terra preta

Rati
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Re: terra preta

#211

Beitrag von Rati » Mo 30. Jul 2012, 10:24

hobbygaertnerin hat geschrieben:Sinnvolle Nutzung und Verwendung von Stoffströmen, endlich vielleicht ein Nachdenken.
Aber mit der Terra Preta von anno dazumal hat das leider sehr wenig zu tun...
richtig, vor allem weil die nicht extra Bäume gefällt haben um daraus Holzkohle für terra petra zu machen, sondern nur die welche bei der nutzbarmachung der Flächen durch Brandrodung an vielen oder was als Abfälle aus Kochstellen u.ä. stammte.

heut zu Tage gibt es schon Firmen die nur für die lieben tP Fans wertvolles Holz verkohlen.... wirklich sehr nachhaltig.
:roll:

Grüße Rati
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Re: terra preta

#212

Beitrag von luitpold » Mo 30. Jul 2012, 10:49

viele studien sind über das net einsehbar, information ist vorwiegend eine holschuld.....
:daumen:
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Re: terra preta

#213

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 30. Jul 2012, 10:55

Wenn es möglich wäre, Holz zu verstromen, die Wärme zu nutzen und die anfallende Holzkohle zu kompostieren und dann auf die Flächen auszubringen,
dann sähe ich einen Sinn in einer grossflächigen Nutzung.
Aber die Gefahr besteht, dass vor lauter Energiehunger in kürzester Zeit die Wälder ausgeräumt sind, dank Harvester ist das heute recht schnell möglich.
Als Bäuerin hab ich Knoten in meine Finger gemacht,
weil es scheinbar so einfach ist, diese Arbeit zu tun.
Nur mal zum Mitschreiben, wir müssen froh sein, wenn wir den Humus erhalten, Humusaufbau ist derzeit nicht möglich, weder bei den ach so pösen Konventionellen Betrieben noch bei den Biobetrieben.
Und selbst 3 Generationen Gartenbewirtschaftung mit Kompost haben keinen wirklichen Dauernhumus aufgebaut.

Auf der anderen Seite- zu sehen, was möglich ist, die Faszination von altem Wissen, von Pflanzen, die scheinbar mühelos heranwachsen, besonders die Verbindung von schwarzer Erde und den Pflanzen die aus dieser Gegend kommen, das ist für mich mit Sicherheit die wertvollste Erfahrung meines Lebens.
Gibt es denn in diesem SV-Forum niemand, der einfach neugierig ist und sehen möchte, was Dauerhumus vermag?
Es müsste doch möglich sein zwischen den Dollarzeichen in den Augen und der totalen Ächtung einen vernünftigen Weg zu finden.
Wegen ein paar Säcken gekaufter Holzkohle hab ich jetzt noch nicht das total schlechte Gewissen, allerdings ich möchte davon wegkommen, mir die Holzkohle zu kaufen, sondern aus unserer Biomasse welche zu machen.

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Re: terra preta

#214

Beitrag von luitpold » Mo 30. Jul 2012, 11:10

hobbygaertnerin hat geschrieben:Wenn es möglich wäre, Holz zu verstromen, die Wärme zu nutzen und die anfallende Holzkohle zu kompostieren und dann auf die Flächen auszubringen,
dann sähe ich einen Sinn in einer grossflächigen Nutzung.
yoo,
chemische grundstoffe nicht zu vergessen die man auch noch beim verkohlungsprozess rauskochen kann.
genau das ist möglich, es wird statt holz halt vorwiegen biogenes restsmaterial aus landwirtschaft und lebensmittelindustrie sein.

sie sagen ja dauernd biochar und nicht charcoal was holzkohle wäre.

die jetzige praxis, verheizen oder runterkompostieren bis nach 2-3 jahren die organische masse sich buchstäblich in luft aufgelöst hat wird ja nicht dauerhaft sinnvoll sein und keinesfalls zu dauerhumus und schwarzerde führen.
Wegen ein paar Säcken gekaufter Holzkohle hab ich jetzt noch nicht das total schlechte Gewissen, allerdings ich möchte davon wegkommen, mir die Holzkohle zu kaufen, sondern aus unserer Biomasse welche zu machen.
das will ich meinen, jedes bröckchen (holz)kohle im boden ist einen investition fast für die ewigkeit, anstatt damit eine schlappe wurst zu wärmen und 90 % des energiegehaltes in die luft zu blasen.

(holz)kohle selber machen, anregungen sind DA zu finden
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Re: terra preta

#215

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 30. Jul 2012, 14:34

Hallo Luitpold,
es gibt inzwischen eine Menge Bilder und Anregungen, um Holzkohle selbst zu machen- aber- hier wird in der Regel die dabei entstehende Wärme nicht genutzt.
Suche schon eine Weile ein Teil, das im Inneren Holzkohle erzeugt und die enstehende Wärme zum Beispiel zum Brotbacken, zum Übergangsheizen nutzbar macht, die Holzkohle ist nur für den Garten gedacht.
Selbst unser Heizungsbauer winkt bei so einer Ofenvorstellung ab, geht angeblich nicht.
Ich stelle mir einen Schwedenofen vor, der die Holzgase verbrennt und damit die Bude erwärmt oder eben noch zum Kochen, Backen nutzbar ist.
Nur reine Holzkohle herstellen ist dann auch wieder Ressourcenverschwendung.
Die grosstechnischen Holzvergaseranlagen sind in meinen Augen noch nicht praxisreif, ausserdem ist die Ausbringung von Holzkohle - Abfallbeseitigung und muss genehmigt werden.
Hydrothermale Carbonisierung, vielleicht wird das die Zukunft-
aber auch wenn ich mich wiederhole, nur Holzkohle oder Biochair auf die Flächen auszubringen- funktioniert nicht.

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Re: terra preta

#216

Beitrag von Rati » Mo 30. Jul 2012, 14:59

Tschuldigung, ich will weder euch noch eure Bestrebungen etwas für den Boden zu tun schlecht machen aber:
hobbygaertnerin hat geschrieben:...Wegen ein paar Säcken gekaufter Holzkohle hab ich jetzt noch nicht das total schlechte Gewissen,...
das ist irgendwie das selbe wie wenn einer sagt wegen den paar Watt (1 bis 3 pro Gerät)die meine Geräte Standby schaltungen verbrauchen muß ich nicht groß übers abschalten nachdenken.
Aber Kleinvieh macht auch Mist und Deutschlandweit kämen ganz schön viel zusammen.

Zumal die abschaffung von Stand by Geräten recht schwierig ist, eine Bodenverbesserung ohne Holzkohle aber recht einfach.

So und jetzt noch mal entschuldigung und ich verspreche ich hab zum letzten mal drauf hin gewiesen. :rot:

Grüße Rati der :klugscheiss: :opa:
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Re: terra preta

#217

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 30. Jul 2012, 15:38

Hallo Rati,
ja, du hast in gewisser Weise vollkommen recht. Aber die vielen Säcke Grillkohle, die überall zum Verkauf angeboten werden- dafür wird bei uns nicht gegrillt.
Der Unterschied von Kompost mit Holzkohle und der ohne ist meine Rechtfertigung.

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Re: terra preta

#218

Beitrag von Rati » Mo 30. Jul 2012, 16:00

hobbygaertnerin hat geschrieben:... dafür wird bei uns nicht gegrillt...
:daumen: :)

Grüße Rati
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Re: terra preta

#219

Beitrag von luitpold » Mo 30. Jul 2012, 16:01

hobbygaertnerin hat geschrieben:Hallo Rati,
ja, du hast in gewisser Weise vollkommen recht.
ich fürchte rati hat in überhaupt keiner weise recht, er hat sich mit den theoretischen grundlagen noch nicht beschäftigt.
tut er das, wird er das konzept biochar aber sowas von verstehen. :daumen: :)

die biokohle wird vom acker kommen und auf den acker zurückgehen, so wie jede schwarzerde. dagegen ist mit holz heizen der reine umweltfrevel .
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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Re: terra preta

#220

Beitrag von Rati » Di 31. Jul 2012, 10:51

luitpold hat geschrieben:...die biokohle wird vom acker kommen und auf den acker zurückgehen, so wie jede schwarzerde. dagegen ist mit holz heizen der reine umweltfrevel .
ja luitpold nur Passivhäuser sind öko ;) .
Ist ja schon gut, du hast recht. Mit sicherheit verbraucht eine Heizung deutlich mehr Holz als tp .

Macht doch ruhig, es wird die Welt sicher nicht vernichten. :)
Es entwickelt sich mMn nur zu einem Wirtschaftszweig, der ähnlich den Biogasanlagen aus dem Ruder laufen könnte.

na ja und wie ich gerade bemerke, neige ich schon wieder zur Wiederholung:
Rati hat geschrieben:...tja, ich kann leider nur mit der negativProbe dienen also ohne irgendwelchen südamerikanischen Spezialbehandlungen ;)
Einfach nur guter germanischer Mist und unkontrolliert verrotteter Kompost.
Und auf unserern Hochbeetet wächst und gedeiht alles zu mehr als ansehnlichen Größen mit saftigen schmackhaften Früchten und Blattwerk. :)
hab ich zwei Seiten vorher geschrieben.

so nun halt ich mich wirklich raus.

Grüße Rati
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