Selbstversorger Forum e.V.

Hallo,

ich bin ja im Moment im Osten in meinem Refugium. Deshalb kann ich im Moment auch keine Bilder einstellen, die Verbindung ist zu langsam, aber ich muss doch mal kurz schildern was mir heute Mittag passiert ist.

An einer Stelle meines Grundstückes laufen in einer Mulde insgesamt 4 Rohre zusammen. Eines davon ist ein Teil meiner Drainage. Da ich wissen wollte, wieviel Wasser sich täglich aus meinem Grundstück auch bei dieser Trockenheit ansammelt und abfließt, bin ich in diese Mulde gestiegen und habe eine Literflasche unter den Wasserablauf gehalten. Habe das mehrfach wiederholt um eine halbwegs genaue Zahl zu bekommen und war ganz konzentriert bei der Arbeit. Auf einmal hörte ich ein Fauchen und Knurren ganz in meiner Nähe. Daraufhin drehte ich mich schnell um und ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen, da war einen halben Meter von mir entfernt ein Dachs am Fauchen und Knurren und fletschte die Zähne.

Ich wäre vor lauter Schreck fast umgefallen, aber da flutschte der Dachs hinter meinen Beinen entlang in eines der Rohre. Ich bin schnell aus der Mulde rausgeklettert, aber der Schreck steckte mir doch noch in den Knochen.

Zwar ist ein Dachs kein Wolf oder Luchs, aber als der da so knapp neben mir stand, da war ich doch froh, daß der nicht versucht hat, meinen Unterschenkel anzuknabbern. Ich vermute mal, daß in der einen Röhre wohl Jungtiere waren/sind und die "Mutter" (habe aber nicht nachgeschaut ob es ein Weibchen war ) sich wohl über mich "aufgeregt" hat, weil ich so nah vor dem Eingang war.

Na ja, ist ja alles gut abgelaufen, aber war schon ein Erschrecken.

Dagmar

P.S. Obwohl hier in Sachsen ja auch momentan eine recht große Trockenheit herrscht, und so mancher Bereich meines Grundstückes extrem trockenen Boden hat, fließt aus anderen Bereichen doch noch soviel Wasser ab, daß es wohl so ca. 3600 Liter am Tag sein werden, die mein Grundstück hergibt. Bin mal gespannt ob das auch in einem heißen Sommer so ist. Vielleicht habe ich ja doch irgend eine Art von Quelle auf meinem Grundstück.

Insgesamt einen schönes Erlebnis. Dachse sind echte Sturköpfe. Die Wombats Europas. Einen Plan B scheinen die irgendwie nicht zu kennen. Vermute aber auch, dass in der Röhre Jungtiere stecken. Da nimmt Mama selbst Zoff mit einem Menschen in Kauf.

Hallo Manfred,

habe ja vorher noch nie einen Dachs, außer in einem Zoo, in Natura gesehen. Und ich war eben darauf konzentriert Wasser in der Flasche aufzufangen, so daß ich gar nicht bemerkt habe, wie sich der Dachs mir genähert hat. Und zuerst, als ich das Fauchen und Knurren hörte, dachte ich an einen Hund - aber den typischen Dachskopf, den kann man wirklich nicht übersehen. Und die kleinen Beißerchen die er mir gezeigt hat, kann gar nicht glauben daß die laut Wikipdia sich hauptsächlich von Regenwürmern ernähren.


Dagmar

Manfred hat geschrieben:Insgesamt einen schönes Erlebnis. Dachse sind echte Sturköpfe. Die Wombats Europas. Einen Plan B scheinen die irgendwie nicht zu kennen.

Naja, Sturköpfe...Der Dachs ist ja ein Sinnbild für Kampfkraft. Und einen Plan B braucht der nicht, weil er schlicht keine Gegner hat
Wenn ich welche getroffen habe, sind die in kurzer Entfernung vorbeigelaufen und haben die Menschen ignoriert.

Dagmar hat geschrieben:Und die kleinen Beißerchen die er mir gezeigt hat, kann gar nicht glauben daß die laut Wikipdia sich hauptsächlich von Regenwürmern ernähren.

Er ist kein guter Jäger, aber äußerst wehrhaft.

Hallo Dagmar,
bei uns hier im Pleißenland (Westsachsen) war Dachs mal das Spezialitätenessen schlechthin. Vor gut 100 Jahren gabs da hier aber auch mehr Wald und somit auch mehr dieser Geschöpfe. Hab das erst letztens in diesem schönem Kochbuch rausgelesen:
"Familienrezepte aus dem Zwickauer Land: Küchentraditionen zwischen Sprotte und Pleiße und rund um Crimmitschau"

Na, wie wird sich Frau Dachs erst gefühlt haben, wenn da am Feiertag unangemeldeter Besuch vor der Bude steht...

Hallo,

so bin wieder im Bereich wo ich mit halbwegs normaler Geschwindigkeit schreiben und senden und empfangen kann.

@Theo
Also auch mich hat er in diesem Moment durch sein Verhalten sehr erschrocken. War einfach nicht darauf gefasst, mit einem Dachs auf meinem eigenen Grund und Boden konfrontiert zu werden. Hatte die eher in waldreichen Gegenden vermutet - na ja mein Grundstück (und alles was sich darauf befindet) überrascht mich immer wieder.

@Heiko
Na ja von der Größe her, wäre das wirklich ein großartiger Braten. Aber ich lassen den schön in Ruhe. Finde es einfach Klasse, daß es doch immer wieder Wildtiere gibt, die es schaffen, sich in unserer Kulturlandschaft ein Plätzchen für sich zu suchen.

@Spottdrossel
Na ja ich hätte mich ja wirklich gerne bei ihr für die Störung entschuldigt - aber dann war sie doch zu schnell in ihrer "Wohnung" verschwunden. Äußerst unhöflich von ihr, nicht auf einem Pläuschchen stehen zu bleiben.


Dagmar

Wollte letzte Woche aus meinem Fertigteich "ein paar" überschüssige Algen fischen ... war zwar nicht soo spektakulär wie deine Begegnung, aber eine Schrecksekunde hatte ich beim plötzlichen Auftauchen dieses ca. 1 Meter langen "Ungetüms" = Ringelnatter trotzdem