Trauriger Bürokratiealltag im Wildtierschutz
- Talbewohner
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Trauriger Bürokratiealltag im Wildtierschutz
Vor nunmehr 38 Jahren habe ich begonnen verletzte Tiere zu pflegen um sie wieder auszuwildern.
Mehrere dutzend Vögel bekamen so eine neue Chance. U.a. eingeeiste Mäusebussarde, Turmfalken, diverse Rabenkrähe, Eichelhäher und unzählige Singvögel. Daneben Igel, Fledermäuse, Schlangen ...
Nun, da ich ausreichend Platz und auch Zeit habe, diese Tätigkeit wieder auszudehnen, habe ich mich vor etwa einem Jahr mit dem Landratsamt in Verbindung gesetzt um mögliche Vernetzungen, Spezialisierungen und eine Infosystem zu besprechen.
Damals war seitens der Behörde noch im Gespräch, dass das Thema Tierettung von der Landrätin Gaaanz hoch angebunden sei.
Mittelweile will man von Tierrettung (der Tiere wegen) dort nichts mehr wissen.
Es gäbe keine Bedarf . Die Natur regelt das .
Es gäbe einen (geheimgehaltenen) Falkner der im Notfall Greifvögel aufnimmt (Auswilderung oder Ausstellungsstücke ???)
Geheim, damit dort nicht zu viel Vögel abgegeben werden, weil er sonst überfordert ist !!!
Die meisten Vögel hätten oft eh keine Chance. Da wäre Euthansie der bessere Weg.
Außerdem gäbe es eine zentrale Auffangstation (135km weit weg) wo Tiere hingebracht werden können.
(dort meist als Futtertiere für den Bestand enden)
Auf unsere (teilweise) Spezialisierung auf Rabenvögel wurde sofort eingeworfen, dass Rabenvögel jagdbares Wild und somit eigentlich Sache der Jäger sind.
Da hat das Amt ja im Einzelnen gesehen Recht. Klar darf ich mich nicht über geltendes Recht hinwegsetzen, will ich ja auch nicht.
Insgesamt eine traurige Grundaussage. Koordination und dergleichen ist ebenfalls nicht gewollt.
Ein aufgefundenes pflegebedürftiges Lebewesen ist also keine Chance für das Tier sondern eine Belastung fürs Amt ???
Dem Sachbearbeiter war es wichtiger festzustellen, dass er uns rechtlich nicht belangen kann, wenn wir unsere Pflegearbeit fortsetzen.
Eigentlich müßten ihn doch die Pflegebedingungen und unsere Sachkunde interessieren, wenn er weiß, hier sind Wildtiere in Pflege.
Zum Schluss sind wir so verblieben, dass wir weiterhin Tiere pflegen und auswildern dürfen, aber es keine offizielle Zusammenarbeit geben wird.
Dabei haben wir gar nicht um finanzielle Unterstützung gebeten, wollten keine Hilfe erhalten sondern Hilfe anbieten. Seltsam.
Die Adresse des geheimen Falkners wurde nicht herausgegeben und es wurden auch keine anderen Stationen benannt, welche sich bereits auf verschiedene Tierarten spezialisiert haben. Zum Glück habe ich durch meine Verbindung zur NABU-Ortsgruppe da einige Kontakte bekommen.
Eigentlich sollte doch das Wohl der Tiere im Vordergrund stehen und nicht bürokratisches Kompetenzgerangel. Schade.
Erstaunlich, dass immer wieder argumentiert wurde wie aufwändig doch die Pflege wäre, und wie teuer, Hallo ?
Klar birgt es immer die Gefahr, wenn eine Pflegestation populär ist, dass Leute auch Tiere auflesen, die gar nicht gerettet werden müssen.
Aber die Gefahr besteht immer.
Natürlich muss nicht jedes geschundene Wesen des Pflegens wegen gepflegt werden.
Nun ziehen wir erst mal eine Konsequenz daraus und bauen statt mehrerer kleiner getrennter Volieren eine neue große Flugvoliere.
Ich hoffe, bei euch klappt das besser.
Alles Gute.
Mehrere dutzend Vögel bekamen so eine neue Chance. U.a. eingeeiste Mäusebussarde, Turmfalken, diverse Rabenkrähe, Eichelhäher und unzählige Singvögel. Daneben Igel, Fledermäuse, Schlangen ...
Nun, da ich ausreichend Platz und auch Zeit habe, diese Tätigkeit wieder auszudehnen, habe ich mich vor etwa einem Jahr mit dem Landratsamt in Verbindung gesetzt um mögliche Vernetzungen, Spezialisierungen und eine Infosystem zu besprechen.
Damals war seitens der Behörde noch im Gespräch, dass das Thema Tierettung von der Landrätin Gaaanz hoch angebunden sei.
Mittelweile will man von Tierrettung (der Tiere wegen) dort nichts mehr wissen.
Es gäbe keine Bedarf . Die Natur regelt das .
Es gäbe einen (geheimgehaltenen) Falkner der im Notfall Greifvögel aufnimmt (Auswilderung oder Ausstellungsstücke ???)
Geheim, damit dort nicht zu viel Vögel abgegeben werden, weil er sonst überfordert ist !!!
Die meisten Vögel hätten oft eh keine Chance. Da wäre Euthansie der bessere Weg.
Außerdem gäbe es eine zentrale Auffangstation (135km weit weg) wo Tiere hingebracht werden können.
(dort meist als Futtertiere für den Bestand enden)
Auf unsere (teilweise) Spezialisierung auf Rabenvögel wurde sofort eingeworfen, dass Rabenvögel jagdbares Wild und somit eigentlich Sache der Jäger sind.
Da hat das Amt ja im Einzelnen gesehen Recht. Klar darf ich mich nicht über geltendes Recht hinwegsetzen, will ich ja auch nicht.
Insgesamt eine traurige Grundaussage. Koordination und dergleichen ist ebenfalls nicht gewollt.
Ein aufgefundenes pflegebedürftiges Lebewesen ist also keine Chance für das Tier sondern eine Belastung fürs Amt ???
Dem Sachbearbeiter war es wichtiger festzustellen, dass er uns rechtlich nicht belangen kann, wenn wir unsere Pflegearbeit fortsetzen.
Eigentlich müßten ihn doch die Pflegebedingungen und unsere Sachkunde interessieren, wenn er weiß, hier sind Wildtiere in Pflege.
Zum Schluss sind wir so verblieben, dass wir weiterhin Tiere pflegen und auswildern dürfen, aber es keine offizielle Zusammenarbeit geben wird.
Dabei haben wir gar nicht um finanzielle Unterstützung gebeten, wollten keine Hilfe erhalten sondern Hilfe anbieten. Seltsam.
Die Adresse des geheimen Falkners wurde nicht herausgegeben und es wurden auch keine anderen Stationen benannt, welche sich bereits auf verschiedene Tierarten spezialisiert haben. Zum Glück habe ich durch meine Verbindung zur NABU-Ortsgruppe da einige Kontakte bekommen.
Eigentlich sollte doch das Wohl der Tiere im Vordergrund stehen und nicht bürokratisches Kompetenzgerangel. Schade.
Erstaunlich, dass immer wieder argumentiert wurde wie aufwändig doch die Pflege wäre, und wie teuer, Hallo ?
Klar birgt es immer die Gefahr, wenn eine Pflegestation populär ist, dass Leute auch Tiere auflesen, die gar nicht gerettet werden müssen.
Aber die Gefahr besteht immer.
Natürlich muss nicht jedes geschundene Wesen des Pflegens wegen gepflegt werden.
Nun ziehen wir erst mal eine Konsequenz daraus und bauen statt mehrerer kleiner getrennter Volieren eine neue große Flugvoliere.
Ich hoffe, bei euch klappt das besser.
Alles Gute.
-
Knurrhuhn
Re: Trauriger Bürokratiealltag
Oh Mann .....
Es ist mal wieder ein Beispiel mehr, wie sch***egal den Leuten Wildtiere heutzutage sind.
Fast würde ich sagen: was will man erwarten in Zeiten, in denen Leute sich die Bude mit exotischen Reptilien bevölkern, aber einen Spatz nicht mehr von einem Rotkehlchen unterscheiden können ....
Ich selbst hab schon ein paar Mal Vögel zu einer Wildvogelstation gebracht und war so froh, diese Möglichkeit zu haben.
Mein großes Kompliment an Dich, daß Du Dich der Tiere annimmst!!!
Fast würde ich sagen: was will man erwarten in Zeiten, in denen Leute sich die Bude mit exotischen Reptilien bevölkern, aber einen Spatz nicht mehr von einem Rotkehlchen unterscheiden können ....
Ich selbst hab schon ein paar Mal Vögel zu einer Wildvogelstation gebracht und war so froh, diese Möglichkeit zu haben.
Mein großes Kompliment an Dich, daß Du Dich der Tiere annimmst!!!
Re: Trauriger Bürokratiealltag
Hi Talbewohner,
ja, das ist in der Tat traurig, aber zum Glück braucht ihr den Umweg über die Ämter ja nicht.
Wenn ihr den NABU und diesen Falkner in euer Netz integrieren könnt und das Amt euch nicht in die Suppe spucken will dann ist doch alles i.O.
Grüße Rati
Ich hoffe das mein Weg mich irgendwann auch mal in eure Gegend führt.
Euer Refugium ist eines von denen die ich wirklich gern mal erleben würde.
ja, das ist in der Tat traurig, aber zum Glück braucht ihr den Umweg über die Ämter ja nicht.
Wenn ihr den NABU und diesen Falkner in euer Netz integrieren könnt und das Amt euch nicht in die Suppe spucken will dann ist doch alles i.O.
Grüße Rati
Ich hoffe das mein Weg mich irgendwann auch mal in eure Gegend führt.
Euer Refugium ist eines von denen die ich wirklich gern mal erleben würde.
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]
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- fuxi
- Förderer 2019

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Re: Trauriger Bürokratiealltag im Wildtierschutz
Ich habe mir erlaubt den Titel um den Wildtierschutz zu ergänzen.
Unglaublich, was einem manchmal für Steine in den Weg gelegt werden!
Unglaublich, was einem manchmal für Steine in den Weg gelegt werden!
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.
-
Melusine
Re: Trauriger Bürokratiealltag im Wildtierschutz
Wenn es bei uns passiert,daß jemand verletzte Wildtiere aufnimmt um sie zu Pflegen und der Nachbar sch..t Dich an,nehmen sie Dir selbst genesende Tiere weg und schläfern sie ein.... 
- Talbewohner
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Re: Trauriger Bürokratiealltag im Wildtierschutz
Danke Fuxi.
Tja Melusine, das ist beides Thüringen. Das grüne Herz Deutschlands.
Tja Melusine, das ist beides Thüringen. Das grüne Herz Deutschlands.
-
Manfred
Re: Trauriger Bürokratiealltag im Wildtierschutz
Naja. Kein Wunder, dass sich die Behörden bedeckt halten.
Die Entnahme von jagdbaren Wildtieren durch nicht Jagdbereichtigte ist mind. Wilderei, bei geschützen Arten zudem ein Verstoß gegen das Naturschutzrecht.
Und die Entnahme nicht jagdbarer aber geschützer Tiere ist ebenfalls ein Verstoß gegen das Naturschutzrecht.
Bevor das jeweilige Tier eingesammelt wird, wäre erst mal eine entsprechende behördliche Erlaubnis/Anordnung oder bei nicht geschützten Tieren zumindest die Zustimmung des Jagdrechtsinhabers erforderlich.
Kein Wunder also, dass die Behörden sich da sehr bedeckt halten. Weiß ein Behördenmittarbeiter von solchen Vorgängen und verfolgt sie nicht, macht er sich unter Umständen selbst strafbar.
Dazu kommen die Vorschriften für die Haltung von Wildtieren, die in privaten Auffangstationen wohl zum guten Teil nicht eingehlalten werden (können).
Also spielt jeder brav cover my ass.
Da es gleichzeit menschlich leicht nachvollziebar ist, wenn jemand solche Tiere wieder aufpäppeln will, drückt man halt nach Möglichkeit sämtlich Augen zu. Wegen jedem angefahrenen Greif oder eingesammelten Rehkitz oder Hasenjungen erst die Mühlen der Bürokratie anzuwerfen und einen Haufen Papier und Kosten zu produzieren wäre ja auch unsinnig.
Was man politsch tun könnte, wenn man es denn wollte: Eine deutlich vereinfachte rechtliche Grundlage für die Aufnahme und Pflege von Wildtieren schaffen.
Die Entnahme von jagdbaren Wildtieren durch nicht Jagdbereichtigte ist mind. Wilderei, bei geschützen Arten zudem ein Verstoß gegen das Naturschutzrecht.
Und die Entnahme nicht jagdbarer aber geschützer Tiere ist ebenfalls ein Verstoß gegen das Naturschutzrecht.
Bevor das jeweilige Tier eingesammelt wird, wäre erst mal eine entsprechende behördliche Erlaubnis/Anordnung oder bei nicht geschützten Tieren zumindest die Zustimmung des Jagdrechtsinhabers erforderlich.
Kein Wunder also, dass die Behörden sich da sehr bedeckt halten. Weiß ein Behördenmittarbeiter von solchen Vorgängen und verfolgt sie nicht, macht er sich unter Umständen selbst strafbar.
Dazu kommen die Vorschriften für die Haltung von Wildtieren, die in privaten Auffangstationen wohl zum guten Teil nicht eingehlalten werden (können).
Also spielt jeder brav cover my ass.
Da es gleichzeit menschlich leicht nachvollziebar ist, wenn jemand solche Tiere wieder aufpäppeln will, drückt man halt nach Möglichkeit sämtlich Augen zu. Wegen jedem angefahrenen Greif oder eingesammelten Rehkitz oder Hasenjungen erst die Mühlen der Bürokratie anzuwerfen und einen Haufen Papier und Kosten zu produzieren wäre ja auch unsinnig.
Was man politsch tun könnte, wenn man es denn wollte: Eine deutlich vereinfachte rechtliche Grundlage für die Aufnahme und Pflege von Wildtieren schaffen.
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Re: Trauriger Bürokratiealltag im Wildtierschutz
... und dabei trotzdem verhindern, dass plötzlich jeder zweite ein "verletztes" Eichhörnchen oder einen "angefahrenen" Fuchswelpen hält
Schwierig.
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Re: Trauriger Bürokratiealltag im Wildtierschutz
Stimmt fuxi, das ist schwierig. Deshalb sind Gesetze ja meist nach dem Gießkannenprinzip gestrickt ( siehe Rundfunkgebühr) weil es halt nur unter großem Aufwand möglich ist jede Möglichkeit ab zuhandeln und die Guten von den Ausnutzern zu unterscheiden.
na jaTalbewohner, ich hoffe ihr könnt euer Werk weiter ungestört verrichten.
Grüße Rati
na jaTalbewohner, ich hoffe ihr könnt euer Werk weiter ungestört verrichten.
Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]
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- Talbewohner
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Re: Trauriger Bürokratiealltag im Wildtierschutz
Manfred,
deine Argumentation ist nachvollziehbar.
es geht ja auch nicht um die Entnahme von (geschützten, jagbaren oder sonstigen) Wildtieren zwecks Unterbringung bei Menschen.
Es geht darum, dass, wenn ein Tier z.Bsp. gegen eine Scheibe oder Auto geflogen ist und plötzlich und unfreiwillig (weil erheblich verletzt) ohnehin in die Obhut von Menschen gelangt ist, welche nicht wissen, wie sie damit umgehen.
Diese Tiere sollen die nötige Pflege erhalten und so schnell wie möglich wieder frei gelassen werden.
Mein Grundgedanke ist, durch Zutun des Menschen zu Schaden gekommen soll durch Hilfe des Menschen den Schaden behoben bekommen.
Es ist stets ein zweischneidiges Schwert. Ich stelle Tierliebe auch nicht über Alles. Welcher Eingriff in den Lauf der Natur ist (so gut er auch gemeint ist) wirklich gut in all seinen Auswirkungen.
Verlänger ich durch mein Tun nur die Qualen. Wird ein gepflegtes Tier gleich wieder zur Beute. ein frisch entlassenes Tier zeitnah vom Jäger erlegt ???
Es steht sicher in keinem Verhältniss jeden Sommer dutzende nesthockender Kohlmeisen oder aus dem Nest gefallene unbefiederte Amseln versuchen durchzupäppeln. Hier wäre Aufklärungsarbeit sicher besser, bevor die Jungtiere verschleppt und dann in Pflege/Gefangenschaft verenden.
Aber gerade ein Netzwerk von Hilfswilligen, mit kontrollierten Unterbringungs und Pflegebedingungen, Erfahrungsaustausch, Spezialisierung und zentrale aber regionale Anlaufstellen. Die Bekanntmachung der Möglichkeiten, beim Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei. Da halte ich für sinnvoll.
Ich kann mich natürlich auch hinter der Flut von Gesetzestexten verschanzen und hoffen, die BILD greift keine Einzelfälle medienwirksam auf.
Ich habe ja noch genug andere Projekte, welche den Frust über die mangelnde Hilfsbereitschaft verletzten Tieren gegenüber oft vergessen macht.
deine Argumentation ist nachvollziehbar.
es geht ja auch nicht um die Entnahme von (geschützten, jagbaren oder sonstigen) Wildtieren zwecks Unterbringung bei Menschen.
Es geht darum, dass, wenn ein Tier z.Bsp. gegen eine Scheibe oder Auto geflogen ist und plötzlich und unfreiwillig (weil erheblich verletzt) ohnehin in die Obhut von Menschen gelangt ist, welche nicht wissen, wie sie damit umgehen.
Diese Tiere sollen die nötige Pflege erhalten und so schnell wie möglich wieder frei gelassen werden.
Mein Grundgedanke ist, durch Zutun des Menschen zu Schaden gekommen soll durch Hilfe des Menschen den Schaden behoben bekommen.
Es ist stets ein zweischneidiges Schwert. Ich stelle Tierliebe auch nicht über Alles. Welcher Eingriff in den Lauf der Natur ist (so gut er auch gemeint ist) wirklich gut in all seinen Auswirkungen.
Verlänger ich durch mein Tun nur die Qualen. Wird ein gepflegtes Tier gleich wieder zur Beute. ein frisch entlassenes Tier zeitnah vom Jäger erlegt ???
Es steht sicher in keinem Verhältniss jeden Sommer dutzende nesthockender Kohlmeisen oder aus dem Nest gefallene unbefiederte Amseln versuchen durchzupäppeln. Hier wäre Aufklärungsarbeit sicher besser, bevor die Jungtiere verschleppt und dann in Pflege/Gefangenschaft verenden.
Aber gerade ein Netzwerk von Hilfswilligen, mit kontrollierten Unterbringungs und Pflegebedingungen, Erfahrungsaustausch, Spezialisierung und zentrale aber regionale Anlaufstellen. Die Bekanntmachung der Möglichkeiten, beim Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei. Da halte ich für sinnvoll.
Ich kann mich natürlich auch hinter der Flut von Gesetzestexten verschanzen und hoffen, die BILD greift keine Einzelfälle medienwirksam auf.
Ich habe ja noch genug andere Projekte, welche den Frust über die mangelnde Hilfsbereitschaft verletzten Tieren gegenüber oft vergessen macht.
