Hallo Manfred!
Vielen Dank für deine Infos! Ich freue mich natürlich, wenn mans mit den Edel-Krebsen selbst durchführen kann und dann auch noch was für ihren Erhalt tun kann.
Ich habe gelesen, sie können 20 Jahre alt werden, wenn das stimmt, werde ich sicher nicht alle essen, sondern die Stammeltern markieren und in Ehren halten. Sind ja dann eher wie Haustiere! :-)
Was hältst du von diesem Anbieter, mir erscheint er seriös, er trennt offenbar streng innerhalb der verschiedenen Flusskrebsarten.
http://www.foerdefisch.de/
Dort steht auch ungefähr, was du über das Halten in stehenden Gewässern schreibst.
(...) Da sich Edelkrebse gut in Gartenteichen halten lassen, wäre es einfach, sie von dort aus wieder in Gewässer einzubürgern, wo sie vormals lebten. Bevor der Krebsfreund, oft ein Feinschmecker, daran geht Edelkrebse auszusetzen, sollte er sich gut über das neue Gewässer infomieren. Der Sauerstoffgehalt [Edit: das soll wohl Sauerstoffbedarf heissen!] von Edelkrebsen ist geringer anzusetzen als vielfach angenommen wird, und dürfte etwas über dem des Karpfens liegen. Edelkrebse bevorzugen Teiche, deren PH-Wert im neutralen Bereich liegen, aber auch Schwankungen von PH 5 bis PH 10 werden ohne Schäden vertragen. Gute Krebsgewässer sollten reichlich Unterschlupf bieten, da der Edelkrebs ein Höhlenbewohner ist. Edelkrebse sind Allesfresser und ernähren sich hauptsächlich von toten Pflanzen - Tieren. Die mänlichen Edelkrebse erreichen nach 8 bis 10 Jahren ein Gewicht von bis zu 500 Gramm und eine Körperlänge von bis zu 20cm. Bei Teichen können je nach Nahrungsangebot bis zu 6 Satzkrebse je m2 Teichfläche eingesetzt werden. Ein Geschlechtsverhältnis Männchen / Weibchen von 1 - 3 bis 1 -5 in Teichen und 1 -2 in Fließgewässern kann allgemein empfohlen werden. Besatzzeit: ganzjährig
Zum Galizier: Ich würde das nicht ganz so strikt sehen, der Galizier ist wohl längst nicht so invasiv wie die Amerikaner. Am Bodensee gibt es wohl einige davon, aber höher im Norden soll er sich schon schwerer tun. Auch ist das Wanderungsverhalten nach allen Quellen, die ich dazu gefunden habe, schwächer als bei den Amerikanern.
Und zudem sehe ich so etwas heutzutage nicht mehr so eng, die Natur, wie sie der Mensch bereits verändert hat, ist voller Neobiota. Robinie, Streifenhörnchen, Büffelzikaden, sogar Flamingos gibt es in Deutschland. Solange solche Einwanderer nicht zu invasiv werden, können sie auch eine Bereicherung sein. Das indische Springkraut z.B. kann einem ja schon manchmal Angst machen, wenn man sieht, wie es wuchert. Oder so, wie in den Südstaaten der USA "Kudzu", ursprünglich im japanischen Pavillon der Weltausstellung nach Amerika gekommen, heute alles überwuchernd, wos warm genug für diese Pflanze ist. ... Das ist dann natürlich schon ein Problem. Hier Infos zu "Kudzu" (auf Deutsch machmal auch "Weltengrün"), für alle dies interessiert und die die Pflanze nicht kennen. Da sie in Symbiose mit Bodenbakterien Stickstoffzugang hat, ist es ein "selbstdüngender", monströser Wucherer der ohne natürliche Feinde kein Halten kennt (zum Glück ist es in Deutschland dafür zu kalt, hier kann sie sich nicht so durchsetzen):
http://de.wikipedia.org/wiki/Kudzu_%28Pflanze%29
http://www.jjanthony.com/kudzu/
http://www.google.de/search?hl=de&gs_nf ... sgaNyeD-Cw
Und es könnte sogar sein, dass dieses Problem sich gerade beginnt von selbst zu lösen, da nun ein Käfer aufgetaucht ist (der das verwandte US-Gensoja auch gleich mit befällt

- den Käfer sollte man mal in Mato Grosso und überall wo Gensoja in Monokultur wächst, aussetzen

):
http://lawnbuz.com/forum/?p=113
Die Natur kennt ja bekanntlich keine Lücken ... .
Aber zurück zum Flusskrebs, denn mir ist dennoch klar: Wenn man etwas für den Erhalt der legendären Edelkrebse in Deutschland tun kann (
ohne die Tiere im Teich dann mit falschen Bedingungen zu quälen), dann sollte das natürlich auch am besten getan werden. Wird insofern jedenfalls ein spannendes kleines Projekt für mich und ich werde berichten, wenns klappt und was so passiert.
Vor allem darüber, wie ich den Teichboden und insb. auch den Uferbereich gestalten muss, damit sich die Tiere sicher wohl fühlen, muss ich mich jetzt noch genauer informieren.
VlG Arno