Trauriger Bürokratiealltag im Wildtierschutz
Verfasst: Di 18. Dez 2012, 10:55
Vor nunmehr 38 Jahren habe ich begonnen verletzte Tiere zu pflegen um sie wieder auszuwildern.
Mehrere dutzend Vögel bekamen so eine neue Chance. U.a. eingeeiste Mäusebussarde, Turmfalken, diverse Rabenkrähe, Eichelhäher und unzählige Singvögel. Daneben Igel, Fledermäuse, Schlangen ...
Nun, da ich ausreichend Platz und auch Zeit habe, diese Tätigkeit wieder auszudehnen, habe ich mich vor etwa einem Jahr mit dem Landratsamt in Verbindung gesetzt um mögliche Vernetzungen, Spezialisierungen und eine Infosystem zu besprechen.
Damals war seitens der Behörde noch im Gespräch, dass das Thema Tierettung von der Landrätin Gaaanz hoch angebunden sei.
Mittelweile will man von Tierrettung (der Tiere wegen) dort nichts mehr wissen.
Es gäbe keine Bedarf . Die Natur regelt das .
Es gäbe einen (geheimgehaltenen) Falkner der im Notfall Greifvögel aufnimmt (Auswilderung oder Ausstellungsstücke ???)
Geheim, damit dort nicht zu viel Vögel abgegeben werden, weil er sonst überfordert ist !!!
Die meisten Vögel hätten oft eh keine Chance. Da wäre Euthansie der bessere Weg.
Außerdem gäbe es eine zentrale Auffangstation (135km weit weg) wo Tiere hingebracht werden können.
(dort meist als Futtertiere für den Bestand enden)
Auf unsere (teilweise) Spezialisierung auf Rabenvögel wurde sofort eingeworfen, dass Rabenvögel jagdbares Wild und somit eigentlich Sache der Jäger sind.
Da hat das Amt ja im Einzelnen gesehen Recht. Klar darf ich mich nicht über geltendes Recht hinwegsetzen, will ich ja auch nicht.
Insgesamt eine traurige Grundaussage. Koordination und dergleichen ist ebenfalls nicht gewollt.
Ein aufgefundenes pflegebedürftiges Lebewesen ist also keine Chance für das Tier sondern eine Belastung fürs Amt ???
Dem Sachbearbeiter war es wichtiger festzustellen, dass er uns rechtlich nicht belangen kann, wenn wir unsere Pflegearbeit fortsetzen.
Eigentlich müßten ihn doch die Pflegebedingungen und unsere Sachkunde interessieren, wenn er weiß, hier sind Wildtiere in Pflege.
Zum Schluss sind wir so verblieben, dass wir weiterhin Tiere pflegen und auswildern dürfen, aber es keine offizielle Zusammenarbeit geben wird.
Dabei haben wir gar nicht um finanzielle Unterstützung gebeten, wollten keine Hilfe erhalten sondern Hilfe anbieten. Seltsam.
Die Adresse des geheimen Falkners wurde nicht herausgegeben und es wurden auch keine anderen Stationen benannt, welche sich bereits auf verschiedene Tierarten spezialisiert haben. Zum Glück habe ich durch meine Verbindung zur NABU-Ortsgruppe da einige Kontakte bekommen.
Eigentlich sollte doch das Wohl der Tiere im Vordergrund stehen und nicht bürokratisches Kompetenzgerangel. Schade.
Erstaunlich, dass immer wieder argumentiert wurde wie aufwändig doch die Pflege wäre, und wie teuer, Hallo ?
Klar birgt es immer die Gefahr, wenn eine Pflegestation populär ist, dass Leute auch Tiere auflesen, die gar nicht gerettet werden müssen.
Aber die Gefahr besteht immer.
Natürlich muss nicht jedes geschundene Wesen des Pflegens wegen gepflegt werden.
Nun ziehen wir erst mal eine Konsequenz daraus und bauen statt mehrerer kleiner getrennter Volieren eine neue große Flugvoliere.
Ich hoffe, bei euch klappt das besser.
Alles Gute.
Mehrere dutzend Vögel bekamen so eine neue Chance. U.a. eingeeiste Mäusebussarde, Turmfalken, diverse Rabenkrähe, Eichelhäher und unzählige Singvögel. Daneben Igel, Fledermäuse, Schlangen ...
Nun, da ich ausreichend Platz und auch Zeit habe, diese Tätigkeit wieder auszudehnen, habe ich mich vor etwa einem Jahr mit dem Landratsamt in Verbindung gesetzt um mögliche Vernetzungen, Spezialisierungen und eine Infosystem zu besprechen.
Damals war seitens der Behörde noch im Gespräch, dass das Thema Tierettung von der Landrätin Gaaanz hoch angebunden sei.
Mittelweile will man von Tierrettung (der Tiere wegen) dort nichts mehr wissen.
Es gäbe keine Bedarf . Die Natur regelt das .
Es gäbe einen (geheimgehaltenen) Falkner der im Notfall Greifvögel aufnimmt (Auswilderung oder Ausstellungsstücke ???)
Geheim, damit dort nicht zu viel Vögel abgegeben werden, weil er sonst überfordert ist !!!
Die meisten Vögel hätten oft eh keine Chance. Da wäre Euthansie der bessere Weg.
Außerdem gäbe es eine zentrale Auffangstation (135km weit weg) wo Tiere hingebracht werden können.
(dort meist als Futtertiere für den Bestand enden)
Auf unsere (teilweise) Spezialisierung auf Rabenvögel wurde sofort eingeworfen, dass Rabenvögel jagdbares Wild und somit eigentlich Sache der Jäger sind.
Da hat das Amt ja im Einzelnen gesehen Recht. Klar darf ich mich nicht über geltendes Recht hinwegsetzen, will ich ja auch nicht.
Insgesamt eine traurige Grundaussage. Koordination und dergleichen ist ebenfalls nicht gewollt.
Ein aufgefundenes pflegebedürftiges Lebewesen ist also keine Chance für das Tier sondern eine Belastung fürs Amt ???
Dem Sachbearbeiter war es wichtiger festzustellen, dass er uns rechtlich nicht belangen kann, wenn wir unsere Pflegearbeit fortsetzen.
Eigentlich müßten ihn doch die Pflegebedingungen und unsere Sachkunde interessieren, wenn er weiß, hier sind Wildtiere in Pflege.
Zum Schluss sind wir so verblieben, dass wir weiterhin Tiere pflegen und auswildern dürfen, aber es keine offizielle Zusammenarbeit geben wird.
Dabei haben wir gar nicht um finanzielle Unterstützung gebeten, wollten keine Hilfe erhalten sondern Hilfe anbieten. Seltsam.
Die Adresse des geheimen Falkners wurde nicht herausgegeben und es wurden auch keine anderen Stationen benannt, welche sich bereits auf verschiedene Tierarten spezialisiert haben. Zum Glück habe ich durch meine Verbindung zur NABU-Ortsgruppe da einige Kontakte bekommen.
Eigentlich sollte doch das Wohl der Tiere im Vordergrund stehen und nicht bürokratisches Kompetenzgerangel. Schade.
Erstaunlich, dass immer wieder argumentiert wurde wie aufwändig doch die Pflege wäre, und wie teuer, Hallo ?
Klar birgt es immer die Gefahr, wenn eine Pflegestation populär ist, dass Leute auch Tiere auflesen, die gar nicht gerettet werden müssen.
Aber die Gefahr besteht immer.
Natürlich muss nicht jedes geschundene Wesen des Pflegens wegen gepflegt werden.
Nun ziehen wir erst mal eine Konsequenz daraus und bauen statt mehrerer kleiner getrennter Volieren eine neue große Flugvoliere.
Ich hoffe, bei euch klappt das besser.
Alles Gute.