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Eisangeln, aber wie?

Verfasst: Mo 20. Dez 2010, 19:08
von Buchkammer
Dann mach ich doch mal einen Fred auf zum Thema. :)

Ich möchte gerne mal mit der Rute auf das Eis und loslegen. Hab aber keinen Plan, was ich da dran hängen soll und wie tief der Köder stehen muss. Mit lebenden Ködern angle ich nicht und auf selbstgemixten Teig beißt doch jetzt nix, oder?

Wegen Eisbohrern hab ich auch schon geschaut. Ab 50,- Euro aufwärts. :hmm: Tut es nicht auch ein Beil,mit dem man sich ein Loch hackt und schön aufpasst, dass um einen herum das Eis keine Risse bekommt?

Auch in einigen Anglerforen hab ich etwas geforscht, aber die fangen oft sehr große Fische :dreh: und machen aus dem Eisangeln bald ne Wissenschaft.

Hat jemand schon Erfahrungen gesammelt, mit einfachen Mitteln auch im Winter den ein oder anderen Fisch an Land bzw. auf Eis zu ziehen?

Re: Eisangeln, aber wie?

Verfasst: Di 21. Dez 2010, 00:15
von BernhardHeuvel
in der Jugend bin ich im Winter fast täglich auf dem Eis gewesen.

ich habe mit Erfolg Reusen gestellt. Im Winter lassen sich im Schilfflachwasser nicht nur Weißfische, sondern auch Aale fangen. Das Wissen die wenigsten Angler.

Mit der Angel hast Du am ehesten Erfolg, wenn Du ein Loch mit dem Beil hackst und dann Speiseöl hineinschüttest. So bleibt das Loch für eine Weile eisfrei. Am besten liegt Schnee, denn ohne Schnee verscheuchst Du die Fische bei jeder Bewegung. Ich angelte immer auf Barsche mit einem kleinen Blinker. Für das Eisangeln habe ich eine alte Angel auf einen Meter Länge gekürzt. Den Blinker immer auf und ab taumeln lassen, durch Hochziehen und Nachlassen.

Ich habe mich immer auf einen Schlitten gesetzt und ein dickes Stück Styropor unter die Füße gelegt. Eine Thermoskanne mit Tee war auch stets mit dabei.

Wenn Du den Standort der Barsche kennst, dann ist das Eisfischen eine gute Sache.

Auf dem Eis nehme immer eine lange Stange mit, damit Du dir helfen kannst, wenn Du einbrichst, was vor allem in der Nähe von Schilf und Strömungen sehr wahrscheinlich ist. Ich habe zwei Einbrüche ins Eis überlebt bei minus 15 Grad Celsius. Nicht unbedingt etwas, was man erleben will.

Viele Grüße,
Bernhard

Re: Eisangeln, aber wie?

Verfasst: Di 21. Dez 2010, 12:34
von Buchkammer
Das ist doch schon was brauchbares. Vielen Dank.

Das mit der Reuse lass ich mal lieber. Jedenfalls für die Zeit, in der man für die Benutzung derlei Angelgeräte noch seinen Fischereischein verlieren kann, sofern man nicht auf eigenen gepachteten Gewässern fischt. :hmm:

Der Thermo-Zweiteiler, Thermounterwäsche, inkl. Neoprensocken liegt schon seit letztem Jahr hier rum und wartet auf seinen ersten Einsatz. Ein Kanne heißen Tee einzupacken, ist aber sicher kein schlechter Gedanke.

Zum Thema Blinker und Barsche. Ich meine, dass ist eine gute Idee und vielleicht hat man ja Glück und es beißt gar ein Zander oder Hecht an.

Im Thailand-Urlaub haben wir damals auch einfach Tintenfischstücke an die Angel gehangen. Da waren die Rotbarsche und anderes Getier ganz verrückt drauf. Werde das auch mal hier probieren. Tintenfischringe sind von der Konsistenz sehr gut als Köder geeignet und wenn die gekauften unseren heimischen Fischen nicht schmecken, dann hau ich sie mir in die Pfanne.

Re: Eisangeln, aber wie?

Verfasst: So 2. Jan 2011, 16:09
von Buchkammer
Ich hab mir am 31.12.2010 mal 2 Stunden Zeit genommen, um die Klamotten auszuprobieren und das Eis hier zu testen. Gefangen habe ich nix. :mrgreen:

Das Datum war vielleicht auch nicht unbedingt günstig gewählt, da ja die Knallerei auch schon am Nachmittag in vollem Gange war und Fische nicht unbedingt darauf abfahren. Aber ich habe trotzdem ein paar Erfahrungen von dieser Exkursion mit nach Hause genommen. Z. B. das ich mich nicht ohne Seil auf ein zugefrorenes Gewässer traue, dessen Eisdicke ich nicht kenne. :ohoh:
Vielleicht war das auch der Instinkt, der mich davon abhielt, im Eis einzubrechen.

An einer Stelle, an der kurz zuvor ein Ski-Fahrer mit seinen Langlaufski das Eis überquerte, brach ich am Ufer mit einem Fuß ein. An einer anderen Stelle hackte ich mit dem Beil ein Loch ca. 1,5 m vom Ufer. Die Eisdicke hier ca. 20 cm. Wassertiefe betrug 1,30 m. Mein kurz über dem Boden hängender Köder aus einem Vollkorntoastteig konnte aber keinen Fisch begeistern. :pfeif:

Hat trotzdem Spaß gemacht. Das nächste mal nehme ich ein festes Seil mit und befestige es zur Sicherheit an einem Baum, bevor ich das Eis betrete. Und ein paar Blinker und Wobbler nehme ich auch mit, um eventuell einigen Raubfischen den Weg in meine Bratpfanne zu ebnen.

Re: Eisangeln, aber wie?

Verfasst: So 2. Jan 2011, 19:13
von Grunling
Ich will auch *neid* :) Seil ist sicher ein guter Plan.

Vollkorntoast.. da hätte ich auch nicht gebissen :) Also soweit ich gehört habe, setzt man beim Eisangeln eher auf Naturköder. Aber habe auch keine Erfahrung :engel:

Re: Eisangeln, aber wie?

Verfasst: Mo 3. Jan 2011, 11:41
von Buchkammer
Naturköder, :hmm: sowas wie Regenwurm oder Made oder kleine Fische? Früher hat mir das nichst ausgemacht, da so etwas an den Haken zu hängen. Heute denke ich anders darüber. Ich meine, jedes Tier, egal wie groß, empfindet Schmerz und es wäre eine Quälerei, diese auf einen spitzen Haken zu stecken. Die Achtung vor dem Tier ist bei mir (noch) größer, als der Hunger.

Sicher, einen gefangenen Fisch betäube ich auch, bevor ich ihn abmurkse um ihm einen kurzen und schmerzlosen Tod zu bereiten. Aber ich koche mir daraus ein Essen; führe ihn also der Nahrungskette zu. Ich fange keine Fische aus Sport oder um mit der jeweiligen Größe andere zu beeindrucken. Für mich ist der Fischereischein hier in Deutschland ein notwendiges Übel, um meinen Nahrungsbedarf durch selbst gefangenen Fisch zu bereichern. Übrigens ist in einigen skandinavischen Ländern kein Fischereischein oder Prüfung notwendig, um angeln zu gehen.

Tintenfischringe werde ich aber das nächste mal einpacken. Das sind Naturköder, denen man nicht mehr weh tun kann. :dreh:

Re: Eisangeln, aber wie?

Verfasst: Mo 3. Jan 2011, 13:29
von Grunling
Ein Naturköder ist prinzipiell naturnahe Nahrung für die Fische oder alles was kein Kunstköder ist. Darunter fallen Maden und auch Fische. Beim Winter bzw. Eisangeln soll man dicke Brocken Protein dranhängen. Für kleine Maden und bewegen sich die Fische dann nicht mehr.
Lebende Köderfische sind in Deutschland sogar verboten und im Winter schwer zu angeln. Die Norweger hängen auch mal ein Stück Makrele dran und Waller mögen Mäuse zu jeder Jahreszeit.

Als Kunstköder machen Pilker und Mormischka Sinn. Viel Platz ist ja nicht am Loch.

Ja, ich bin früher auch nur in Skandinavien oder als Gastzuschauer angeln gegangen. Aber die Prüfung hält einen im Zweifelsfall auch nicht auf. Was mich nervt sind die Angelvereine... Angeln als Gastangler ist vielerorts angeln dritter Klasse. Und nur vor der Haustür angeln ist langweilig.. naja anderes Thema

Re: Eisangeln, aber wie?

Verfasst: Mo 3. Jan 2011, 13:35
von roland
Buchkammer hat geschrieben:Naturköder, :hmm: sowas wie Regenwurm oder Made oder kleine Fische? Früher hat mir das nichst ausgemacht, da so etwas an den Haken zu hängen. Heute denke ich anders darüber.^....

Tintenfischringe werde ich aber das nächste mal einpacken. Das sind Naturköder, denen man nicht mehr weh tun kann. :dreh:
Hm, sorry, das kann ich mir nu nich verkneifen -bitte nich böse sein ;)
Aber, das is ein bisserl seltsam - der Tintenfisch wird auch getötet, nur nich von Dir selbst. Dafür hängt er in irgendwelchen Netzen rum ect.
Da würd ich lieber ein paar Würmer schnell töten (genau so wie die Fische!) und mit denen Angeln, die bis dahin fröhlich im Boden gelebt haben, oder so. Es geht ja nich drum, die armen Dinger lebend aufzuspiessen, oder?

Roland :)

Re: Eisangeln, aber wie?

Verfasst: Mo 3. Jan 2011, 20:18
von Buchkammer
roland hat geschrieben:
Buchkammer hat geschrieben:Naturköder, :hmm: sowas wie Regenwurm oder Made oder kleine Fische? Früher hat mir das nichst ausgemacht, da so etwas an den Haken zu hängen. Heute denke ich anders darüber.^....

Tintenfischringe werde ich aber das nächste mal einpacken. Das sind Naturköder, denen man nicht mehr weh tun kann. :dreh:
roland hat geschrieben: Hm, sorry, das kann ich mir nu nich verkneifen -bitte nich böse sein ;)
Nein, bin ich nicht und ich gebe gerne zu, dass da ein gewisser Widerspruch besteht. :pfeif:
roland hat geschrieben: Aber, das is ein bisserl seltsam - der Tintenfisch wird auch getötet, nur nich von Dir selbst. Dafür hängt er in irgendwelchen Netzen rum ect.
Ja, so sind wir/einige Menschen wohl. Was wir nicht selber töten müssen um Nahrung aufzunehmen, geht uns nix an. Nobody is perfect, aber ich arbeite dran. :aeh:
roland hat geschrieben: Da würd ich lieber ein paar Würmer schnell töten (genau so wie die Fische!) und mit denen Angeln, die bis dahin fröhlich im Boden gelebt haben, oder so. Es geht ja nich drum, die armen Dinger lebend aufzuspiessen, oder?
Eigentlich ging es früher schon darum, die Würmer lebend aufzuspiessen, damit sie noch eine Weile zappeln und die Fische auf diese Weise anlocken. Würmer kann man auch kurz und schmerzlos töten, indem man vorn und hinten ca. 1,5 cm abschneidet.

Aber diese nützlichen Tiere können im eigenen Garten noch eine Menge Humus erzeugen, der dann die Pflanzen besser wachsen lässt und das sollte auch ihr Lebenszweck sein. Wobei, manches Federvieh freut sich sicher auch über den einen oder anderen leckeren Wurm, aber in dem Fall landet er ja wieder direkt in der Nahrungskette.

Ich denke, es ist nicht unbedingt notwendig, Würmer, lebende Fische oder Maden zum angeln zu verwenden, solange es noch Kunstköder gibt.

@Grünling
Ja, das mit den Gastanglererlaubnisscheinen ist echt blöd. Ein Gewässer, in dem ich als Bub oft geangelt habe, liegt 2 km entfernt. Leider gehört es nicht zu unserem Verein und ich müsste für 24h mal eben 10,- Euro bezahlen.
Mormyschkas musste ich erst mal nachschlagen. Hab mir gleich gedacht, dass da was russisches drinsteckt. Ist sicher auch mal einen Versuch wert, mit den Dingern zu angeln.