Hallo hobbygärtnerin,
Du beschreibst die Zusatzstoffe zu einem Gemisch, das der „Terra Preta“ nahekommt sehr gut.
Es ist lediglich eine Frage der jeweiligen Menge, aber vor allem fehlt neben Kohlenstoff und Stickstoff noch der mineralische Teil. Dieser Teil wäre in Holzasche vollumfänglich enthalten. Wenn Du eine Mischung ohne Holzasche vornimmst, bekommst Du eine Mischung Richtung
organische Dünger (bio).
Der biologische Teil sollte in der C/N Balance liegen. Dafür gibt es Tabellen.
(C = Kohlenstoff / N = Nitrat oder Stickstoff)
Mit der Zeit bekommt man das Auge dafür wie viel von was man nehmen muss, wenn man eine neue Charge zusammenstellt.
Das Geheimnis der „Terra Preta“ liegt wahrscheinlich in den Stoffen, die den Mikroben (Nährsalzen) ein Habitat (Behausung) bieten können. Da gibt es zeitlich drei verschiedene Stoffe:
Kurzfristig: Holz, Sägemehl, Kaffesatz etc.
Mittelfristig: Nusschalen von Baumnüssen, Kokosnüssen, Paranüssen etc.
Langfristig: Holzkohle, gebrannte Tonwaren (Scherben), Sand, Steinmehl etc.
Deshalb dürfte es gut sein, seiner Gartenerde nebst Holzkohle ab und zu eine Handvoll Ziegelsplitt beizufügen. Auch Sand und Steinmehl sollten nicht fehlen, aber es kommt auf den Gartenboden an, den man bewirtschaftet.
Ich habe festgestellt, dass die Wurzeln meines Feldsalates in den Trögen, die wenigen Holzkohlefragmente in der übersiebten Pikiererde förmlich umarmt haben um Nährstoff abzuholen. Die Wurzeln hingen ganz voll vom Kohlenstoff, als ich sie aus der Erde zog.
Wenn Du eine Mischung Richtung
organo-mineralischen Dünger anstrebst , ist dies ohne weiteres möglich. Es war das Rezept von „Terra Preta“. Biologisches Material mit Holzasche. Es war der Soff der Müllgruben der damaligen Zivilisationen, wie Du selber schreibst.
Volldünger (mineralischer Dünger)gab es damals noch nicht.
Holzasche war bei den Indios im Amazonasbecken nebst Holzkohle bestimmt ein integrierender Bestandteil, von dem, was sie quasi auf den Mist warfen und das heute als „Terra Preta“ wiederentdeckt wird. Über die Zusammensetzung der Holzasche habe ich bereits einmal geschrieben. Der Einfachheit hier nochmals:
Aschen aus der Verbrennung von Holz enthalten die Pflanzennährstoffe Calcium, Kalium, Magnesium und Phosphor. Durchschnittliche Nährstoffgehalte von Holz-Feuerraumaschen sind:
25-45 % Calciumoxid (Kalk), jeweils
3-6 % Kalium- und
3-6 % Magnesiumoxid und
2-3 % Phosphat.
Der im Holz gebundene Stickstoff entweicht bei der Verbrennung nahezu vollständig.
Bei einem Kompost mit Holzasche (gemäss Indios) dürfte es sich deshalb um einen organo-mineralische Dünger handeln (Erläuterungen dazu weiter unten).
Folgende Beschreibung habe ich mir notiert, ich weiss aber nicht mehr von wo.
Die wichtigsten Stoffe sind der
Stickstoff (N wie Nitrat), aus dem Eiweiß für das Wachstum der Pflanze gebildet wird.
Phosphat (P), welches die Wurzelbildung und die Fruchtbildung fördert und
Kali (K), welches für den festen Aufbau des Pflanzengewebes sorgt.
Hinzu kommt noch der
Kalk (C wie Calcium), der einerseits die Zellwände festigt, andererseits die Säuren und giftigen Stoffe im Boden bindet. Zu guter Letzt kommen noch die
Spurenelemente, wie Magnesium (für das Blattgrün) und Kupfer (schützt das Blattgrün) hinzu.
Der Kalk ist vergleichbar mit kohlensaurem Kalk. Dieser Kalk (aus der Asche) wird von den Würmern liebend gerne gefressen und als gute Erde wieder ausgeschieden.
Wiki schreibt:
Düngemittel werden unterschieden in:
• organische Dünger
• organo-mineralische Dünger
• mineralische Dünger
Als organische Dünger dienen Mist, Gülle und Jauche sowie Gründüngung und Mulch.
Mineralische Dünger werden als (Einzelnährstoffdünger) oder Mehrnährstoffdünger angeboten.
Dünger, die Stickstoff, Phosphor und Kalium enthalten, werden NPK-Dünger oder Volldünger genannt. Bestandteile dieser Dünger sind die Hauptnährelemente (Stickstoff, Phosphor und Kalium). Daneben enthalten viele Volldünger auch Schwefel, Calcium und Magnesium und Spurenelemente. Letztere werden auch als spezielle Spurenelementdünger angeboten.
Der Ausdruck Kunstdünger verweist auf synthetisch hergestellte Dünger, meist in der falschen Annahme, nur mineralische Dünger würden synthetisiert.
Inzwischen werden vermehrt organo-mineralische Dünger eingesetzt, für die der gleiche Begriff gilt.
Ein weiterer Bestandteil, den ich vermehrt verwende, ist Sedimentsstaub (Sand), der bei uns in einer Schicht von ca. 450 m.ü.Meer vorkommt.
Noch zu erwähnen wäre natürlich der Betonmischer, mit dem ich jede gewünschte Mischung obiger Komponenten zusammenmischen kann.
Dies kann ein Zusatzstoff sein, den ich dem Bokashi beifüge oder aber Aussaaterde, Pikiererde etc.
Der Zusatzstoff z.B. besteht aus Holzkohlepulver, Kaffeesatz, Sägemehl, Sedimentsstaub und Urgesteinsmehl, je nachdem wie stickstoffhaltig die Grundmasse ist, die ich verbokashieren möchte. Meistens besteht diese zu einem grossen Teil aus Gras (Rasen), das bekanntlich sehr stickstoffhaltig ist.
Holzasche gebe ich dem Bokashi nicht bei, weil dieses alkalisch ist und wahrscheinlich die Milchsäuregärung stören würde. Holzasche gebe ich je nach Anbauprodukt direkt auf den Gartenboden in einer sehr sparsamen Schicht, mit einem feinen Sandsieb aufgetragen.
Liebe Grüsse Stieglitz