Wobei, hat er die Idee vielleicht nur von den Winzern und den Apfelbauern auf den Plantagen übernommen? Ist ja auch irgendwie ein Anbau auf schmalen Beeten. Die Rebstöcke oder kleinen Hochstämme stehen auf einem schmalen Streifen und zwischen den Reihen kann man mit dem Maschinenpark durchbrausen. Bleibt die Frage, wer zuerst da war. Mittleiders Idee oder die Anbaumethoden der oben genannten Landwirte.
Wie auch immer, man müsste die schmalen Beete im eigenen Garten schon ordentlich mit Nahrung versorgen. Organisches Material, reifer Kompost, Terra Preta, EM ... und eine Mulchdecke bieten sich hier an. Die Bewässerung auf dieser kleineren Fläche muss auch intensiver und öfter erfolgen - vielleicht mit einem Tropfschlauchsystem? Ein Konvi-Bauer würde bei diesen Beeten vielleicht sagen: Das ist Intensivierung der Landwirtschaft auf kleiner Fläche.
Zwischen den Beeten auf den breiten Wegen wächst im besten Fall eben Gras oder anderes Mulchmaterial, dass abgemäht, gleich wieder auf die schmalen Beete gelegt wird. Der Vorteil eines schmalen Beetes soll ja gerade die Ausbreitung der Pflanzen am Rand und in den Weg hinein sein. Am Beispiel der Zucchini hätte ich da aber Bedenken anzumelden. Kurdyumov empfiehlt, auf einem schmalen Beet Zucchini-Pflanzen im zickzack anzupflanzen oder auszusäen. Die Pflanzen sollten dabei 70 cm entfernt zur nächsten Zucchini stehen. Wenn nun aber die Zucchini ausgewachsen sind, dürfte es schwierig werden, den Weg mit dem Rasenmäher abzuschreiten, ohne die halbe Pflanze zu rasieren. Diese wächst ja nach dieser Methode zur Hälfte in den Weg hinein.
Anders und effektiver wäre es z. B. bei Randpflanzen wie Karotten (beidseitig als X angebaut mit 5 cm Platz zwischen den Pflanzen und in der Mitte eine Reihe Bohnen mit 3 cm Abständen der Samen), Chinakohl (beidseitig zickzack angebaut mit 10 cm Abstand und in der Mitte Gurken im Abstand von 17 cm) oder Paprika (ebenfalls beidseitig im zickzack angebaut mit 30 cm Abstand und in der Mitte eine Reihe Tomaten mit 17 cm Pflanzenabstand. 17 cm erscheint mir persönlich bei den Tomaten etwas zu eng, aber wenn man die passenden Sorten verwendet und ein Gerüst zum Anbinden der Tomaten (und vor allem eine Plane zum Schutz darüber gespannt) ist ja schnell in die Erde gekloppt.
Das System schmale Beete wohl für Großbauern eher ungeeignet, wenn es sich nicht gerade um Winzer oder Obstanbauer handelt - im kleineren Bauerngarten sicher eine Überlegung wert. Ich werde es im Frühjahr mal testen, wenn es die Zeit erlaubt.


