terra preta

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Re: terra preta

#481

Beitrag von 65375 » Mi 22. Apr 2015, 12:00

Ich hatte das jetzt nirgends so gelesen, daß jemand versucht, die drei Sachen gleichzusetzen.

esox
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Re: terra preta

#482

Beitrag von esox » Mi 22. Apr 2015, 12:04

Hat das überhaupt schon wer hier versucht, einen Sack Kohle zum testen geopfert und dann die Wundererde gemischt, ziehen lassen und verwendet und dann ein direkter vergleich zur nur gewöhnlichen Kompostdüngung ?

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Re: terra preta

#483

Beitrag von 65375 » Mi 22. Apr 2015, 12:08

@esox
Bin gerade dabei. Allerdings werde ich keine Versuchsreihen starten. Ich hab einfach mal ne Kleinmenge Holzkohle gemacht (kam mir jetzt nicht wie ein großes Opfer vor :aeh: ) und werde mal einige Pflanzen damit versorgen solange der Vorrat reicht.

@Dagmar
Ich hab jetzt nicht alles nochmal gelesen, aber außer Dir hat wohl niemand Asche in die Diskussion gebracht.

kaliz
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Re: terra preta

#484

Beitrag von kaliz » Mi 22. Apr 2015, 12:48

Für meine neuen Gemüsebeete habe ich gleich zu Beginn etwas Holzkohle und Kompost mit eingearbeitet. So ein Sack Holzkohle kostet jetzt nicht die Welt und mehr als dass es keinen Unterschied macht kann ja wohl kaum passieren. Von negativen Auswirkungen habe ich noch nirgends was gelesen. Was ich nicht gemacht habe ist die Kohle vernünftig zu zerkleinern. Mein Gedanke war, dass wenn ich ein paar Jahre in Folge den Boden mit der Motorhacke bearbeite, die Kohle mit der Zeit schon kleiner werden wird. Häcksler habe ich keinen und alles andere war mir zu mühsam.
Vergleichsbeet habe ich keines. Ich seh das ganze mal so, bringts was ists gut, bringts nichts, ist es auch keine Tragödie.

Benutzer 3370 gelöscht

Re: terra preta

#485

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Mi 22. Apr 2015, 20:23

esox hat geschrieben:Hat das überhaupt schon wer hier versucht, einen Sack Kohle zum testen geopfert und dann die Wundererde gemischt, ziehen lassen und verwendet und dann ein direkter vergleich zur nur gewöhnlichen Kompostdüngung ?
:hmm: Gute Idee :) Wie lange schätzt du, dass die empirische Versuchsreihe dauern müsste um einen aussagekräftigen, nachvollziehbaren Unterschied feststellen zu können?
10,20, oder 50 Jahre ?

Was aber wenn in dieser Zeit von Jahr zu Jahr die Holzkohle eine andere ist (Ungarische, Tschechische usw.), oder der Kompost nicht immer aus den gleichen Ausgangsmaterialien gemacht wird, womöglich Holzkohle aus dem Hausofen mituntergemischt wurde. (Ja aus meinem Grundofen kommt einmal im Jahr ein Gemisch aus Kohle und Asche, weil er nur vor der Heizperiode entleert wird, und da ist tatsächlich Holzkohle drinnen, gesiebt etwa 2 Eimer)

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Re: terra preta

#486

Beitrag von Wicheler » Mi 22. Apr 2015, 20:51

Hallo,

da war im letzten Herbst mal eine Sendung im TV über Terra Preta, die ich durch Zufall gesehen habe. Seitdem habe ich die Rückstände vom Räuchern (etwas Asche und viel verkohlte Sägemehlrückstände, zerreiben sich zwischen den Fingern wie Holzkohle) zu meiner einen Hopfenpflanze gegeben. Da fehlte noch etwas Erde. Ab und zu habe ich die Rückstände untergeharkt. Diese Hopfenpflanze ist nun fast 1/3 höher wie die Andere, die zum selben Zeitpunkt gesetzt worden ist. Natürlich kann es sein, daß sich der (nun dunklerer) Boden durch die Sonne mehr erwärmt hat. So ein halbes Jahr ist bestimmt nicht aussagekräftig, aber ich werde das mal weiter verfolgen. Die Räuchersaison geht ja im September wieder los, und da der Hopfen im Herbst tief am Boden abgeschnitten wird, hab ich ja wieder die gleiche Ausgangssituation.

Gruß Wicheler
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Re: terra preta

#487

Beitrag von lianehomann » Mi 22. Apr 2015, 21:00

Hallo Wicheler, hat die andere Hopfenpflanze denn gar nichts gekriegt, oder Kompost oder anderen Dünger? In der Asche sind ja schon mal viele Mineralstoffe drin, das könnte ja schon den Unterschied bewirkt haben, egal ob mit oder ohne Kohle.

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Re: terra preta

#488

Beitrag von Jul » Mi 22. Apr 2015, 21:16

Hallo Dagmar,
stimmt bei Wikipedia klingt das ein bisschen komplizierter wie sich Holzkohle definiert.
Meine ist pechschwarz und krümelig und man sieht kein Holz mehr dazwischen... Das muss reichen^^

Ich habe allerdings mal gelesen, dass man die Holzkohle schon mit Nährstoffen versorgen muss, bevor man sie an die Pflanzen gibt, da Holzkohle selbst wohl kaum Nährstoffe hat und vielmehr das was sie in ihrer porösen Struktur speichert die Nährstoffe bringen. Auch für Kleinstlebewesen soll das toll zum leben sein. Aber erst muss sie eben etwas aufnehmen, damit sie nachher wieder an die Pflanzen abgeben kann.
Es hieß sogar, dass es nicht gut sei ungeimpfte Holzkohle auszubringen, weil die dann Nährstoffe aus dem Boden zieht.
Schade, dass ich nicht mehr weiß wo ich das gelesen habe!

Ich mische jedenfalls ganz einfach den Kuhmist mit der Kohle, lasse alles eine Weile liegen und gebe sie dann auf die Beete...
Angeblich halten sich die Nährstoffe dann eben länger in der Nähe der Pflanzen und werden nicht so schnell weggespült. So soll man wohl auch Jauchen 'langfristiger' ausbringen können.

Viel habe ich ja auch nicht, so viel Brot kann einer ja gar nicht essen, dass da genug Kohle für den ganzen Garten anfällt :ohoh:
Aber mal schauen was es bringt, immerhin einen vorhandenen Rohstoff hoffentlich sinnvoll untergebracht^^

Ich habe mir nicht alles Vorherige durchgelesen, wenn also schon jemand das Selbe geschrieben hat, sorry!

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Re: terra preta

#489

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 22. Apr 2015, 21:18

Öhm, das mit den negativen Auswirkungen ist aber real - und zwar durch Auswaschungen aus der Holzkohle.
Niemand wird so naiv sein, zu glauben, daß alle in D käufliche Holzkohle auch tatsächlich deutsche Buchenholzkohle sei - die meiste Holzkohle kommt aus Südamerika.
Und da würde ich vom ökologischen Aspekt mal abgesehen, keine Wette eingehen, daß da sonst nix drin ist.
Das Zeug wird für den Grill passend geschreddert - das können auch alte pestizidhaltige Balken und sonstige Abfälle gewesen sein....
Bevor ich meinen Garten und mein Steak kontaminiere, bleibe ich bei der zwar teureren, aber besseren deutschen Buchenkohle.
(wobei das Wort "teurer" ja schon wieder zum Beschiß einlädt....)
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And resistance is fertile. :-)

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Re: terra preta

#490

Beitrag von 65375 » Mi 22. Apr 2015, 21:33

Jul hat geschrieben:Es hieß sogar, dass es nicht gut sei ungeimpfte Holzkohle auszubringen, weil die dann Nährstoffe aus dem Boden zieht. Schade, dass ich nicht mehr weiß wo ich das gelesen habe!
Wahrscheinlich hier im Forum, es wurde oft genug erwähnt.
Und es ergibt sich ja auch aus der wahrscheinlichsten Entstehung drr terra preta. Da wurde einfach alles kompostierbare einschließlich der Rückstände vom Feuer miteinander vergraben, um es vor Ratten u. ä. zu verbergen und vermutlich wurde zufällig entdeckt, daß darauf alles viel besser wächst.

Ich glaube nicht an spezielle Rezepte. Das war alles Abfall, unsortiert und damals halt glücklichweise noch komplett kompostierbar.

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