutes Geflügelfleisch vergeuden. Sollte ich ein passendes Rezept gefunden haben, dann kommt das in den Ordner und wird für den späteren Gebrauch archiviert.
Landfrau hat geschrieben:- Außerdem: im Haushalt gelingen eigentlich nur Halbkonserven. Das sind KOnserven, die gekühlt werden müssen, Kälte verzögert mikrobielle Aktivität und damit den Verderb.
Ja habe ich auch gelesen, aber da steht sehr häufig eben auch, daß die sich schon ein halbes Jahr im Keller halten sollten.
Landfrau hat geschrieben:- Dichtringe reinigt man vollständig (fettfrei!!!!), lässt sie im liegen (niemals hängend) auf einem sauberen Tuch trocknen und lagert sie liegend, kühl und dunkel in einer Dose.
Genau so mache ich es schon.

Was mir aber auffällt, ich habe wohl kalkhaltiges Wasser und auch auf den Ringen setzen sich dann Kalkreste ab und auch bei den Gläsern beim Kochen. Könnte das eventuell Auswirkungen haben???

Landfrau hat geschrieben:Der Unterdruck entsteht sowohl bei Twist - off - Gläsern als auch bei Weckgläsern beim Abkühlen )ÄNderung des Luftvolumens im KOpfraum). und nur, wenn die Kontaktfläche mit dem Dichtring absolut sauber und fettfrei ist.
Ich benutze nur die Original Weck Gläser und wie ich oben schon beschrieben habe, versuche ich soweit wie möglich hygienisch zu arbeiten, soweit das in einer normalen Küche überhaupt möglich ist. :pfeif:
Ich hoffe, daß ich in Sachsen einen Raum nur für Fleischzerlegung, einkochen, etc. ausstatten kann. Also mit Fliesen an den Wänden und soweit wie möglich Edelstahlmöbel, etc. - Aber das ist leider noch Zukunftsmusik.
Landfrau hat geschrieben:Es ist zutreffend, dass die Lebensmittelindustrie autoklaviert. Die Aufheizzeit der Autoklaven ist wegen ihrer hohen leistung sehr schnell und die bei Überdruck mögliche hohe Temperatur erlaubt kurze Heißhaltezeiten. Das ist sehr schonend für das Lebensmittel. Das Abkühlen verläuft dann ebenfalls mit hohem Temepraturgefälle. Im Haushalt dauern schon das Aufheizen und das Abkühlen zu lange für optimale Lebenmittelqualität und die durch den atmosphärischen Druck limitierte Temperatur von ca 100 Grad celsius erfordert nochmal eine gegenüber den Autoklaven verlängerte Temperatureinwirkdauer - in der Zeit wird der Glasinhalt, grauer, weicher, fader als es sein muss.
Deshalb überlege ich mir ja im Moment diese amerikanischen "Schnellkochtöpfe" zu besorgen. Damit könnte man ja wenigstens hobbymäßig "autoklavieren".
Landfrau hat geschrieben:Gläser im halbwarmem Zustand (das lieben die Bakterien....) herumstehen zu lassen, ist eine Todsünde.
Aber das kann ich doch gar nicht verhindern. Wenn ich die ausgekochten Gläser zum Abkühlen, bzw. vor dem Neubefüllen abstelle, dann kühlen die doch automatisch langsam ab und durchlaufen dabei natürlich auch den halbwarmen Zustand. Oder habe ich da was falsch verstanden???

Vielen lieben Dank für das umfangreiche Beschäftigen mit meinen Problemen. Ich hoffe, daß ich durch all die Tipps vielleicht einmal ohne Angst vor Vergiftungen die Wurst genießen kann.


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Re: Gefahren beim Fleisch und Wurst einkochen

#19

Beitrag von Dagmar » Di 22. Okt 2013, 09:15

Hallo Hobbygärtnerin,
hobbygaertnerin hat geschrieben:das Ergebnis hat mich nicht so übermässig begeistert
so geht es mir im Moment (leider) auch. :bang:
hobbygaertnerin hat geschrieben: dass in der gekauften Leberwurst auch noch eine Menge Geschmacksverstärker und viel mehr Fett als in meinem Rezept enthalten ist.
Und gerade das ist ja der Grund für mich - und wahrscheinlich für alle die sich die Mühe machen eigene Sachen herzustellen :rot: - da weiter zu probieren. Aber das kostet ja echt Zeit. Und so langsam fange ich auch an, die Grundsubstanzen (z.B. Leber, Fleisch, Haut) anzufertigen und dann für jedes kleine (Probier)glas eine eigene Gewürzmischung auszuprobieren. Dazu habe ich mir auch eine Waage gekauft, die auf ein Zehntel Gramm genau misst, damit ich mich dann langsam herantasten kann.
hobbygaertnerin hat geschrieben:für nächstes Jahr werde ich mir als Jahresprojekt die Wurstverarbeitung vornehmen
Ich werde auch mal nach meiner "Angstpause" im nächsten Monat wieder mal weiter probieren.
hobbygaertnerin hat geschrieben:Schade, dass wir so weit voneinander wohnen, ich fänds sehr praktisch, so ein Trüppchen interessierter Leute zusammen zu treffen und die eine oder andere Feinheit der Lebensmittelverarbeitung zu erlernen.
Das wäre natürlich wirklich sehr genial. Aber ich hoffe und bin mir auch sehr sicher, daß wir mit Hilfe des Forum uns wenigstens so weiterhelfen können.

Danke also auch für deine Tipps und ich bin mir wirklich sehr sicher, daß wir auf diesem "Internet"Wege auf jeden Fall weiterkommen. Ich wünsche dir auf jeden Fall weiterhin viel Glück und Erfolg.


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Re: Gefahren beim Fleisch und Wurst einkochen

#20

Beitrag von Dagmar » Di 22. Okt 2013, 09:21

Hallo Saurier (Helga),
Saurier61 hat geschrieben:Gläser gelagert und dann ausgekocht... böser Fehler...
grundsätzlich werden die Gläser über Nacht in warmes Wasser gelegt und erst dann ausgekocht...
zum Abtropfen lassen. nicht abtrocknen.... etwas Restwasser im Glas schadet nicht....
Dieser wichtige Tipp wird jetzt auch von dir bestätigt. Danke.

Aber warum steht das in KEINEM meiner Einkochbücher (oder ich muss es wirklich überlesen haben). Oder vielleicht gehen manche Schreiber einfach davon aus, daß das zum Grundwissen gehört und eigentlich selbstverständlich ist???? Da scheint also auch im Bereich des Einkochens manches "Selbstverständliche" schon im Allgemeinwissen verschwunden zu sein.
Saurier61 hat geschrieben:Leberwurst und Konsistenz.... sehr fetten Schweinebauch butterweich kochen und dann wolfen.. die rohe Leber.... mit dem Stabmixer ganz fein pürieren, eure Gewürze/Kräuter/Salz zugeben, evt, zum Salz etwas Pökelsalz (wenn die Leberwurst nicht grau sein soll) zugeben.. Zwiebeln und evt. Apfel wird in etwas Kochwasser/Brühe vom Schweinebauch gar gedünstet und dann püriert..evt. auch hier etwas Brühe zugeben... alles vermischen... ist es zu fest... noch etwas Brühe zugeben...bis es die gewünschte streichfähige Konsistenz hat dann in die Gläser geben und einkochen...
Danke für dieses Rezept, werde ich auf jeden Fall auch mal ausprobieren. Danke. :daumen:
Saurier61 hat geschrieben:übrigens ... auch etwas Zucker gehört in die Leberwurst... auf ein Kilo ca 1 Teelöffel... schmeckt dann viel würziger....
Bei einigen Kochrezepten habe ich das auch schon gelesen. Habe bisher gar nicht daran gedacht, daß beim Einkochen zu übernehmen. Also auch Danke für diesen Tipp.


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