terra preta

Sabi(e)ne
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Re: terra preta

#261

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 20. Sep 2012, 10:42

Moin,
das hierhttp://www.ithaka-journal.net/terra-pre ... management finde ich hochinteressant:
Das verwendete Sanitärsystem basierte wahrscheinlich auf dem Prinzip einer anaeroben Trocken-Trenntoilette. Es wurden Urin und Fäkalien getrennt und in gut verschlossenen Tongefäßen gesammelt. Zur Unterbindung des Entstehens von Methan sowie von Geruchsbelastungen und gefährlichen Insektenplagen wurden die Fäkalien in den luftdicht verschlossenen Gefäßen mit Holzkohlestaub bedeckt. Als Nebeneffekt wurde dadurch die Holzkohle mikrobiell besiedelt und Nährstoffe an- bzw. eingelagert. Der separat aufgefangene Urin stand dann unter anderem als wertvoller Mineralstoffdünger zur Verfügung.
Also 5 Sterne für Komposttoiletten plus Holzkohle....und dann den Kompost nochmals milchsauer vergären? :hmm:
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Re: terra preta

#262

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 20. Sep 2012, 10:54

Wenn man jetzt noch dazunimmt, was wir aus "Mycelium running" von Paul Stamets gelernt haben, ist das Konzept doch wohl klar.... :engel:
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Re: terra preta

#263

Beitrag von luitpold » Do 20. Sep 2012, 11:06

Sabi(e)ne hat geschrieben:und dann den Kompost nochmals milchsauer vergären?
das hat sich glaube ich alsunnötig erwiesen.
Sabi(e)ne hat geschrieben:was wir aus "Mycelium running" von Paul Stamets gelernt haben, ist das Konzept doch wohl klar....
:hmm:
öhm, was haben wir da gelernt???
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Re: terra preta

#264

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 20. Sep 2012, 16:46

Hallo Theo,
bisher hab ich die feingemahlene Holzkohle gekauft, mit der Zeit mach ich meine eigene Holzkohle aus Hackschnitzeln, aus kleingeschreddertem Biomassematerial. Hat den Vorteil, dass die Stücke bereits so klein sind, dass sie nur noch geringfügig zerkleinert werden müssen.
@Sabi(e)ne, ich mach verschiedene Terra Preta Komposte, einen davon nach dem Schweizer Modell.
Inzwischen hab ich etliche Versuche und einige eigene Erfahrungen gemacht- und sehe den Vergleich von Kompost mit und ohne Holzkohle, kann mit Bokashikompostbehälter und Thermokompost, mit Holzkomposter und mit dem Köhnmann Kompostsilo und seit kurzem mit dem Wurmkomposter herumbasteln.
Hab ich da was verpasst, mir sagt der Name Paul Stamets nicht übermässig viel.
Gruss
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Re: terra preta

#265

Beitrag von Stieglitz » Do 20. Sep 2012, 19:47

Hallo hobbygaertnerin,

Dur schreibst:
Ich mach verschiedene Terra Preta Komposte, einen davon nach dem Schweizer Modell.
Kannst Du mir sagen, wie dieses Modell funktioniert, eventuell mit einem Link. Vielen Dank !

Grüsse Stieglitz

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Re: terra preta

#266

Beitrag von hobbygaertnerin » Fr 21. Sep 2012, 06:57

Hallo Stieglitz,
nachfolgend der Link. Wir arbeiten schon sehr lange mit Bokahsi, lies es dir mal diesen Link durch und wenn du weitere Fragen hast, gerne.
http://www.ithaka-journal.net/wege-zu-t ... n-biokohle

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Re: terra preta

#267

Beitrag von Stieglitz » Sa 22. Sep 2012, 10:44

Hallo hobbygaertnerin,

Vielen Dank für Deinen Bericht und den Link. Ich muss mich gartenmässig etwas neu orientieren.
Die Milchsäuregärung, wie ich sie bis anhin betrieben habe, ist sicher nicht schlecht für gewisse Anwendungen. Es scheint mir jedoch, dass wir lange etwas für dumm verkauft wurden, was die Zusammensetzung der Urflüssigkeit anbelangt. Auch der soziale Gedanke, wie er von Prof. Higa vorgetragen wurde, scheint sich in Luft aufzulösen. – Alles nur Geschäft oder was ??? :bang: :bang:

Ich werde mich mit der Holzkohle noch vermehrt auseinandersetzen und auch vermehrt den Kompost wieder pflegen. Dafür habe ich schon seit Jahren ein rotierendes Kompostsieb in Betrieb, und erst kürzlich habe ich einen kleinen Betonmischer gekauft, mit dem ich das Aussaat- und Pikiersubstrat selber mischen kann. Bis jetzt mit bestem Erfolg. Die Tomatenstöcke, die ich verschenkt habe, wurden schon von zwei Seiten her sehr gerühmt. Sie waren vor dem nach draussen Setzen eher klein, gedrungen, mit dicken Stängeln, abgehärtet und mit schön weissen Wurzeln (keine schwarzen Kränzchen am Boden des Töpfchens, und keine meterlangen, geilen Kreaturen). Aber dies wäre ein anders Thema.

Vielen Dank nochmals. Ich glaube ich kann einiges aus Deinem Link adaptieren.

LG Stieglitz

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Re: terra preta

#268

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 22. Sep 2012, 11:45

Hallo Stieglitz,
ist dein Kompostsieb eine Selbstbaulösung oder gekauft? Hier muss ich noch aufrüsten. Betonmischer, hätten wir auch, keine schlechte Idee.
Möchte auch in Zukunft meine eigene Anzucht- und andere Erde selbst herstellen und mischen. Eine grosse Regentonne voller Maulwurfserde wartet schon auf die Zumischung.
Der nachfolgene Link dürfte dich auch interessieren, beim Kauf des Sampadas war ein Beitrag von Dr. Reckin dabei, ich hab schon einiges von ihm gelesen.
Seine Methode gefällt mir deshalb gut, weil ich dabei das Gefühl habe, dass nicht das Verkaufen von möglichst vielen "nötigen oder unnötigen Zutaten" im Vordergrund steht. Ausserdem hat er wohl die längste Erfahrung und ein sehr umfassendes Wissen.
http://wendepunktzukunft.org/wp-content ... ckin-3.pdf
Besonders seine Erfahrungen mit Kompost in seinem Garten, der schon von Grosseltern und Eltern mit Kompost versorgt wurde, das hat mich zum Nachdenken gebracht.
Irgendwo im Ithaka-Journal hab ich auch gelesen, dass Kompost nur immer so lange wirkt, solange er immer wieder neu aufgebracht wird.
Unser Garten bekommt mindestens 2o Jahre Kompost, wäre in diesem Zeitraum bei 1 cm jährlicher Neuauflage eine Bodenprofilerhöhung um 20 cm, aber leider haben die Pflanzen jedes Jahr wieder alles verspeist.
Ich war heute nur kurz im Garten und wieder vollkommen angetan von dieser weichen Erde, die immer leichter zu bearbeiten wird.
Wegen sozialem Gedanke und etlichen anderen Dingen im Bereich der Mikros, da hab ich mir schon lange meine Meinung gebildet. :hmm:
Aber ich brauch nur die Terra Preta Szenerie betrachten, ist wieder das gleiche Muster. :hmm:
Mein Vorteil, ich musste mir vor vielen, vielen Jahren das ganze Wissen über die Mikros ziemlich mühsam zusammensuchen, damals war es noch fast unbekannt- und diese mühsame Spurensuche war mir für die "schwarze Erde" wieder sehr hilfreich, ausserdem hab ich durch dieses Herumprobieren und immer wieder weiter suchen ein gutes Gefühl für den Boden bekommen.
Hochbeete, Terra Preta diese Kombination ist für mich eine sehr praktische, arbeitssparende Möglichkeit für eine auch leistbare SV.
Denn wenn man nicht mehr rundum kommt, dann wird es irgendwann zur Belastung.
So machts echt Spass.

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Re: terra preta

#269

Beitrag von Stieglitz » Mo 24. Sep 2012, 10:12

Hallo hobbygaertnerin

Hier die Bilder vom Kompostsieb (Prototyp), vom Betonmischer (im Baumarkt erhältlich) und vom Produkt, dem Kompost.
Kompostsieb.jpg
Kompostsieb.jpg (54.62 KiB) 2360 mal betrachtet
Dieser Kompost wurde mit dem feinen Sieb hergestellt. Er eignet sich besonders gut für die Weiterverarbeitung. Ich habe auch noch ein gröberes Sieb, mit dem ich Steine aus der Gartenerde aussieben kann.
betonmischer 150 liter.jpg
betonmischer 150 liter.jpg (47.1 KiB) 2360 mal betrachtet

Den Mischer möchte ich nicht mehr missen. Mit ihm mische ich Aussaat- und Pikiererde. Ich kann aber auch Gartenerde, Holzkohle-Granulat zusammen mit Sägemehl (wenn zu feucht), faserigem Substrat (zur Haltung der Feuchtigkeit), Kaffeesatz, Holzasche, Urgesteinsmehl, Hornmehl etc., je nach Bedarf, mischen.
Kompost gesiebt.jpg
Kompost gesiebt.jpg (104.38 KiB) 2360 mal betrachtet
Du siehst, ich bin voll damit beschäftigt, mich mit der „Terra Preta“ oder wie auch immer man diese Erde nennen will, auseinanderzusetzen.

Für den Link möchte ich mich bedanken.

Gruss Stieglitz

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Re: terra preta

#270

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 24. Sep 2012, 16:06

Hallo Stieglitz,
meine Hochachtung, du bist bestens ausgestattet, um jedwelche Erden selbst zu mischen. Dein Kompostsieb würde mich näher interessieren.
Ich hab bei Ering eines mit Handbetrieb gesehen, das mir zusagen würde.
Gruss
hobbygaertnerin

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