terra preta

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luitpold
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Re: terra preta

#51

Beitrag von luitpold » Do 21. Jul 2011, 12:19

und schwarz sieht die Erde nicht aus) ?

Ich vermute/befürchte halt, es ist bei "Terra Preta" ähnlich....................
In Terra Preta sind mehr "Geheimnisse" drin als nur die Holzkohle.
was auch immer du sagen wolltest??? :hmm:
oder hab ich da die letzten Entwicklungen verschlafen??
so jede agraruni forscht dazu und hat jede menge lesbares zeug, frau muss nur lesen wollen.
das wissen über die schwarzerde ist uralt und evident und gehört zur allgemeinbildung.

lg
luitpold
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Benutzer 72 gelöscht

Re: terra preta

#52

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 21. Jul 2011, 14:59

hallo!

Was ich sagen wollte?
Fragen wollte ich eigentlich! :)
Ob zur Terra Preta nicht mehr "Geheimzutat" dazugehört als einfach Holzkohle? (so wie eben Mayer mit y sagte....)
Es wäre nämlich schade, wenn man sich nur auf die Kohle konzentriert, und dabei eine andere ebenso wichtige Zutat vergisst/übersieht!

Dass geforscht wird, weiß ich, aber ob es auch schon echte Ergebnisse gibt?
Ich meine nicht "in 20 Jahren haben wir dann hier Schwarzerde", sondern "und hier sehen Sie unser Feld mit selber gemachter Schwarzerde!"
- das wäre interessant! :daumen:
hab da leider keinen link gefunden.

p.s.: du hast mich aber schon ein bisschen komisch zitiert - "nicht scharz" bezieht sich auf die Erde in meinem Garten - ich meinte nicht, dass die Farbe bei Terra Preta ähnlich ist, sondern die Tatssache, dass wir -noch?- gar nicht wirklich wissen, was das Geheimnis der guten Erde ist, so ähnlich, wie ich nicht weiß, was meinen Garten letztendlich düngt - obwohl es sehr wahrscheinlcih der Schmodder aus dem Teich ist. Sicher bin ich mir nicht, weil ich das nicht erforscht habe.
Wurde erforscht, dass es "nur" die Kohle ist, die Terra Preta so wertvoll macht?
auch wieder eine echte Frage! Ich hab dazu leider keinen link gefunden, wäre dir aber sehr dankbar, wenn du mich auf so eine Seite verweisen tätest
- wie gesagt, ich wollte fragen, diesmal schon! ;)

(bei uns in der Gegend weiß niemand von den "Alten" was über Schwarzerde, leider, oder sind die alle schon gestorben, die, die was wußten?)

liebe Grüße!

Grunling

Re: terra preta

#53

Beitrag von Grunling » Do 21. Jul 2011, 15:08

Einigt euch doch erst mal über welchen Bodentyp ihr diskutieren wollt.. Schwarzerde oder Terra preta.

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luitpold
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Re: terra preta

#54

Beitrag von luitpold » Do 21. Jul 2011, 15:57

(bei uns in der Gegend weiß niemand von den "Alten" was über Schwarzerde, leider, oder sind die alle schon gestorben, die, die was wußten?)
jeder der im letzten krieg (ostfront natürlich :nudel: ) war weiß etwas über die schwarzerde.
Grünling hat geschrieben:Einigt euch doch erst mal über welchen Bodentyp ihr diskutieren wollt.. Schwarzerde oder Terra preta.
ich meine den carbongehalt da ist es wurscht wie sie es nennen.

lg
luitpold
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Grunling

Re: terra preta

#55

Beitrag von Grunling » Do 21. Jul 2011, 17:23

na dann... bin raus.

Wurmbär

Re: terra preta

#56

Beitrag von Wurmbär » Do 21. Jul 2011, 18:08

@ Grünling
terra preta heißt schwarze Erde ... und ist die fruchtbarste Erde in Gebieten in denen es nicht gefriert ...
und Schwarzerdeböden (Tschernosem) sind die fruchtbarsten Böden in Gegenden in denen es gefriert :grr: :schaf_1:

...

Theoretisch sollte keiner von uns (auch ich nicht) versuchen terra preta zu kopieren, sondern nach hießigen Schwarzerdeböden Ausschau halten. Ein paar Brocken als Startsubstrat (für die Mikroorganismen) mitnehmen und darauf aufbauen. Das will ich schon lange, allerdings war mir der Weg zu den Schwarzerdevorkommen immer zu weit. ...

Maßgebend für jede Art von fruchtbarer Erde ist nicht nur der Humus sondern auch das Tiefengestein bzw die Mineralvorkommen in der Umgebung. Die besten Schwarzerdevorkommen sind scheinbar in Verbindung mit Löß. Selbstverständlich sollte auch die Landschaft etwas abwechslungsreich gestaltet sein. Wenn alles abgeholzt ist und Kilometerlang nur Weizenfelder sind, wird man sich im Laufe der Zeit auch mit Tschernosem schwer tun. (Löß sollte eigentlich kalkhaltig sein und Muschelschalen in riesigen Mengen wären somit überflüssig, wenn nicht schädlich)

Gute fruchtbare Erde ist eigentlich ein Lebewesen und individuell.
Ausgehend vom Untergrundgestein haben die folgenden Erdschichten unterschiedliche Anteile an Mineralien. Es kommt außerdem darauf an, welche Mikro-/Meso-/ und sonstige Organismen sich ansiedeln können und was ihnen als Futter zur Verfügung steht und was über die Luft insbesondere auch an Schadstoffen geflogen kommt.

Außerdem benötigen alle Organismen Rückzugsmöglichkeiten. Dazu kann Holzkohle dienen, aber auch Ton und sonstiges Feinmaterial, genauso aber auch z.B. große Steine oder Holzbrocken unter oder in die sie kriechen können.

Wichtig ist auch Wasserhaltevermögen bei gleichzeitig guter Durchlüftung ... Sauerstoff kann auch unter der Erde durch Mikroorganismen gebildet werden und muß nicht zwingend durch Mausgänge gehen ... Aber für diese Organismen muß ein Anreiz vorhanden sein ...

Allerdings steigen mir die Nackenhaare zu Berge, wenn ich mir vorstelle, es gelänge uns, diesen fruchtbarsten aller Böden überall auf den Feldern und in den Gärten zu produzieren. Was wäre dann mit unseren Kräutern? Mit Pflanzen, die gerne auf Salzböden wachsen? Mit Pflanzen, die nur auf Sandböden existieren können? Und? Und? Und?

grübelnde Grüße
Wurmbär

Wurmbär

Re: terra preta

#57

Beitrag von Wurmbär » Do 21. Jul 2011, 19:11

Habe mal geguckt was ich noch alles an Links griffbereit habe.

Hier ein kleines eBook von tlug-jena... liest sich schneller als ein dicker Wälzer ....

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Re: terra preta

#58

Beitrag von exi123 » Sa 23. Jul 2011, 14:28

danke wurmbär, wieder mal ein sehr gutes dokument
bin bei dir, es geht nicht nur um terra preta, sondern um ein verständnis des bodens und seiner lebenwesen - und dass der gute gärntner mit seiner erde umzugehen weiss. er füttert sie, behandelt sie, ...jeder nach seinen individuellen gegebenheiten. es geht um wasserrückhaltevermögen, lufteinschlüsse, bodenlebewesen, fruchtbarkeit, lockerheit, mineralversorgung usw. insofern sollte dies alles hier zum besseren verständnis eines lebhaften und fruchtbaren boden führen und nicht zum nächsten dogma:)

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luitpold
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Re: terra preta

#59

Beitrag von luitpold » Sa 23. Jul 2011, 21:00

exi123 hat geschrieben: http://www.sonnenerde.at/
danke exi.

ich hab mir gerade das dokument über den fast hochwissenschaftlichen großversuch durchgelesen, das wetter war danach.

das ergebnis hat dann vollinhaltlich meine meinung bestätigt.

wichtig ist nur die biokohle. je mehr kohle um so besser. alles andere ist brimborium.
keine urnen keine fische keine muscheln keine opfergaben keine fermentation, bringt alles nichts.

effeektive mikroorganismen sind unnötig, mühsam in der anwendung und teuer.

die besiedelung der kohle erfolgt in der kompostmiete oder direkt im boden.
je mehr kohle, umso besser das stickstoffhaltevermögen.

im zweiten teil, dem anpflanzversuch hat sich dann gezeigt, wenn man den boden bis zum anschlag überdüngt können sich keine signifikanten ergebnisse abzeichnen.
mit überdüngt sind subsratauflagen von bis zu 20cm gemeint, und ein kohlegehalt von 20kg/m2.

sinnvoll wären vermutlich jährliche substratauflagen von 3-5 cm und kohleanteile von 2-4kg/m2.

stellt man die kohle mit landwirtschaftlichen ausgangsstoffen her sind jährlich 0,2 - 0,3 kg kohleeinbringung möglich.
bis so ein acker zum schwarzerdeähnlichen boden umgebaut ist dauert es dann 15-30jahre.

@wurmbär
ja es wäre schade um den köstlichen salzspargel.

lg
luitpold
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Re: terra preta

#60

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 23. Jul 2011, 22:45

:hmm: das ist bei mir um die ecke. vielleicht seh ich mir das mal vor ort an
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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