terra preta

hobbygaertnerin
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Re: terra preta

#321

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 9. Jan 2013, 09:38

Hallo Kraut u Rübe,
beim nächsten Mal werd ich die Suppenknochen unter die Hackschnitzel mischen und einen Versuch starten, ob aus ihnen auch Kohle werden könnte. Gefühlsmässig ist beim Verbrennen des Holzes eine sehr hohe Temperatur in diesem Ofen, messen kann ich es leider nicht.
Danke, du hast mich auf eine gute Idee gebracht.

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Re: terra preta

#322

Beitrag von Schwarzerde » Do 10. Jan 2013, 19:17

Warum macht Ihr es Euch nicht einfach und mischt die Zutaten gleich vorweg zusammen?

Wie ich in einem anderen Tröt bereits erzählt habe, halte ich mich weitestgehend an die Vorgaben von Marko Heckel, wenn es um TP geht und bin damit bisher sehr gut zurechtgekommen.
Seine Rezeptur habe ich hier veröffentlicht: http://terra-em.de/index.php/terra-preta-herstellen
Wer EM nicht mag, kann auch Sauerkrautsaft, o. ä., verwenden.
Ich empfehle den ganzen Artikel durchzulesen, wenn man diese Methode ausprobieren möchte.

Meine Starkzehrer, wie Tomaten, kommen dieses Jahr in meine erste TP, die Kot enthält.
Hierzu werde ich Pflanzgruben ausheben, die ich mit der TP fülle. Für flächendeckende Ausbringung fehlt es mir an Material.

Das Sammeln und Verarbeiten unserer Fäkalien verlief ohne Probleme.
Es gab keine Gerüche, Viecher, o. ä.. Die Fätze waren recht trocken und konnten leicht in die Erdmischung eingearbeitet werden.

Ich habe einen Eimerboden mit einer Schicht Stroh ausgelegt. Dies dient dazu, Flüssigkeiten zu binden.
Darauf haben wir unser Geschäft erledigt. Die Fäze haben wir mit der Pflanzenkohlestreu abgedeckt, die oben angeführt ist.

SEHR WICHTIG ist es, das Ganze trocken zu halten!!!!!!

Urin gehört hier auf keinen Fall hinein. Dies würde zu einer Vergärung, somit zu stinkender Gülle führen.

Zum Pinkeln benutzen wir Urinflaschen, die man günstig im Sanitätshaus bekommt.
(1:100 mit Wasser gemischt ist Urin übrigens ein hervorragender Dünger)
Ich bin anders und das ist gut so!

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Re: terra preta

#323

Beitrag von Seppel » Mo 21. Jan 2013, 03:48

IngCent hat geschrieben:Ich würde gern normale Holzkohle nehmen. Doch diese ist ja bedeutend grober und die Stücke sind in der Erde stabil.
Wie kann ich die zerkleinern? Ein Test mit einem normalen Walzenhäcksler hat nicht viel gebracht.
Normale Holzkohle? Naja, die Indios haben wahrscheinlich auch weniger Wert auf bestimmte Pyrolyse-Temperatur-Porösitäts-Gradienten gelegt. Zum Thema Zerkleinerung; da funktionieren nur manche Garten-Häcksler. Wenn du die Kohle ein paar Stunden unter Wasser legst, bricht sie leichter.

Es gibt auch alte Rübenschnitzler, die entsprechend zerkleinern können. Wir haben seit ca. 25 Jahren mal einen selbstgebauten Häcksler, bestehend aus einer Mülltonne und einem Rasenmähermotor :)
Und falls dir gar nix einfällt, kannst du die Kohle auch auf einer festen Oberfläche streuen und mit dem Auto/Traktor drüber fahren.

hier eine einfache Mühle für kleines Geld
http://www.youtube.com/watch?v=HdhybY-8EIo
http://www.youtube.com/watch?v=bW6TDsAuiKI

Ich weiß nicht, ob der Link hier schon aufgetaucht ist, aber: http://www.ithaka-journal.net/55-anwend ... anzenkohle ..
Der direkte Weg der Kohle in den Acker ist mir mittlerweile schon fast zu schade. Evtl. versuchen wir demnächst, den Tieren (vorallem jetzt im Winter) Kohle unter das Futter zu mischen. So lässt sich eine gewisse Aufladung schon vor der Kompostierung erreichen. Dazu wird auch der Geruch vom Dung gebunden.

PS: Geht von hier jemand zum Kompost-Humus-Fachtage/Symposium ?

PPS: Ich halte EM in Verbindung mit Pflanzenkohle für überflüssig. Die wichtigen Mikroorganismen besiedeln die Kohle erst am entgültigen Standort. Ein entsprechen beimpfter Kompost ist da für mich der beste Weg zur Aufladung. In einem gut belebten Boden herrschen zumeist aerobe Verhältnisse; unter denen sich anerobe Mikroorganismen nicht mehr durchsetzen können.

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Re: terra preta

#324

Beitrag von holzgaser » Do 24. Jan 2013, 13:58

Servus!

mann kann die Kohle auch mit Wasser tränken und dann bei Frost gefrieren lassen.

bei entsprechenden Temeraturen wird die Kohle auch kleiner.

Was auch geht .... kleine Kohle kaufen.... :) (ein Schrez...)

Gruß holzgaser
Holzkohle - warum die wertvollste Kohle nicht das Geld ist!

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Re: terra preta

#325

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 24. Jan 2013, 14:03

Evtl. versuchen wir demnächst, den Tieren (vorallem jetzt im Winter) Kohle unter das Futter zu mischen.
Bloß nicht - du weißt, daß medizinische Kohle im Darm allerlei bindet?
Auch Dinge, die der Körper eigentlich braucht?
So z.B. auch Fette und Vitamine?
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And resistance is fertile. :-)

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Re: terra preta

#326

Beitrag von Schwarzerde » Do 24. Jan 2013, 17:23

holzgaser hat geschrieben:
Was auch geht .... kleine Kohle kaufen.... :) (ein Schrez...)
Das muß kein Scherz bleiben!
Ich kaufe die Kohle bei jemandem, der von Holzvergasung lebt.
Die Kohle ist in der Masse staubfein. Ansonsten sind die Kohlestückchen max. 1-2mm groß.

Das Blöde ist allerdings, daß der Versand fast so viel kostet, wie die Kohle selbst...
Günstiger wird es natürlich durch eine Sammelbestellung.

Bei Interesse kurz PN.
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Re: terra preta

#327

Beitrag von Narrenkoenig » Do 24. Jan 2013, 17:41

kraut_ruebe hat geschrieben:danke euch :)

mich interessiert aber tatsächlich die temperatur IM ofen, mir gehts um das verkohlen von knochen. es bräuchte 400 grad für die beste aller knochen-verkohl-prozeduren. ich überleg mir grad ob ein annäherndes ergebnis mit kleingeräten wie so nem ofen hinzubekommen ist.
Die Selbstentzündungstemperatur von Holz liegt irgendwo bei 350° aufwärts. Somit ist das Glutbett schon deutlicher heißer.
Wenn du an ein Tabellenbuch Metall aus dem Europa Verlag dran kommst ist da eine Farbtafel mit den Glühfarben drin, zumindestens in den Büchern von ~1950 bis 2002. Damit kannst du durch einen Farbvergleich die Temperatur der Glut recht gut bestimmen.
Glühfarben sind ab ca. 450 Grad sichtbar.

Grüße

Robert
Ich bin zur Vernunft gekommen,
leider war sie grad nicht da.

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Re: terra preta

#328

Beitrag von kraut_ruebe » Do 24. Jan 2013, 19:20

danke für diese info, robert :)

damit werd ich mich unbedingt noch näher beschäftigen bei gelegenheit.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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Re: terra preta

#329

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Fr 25. Jan 2013, 21:02

heute Abend 21: 15 Terra preta im Wendland auf N3 .

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Re: terra preta

#330

Beitrag von hobbygaertnerin » So 27. Jan 2013, 08:33

Hi Inho,
der Filmbeitrag war sehr interessant. Besonders der geschichtliche Hintergrund. Germanen und Slawen im Vergleich ihrer Bodenbearbeitung, wie sich die Spuren der Geschichte immer wieder kreuzen.
Dieses Jahr wird Jahr 5 mit Terra Preta, bin davon immer mehr angetan. Früher hatte ich einen Gemüsegarten, der nie genügend Gemüse lieferte, ständig mickerte und kränkelte das Grünzeugs dahin, die Schnecken labten sich,
jetzt versorge ich noch eine weitere Familie mit, hab eine sehr ausgeprägte Vorratshaltung, kaufe das ganze Jahr kein Gemüse dazu und werde dieses Jahr ein Beet mit Kartoffeln mehr machen können, weil wir die geerntete Fülle nicht verbrauchen können.

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