Wirkung des CO2-Gehalts in der Luft auf die Ernteerträge

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Rohana
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Re: Wirkung des CO2-Gehalts in der Luft auf die Ernteerträge

#111

Beitrag von Rohana » Sa 27. Apr 2024, 19:29

Mit der "Pauschalisierung eigener Unmöglichkeit" meinst du dass Landwirte sich weigern ihre Äcker zu führen wie andere Leute ihre Hausgärten? :hmm:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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emil17
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Re: Wirkung des CO2-Gehalts in der Luft auf die Ernteerträge

#112

Beitrag von emil17 » Sa 27. Apr 2024, 21:21

1.Du zitierst kommentarlos Quellen, die von Physik und Pflanzenphysiologie keine Ahnung haben
2. Egal wie aktiv dein Boden ist, die CO2-Versorgung deiner Pflanzen kannst du damit nicht beeinflussen
3. Im Gegensatz zu Dir haben Landwirte, die für andere Nahrung erzeugen, einen praxisrelevanten und gesellschaftsrelevanten Leistungsausweis
4. Wieso nur habe ich den Eindruck, dass sich bei Dir alles und jedes immerzu nur der Mikrobenaktivität unterordnet?
Mir ist der Boden nicht egal, aber ich habe den Garten wegen der Ernte und weil mir die Pflanzen Freude machen.
Und ich finde das normal (im Sinne von üblich, nicht weiterer Begründung bedürfend)
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Tscharlie
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Re: Wirkung des CO2-Gehalts in der Luft auf die Ernteerträge

#113

Beitrag von Tscharlie » So 28. Apr 2024, 07:45

Ich denke neben Pflanzenchemie und Pflanzenphysik gibt es mindest eine weitere Ebene im Pflazenreich. Auch die gilt für den Erwerbslandwirt genauso wie für den Balkongärtner.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi

Eberhard
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Re: Wirkung des CO2-Gehalts in der Luft auf die Ernteerträge

#114

Beitrag von Eberhard » So 28. Apr 2024, 10:45

emil17 hat geschrieben:
Sa 27. Apr 2024, 21:21
1.Du zitierst kommentarlos Quellen, die von Physik und Pflanzenphysiologie keine Ahnung haben
Natürlich. Ahnung hast alleine Du. Kannst Du den Boden noch sehen, so abgehoben wie Du bist?
Auch: Wenn ich zitiere, muss ICH nicht jeden Punkt für irgendjemanden begründen.
emil17 hat geschrieben:
Sa 27. Apr 2024, 21:21
2. Egal wie aktiv dein Boden ist, die CO2-Versorgung deiner Pflanzen kannst du damit nicht beeinflussen
Neben Deiner Meinung gibt es andere, siehe auch Vanhooftest.
emil17 hat geschrieben:
Sa 27. Apr 2024, 21:21
3. Im Gegensatz zu Dir haben Landwirte, die für andere Nahrung erzeugen, einen praxisrelevanten und gesellschaftsrelevanten Leistungsausweis
Was sagst Du damit aus? Du hast natürlich auch einen in der Tasche stecken, vermutlich einen im Quadrat?
Ohne ein amtliches Papier ist jegliche Fähigkeit und jegliches Verständnis abzusprechen? (Ich kenne viele Eltern ohne anerkannte pädagogische Ausbildung.)
emil17 hat geschrieben:
Sa 27. Apr 2024, 21:21
4. Wieso nur habe ich den Eindruck, dass sich bei Dir alles und jedes immerzu nur der Mikrobenaktivität unterordnet?
Während Du Mikrobenaktivität ignorierst oder stets vernachlässigst, selbst Dein eigenes Bionom verleugnest, erkenne ich an, das jegliches Leben nur in steter Symbiose mit Mikroorganismen abläuft, und das seit Bestehens des Lebens auf der Erde. Wenn dieser Aspekt also von etlichen Fachleuten unterbelichtet wird, werfe ich halt eine stärkere Betonung darauf, weil da eine untrennbare Bedeutung vorliegt. Auch ohne amtlichen Stempel weiß ich, dass z.B. eine Pflanze kein Roboter (technisches Objekt) ist, der ausschließlich physikalisch und chemisch bewegt wird. Eine Pflanze ist ein lebendes Wesen. Biologie ist die Lehre vom Leben. Wenn ein Biologe nicht vom Leben spricht, hat er den Kernbereich seiner Wissenschaft nicht erfasst.
Leben hat die Fähigkeit, sich zu vermehren und zu wachsen, wenn die Bedingungen passen. Selbstredend kann man auch durch Maßnahmen das Leben stressen, behindern, Vielfalt auslöschen, töten. Das verdient doch eine nähere Betrachtung, auch bei Mikroorganismen, auch wenn diese nicht so süße Augen wie ein Gorilla-Baby haben.

An anderer Stelle hatte ich den Vortrag zum Vanhooftest verlinkt. Wer seine kostbare Zeit zum Anschauen investiert, wird einiges bemerken:
- Da wird gemessen (und grob beschrieben, wie und was). Freunde von Zahlen sollten ihre Freude haben.
- Da gibt es nebenbei einen Bodenkundekurs - selbstredend etwas anders als man ihn von Bayer oder Syngenta präsentiert bekäme.
- Es wird verdeutlicht, dass es eben nicht egal ist, Nährstoffe einfach per Bilanz hinzuzufügen. Die Form der Verabreichung hat Rückwirkungen auf das Gesamtsystem, diese Rückwirkungen haben ihrerseits Folgen.

Solange der Mensch sich als natürliches Wesen und als Teil der natürlichen Umwelt versteht, sollte er besser mit als gegen die Natur wirken.
Wenn es dann gelingen sollte, sein Mehl und sein Steak und seinen Apfel in der technischen Konklave durch Zusammenmischen von etwas Kohlenstoff und Wasserstoff und einigen zusätzlichen Spuren autark zu erzeugen, dann hätten wir eine zusätzliche andere Ebene.
Mit freundlichem Glück Auf!

Eberhard

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Re: Wirkung des CO2-Gehalts in der Luft auf die Ernteerträge

#115

Beitrag von Rohana » So 28. Apr 2024, 13:18

Alter.... :ohoh: :bang: :kaffee:


Lieber Eberhard, bitte konsumiere nur noch was in deinem Garten wächst. Nach einer Weile würden sich diverse Probleme von alleine erledigen :)
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Wirkung des CO2-Gehalts in der Luft auf die Ernteerträge

#116

Beitrag von Eberhard » So 28. Apr 2024, 14:22

Du sprichst große Dinge gelassen aus: „nicht mehr Futter- sondern Heilpflanzen" essen
Gesundheit – Erst Boden, dann Pflanze, dann Tier und Mensch

Eigener Garten in eigener Verantwortung kann also mehr sein als Freude an Pflanzen, Bewegung an der frischen Luft und zusätzlich etwas zu essen.
Mit freundlichem Glück Auf!

Eberhard

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Re: Wirkung des CO2-Gehalts in der Luft auf die Ernteerträge

#117

Beitrag von emil17 » So 28. Apr 2024, 17:33

Die Biologie ist den Gesetzmässigkeiten von Physik und Chemie unterworfen. Das erkannt zu haben, ist das grosse Verdienst der Wissenschafter des 18. und 19. Jahrhunderts.
Das bedeutet, man kann ausschliessen, was im Widerspruch dazu steht. Es bedeutet nicht, dass man damit alles erklären kann, was man beobachtet. Es bedeutet auch, dass man nicht komplizierte Wechselwirkungen von Lebewesen bemühen sollte, wo simple Chemie oder Physik zur Erklärung ausreichen. Wem das zu kompliziert ist, der kann es einfach in der Praxis ausprobieren, denn Naturgesetze wirken auch, wenn man sie nicht kennt.
Es wäre für diese Diskussion hilfreich, wenn du das begreifen würdest, statt mir Arroganz vorzuwerfen.

Wer behauptet, in der Biologie seine Dinge möglich, die an der Physik oder Chemie scheitern, wie Photosynthese im Boden getrieben durch Wärmestrahlung wegen geringerem Energiebedarf dank anderer Kohlenstoffquelle (hä?), biologische Transmutation von chemischen Elementen, Verfügbarmachung von nicht vorhandenen Nährelementen durch Mikroben, CO2-Düngeeffekt von Blättern im Freiland durch erhöhe Bodenaktivität und dergleichen Unsinn mehr, der zeigt damit nur, dass er von den Grundlagen von Physik und Chemie keine Ahnung hat. Dagegen hilft auch nicht, zu definieren, was Biologie ist. Wer Quellen zitiert, die solchen Quatsch behaupten, muss sich das ebenfalls vorwerfen lassen, denn es gehört zur Sorgfaltspflicht des Zitierenden, was er zitiert. Wirkt die Quelle unglaubhaft, zitiert man sie eben nicht. Denn damit fördert man auch nicht gerade seine eigene Glaubwürdigkeit.
Das alles ist mehrere Ebenen unterhalb von dem, was Tscharlie und so ziemlich alle Menschen meinen, wenn sie sagen, dass das Leben mehr sei, als was man mit Physik und Chemie erklären könne. Kein Biologe bestreitet, dass es das gibt.
Ich persönlich bin der Ansicht, dass man das eigentliche Wunder des Lebens viel besser begreifen kann, wenn man die naturwissenschaftlich gesicherten Grundlagen begriffen hat. Übrig bleiben nicht die Art Wunder, die du behauptest, wo Nährstoffe aus dem Nichts kommen, wo ein mikrobenreicher Boden gegen CO2-Knappheit in Blättern hilft und wo die Fladen richtig ernährter Kühe nach Kräuterwiese duften. Übrig bleibt das Staunen darüber, was alles innerhalb des Rahmens möglich ist, den die Naturgesetze vorgeben.
Eberhard hat geschrieben:
So 28. Apr 2024, 10:45
Es wird verdeutlicht, dass es eben nicht egal ist, Nährstoffe einfach per Bilanz hinzuzufügen. Die Form der Verabreichung hat Rückwirkungen auf das Gesamtsystem, diese Rückwirkungen haben ihrerseits Folgen.
Es ist so einfach: Was nicht da ist, kann nicht aufgenommen werden. Wenn die Bilanz nicht stimmt, können auch Mikroben nichts ausrichten. Wenn 200 kg/ha mit der Ernte weggehen, sind 50 kg/ha Nachlieferung, egal wie hochwertig, immer noch 150 kg/ha Defizit. Daran ist gar nichts kompliziert. Von nix kommt nix, sagte meine Oma dazu. Wenn es allzu offensichtlich nicht aufgeht, ausweichend zu behaupten, man würde die Rolle der Mikroben nicht ausreichend betonen, ist am Problem vorbeigeredet.

Wenn man aufgrund einer einfach zu errechnenden Nährstoffbilanz (oder doch nicht so einfach, manche scheitern schon daran) gesehen hat, dass es sich ausgehen könnte, dann erst kann und soll man über Art und Zeit der Nährstoffzufuhr theoretisieren oder besser es praktisch ausprobieren und berichten.
Eberhard hat geschrieben:
So 28. Apr 2024, 10:45
Ohne ein amtliches Papier ist jegliche Fähigkeit und jegliches Verständnis abzusprechen? (Ich kenne viele Eltern ohne anerkannte pädagogische Ausbildung.)

Ich habe es schon mehrfach geschrieben und wiederhole es für dich gerne nochmals, denn du bist meistens gemeint gewesen: An den Inhalten erkennt man, ob einer Ahnung hat oder nicht.
Eberhard hat geschrieben:
So 28. Apr 2024, 10:45
Während Du Mikrobenaktivität ignorierst oder stets vernachlässigst, selbst Dein eigenes Bionom verleugnest, erkenne ich an, das jegliches Leben nur in steter Symbiose mit Mikroorganismen abläuft, und das seit Bestehens des Lebens auf der Erde.
Es ist eine grobe Unterstellung, ich würde "mein eigenes Bionom" verleugnen (das ist, die Existenz wider besseres Wissen bewusst bestreiten), wenn ich es dort nicht erwähne, wo es weder mit dem Problem noch mit der Erklärung irgendwas zu tun hat. Solange du Dinge behauptest, die an der Physik scheitern, braucht es das alles nicht.
Abgesehen davon ist dein Satz inhaltlich unsinnig, wenn man Mikroorganismen den Status von Lebewesen zugesteht. Er ist auch falsch, denn man kann sterile, also mikrobenfreie Gefässpflanzen im Labor in steriler, also mikrobenfreier Nährlösung aufziehen und zur Produktion keimfähiger Samen bringen. Das macht man zwar nur im Labor, ist also praxisfern, aber es geht.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Eberhard
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Re: Wirkung des CO2-Gehalts in der Luft auf die Ernteerträge

#118

Beitrag von Eberhard » So 28. Apr 2024, 18:51

wo Nährstoffe aus dem Nichts kommen
Die Stelle, wo mit Vakuum gearbeitet wird, habe ich noch nicht gefunden. Aber zur Kennzeichnung von Wundern bist Du ja zuständig.

Könntest Du das Lied vom humusreichen Boden mit Nährstoffarmut noch einmal singen oder am Besten erläutern?
Mit freundlichem Glück Auf!

Eberhard

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Re: Wirkung des CO2-Gehalts in der Luft auf die Ernteerträge

#119

Beitrag von emil17 » Mo 29. Apr 2024, 08:56

Eberhard hat geschrieben:
So 28. Apr 2024, 18:51
zur Kennzeichnung von Wundern bist Du ja zuständig.
Nein, nein. Das hast doch bisher zuverlässig du erledigt. Wenn es so funktionieren würde, wie du behauptest, wären es nämlich Wunder.
Eberhard hat geschrieben:
So 28. Apr 2024, 18:51
Könntest Du das Lied vom humusreichen Boden mit Nährstoffarmut noch einmal singen oder am Besten erläutern?
Stichwort: artenreiche Magerwiesen auf Rendzina, montaner Nadelwald auf Podsol, .... Singen musst du selber
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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