Grundsatz-Diskussion
Re: Grundsatz-Diskussion
Rohana, wenn ich das aus dem link nicht schon (lange) wüsste, hätte ich wohl keinen Grund zu fragen.
Du weist ja auch, dass das Gemüse früher mal Blume war und Weizen ein Gras, oder?
Zuviel Stickstoff schadet meinen Blumen und auch den Kräutern, wann ist das "unverklemmt" gut, wo fängt der Unterschied an
(wehe, einer sagt jetzt beim Mittelzehrer, das weis ich - warum!?)
und was hat meine Bodenbeschaffenheit damit zu tun. Mir geht es um den Kreislauf.
Gemüse ist kein Abbild des "ursprünglichen Kreislauf´", da ist ne Menge Entwicklung hinter,
welche aber ja auch Biologie ist, es werden ja keine neuen Regeln "erschaffen".
Ich geh davon aus, dass Gemüse mehr Pflege braucht und dies mit den Entwicklungsstufen zu tun hat, die "manipuliert" wurden.
(Aussaat, Wasserversorgung sichergestellt, Pflanzabstände, Schattierung, stärkere Wurzel/Blatt/Blüte/Fruchtausbildung etc.).
Und wüsst halt gern, wie die Nahrungsaufnahme sich "unterscheidet".
Wobei das jetzt schon wieder zu genau wäre;
wann ich "unverklemmt" N reinhauen kann, in welchen Stadien würde mir schon helfen.
Sofern eine Begründung dabei ist; ein Zusammenhang.
("Begründung" zumindest auf Blatt/Frucht/Wurzelgemüse bezogen, dass es auf ein "am Anfang genug und bei ...ausbildung nochmal was drauf" hinausläuft ist mir klar.)
Du weist ja auch, dass das Gemüse früher mal Blume war und Weizen ein Gras, oder?
Zuviel Stickstoff schadet meinen Blumen und auch den Kräutern, wann ist das "unverklemmt" gut, wo fängt der Unterschied an
(wehe, einer sagt jetzt beim Mittelzehrer, das weis ich - warum!?)
und was hat meine Bodenbeschaffenheit damit zu tun. Mir geht es um den Kreislauf.
Gemüse ist kein Abbild des "ursprünglichen Kreislauf´", da ist ne Menge Entwicklung hinter,
welche aber ja auch Biologie ist, es werden ja keine neuen Regeln "erschaffen".
Ich geh davon aus, dass Gemüse mehr Pflege braucht und dies mit den Entwicklungsstufen zu tun hat, die "manipuliert" wurden.
(Aussaat, Wasserversorgung sichergestellt, Pflanzabstände, Schattierung, stärkere Wurzel/Blatt/Blüte/Fruchtausbildung etc.).
Und wüsst halt gern, wie die Nahrungsaufnahme sich "unterscheidet".
Wobei das jetzt schon wieder zu genau wäre;
wann ich "unverklemmt" N reinhauen kann, in welchen Stadien würde mir schon helfen.
Sofern eine Begründung dabei ist; ein Zusammenhang.
("Begründung" zumindest auf Blatt/Frucht/Wurzelgemüse bezogen, dass es auf ein "am Anfang genug und bei ...ausbildung nochmal was drauf" hinausläuft ist mir klar.)
- MeinNameistHASE
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Re: Grundsatz-Diskussion
Wenn dich das interessiert, dann geh in die Buchhandlung oder Bibliothek und besorg dir ein Buch über Nutzpflanzen, Ertragsbildung usw. Ich kann dir da eins empfehlen: Handbuch des Pflanzenbau Band 1-3 von Hanus, Heyland und Keller. Da ist jede mögliche Nutzpflanze drin aufgedröselt von der Geschichte über die Morphologie bis hin zur Düngung und Pflanzenschutz.
Ich würde es einfach mal dabei belassen und hinnehmen, dass Gemüse und Blumen andere Ansprüche haben.
Ich würde es einfach mal dabei belassen und hinnehmen, dass Gemüse und Blumen andere Ansprüche haben.

Ich verlasse mich auf meine Sinne: Irrsinn, Wahnsinn und Blödsinn!
Re: Grundsatz-Diskussion
Mach ich.Ich würde es einfach mal dabei belassen und hinnehmen, dass Gemüse und Blumen andere Ansprüche haben.
Hätte mich halt gefreut, wenn aus dem
(von Till)Weil er nicht so verklemmt mit dem Stickstoffdünger umgeht!!
noch was zu holen gewesen wär.
Grundsatzdisskusion und so, komposttechnisch.
Ich sitz halt hier und bau Insektenfutter und Erde an - hey, ich verschenk meinen Kompost, weil ich zuviel hab.
Meine Freundin hat einen Hibiskus, so ein Hawai-Ding mit kinderkopfgroßen Blüten, der hat noch sie so doll geblüht wie seit er Meerschweinmist bekommt, vorher sind die immer abgefallen.
Hier les ich was von walnussgroßem Blumenkohl -tja, mal sehen, irgendwann, irgendwo find ich die Antworten schon noch.
- Peterle
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Re: Grundsatz-Diskussion
Kalkstickstoff: klick
Quelle: Gartenfreunde.de
Anwendung und Auswirkung, verfasst vom Hersteller
Gruß
Peter
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Peter
- MeinNameistHASE
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Re: Grundsatz-Diskussion
okay viktualia, das habe ich dann falsch verstanden.
Meine Interpretation von Till`s Aussage:
Kompost ist zwar schön und gut, weil er Humus in den Boden bringt und auch Nährstoffe. Problematisch ist, dass die Verfügbarkeit der Nährstoffe nur bedingt vorhergesagt werden kann. Deswegen wird er vermutlich mineralischen N-Dünger bevorzugen (er geht nicht so verklemmt damit um?), da dieser seine Wirkung genau im Bedarfszeitraum entfaltet bzw die Zusammensetzung bekannt ist, sodass die Wirkung einzuschätzen ist.
Meine Interpretation von Till`s Aussage:
Kompost ist zwar schön und gut, weil er Humus in den Boden bringt und auch Nährstoffe. Problematisch ist, dass die Verfügbarkeit der Nährstoffe nur bedingt vorhergesagt werden kann. Deswegen wird er vermutlich mineralischen N-Dünger bevorzugen (er geht nicht so verklemmt damit um?), da dieser seine Wirkung genau im Bedarfszeitraum entfaltet bzw die Zusammensetzung bekannt ist, sodass die Wirkung einzuschätzen ist.
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Re: Grundsatz-Diskussion
@Peterle,
mein uralt Compi macht mir den Link nicht auf. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass diese zusätzliche Kalkstickstoffgabe besonders für Starkzehrer hilfreich ist.
Seit mindestens 25 Jahren mach ich Versuche mit Kompost im Garten, aber erst seit ich das Kompostbuch von Gerald Dunst gelesen und diese Erkenntnisse umgesetzt habe, wächst bei mir auch alles starkzehrermässige Gemüse in schöner Qualität heran.
Möchte nicht darüber streiten, was besser oder schlechter für die Pflanzen ist, entscheidend für mich war die Erkenntnis, dass Humusaufbau und Pflanzenwachstum in der Regel in Konkurrenz stattfindet.
Was mich interessiert, ist es möglich, Humusaufbau und gutes Pflanzenwachstum aus Kompost hinzubekommen.
Auf alle Fälle braucht es dafür einen sehr nährstoffreichen Kompost, der diese Nährstoffe auch speichern kann- mit normaler Kompostwirtschaft gelingt das meiner Meinung nach nicht.
mein uralt Compi macht mir den Link nicht auf. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass diese zusätzliche Kalkstickstoffgabe besonders für Starkzehrer hilfreich ist.
Seit mindestens 25 Jahren mach ich Versuche mit Kompost im Garten, aber erst seit ich das Kompostbuch von Gerald Dunst gelesen und diese Erkenntnisse umgesetzt habe, wächst bei mir auch alles starkzehrermässige Gemüse in schöner Qualität heran.
Möchte nicht darüber streiten, was besser oder schlechter für die Pflanzen ist, entscheidend für mich war die Erkenntnis, dass Humusaufbau und Pflanzenwachstum in der Regel in Konkurrenz stattfindet.
Was mich interessiert, ist es möglich, Humusaufbau und gutes Pflanzenwachstum aus Kompost hinzubekommen.
Auf alle Fälle braucht es dafür einen sehr nährstoffreichen Kompost, der diese Nährstoffe auch speichern kann- mit normaler Kompostwirtschaft gelingt das meiner Meinung nach nicht.
- Peterle
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Re: Grundsatz-Diskussion
Hallo Hobbygaertnerin,
das ist ein PDF, also wird es eventuell unter Downloads liegen. Je nach Browser kannst du den Verlauf eines Downloads nachsehen (also wo das liegt).
In Chrom wäre das zm. Bsp. oben rechts die drei Punkte (anpassen und einstellen) und dann Downloads.
Ich kann dir das auch senden wenn du möchtest.
Zum Thema,
im PDF wird auch schön dargestellt, dass frischer Kompost einen Mangel erzeugt an Stickstoff. Diesen kann man ausgleichen, was wohl dem entspricht, was mein damaliger Gartenfreund ebenfalls so machte.
Mir schmeckt es auch nicht, wenn erst mal alles Leben stark beeinträchtigt wird. Aber auch hier macht die Dosis einiges aus. So kann man statt einer einzigen Gabe auf zwei oder mehr verlängern. Das wird den Schnecken zwar wieder besser gefallen, aber man kann wohl nicht alles haben.
Aber Vorsicht, das PDF ist auch eine Art Werbung für den Dünger Kalkstickstoff!
Gruß
Peter
das ist ein PDF, also wird es eventuell unter Downloads liegen. Je nach Browser kannst du den Verlauf eines Downloads nachsehen (also wo das liegt).
In Chrom wäre das zm. Bsp. oben rechts die drei Punkte (anpassen und einstellen) und dann Downloads.
Ich kann dir das auch senden wenn du möchtest.
Zum Thema,
im PDF wird auch schön dargestellt, dass frischer Kompost einen Mangel erzeugt an Stickstoff. Diesen kann man ausgleichen, was wohl dem entspricht, was mein damaliger Gartenfreund ebenfalls so machte.
Mir schmeckt es auch nicht, wenn erst mal alles Leben stark beeinträchtigt wird. Aber auch hier macht die Dosis einiges aus. So kann man statt einer einzigen Gabe auf zwei oder mehr verlängern. Das wird den Schnecken zwar wieder besser gefallen, aber man kann wohl nicht alles haben.
Aber Vorsicht, das PDF ist auch eine Art Werbung für den Dünger Kalkstickstoff!
Gruß
Peter
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Re: Grundsatz-Diskussion
@Peterle,
muss mal schauen, ob ich die PDF Datei doch aufbekomme.
Aber zurück zum Kompost, mit den Mengen, die nach allgemeiner üblicher guter fachlicher Praxis auf die Flächen kommen sollen- gelingt Humusaufbau und Wachstum für Starkzehrer nicht
Zumindest nach meiner Erfahrung, habe lange genug das windige "Biogemüserl" in meinem Garten gehabt. Und nennenswerten Humusaufbau bekommt man damit auch nicht auf die Reihe.
Ich arbeite seit 7 oder 8 Jahren mit Terra Preta- der Unterschied ist, dass man mit Holzkohle und Ziegelsplitt Stickstoff und Phosphor speichern kann.
Mein Interesse ist - wie haben frühere Kulturen ohne dieses ganze Wissen und die Möglichkeiten des Einkaufes , das wir heute haben, den Spagat zwischen gutem Pflanzenwachstum und Humusaufbau geschafft?
Zum Glück hab ich Hühner, die mir Mist liefern, ebenso die Kaninchen und von den Rindviechern fällt auch einiges ab.
Mit dem Wissen, das ich heute habe macht Garten (Gemüse, Obst, Beeren usw.) auf alle Fälle viel mehr Freude.
muss mal schauen, ob ich die PDF Datei doch aufbekomme.
Aber zurück zum Kompost, mit den Mengen, die nach allgemeiner üblicher guter fachlicher Praxis auf die Flächen kommen sollen- gelingt Humusaufbau und Wachstum für Starkzehrer nicht
Zumindest nach meiner Erfahrung, habe lange genug das windige "Biogemüserl" in meinem Garten gehabt. Und nennenswerten Humusaufbau bekommt man damit auch nicht auf die Reihe.
Ich arbeite seit 7 oder 8 Jahren mit Terra Preta- der Unterschied ist, dass man mit Holzkohle und Ziegelsplitt Stickstoff und Phosphor speichern kann.
Mein Interesse ist - wie haben frühere Kulturen ohne dieses ganze Wissen und die Möglichkeiten des Einkaufes , das wir heute haben, den Spagat zwischen gutem Pflanzenwachstum und Humusaufbau geschafft?
Zum Glück hab ich Hühner, die mir Mist liefern, ebenso die Kaninchen und von den Rindviechern fällt auch einiges ab.
Mit dem Wissen, das ich heute habe macht Garten (Gemüse, Obst, Beeren usw.) auf alle Fälle viel mehr Freude.
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- Beiträge: 767
- Registriert: Do 3. Mär 2016, 09:03
- Familienstand: ledig
- Wohnort: Bielefeld
Re: Grundsatz-Diskussion
Also ich achte auf Folgebepflanzung und gebe beim Einsetzen jedesmal eine "Handvoll" Kompost und Hornspäne an Wurzeln und Samen, Bohnen. Zwischendurch Gründüngerbepflanzung. Grabe den Boden nicht um. Lockere Ihn nur. Mache Mischbepflanzung. Wächst alles Prima. Je nach Wetter und Schnecken natürlich. Habe noch nie Kunstdünger benötigt oder angewandt. 

Fang nie an aufzuhören. Höre niemals auf Anzufangen.
Re: Grundsatz-Diskussion
Lach, jetzt kann ich endlich PDF´s lesen, Hobbygärtnerin, du schaffst das auch!
Peterle, nix für ungut, aber wie du sagst, es ist ein Werbelink.
"Kalk macht Väter reicht und Söhne arm":
genau die Sache mit dem ersetzen dessen, was verbraucht wird ist ganz extrem wichtig bei Kalkdüngung,
da ja MEHR umgesetzt wird, egal, ob auch mehr Gemüse angebaut wird.
Ich möcht da jetzt nen kleinen Schwenk machen: was mir ganz besonders auffällt, bei meinen "Forschungen" zum Thema, ist die Tatsache, dass höchstens eine Vegetationsperiode lang gedacht wird.
Frühling bis Herbst, das war´s dann, als ob nächstes Jahr dann definitiv genau das gleiche passieren würde.
Und andererseit steht dann in Tabellen über "Verfügbarkeit" bei Mist´das z.b. Kuh- oder Pferdemist im ersten Jahr erst sounsoviel Prozent seines Stickstoffes abgeben würden. Und was ist, wenn ich 5 Jahre lang Kühe im Stall hab? Den Mist jedes Jahr ausbringe? Nix drüber gefunden....
(Klar, kann ich selber rechnen, aber warum steht in der Tabelle nicht auch mal "im 5ten Jahr"?)
Umgekehrt beim Kalk: ich geb ihn aufs Land, es wird mehr umgewandelt, verfügbar gemacht --- genutzt --- tja, dann ist es weg.
Zusammen mit dem Kalk, dem Stickstoff und dem Kohlenstoff auch einige andere Spurenelemente.
Sollte man im Auge behalten, wenn man damit Schnecken bekämpft.
Und ein Plan B für in 5 Jahren wär auch nicht verkehrt.
Im Kompost, auch so´n Ding: das muss doch nen größeren Unterschied machen, wenn ich so viel Kalk in meinen Haufen gebe und die Erde dann nicht gleich nutze - schneller umgewandelt heist für mich auch schneller ausgewaschen.
(O.K., kein klassisches Landwirtproblem, aber dennoch genau meine Situation. Für euch insofern von Belang als es den Nährstoffen egal ist, von wo sie ausgewaschen werden, ob vom Haufen oder im Herbst in den Boden....)
Da steht immer schön "Bodenanalyse machen" bei, aber ein "Grenzwert" wär mir lieber, damit sich da mal wieder Relationen einstellen.
Mal davon ab, dass sich so ein Boden ja auch durch den Rest der Bewirtschaftung verändert, wie ich an den Wanderungen meiner Stinkmorcheln sehe: die sind von den Tannenstümpfen, an denen sie Anfangs wuchsen, auch weitergewandert zum Walnuss. Gekalkt, so wie es empfohlen wird (komisch, die meisten mögen keine Stinkmorcheln und wollen sie weg haben...) hab ich natürlich nicht. Gemulcht und gepflanzt, ja.
Mir scheint, das ist mal wieder ein Entweder/Oder Problem und die "Wahrheit" liegt in der Mitte:
bei saurem Ph Wert wird zuwenig umgesetzt, bei alkalischem ist ein zuviel/zu schnell möglich, kann mittelfristig Mangel entstehen.
Und: Schneckenbekämpfung ist halt was anderes als düngen, der "Düngeeffekt" durch Kalkstickstoff entsteht nicht nur durch den Zusatz von Kalk und Stickstoff sondern durch deren Vermögen, den Stoffwechsel des Bodens anzuregen und an die "Reserven" zu gehen.
Das ist, um es in ein Bild zu packen, so, als würde ich einen Marathonläufer mit Doping für einen Sprinter traktieren; klar legt der einen besseren Start hin, aber wird es bis zum Ziel reichen?
Was würde ich konkret tun? Die Menge, die an die Schnecken geht, vom "Jahresbedarf" abrechnen;
es eher in den Kompost, als in die Beete geben, selbigen dann so händeln, dass er Zeitnah gebraucht wird;
schauen, dass ich genug Substanz-Ersatz ranschaffe;
überhaupt eher weniger nehmen, um mehr Spielraum zu haben:
alle anderen Methoden zur Steigerung der Verfügbarkeit nutzen (lockerer Boden, "Wurzelpflege"), Auswaschungen gering halten.
Ist für mich ein Teil von "die Dosis macht das Gift": ein gutes Heilmittel bei geringem Krankheitsgrad ist potentiel schädlich, ist oft so.
Peterle, nix für ungut, aber wie du sagst, es ist ein Werbelink.
"Kalk macht Väter reicht und Söhne arm":
genau die Sache mit dem ersetzen dessen, was verbraucht wird ist ganz extrem wichtig bei Kalkdüngung,
da ja MEHR umgesetzt wird, egal, ob auch mehr Gemüse angebaut wird.
Ich möcht da jetzt nen kleinen Schwenk machen: was mir ganz besonders auffällt, bei meinen "Forschungen" zum Thema, ist die Tatsache, dass höchstens eine Vegetationsperiode lang gedacht wird.
Frühling bis Herbst, das war´s dann, als ob nächstes Jahr dann definitiv genau das gleiche passieren würde.
Und andererseit steht dann in Tabellen über "Verfügbarkeit" bei Mist´das z.b. Kuh- oder Pferdemist im ersten Jahr erst sounsoviel Prozent seines Stickstoffes abgeben würden. Und was ist, wenn ich 5 Jahre lang Kühe im Stall hab? Den Mist jedes Jahr ausbringe? Nix drüber gefunden....
(Klar, kann ich selber rechnen, aber warum steht in der Tabelle nicht auch mal "im 5ten Jahr"?)
Umgekehrt beim Kalk: ich geb ihn aufs Land, es wird mehr umgewandelt, verfügbar gemacht --- genutzt --- tja, dann ist es weg.
Zusammen mit dem Kalk, dem Stickstoff und dem Kohlenstoff auch einige andere Spurenelemente.
Sollte man im Auge behalten, wenn man damit Schnecken bekämpft.
Und ein Plan B für in 5 Jahren wär auch nicht verkehrt.
Im Kompost, auch so´n Ding: das muss doch nen größeren Unterschied machen, wenn ich so viel Kalk in meinen Haufen gebe und die Erde dann nicht gleich nutze - schneller umgewandelt heist für mich auch schneller ausgewaschen.
(O.K., kein klassisches Landwirtproblem, aber dennoch genau meine Situation. Für euch insofern von Belang als es den Nährstoffen egal ist, von wo sie ausgewaschen werden, ob vom Haufen oder im Herbst in den Boden....)
Da steht immer schön "Bodenanalyse machen" bei, aber ein "Grenzwert" wär mir lieber, damit sich da mal wieder Relationen einstellen.
Mal davon ab, dass sich so ein Boden ja auch durch den Rest der Bewirtschaftung verändert, wie ich an den Wanderungen meiner Stinkmorcheln sehe: die sind von den Tannenstümpfen, an denen sie Anfangs wuchsen, auch weitergewandert zum Walnuss. Gekalkt, so wie es empfohlen wird (komisch, die meisten mögen keine Stinkmorcheln und wollen sie weg haben...) hab ich natürlich nicht. Gemulcht und gepflanzt, ja.
Mir scheint, das ist mal wieder ein Entweder/Oder Problem und die "Wahrheit" liegt in der Mitte:
bei saurem Ph Wert wird zuwenig umgesetzt, bei alkalischem ist ein zuviel/zu schnell möglich, kann mittelfristig Mangel entstehen.
Und: Schneckenbekämpfung ist halt was anderes als düngen, der "Düngeeffekt" durch Kalkstickstoff entsteht nicht nur durch den Zusatz von Kalk und Stickstoff sondern durch deren Vermögen, den Stoffwechsel des Bodens anzuregen und an die "Reserven" zu gehen.
Das ist, um es in ein Bild zu packen, so, als würde ich einen Marathonläufer mit Doping für einen Sprinter traktieren; klar legt der einen besseren Start hin, aber wird es bis zum Ziel reichen?
Was würde ich konkret tun? Die Menge, die an die Schnecken geht, vom "Jahresbedarf" abrechnen;
es eher in den Kompost, als in die Beete geben, selbigen dann so händeln, dass er Zeitnah gebraucht wird;
schauen, dass ich genug Substanz-Ersatz ranschaffe;
überhaupt eher weniger nehmen, um mehr Spielraum zu haben:
alle anderen Methoden zur Steigerung der Verfügbarkeit nutzen (lockerer Boden, "Wurzelpflege"), Auswaschungen gering halten.
Ist für mich ein Teil von "die Dosis macht das Gift": ein gutes Heilmittel bei geringem Krankheitsgrad ist potentiel schädlich, ist oft so.