Grünland umbrechen

Adjua
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Re: Grünland umbrechen

#21

Beitrag von Adjua » Mo 21. Jan 2013, 18:51

Thomas/V. hat geschrieben:auch Bio-Bauern benutzen den Pflug (wenn auch sicherlich nicht alle)

"bio" heißt ja nicht "pfluglos"
Sabine schreibt was von Bio und Pfluglos. Schweine muss man erst haben, und ist ohne Nachbearbeitung nicht problemfrei, welche Metoden gibt es noch?

landwirt2
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Re: Grünland umbrechen

#22

Beitrag von landwirt2 » Mo 21. Jan 2013, 19:43

Die wiese flach schälen am besten im sommer nach 14tagen wiederholen und dann was schnellwachendes rein säen Senf oder sowas dann müsste das Gras weg sein und die nährstoffverlust ist gering der bewuchst dient wieder als mulch und dünger.

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Thomas/V.
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Re: Grünland umbrechen

#23

Beitrag von Thomas/V. » Mo 21. Jan 2013, 19:47

was versteht der Landwirt unter "schälen"?
welches Gerät nimmt man dafür?
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Grünland umbrechen

#24

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 21. Jan 2013, 20:45

http://vimeo.com/18519509 Teil 1
http://vimeo.com/18524635 Teil 2
Friedrich Wenz.....
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Jörg Krüger

Re: Grünland umbrechen

#25

Beitrag von Jörg Krüger » Di 22. Jan 2013, 20:56

Ich habe mich hier einmal durchgeblättert. Tausend qm ist ja eine große Fläche. Ich habe einige male Grünland/Rasen zu Garten gemacht in meinem Leben, doch nie so viel auf einmal. Da ich für mich die Arbeit mit motorbetriebenen Machinen kategroisch ausschließe, engt sich die Methodik ein. Dieses Jahr möchte ich eine Fläche von ca. 80 qm Rasen in Gemüseland umwandeln.

In Ostfriesland hatte ich eine größere Fläche "schwarz" bekommen nach der hier schon erwähnten "Pappemethode". Da war eine wunderschöne Giersch-Brennesseln-Mischkultur auf etwa 100 qm, direkt am Haus. Eigentlich Hausgartenland. . . Ich hab mit der Sense den Bewuchs gemäht und das an Ort und Stelle liegen gelassen, einen Tag anwelken. Dann habe ich darauf Strohmist (Kuh und Ziege) verteilt, um die Rotte unter der Pappe in Gang zu bringen. Diese Fläche wurde dann mit großen Pappen (habe ich mir vom Elektrohändler besorgt, waren vorher Kühlschränke und sowas drin) abgedeckt, und das Ganze mit etwas Erde beschwert, dass die Pappe Bodenschluss behält, auch wenn es eine Zeit trocken ist. In die Pappe habe ich Löcher geschnitten, etwa 15 cm Durchmesser, und die Erde darunter ausgegraben mit dem Handspaten und Kompost eingefüllt und mit Kohl und Sellerie bepflanzt. Die Löcher hatten mindesten 50 cm Abstand. Zum Schluss die ganze Fläche mit Stroh gemulcht.

Die Kulturpflanzen sind gut gewachsen. Sie konnten geerntet werden, und im nächsten Frühjahr brauchte die Fläche nur mit dem Rechen abgezogen werden und konnte mit der Grabegabel gelockert werden. Wohlgemerkt war das keine Wiese oder kein Rasen, diese Sohle ist wesentlich fester. Und es war anmooriger Boden, der per se schon recht locker ist.

Ein anderes Mal hatte ich die Pappe weggelassen und Pferdemist mit Stroheinstreu direkt auf den Rasen als 1,20 m breite und ca 70 cm hohe langgestrecke Hügel ausgebracht, dort, wo die späteren Beete entstehen sollten. Diese Hügel wurden mit Stroh abgedeckt und in 1,20 cm Abstand Löcher in der Größe von 10 l -Eimern gegraben und mit Kompsosterde gefüllt. In diese Pflanzlöcher hab ich dann Hokaidokürbis gepflanzt. Auch hierbei war im nächsten Frühjahr die Erde unter den Hügeln gut mit der Grabegabel zu lockern, die Rasensoden waren fast gänzlich verschwunden. Das war auf Sanboden.

Dieses Jahr hier komme ich wieder an Pferdemist, und werde diese Methode bei der oben genannten Fläche anwenden. Allerdings habe ich hier schweren Lehmboden (Marsch). Zum Abdecken der Hügel nehme ich kein Stroh sondern den hier reichlich anfallenden Rasenschnitt. Mal sehen, was daraus wird.

Grünes untergraben/unterpflügen. . . Einmal und nie wieder. Die Bete blieben bis in den Frühsommer schwarz, weil sämtliche Jungpflanzen und Sämlnge von Drahtwürmern und Schnakenlarven verputzt wurden. Eigentlich hätte da ein transportables Hühnergehege in Beetbreite drauf gemusst, dass die Hühner sich erst einmal die Viecher vornehmen.

Bei 1000 qm neuer Fläche würde ich die mir so nach und nach urbar machen. Eine kleine Fläche lässt sich immer von Rasensoden befreien (ich hab dafür eine Schaufel mit einem herzförmigen Blatt, schön angeschliffen, die eignet sich ideal dafür). Dann tief lockern (Bei meinem schweren Boden wäre Rigolen hoffnungslos. Zum Glück haben wir hier eine Gartenfläche übernommen, die schon über 20 Jahre "in Betrieb" ist). Die Soden werden zu einem Rasensodenkompost verarbeitet, der nach einem Jahr eine gute Anzuchterde liefert. Das braucht nur eine kleine Fläche sein, für Frischgemüse, so viel gerade, wie der Rücken im Frühjahr hergibt. Hier zwanzig qm gut durchkultiviert mit Vor- Haupt- Zwischen und Nachfrucht bringt mehr als die vierfache Fläche halbherzig. Im ersten Jahr noch keine Wurzelgemüse, vielleich allenfalls ab Juli/August schwarze Rettiche und Rote Bete (vorgezogen und gepflanzt).

Den Rest der Fläche mit Abdeckmethoden auf das Graben im Nächsten Jahr vorbereiten, und so nach und nach in Kultur nehmen. Die größte Gemüsefläche, die ich mit einem Freund von Hand bearbeitet hatte maß 1250 qm. Anmooriger, leicht zu bearbeitender Boden, der gut Wasser hielt im Sommer, so dass er auch von Hand gegossen ewrden konnte. Das ist schon grenzwertig und man brauchte für Hof und Garten alle Zeit )Insgesamt hatten wir drei ha, das meiste Grünland für die Tiere) . Das ist auch mehr als ein Selbstversorgergarten (selbst wenn auf der Fläche auch noch Futterrüben für die Kuh gepflanzt waren). Wir hatten auch einen Marktstand davon bedient.

Mit Schweinen geht das auch, hab ich einmal gesehen, Bunte Bentheimer auf die Wiese mit Elektrozaun. Am besten noch vorher Topinambur setzen. Dann haben die was zu suchen. Das dauerte keine zwei Wochen, dann waren 300 qm schwarz. Und auch nicht so verdichtet, da dort Jungtiere gehalten wurden. Die sind dann auf die nächste Koppel gekommen. Den Boden mit der Grabegabel zu lockern, kommt man dabei auch nicht umhin. Doch das Abstechen der Soden entfällt.

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Re: Grünland umbrechen

#26

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 22. Jan 2013, 22:38

1000qm mit vorherigem Hühnertrecker oder Schweinen mit Mais und Erdnüssen dann, sind kein Problem.
Oder erst geliehene Schweine und danach die Hühner.
(mein Hund buddelt alles aus, was ich setze - "wenn sie es vergräbt, muß es was tolles zu essen sein", so seine Logik. :lol: )
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Re: Grünland umbrechen

#27

Beitrag von Narrenkoenig » Di 22. Jan 2013, 23:02

So in etwa bevorzuge ich das,
Bild
Wenn im Bild auch eher Dämme gepflügt werden.
Der Acker hat auch so nicht ganz 10ar, das würd mir im Leben nicht einfallen da mit dem Spaten ranzugehen.
Den Hakenpflug haben unsere Altvorderen schon in der Steinzeit erfunden, wenn auch ziemlich gegen Ende, da muß ich nicht mit aller Gewalt dahinter zurück.

Grüße

Robert
Ich bin zur Vernunft gekommen,
leider war sie grad nicht da.

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Re: Grünland umbrechen

#28

Beitrag von Dagmar » Mi 23. Jan 2013, 10:05

Hallo,

wäre es nicht auch möglich zuerst die Schweine auf das Grünland zu lassen und nachdem diese dann die oberste Schicht "bearbeitet" haben, danach mit einem Grubber darüber zu gehen, um den Boden wieder aufzulockern.

Und danach dann ganz regulär die geplante Feldfrucht zu säen.

Wenn ich das richtig interpretiere, würde dann nicht das ganze Bodengefüge "umgeworfen" wie beim Pflügen, sondern nur gelockert.

Oder übersehe ich dabei etwas????


Dagmar
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Re: Grünland umbrechen

#29

Beitrag von Maria07 » Sa 26. Jan 2013, 23:59

Wir haben teilweise auch Schweine über eine Saison auf dem Acker gehabt, Der Vorteil war - sie haben alle Quecken und Gierschwurzeln weggefressen und die Wühlmäuse gleich mit. Der Nachteil waren die riesigen Löcher, die sie dabei gemacht haben, wenn du jemanden mit einem Traktor zur Hand hast, dann ist das aber kein Problem.

LG Maria

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Re: Grünland umbrechen

#30

Beitrag von Peterle » Di 9. Apr 2013, 15:50

Ich hab auch neu angefangen mit dem Garten.
Ca. 250qm die auf die Bearbeitung warten. Alles Wiese mit dicken Grasbüscheln. Der Boden scheint allerdings sehr gut und locker zu sein.

Gestern hab ich die ersten 6qm umgegraben. Mehr schaffe ich im Moment nicht. Ist schon sehr anstrengend. Durch die Grasbüschel komme ich nur durch, wenn ich auf dem Spaten stehe und "wippe".
Hab eine Stunde gebraucht für das erste Beet 5mx1,2m.

Werkzeuge: Spaten von Fiskar und Kreil.
Wie lange wartet Ihr noch mit den Kartoffeln?

Gruß

Peter

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