Schützen durch Nutzen

Antworten
Manfred

Schützen durch Nutzen

#1

Beitrag von Manfred » Di 10. Sep 2013, 06:48

Wäre auch hier einmal mehr sinnvoll gewesen:
http://www.op-marburg.de/Lokales/Ostkre ... tz-sterben

Vergaste Gänse, erstickte Fische, ersoffene Rinder... ein unrühmliches Beispiel nach dem anderen, wie "Naturschutz" und "Tierschutz" wirklich nicht aussehen sollten.

Benutzeravatar
syldron
Beiträge: 442
Registriert: Sa 19. Jan 2013, 09:50
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Figeholm, Schweden

Re: Schützen durch Nutzen

#2

Beitrag von syldron » Do 12. Sep 2013, 07:30

Wieder nur ein weiteres Beispiel dafür, wie weit die Gesellschaft sich von der Natur entfernt hat. Eine ganz unheilvolle Entwicklung. Denn wenn die Menschen die Natur nicht mehr nutzen können oder dürfen, haben sie auch kein Interesse mehr, diese zu erhalten. Wenn ich bedenke, wieviel ehrenamtliche Arbeit allein von Angelvereinen geleistet wird im Dienste des Erhaltens der Natur...
Meet me in a land of hope and dreams

Manfred

Re: Schützen durch Nutzen

#3

Beitrag von Manfred » Do 12. Sep 2013, 08:01

Unter der Wasseroberfläche hört für die meisten "Naturschützer" halt das Interesse auf. Sieht man ja auch an der heiß geführten Kormoran-Diskussion in Deutschland. Große Flattertiere kann man schön mit dem Fernglas gucken. Also sind sie bekannt und beliebt. Die schleimigen Unterwasserwesen kriegt der Normalverbraucher nur fertig zubereitet und verpackt zu sehen, also interessieren sie ihn kaum.
Eine Ausnahme bilden beliebte Tauch- und Tierfilmziele und einige Unterwasser-Gruselfilmtiere. Die kennt man wieder, also findet man sie schützenswert.
Das sich Deutsche Inlandsbewohner mehr Sorgen um den weißen Hai als um Äsche und Schlammpeitzger ist so zwar erklärbar, hilft unseren bedrohten Fischarten aber nicht weiter.

Benutzeravatar
syldron
Beiträge: 442
Registriert: Sa 19. Jan 2013, 09:50
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Figeholm, Schweden

Re: Schützen durch Nutzen

#4

Beitrag von syldron » Do 12. Sep 2013, 08:24

Das beste Beispiel dafür ist das traurige Schicksal des ältesten Wirbeltieres der Welt, das schon gelebt hat, als noch Dinosaurier die Landmassen beherrschten. Schon seit den 80er Jahren war bekannt, daß der Aal seiner Auslöschung gegenüber steht. Die absolut einzigen, die das öffentlich thematisiert haben, waren Angelzeitschriften, der Rest hat die Problematik über 20 Jahre lang komplett ignoriert.
Selbst heute wissen die allermeisten Menschen nicht, daß diese faszinierende Fischart verloren ist. Die natürliche Reproduktion liegt gegenüber dem Niveau von vor 40 Jahren im Promillebereich, die Ursachen dafür sind zum größten Teil irreversibel und eine künstliche Vermehrung ist nicht möglich. Das wars dann.
Interessiert hat es nur diejenigen, die diese Art als natürliche Ressource genutzt haben,die ganzen Tier, Natur und sonstwas Schützer haben weggesehen.
Meet me in a land of hope and dreams

Manfred

Re: Schützen durch Nutzen

#5

Beitrag von Manfred » Do 12. Sep 2013, 09:44

Ja. Leider. Ich habe deshalb schon viele Jahre keinen europäischen Aal mehr entnommen. Aber was hilft dass, wenn die abwandernden Laichaale weiter im großen Maßstab gefangen und die jungen Glasaale an den Küsten für die asiatische Küche abgeschöpft werden dürfen. Dazu die Probleme mit der Wasserkraft (da wird ja wenigstens dran gearbeitet) und der Erwärmung der Tiefsee.
Die Chancen, dass die Art all das überstehen wird, sind wirklich nur noch minimal.
Aber sie können halt nicht lieb gucken...

Benutzeravatar
syldron
Beiträge: 442
Registriert: Sa 19. Jan 2013, 09:50
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Figeholm, Schweden

Re: Schützen durch Nutzen

#6

Beitrag von syldron » Do 12. Sep 2013, 09:58

Was die Wasserkraftwerletzten betrifft, da hätte man schon viel früher mit anfangen können, wenn man die Problematik nicht jahrzehntelang totgeschwiegen hätte. Jetzt ist es wohl zu spät. Dazu kommen dann noch die Kormoranüberpopulation und der sehr weit verbreitete aus Asien eingeschleppte Schwimmblasenparasit Anguillicola crassus.
Hier in Norwegen sind Aale übrigens gänzlich geschützt.
Meet me in a land of hope and dreams

Manfred

Re: Schützen durch Nutzen

#7

Beitrag von Manfred » Do 12. Sep 2013, 10:09

Ja. Norwegen ist uns in vielem weit voraus.
Ich kann nur immer wieder staunen, wie vernünftig dort im Vergleich zu uns die natürlichen Recourcen gemanagt werden.
Liegt wohl zum guten Teil daran, dass die Entscheidungen auf den richtigen Ebenen getroffen werden, sprich dort, wo die Probleme überblickt werden können.
Davon sollte sich unsere Politik eine dicke Scheibe abschneiden.

Benutzeravatar
syldron
Beiträge: 442
Registriert: Sa 19. Jan 2013, 09:50
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Figeholm, Schweden

Re: Schützen durch Nutzen

#8

Beitrag von syldron » Do 12. Sep 2013, 10:31

Ach, so dolle ist das hier auch nicht. Wenn der Aal hierzulande ein geschätzter Speisefisch wäre, dann wärs auch nicht anders als in Deutschland. Und was hier mit den wildlebenden Lachsstämmen passiert, ist eine Riesensauerei. Wenn ich mir dann noch ansehe, wer hier gerade an die Macht gewählt wurde, dann mag ich dran zweifeln, dass es sich zum besseren wandelt.
Meet me in a land of hope and dreams

Antworten

Zurück zu „Wildtiere, Fischerei, Jagd“