Angelschein - ist das schwer?
- fuxi
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Re: Angelschein - ist das schwer?
@Tanja
Ist da auch irgendein praktischer Teil bei?
Ist da auch irgendein praktischer Teil bei?
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.
Re: Angelschein - ist das schwer?
@fuxi Nein, im eigentlichen Kurs leider nicht. In dem geht es nur um das Bestehen der Prüfung, nicht um Angelpraxis. Weil der Kursleiter das aber selbst suboptimal findet, versucht er, einige Trockenübungen einzubringen, wie er sagte. Und er bietet auch parallel andere Kurse an, wie etwa einen Schlachtkurs und einen Räucherkurs (die werde ich mir vielleicht auch noch gönnen). Angelpraxis bekommt man dann im Verein, sagte er. Wobei, da will ich gar nicht rein. Wollte ich vorher schon nicht, aber nachdem ich mir so einige Geschichten angehört habe, was da so abläuft...
Da scheint es ja schlimmer zuzugehen als bei Katzenzüchtern und Schrebergärtnern zusammengenommen. Geht wohl vordergründig um Wettbewerbserfolge und um Konkurrenzkampf hinsichtlich der neuesten Superangeln und Schnüre. So mit Rufmord, feindlicher Übernahme und so... 
Tanja

- fuxi
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Re: Angelschein - ist das schwer?
Danke.
Man kann also den Angelschein bekommen, ohne einmal bewiesen zu haben, dass man einen Fisch vernünftig töten kann?
Man kann also den Angelschein bekommen, ohne einmal bewiesen zu haben, dass man einen Fisch vernünftig töten kann?
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Re: Angelschein - ist das schwer?
Ja, das finde ich auch echt schräg. Theoretisches Wissen darüber wird natürlich abgefragt, aber man muss in der Praxis nicht einmal zugesehen, geschweige denn es selbst gemacht haben.fuxi hat geschrieben:Man kann also den Angelschein bekommen, ohne einmal bewiesen zu haben, dass man einen Fisch vernünftig töten kann?
Tanja

-
Manfred
Re: Angelschein - ist das schwer?
Hm. Zu meiner Zeit war die Prüfung auch rein theoretisch. Der Kurs enthielt aber viel Praxis. Es ging auch mehrfach mit Betreuern raus zum Angeln. Und das Töten und Zerlegen wurden auch gezeigt.
Später wurde ein praktischer Prüfungsteil eingeführt, bei dem auch Gerätschaften richtig montieren musste etc.
Dann haben sie den wohl wieder abgeschafft?
Aber man sollte die Kirche im Dorf lassen. Fast überall auf der Welt kann man ohne jede Prüfung Angeln gehen (Sogar in D. In Meckpom würde ein prüfungsloser Angelschein für Touristen eingeführt und in vielen Nordwestdeutschen Forellenangel-Anlagen nimmt man es auch nicht so genau.) Man braucht nur einen Erlaubnisschein oder nicht mal diesen. Und die Angler dort sind auch nicht schlechter als hier.
Wo die Tierschutzstandards niedriger sind, kriegt man natürlich teils Unschönes zu sehen. Am Mittelmeer sah ich schon öfter Angler, die die gefangenen Fische einfach lebend in einen Eimer geworfen haben, wo sie dann erstickt sind.
Auch das muss man relativ sehen: Ein großer Teil des TK-Fisches in deutschen Supermärkten ist nicht anders ums Leben gekommen. Wenn mit großen Schleppnetzen gefischt wird erstickt ein großer Teil der Fische beim Hol oder stirbt an geplatzten Schwimmblasen oder Taucherkrankheit bevor er auf dem Eis oder in der Verarbeitung landet. Die haben gar nicht die Zeit, jeden Fisch zu betäuben und auszubluten. Zahlenmäßig fallen die paar Fische der Angler da kaum noch ins Gewicht. Die meisten Leute, die über grausame Angler schimpfen, haben keinerlei Probleme damit selber den erstickten und panierten TK-Fisch zu mampfen.
Trotzdem steht es für den Angler hierzulande außer Frage, dass man sein Handwerk vernünftig lernt und die geangelten Fische (sofern sie nicht zurück oder umgesetzt werden sollen) tierschutzgerecht tötet und sinnvoll verwertet. Egal ob mit staatlicher Prüfung oder ohne.
Später wurde ein praktischer Prüfungsteil eingeführt, bei dem auch Gerätschaften richtig montieren musste etc.
Dann haben sie den wohl wieder abgeschafft?
Aber man sollte die Kirche im Dorf lassen. Fast überall auf der Welt kann man ohne jede Prüfung Angeln gehen (Sogar in D. In Meckpom würde ein prüfungsloser Angelschein für Touristen eingeführt und in vielen Nordwestdeutschen Forellenangel-Anlagen nimmt man es auch nicht so genau.) Man braucht nur einen Erlaubnisschein oder nicht mal diesen. Und die Angler dort sind auch nicht schlechter als hier.
Wo die Tierschutzstandards niedriger sind, kriegt man natürlich teils Unschönes zu sehen. Am Mittelmeer sah ich schon öfter Angler, die die gefangenen Fische einfach lebend in einen Eimer geworfen haben, wo sie dann erstickt sind.
Auch das muss man relativ sehen: Ein großer Teil des TK-Fisches in deutschen Supermärkten ist nicht anders ums Leben gekommen. Wenn mit großen Schleppnetzen gefischt wird erstickt ein großer Teil der Fische beim Hol oder stirbt an geplatzten Schwimmblasen oder Taucherkrankheit bevor er auf dem Eis oder in der Verarbeitung landet. Die haben gar nicht die Zeit, jeden Fisch zu betäuben und auszubluten. Zahlenmäßig fallen die paar Fische der Angler da kaum noch ins Gewicht. Die meisten Leute, die über grausame Angler schimpfen, haben keinerlei Probleme damit selber den erstickten und panierten TK-Fisch zu mampfen.
Trotzdem steht es für den Angler hierzulande außer Frage, dass man sein Handwerk vernünftig lernt und die geangelten Fische (sofern sie nicht zurück oder umgesetzt werden sollen) tierschutzgerecht tötet und sinnvoll verwertet. Egal ob mit staatlicher Prüfung oder ohne.
- Waldläuferin
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Re: Angelschein - ist das schwer?
Es scheint in der Tat ein eher theoretischer Kurs zu sein.
In Hessen ist es nicht erlaubt, als Angelhelfer ohne Angelschein mal mitzuhelfen, zum Beispiel auch nur den Kescher zu halten. Also erstmal das Papier erwerben, dann die Praxis lernen.
Scheint eher unsinnig, aber so isses.
Und mit Manfred bin ich einer Meinung, ist die gleiche Disk. wie beim Jagen - wer Fleisch und Fisch isst, nimmt den Tod eines Lebewesens hin.
Und unser Angelverein besteht aus Rockern.
In Hessen ist es nicht erlaubt, als Angelhelfer ohne Angelschein mal mitzuhelfen, zum Beispiel auch nur den Kescher zu halten. Also erstmal das Papier erwerben, dann die Praxis lernen.
Scheint eher unsinnig, aber so isses.
Und mit Manfred bin ich einer Meinung, ist die gleiche Disk. wie beim Jagen - wer Fleisch und Fisch isst, nimmt den Tod eines Lebewesens hin.
Und unser Angelverein besteht aus Rockern.
Fertig ist besser als perfekt.
Re: Angelschein - ist das schwer?
Genauso wie in Bayern. Eine Prüfung finde ich schon gerechtfertigt, gibt ja vieles, was man einfach wissen sollte. Aber der Besuch eines Theoriekurses sollte dafür nicht Pflicht sein, finde ich. Die Theorie kann man doch auch allein lernen. Ich würde stattdessen einen praktischer Pflichtkurs zum tiergerechten Fangen und Schlachten viel sinnvoller finden.Waldläuferin hat geschrieben:In Hessen ist es nicht erlaubt, als Angelhelfer ohne Angelschein mal mitzuhelfen, zum Beispiel auch nur den Kescher zu halten. Also erstmal das Papier erwerben, dann die Praxis lernen.
Scheint eher unsinnig, aber so isses
Tanja

- Rallymann
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Re: Angelschein - ist das schwer?
Zu meiner Zeit war die Prüfung in Theorie ( Bogen ausfüllen) und Praxis ( zusammenstellen einer waidgerechten Angel incl Zubehör)
aufgeteilt. Praxis am Wasser gibts wohl auch heute noch nicht.
Ich habe damals etwas Freizeit mit Anglern am Wasser verbracht. Einfach nen kleinen Plausch anfangen und wenns passt mal fragen ob man etwas zusehen kann. Unsere Kiddys bekamen einen Jugendfischereischein verpasst und durften dann mit mir angeln.
Dann gibts ja noch die sog: Forellenseen. >dort fragt keiner nach nem Angelschein und man kann prima Erfahrungen sammeln.
Ralf
aufgeteilt. Praxis am Wasser gibts wohl auch heute noch nicht.
Ich habe damals etwas Freizeit mit Anglern am Wasser verbracht. Einfach nen kleinen Plausch anfangen und wenns passt mal fragen ob man etwas zusehen kann. Unsere Kiddys bekamen einen Jugendfischereischein verpasst und durften dann mit mir angeln.
Dann gibts ja noch die sog: Forellenseen. >dort fragt keiner nach nem Angelschein und man kann prima Erfahrungen sammeln.
Ralf
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Re: Angelschein - ist das schwer?
Nochwas
Praxisprüfung ist schwer zu realisieren.
Wenn die Prüflinge am Tag X zum Wasser kommen um zu zeigen was sie können und sich an diesem Tag aber kein Fisch blicken lässt.
Mehrmalige Prüfung wegen nix gefangen will glaube ich keiner.
@ Tanja
Du treibst dich im Sauerland rum? Meine ich gelesen zu haben. Falls ja:
Auf der Strecke Lüdenscheid----- Wiblingwerde, von der A45 kommend und richtung Wiblingwerde fahrend, weist nach ein paar Km
ein Hinweisschild auf eine Ölmuhle hin ( links abbiegen)
Ich glaube die heisst Röllwedder Mühle und wenn du diesem schmalen Waldweg folgst, landest du in einem Minidorf (6 Häuser)
Am Ortseingang auf der linken Seite sind Forellenteiche und die verkaufen geräucherte Forellen.
Dort kann man angeln, Forellen kaufen, geräucherte Forellen kaufen und auch beim schlachten zusehen.
Da kannst du vor Ort das töten und verarbeiten von Fisch erleben, leckeren geräucherten ( warmen) Fisch essen und den Anglern über die Schulter sehen. Samstag ist da der beste Zeitpunkt. Eventuell auch angeln, aber da weis ich nicht ob die schon nen Schein sehen wollen.
Alternativ könnte ich noch das hier http://www.angelparadiespapenberg.de/ empfehlen.
Dort habe ich meine ersten anglerischen Gehversuche gemacht.
Und jetzt nochwas, dass die meisten Angelanfänger nicht wissen.
Wenn ihr die Prüfung bestanden habt und mit eurem grünen Fischereischein bei der unteren Jagdbehörde auftaucht ( Mit Passbild)
um den blauen Jahresfischereischein zu bekommen, so könnt ihr noch nicht damit fischen. Wenn ihr nicht einem Angelverein beigetreten seit, nennt man euch Gastangler. Ihr müsst dann eine sog: Tageskarte kaufen, mit der ihr an dem jeweiligen Gewässer fischen dürft. Da ich Vereinsmeierei auch nicht mag, gilt das auch für mich.
Hört sich noch nicht nach einem Problem an, wird es aber, sobald ihr Wissen und Erfahrung sammelt.
Dann findet ihr heraus, dass die Stellen, an denen der Fisch "steht" meist die Stellen sind, die ihr als Gastangler nicht befischen dürft.
Die für euch freigegebenen Stellen sind meist Uferbereiche, die ihr euch dann mit Badegästen, Spaziergängern, Ruderbootfahreren teilen könnt. Spätestens wenn der 5te Hund Stöckchen an eurem Angelplatz aus dem Waasser geholt hat, das 3te Ruderboot durch eure Schnüre gesegelt ist und der 89te Rentner in eurem Rücken seine Weisheiten zum besten gibt
, packt ihr entnervt ein.
Fast alle Gewässer hier sind in Vereinshand und wenn die sich dazu herablassen Tageskarten auszugeben um die Vereinskasse aufzubessern, belegen die euch dafür mit Teilsperrungen der guten Stellen des Gewässers, einem Nachtangelverbot in der Zeit von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang ( Fische sind Dämmerungs und Nachtaktiv) dem Verbot von Kunstködern, Fangbegrenzungen oder anderen hirnrissigen Auflagen. Futterneid nennt man sowas.
Wer hier erfolgreich angeln will, sollte sich den Beitritt in einen Verein überlegen.
In der Hoffnung euch nicht zu sehr entmutigt zu haben.......
Ralf
Praxisprüfung ist schwer zu realisieren.
Wenn die Prüflinge am Tag X zum Wasser kommen um zu zeigen was sie können und sich an diesem Tag aber kein Fisch blicken lässt.
Mehrmalige Prüfung wegen nix gefangen will glaube ich keiner.
@ Tanja
Du treibst dich im Sauerland rum? Meine ich gelesen zu haben. Falls ja:
Auf der Strecke Lüdenscheid----- Wiblingwerde, von der A45 kommend und richtung Wiblingwerde fahrend, weist nach ein paar Km
ein Hinweisschild auf eine Ölmuhle hin ( links abbiegen)
Ich glaube die heisst Röllwedder Mühle und wenn du diesem schmalen Waldweg folgst, landest du in einem Minidorf (6 Häuser)
Am Ortseingang auf der linken Seite sind Forellenteiche und die verkaufen geräucherte Forellen.
Dort kann man angeln, Forellen kaufen, geräucherte Forellen kaufen und auch beim schlachten zusehen.
Da kannst du vor Ort das töten und verarbeiten von Fisch erleben, leckeren geräucherten ( warmen) Fisch essen und den Anglern über die Schulter sehen. Samstag ist da der beste Zeitpunkt. Eventuell auch angeln, aber da weis ich nicht ob die schon nen Schein sehen wollen.
Alternativ könnte ich noch das hier http://www.angelparadiespapenberg.de/ empfehlen.
Dort habe ich meine ersten anglerischen Gehversuche gemacht.
Und jetzt nochwas, dass die meisten Angelanfänger nicht wissen.
Wenn ihr die Prüfung bestanden habt und mit eurem grünen Fischereischein bei der unteren Jagdbehörde auftaucht ( Mit Passbild)
um den blauen Jahresfischereischein zu bekommen, so könnt ihr noch nicht damit fischen. Wenn ihr nicht einem Angelverein beigetreten seit, nennt man euch Gastangler. Ihr müsst dann eine sog: Tageskarte kaufen, mit der ihr an dem jeweiligen Gewässer fischen dürft. Da ich Vereinsmeierei auch nicht mag, gilt das auch für mich.
Hört sich noch nicht nach einem Problem an, wird es aber, sobald ihr Wissen und Erfahrung sammelt.
Dann findet ihr heraus, dass die Stellen, an denen der Fisch "steht" meist die Stellen sind, die ihr als Gastangler nicht befischen dürft.
Die für euch freigegebenen Stellen sind meist Uferbereiche, die ihr euch dann mit Badegästen, Spaziergängern, Ruderbootfahreren teilen könnt. Spätestens wenn der 5te Hund Stöckchen an eurem Angelplatz aus dem Waasser geholt hat, das 3te Ruderboot durch eure Schnüre gesegelt ist und der 89te Rentner in eurem Rücken seine Weisheiten zum besten gibt
Fast alle Gewässer hier sind in Vereinshand und wenn die sich dazu herablassen Tageskarten auszugeben um die Vereinskasse aufzubessern, belegen die euch dafür mit Teilsperrungen der guten Stellen des Gewässers, einem Nachtangelverbot in der Zeit von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang ( Fische sind Dämmerungs und Nachtaktiv) dem Verbot von Kunstködern, Fangbegrenzungen oder anderen hirnrissigen Auflagen. Futterneid nennt man sowas.
Wer hier erfolgreich angeln will, sollte sich den Beitritt in einen Verein überlegen.
In der Hoffnung euch nicht zu sehr entmutigt zu haben.......
Ralf
