terra preta

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luitpold
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Re: terra preta

#221

Beitrag von luitpold » Di 31. Jul 2012, 15:19

Rati hat geschrieben:Macht doch ruhig, es wird die Welt sicher nicht vernichten.
Es entwickelt sich mMn nur zu einem Wirtschaftszweig, der ähnlich den Biogasanlagen aus dem Ruder laufen könnte.
ich werde den eindruck nicht los, du hast das konzept biochar noch nicht verstanden.

das hat nichts mit indianerhokuspokus zu tun, sondern sehr viel mehr mit schwarzerdeböden und deren vorteile.

warum du dauernd von deinen komposthaufen schreibst, verstehe allerdings ich nicht. ohne pflanzenkohle ist das halt kompost und der ist, im gegensatz zu schwarzerde instabil.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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Re: terra preta

#222

Beitrag von Rati » Di 31. Jul 2012, 16:04

ich brauch ein smile mit nem Reissverschluss vorm Mund.

Luitpold ich hab doch geschrieben das ich mich jetzt raushalten will.
Führe mich doch nicht in Versuchung. ;)

bekommst ne pN.

Grüße Rati

PS: es stimmt ich habe mich nicht mit dem Konzept auseinander gesetzt und deshalb sollte ich mich auch raushalten.
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Re: terra preta

#223

Beitrag von hobbygaertnerin » Di 31. Jul 2012, 17:19

Ein sehr aufschlussreicher Bericht über die Terra Preta
http://www.das-gold-der-erde.de/fileadm ... Furche.pdf

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Re: terra preta

#224

Beitrag von Ullerich » Mi 1. Aug 2012, 05:42

Hallo,

es gibt einen Importeur von kleinen indischen Holzvergaseröfen. Der Mann ist Gärtnermeister und beschäftigt sich sehr mit Terra Preda.

Die Öfen vergasen das Holz und verbrennnen es nicht. wenn man die Kohle rechtzeitig löscht hat man gute Holzkohle. Ich hab es ausprobiert. die Pyrolyse funktioniert mit diesem Ofen. Allerdings werden die Töpfe schwarz und man kriegt sie kaum mehr sauber.

www.sampada.de

Gruß Ullerich

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Re: terra preta

#225

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 1. Aug 2012, 06:44

Hallo Ullerich
kannst du ein wenig mehr über diesen Ofen schreiben- benutzt du auch dieses Kochsystem?
Auf alle Fälle ist das endlich einmal etwas greifbares.
Danke
Gruss
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Re: terra preta

#226

Beitrag von Ullerich » Mi 1. Aug 2012, 13:10

Also,

der Gärtnermeister, der den Sambada importiert ist in einem anderen Forum, in welchem ich gelegentlich mal reinsehe aufgetaucht.

Im Sommer in der Hütte den Holzherd anzuwerfen ist nicht zumutbar, so dass wir an den Wochenenden mit Spiritus kochen. Nun ist die Energie des Spiritus natürlich nicht so hoch wie bei Gas oder Benzin (damit wollen wir nicht kochen), so dass es mit Gemüse oder Nudeln schon ziemlich dauern kann, bis man mehrere Liter Wasser zum kochen bringt.

Also ich hab den Ofen dann mal bestellt, vor allem, weil mich das mit der Holzkohle auch interessiert hat.

Der Ofen kam dann letze Woche, so dass ich ihn am Wochenende das erste mal ausprobieren konnte. Ich stell in einem Folgethread nochmal 3 Bilder ein (wenn ich darf).

Hier der Bericht den ich am Wochenende für ein paar Freunde gemacht habe:

Die Erfahrungen:
==============
Das Innenteil ist mit einer Rostschutzfarbe geschützt, sieht wie Bleimenige aus. - Gefällt mir nicht.-

Ansonsten alles gut verarbeitet und sehr massiv.

Das Teil fängt zu arbeiten an wie ein Hobo. Ich verwendete trockenes Feuerholz, aber es hat trotzdem ganz schön am Anfang gequalmt. Ich würde das Teil auf keinen Fall in einem geschlossenen Raum oder neben einem geöffnetem Fenster betreiben. Dann kommt die Phase des Holzvergasens. Tatsächlich kommen oben aus den Löchern des Turms kräftige Gasflammen raus. Danach kokelt die Holzkohle. Will man die Holzkohle gewinnen muss man nach dieser Phase löschen. Ansonsten kann man jederzeit nachlegen.

Der Topf mit den Bohnen hat sehr schnell gekocht (ca. 1 Min.) und die 3/4 Stunde hat es durchgehend geblubbert, so dass die Bohnen schön durch waren. Der Ofen war auch sehr sparsam mit dem Brennmaterial.

Als Nachteil war zu werten, dass der Topf sehr rußig wurde, die Pfanne für die Spiegeleier zu heiß war. Die Spiegeleier sind, nachdem ich sie in die Pfanne mit dem Öl schlug fast explodiert. Man sollte dies vermutlich erst tun, wenn die Holzkohlenphase beginnt. Der Speck für die Bohnen lies sich in der Pfanne dagegen sehr gut anbraten.

Die abgelöschte Holzkohle war von guter Qualität, soweit ich es beurteilen kann. Man könnte sie jederzeit zum Grillen verwenden. Ein sehr gutes Ergebnis. Den Sarai, der mit Holzkohle befeuert wird liefert dieser Norbert erst im September. Bin schon gespannt und werde die selbstgewonnene Holzkohle dann verwenden.

Fazit:
=====
Als mobile Lösung zu schwer. Für stationären Gebrauch im Garten gut, in einem mitteleuropäischem Haushalt wird man damit allerdings nicht täglich kochen. Möglicherweise kann man die festgestellten Defizite abstellen, wenn man die Gebrauchsanleitung auf der mitgeschickten CD liest :032.gif: . studiert, was ich leider am Wochenende nicht machen konnte, da ich hier kein Laufwerk dafür habe. Ich werde dies in der Wohnung nachholen und berichten, wenn es hier Unterschiede zu der von mir ausgeübten Praxis geben sollte. Der Clou war die Holzkohle.
Die Töpfe werd ich auf ein Blech bzw. eine Gußeisenplatte nächstes mal stellen.

Gruß
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Re: terra preta

#227

Beitrag von Ullerich » Mi 1. Aug 2012, 13:13

ich hoffe, ich konnte den Info-Bedarf ein bischen decken.

Anbei die Folgebilder.
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Re: terra preta

#228

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 2. Aug 2012, 07:30

Hallo Ullerich,
ist interessant, also sollte man die alten Töpfe nicht als Blumenpötte verwenden, sondern aufbewahren.
Bin sehr neugierig, wie deine weiteren Erfahrungen mit diesem Holzkohleofen werden.
Für die Länder, in denen Brennholz knapp und teuer ist, ist dieser Ofen wohl eine grosse Hilfe.
Im Jahr 3 der Versuche mit diesem indianischen Kompost stelle ich fest, dass besonders die Pflanzen wie z.B. Kartoffeln, Paprika, Tomaten, Auberginen, Zuckermais, Gurken, Zuccinis sehr gut damit klarkommen. Kohl hat sich auch sehr gut und früh entwickelt, der mittelfrühe und späte Kohl wurde leider ein Opfer der Raupen.
Für nächstes Jahr werd ich mir ein Gemüseschutznetz zulegen.
Bis zum nächsten Jahr hoffe ich, genügend Kompost für alle unsere Gartenpflanzen zu haben.
Einige der Beerenpflanzen haben dieses Jahr schon etwas davon bekommen, wäre natürlich ein sehr praktischer Kreislauf, die Beerensträucher dann wieder als Holzkohle dem Kompost zuzufügen.
Bis jetzt kamen sie nur als geschreddertes Material unter den Kompost.
Nuss- und Kartoffelschalen, Rosen- Beerenstauchzuschnitt, verholzte Stauden, auf dem Kompost nicht immer ganz praktisch verwertbar, so käme vielleicht ein Teil als holzige und ein Teil als biokohlen Zugabe der Umsetzung des Kompostes zu gute.
Freu mich auf weitere Erfahrungsberichte.
Gruss
hobbygaertnerin

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Re: terra preta

#229

Beitrag von Ullerich » Do 2. Aug 2012, 10:15

Bin mir noch nicht sicher, ob ich einen Terra-Preta Test auf einem kleinen "Versuchsfeld" machen soll.

Auch mein Kohl ist für den Kompost, alles auf- und angefressen. Ich decke nächstes Jahr auch ab.

Bohnen Kohlrabi und Rote Beete ernte ich derzeit ohne Ende. Da wir nur 2 sind hab ich meine Kollegen mitversorgt. Ich nehme an, das ich heuer ein wenig mehr geerntet habe lag daran, dass, als ich im Herbst nochmal durchgefräst hatte, ziemlich viel Hornspäne ausgebracht habe (sonst bringe ich nur Kompost aus und dünge überhaupt nicht).

Ich bin mir noch nicht schlau drüber ob ich Holzkohle in den Kompost kippen soll. Also Holzasche habe ich gelesen, dass man nicht darauf entsorgen soll, weil sich Schwermetalle, die von den Pflanzen aufgenommen wurden in der Asche konzentrieren. Dies hab ich immer vermieden und die Asche im Hausmüll (natürlich nicht heiß) entsorgt. Der Oberfunktionär vom OGV, der in der Jahreshauptversammlung vom Verein war, den ich mal daruf angesprochen habe hat gemeint, dies wär kein Problem. Er fand aber auch das Material, was aus der Kompostieranlage kommt besser als das aus dem eigenen Kompost (Begründung, bessere Durchhitzung) ist, wo ich angesichts des Dreckes, der drin war, als mein Schwiegertiger da seine Thuya reingepflanzt hat (Glasscherben, Plastikteile) vollkommen anderer Ansicht bin. Ich hab genug organisches Material durch die Hecken und die Streuobstwiese bei mir. Allein das Sieben ist halt arbeit. Der Mann sieht es vielleicht entspannter, weil er Erwerbsgärtner ist.

Um zum Thema zurück zukommen. Das sich die im Holz aufgenommen Schwermetalle in der Holzasche eine hohe Konzentration haben könnten, kann ich mir durchaus vorstellen. Bevor ich meine Beete mit Holzkohle anreichern würde, würde mich interessieren, ob hier eine Problematik zur Holzkohle vorliegt. Deswegen wart ich mal ab, ob hierzu mal irgendwas kommt.

Wie gesagt, eventuell ein kleines Versuchsbeet. Mein Domizil ist heiliger Boden und liegt ziemlich Abseits von jeglichem Straßenverkehr. Ich würde mir hier ungern mehr Verunreinigung eintragen als es eh schon durch die Umwelt passiert.

Gruß Ullerich

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Re: terra preta

#230

Beitrag von luitpold » Do 2. Aug 2012, 12:26

hallo ullerich, tolles teil was du da aufgestellt hast. :daumen:

zum thema asche und düngen hatten wir da einen faden

bei holzkohle kannst du meines erachtens den faktor x30 ansetzen.

ausbeute holzkohle ~30%
anfall asche ~1%
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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