Schafwolle (schneller) kompostieren - wie?

[Sabi(e)ne]

Ein keratolytisches (Keratin = alles wie Haare oder Schwielen ) Enzym - ist übrigens auch Bestandteil von Dauerwellflüssigkeiten.
Handelsname Balsan oder so.

[Rati]

Na, im Endeffekt machen die Mikros das ganze ja auch enzymatisch, nur ob das in den cremes drin ist wust ich nicht.

Grüße Rati

[krautert]

(wie) lässt sich daraus in optimaler Zeit ein reifer Kompost herstellen, in dem auch die Schafwolle soweit zersetzt ist, dass sie nicht störend nachher im Gartenwerkzeug baumelt?

wie wäre es einen flächigeren(sagen wir 2mal 5m) Kompost aufzuschichten nach ganz herkömmlichen Muster nur mit VIEL mehr Schafwolle. Und dann säst du extrem wurzelnden Kram oben drauf. Ich denke an Riesensonnenblumen(JA, Starkzehrer, macht aber nichts-nimm sie zum mulchen). die müssten die haare weitestgehend zersetzen.
kannst du uns vielleicht noch sagen, warum dir wichtig ist das ganze in "optimaler" zeit schaffen, statt mehr und dafür länger zu kompostieren?
Mein Bruder wirtschaftet in der Türkei und nutzt auch viel Wolle, der Wasserspeicherung wegen.

[Adjua]

Das mit der Wasserspeicherung funktioniert also, konnt ich nicht testen, weil es bei uns zu viel regnet.

[kraut_ruebe]

Wenn man Schafwolle ins Pflanzloch oder in die (Kartoffel)furche gibt, lösen die Wurzeln den Pflanze die Wolle innerhalb einer Saison auf und verwenden die Wolle als Dünger.

welche menge an wolle ist denn sinnvoll pro pflanze?

[Manfred]

Stickstoffbedarf Kartoffel je nach Anbaubedingungen und Sorte 120 kg bis 240 kg / ha.
Im Mittel 180 kg / ha.
Pflanzdichte 30.000 bis 85.000 pro ha. Meist um die 40.000.
Also ca. 4,5 g Stickstoff pro Pflanze.
Schafwollpellets sollen 11 - 12 % Stickstoff enthalten. Wird sich kaum von Rohwolle unterscheiden.
Also müsste man ca. 40 g Wolle pro Kartoffelpflanze einsetzen, wenn man damit den kompletten Stickstoffbedarf decken wollte.

Noch nicht berücksichtigt:
-Vorhandene Stickstoffreserve im Boden
-Evtl. nicht schnell genug abbaubarer Gehalt in der Wolle
-Andere eingesetzte Düngemittel

Meist wird ja vor Kartoffeln auch noch kräftig Mist und Kompost gegeben.
In dem Fall würde ich mit 20 bis 30 g Wolle anfangen und schauen, wie sich die Sache entwickelt.
Evtl. auch ein Vergleichstest in 3 Reihen mit 20, 30 und 40 g.

[Adjua]

Ich habe die Furche sicher 5-10 cm hoch mit Wolle befüllt. Darauf die Kartoffeln gelegt und mit Erde bedeckt. Mist war keiner darunter, das Feld war neu ungebrochen. Heuer beim Fräsen habe ich nur noch wenig Reste an Wolle gefunden. Kartoffelernte war super.

Heuer werde ich 50 kg Saatkartoffeln haben, ich schätze, ich werde dafür 60-70 kg Wolle brauchen.

[kraut_ruebe]

danke euch

gar sparsam darf man die also wohl nicht verwenden - muss ich noch schnell mal sehen wieviel die paar säcke wiegen bevor ich mir überlege wo ich die hin mache

[Adjua]

Die Wolle soll ja auch noch andere Effekte haben, zum Beispiel, Säure im Boden auszugleichen (Kohl in Wolle kam bei mir auf meinem eher sauren Boden auch gut), einen Wasserspeicher darzustellen (geht nur, wenn sie unter der Erde ist). Wegen letzterem werde ich sie jedenfalls wieder in meine Töpfe und Kisterl geben und auch Bohnen in eine Handvoll Wolle pflanzen.

[kraut_ruebe]

und:

die schnecken mögen offenbar keine wolle. mangels erde zum anhäufeln hab ich die erdäpfeln dick in wolle gepackt und obwohl die schnecken im nassen garten tanzen und wirklich überall sind, sind die drei wollangehäuften stellen scheckenfrei.

ich bräuchte mehr wolle. von schwarzen schafen am besten, das sieht besser aus.