Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10861
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4781

Beitrag von emil17 » Mo 4. Mär 2024, 06:42

Das habe ich alles begriffen. Nur: Wieso soll man mit Subventionen Produktionsweisen verbilligen und damit erst ermöglichen, ohne dass für die Gesellschaft ein direkter Gegenwert dabei rumkommt, ausser eben dass das Produkt da ist (dessen Nutzen sich in der Marktwirtschaft immer über den Preis definiert, den der Kunde zu bezahlen bereit ist)?
Alos kann man entweder alles dem Markt überlassen, dann gibts eben mehr Hirsch und weniger Zuckerrüben, oder man knüpft die Beiträge an Nebenleistungen, die nicht ins Produkt eingepreist werden können, wie eben Naturschutz oder Biodiversität. Und die sind nachzuweisen.
Das ist doch das, was die Regierung will - weg von Subventionen, bloss damit man weitermachen kann wie bisher.
Die Regierung stützt ja auch nicht die Produktion von nicht marktfähigen Industriewaren, bloss weil die sich früher einmal noch gut verkauft haben.

Davon unberührt sind echte Leistungen wie Ernährungssicherheit. Ebenso ist die Forderung berechtigt, dass man Importe von Billgprodukten verbietet, die so im Inland nicht erzeugt werden dürften.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Bernd Belgien
Beiträge: 256
Registriert: Do 21. Dez 2023, 19:39
Wohnort: St Vith

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4782

Beitrag von Bernd Belgien » Mo 4. Mär 2024, 10:21

"Die Regierung stützt ja auch nicht die Produktion von nicht marktfähigen Industriewaren, bloss weil die sich früher einmal noch gut verkauft haben."

Ich denke sehr wohl.
Kitas, "Kirchen ", Kinos, Theater, alles was irgendwie grün oder Regenbogen farbig angemalt werden kann, jeder Unsinn mit e Motor und Akku, Solar, Windkraft, Styropordämmstoffe, "Beauftragte", "Experten", analoges TV,...

Abgesehen davon gibt es keine Konstante mehr für langfristige Planung im Forst oder Feld.
Eben noch Biomasse, dann stillegen
Aufforsten dann nichts mehr machen und trotzdem die Baumart ändern.
Jagen, möglichst wenig jagen, dann doch wieder alle Knospenbeißer scharf bejagen.
Etc...

Benutzeravatar
Nordhang
Beiträge: 630
Registriert: Mi 24. Nov 2010, 11:33
Wohnort: CW

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4783

Beitrag von Nordhang » Mo 4. Mär 2024, 11:17

Die Grundgedanken sind doch sehr ähnlich. Mein Gedankenspiel war auf den Einzelnen bezogen. Ich bin der Überzeugung das man zukünftig ein Grundgehalt ohne externe Förderung erwirtschaften muss. Grob im Rahmen der Vorgaben. Z.B Landschaftspflege kommt oben drauf. So wie die Fruchtbarkeit der Böden wird dann der ökologische Wert ermittelt und entsprechend vergütet. Dieses klein klein beantragen ist nicht zielführend. Menschen leisten mehr wenn sie Freiraum haben. Wichtig ist aber auch wen du auf unterster Ebene als Lobbyist wählst. Unterschätze nie den Mangel an Wissen der Bevölkerung. Hier ist jeder naturverbundener Menschen gefordert. Gestern habe ich z.B mit Engelsgeduld ernährt das Eine marode Holzterrasse nicht mit Bauschaum repariert werden kann. :kaffee:

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5361
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4784

Beitrag von Rohana » Mo 4. Mär 2024, 11:40

emil17 hat geschrieben:
So 3. Mär 2024, 21:11
Rohana hat geschrieben:
So 3. Mär 2024, 20:17
Ob er nun viel oder weniger kostet ist total wurscht
Warum dann der Aufstand?
Wurde schon gesagt. Es geht nicht darum wieviel Diesel an Tag X zur Bestellung von Kultur Y verbraten wird. Es muss ja am Ende der Arbeit auch Geld überbleiben, sonst kann man's bleiben lassen. Jedes Jahr knabbern sie irgendwo an unserem Kuchen rum, nicht immer so ersichtlich mit Subventionskürzungen oder -verlagerungen in irgendwelche unrealistischen Programme. Ich meine, wann reicht es dir wenn "die da oben" beschliessen dass du jedes Jahr 5% (fiktiv) weniger Geld bekommst? Protestierst du beim ersten Mal? Beim zweiten, beim dritten? Oder dann wenn absehbar ist dass es immer so weitergeht, dass du dir jedes Jahr irgendwo einen Ausgleich aus den Rippen leiern musst für das was einfach so "weg" ist? Und dann schmieren sie dir Honig ums Maul, sagen dass du dir das nur einbildest und dass sie ja eigentlich gar nichts tun, es trifft ja auch andere, man soll demokratisch und zivil bleiben, etc blablablub.
Solange wir nunmal die Subventionen haben anstatt einen gescheiten Aussenschutz und monetäre Wertschätzung im Lande, solange muss man auch irgendwie damit kalkulieren können. Und das können wir jetzt schon einige Zeit nicht mehr. Schau dir an wie das Ding mit der Stillegung dieses Jahr gehandhabt wurde, wir haben Anfang März und wissen nicht ob wir das was eigentlich als Stillegung im Herbst geplant war als es noch Pflicht war, anderweitig nutzen dürfen und wenn ja wie, ohne dass es zu Sanktionen kommt, aber verpflichtend ist die Stillegung nicht mehr, grosses Rätselraten...
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Bernd Belgien
Beiträge: 256
Registriert: Do 21. Dez 2023, 19:39
Wohnort: St Vith

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4785

Beitrag von Bernd Belgien » Mo 4. Mär 2024, 12:50

Ich glaube am meisten stört mich das genannte "Argument" es sind ja nur ein paar Bauern.

Jo, und?
Die haben halt Ahnung davon.

Ich sehe jeden Tag meinen Garten.
Soll ich warten bis mir jemand sagt was ich anbauen darf, soll, muss und wann?

Benutzeravatar
Amigo
Beiträge: 465
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:29
Wohnort: südl.Wendekreis

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4786

Beitrag von Amigo » Mo 4. Mär 2024, 17:47

Stell dir mal vor du bist Landwirt oder Schäfer und deine Landwirtschaftsministerin , also die ohne Ahnung aber mit Parteibuch , halt die Quoten Frau , freut sich über jeden Wolf der neu hinzu kommt auf deiner Fläche. Und in Brüssel gibt eine Fernsehköchin vor was das Beste für die Natur ist .
.
Kein Gott, kein Staat, kein Vaterland !

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10861
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4787

Beitrag von emil17 » Mo 4. Mär 2024, 17:51

Rohana hat geschrieben:
Mo 4. Mär 2024, 11:40
Es muss ja am Ende der Arbeit auch Geld überbleiben, sonst kann man's bleiben lassen.
Das ist bei jedem selbständig Erwerbenden so.
Rohana hat geschrieben:
Mo 4. Mär 2024, 11:40
Jedes Jahr knabbern sie irgendwo an unserem Kuchen rum, nicht immer so ersichtlich mit Subventionskürzungen oder -verlagerungen in irgendwelche unrealistischen Programme. Ich meine, wann reicht es dir wenn "die da oben" beschliessen dass du jedes Jahr 5% (fiktiv) weniger Geld bekommst? Protestierst du beim ersten Mal? Beim zweiten, beim dritten? Oder dann wenn ...
Wie war das mit dem Tante Emma-Laden, wo wegen Aldi, Rewe und so plötzlich der halbe Umsatz weg ist?
Hier liegt der Stein des Anstosses. Warum sollen "sie" (die Steuerzahler) einfach etwas bezahlen, was rein marktwirtschaftlich keine Existenz hat, einfach weil es Bauern sind?
Man kann das begründen: Wegen Leistungen an die Allgemeinheit die nicht eingepreist werden können. Genau dorthin möchte doch die Regierung, weg von Subventionen pro Fläche und pro Diesel.

Und nein - in der freien Marktwirtschaft gibt es keine Einkommensgarantie für fast alle. Als Angestellter hast du dann keinen Job mehr, als Selbständigerwerbender geht deine Bude zu oder Pleite.

Das mit der Planungssicherheit ist ein Problem - aber muss man über jedes Stöckchen springen was einem vorgehalten wird? Je mehr du dich von Direktzahlungen abhängig machst, desto mehr musst du jeden Furz von denen bedienen, welche die Kohle bringen. Das geht dann so weit dass die Tourismusvereine in den Bergtoursimusorten Ziegenherden samt Hirt organisieren und bezahlen, weil das so im Heidi-Buch steht und die Japaner und Chinesen das gerne sehen wollen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10861
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4788

Beitrag von emil17 » Mo 4. Mär 2024, 17:55

Amigo hat geschrieben:
Mo 4. Mär 2024, 17:47
Stell dir mal vor du bist Landwirt oder Schäfer und deine Landwirtschaftsministerin , also die ohne Ahnung aber mit Parteibuch, halt die Quoten Frau, freut sich über jeden Wolf der neu hinzu kommt auf deiner Fläche. Und in Brüssel gibt eine Fernsehköchin vor was das Beste für die Natur ist
Ich habe selbst unter inkompetenten Chefinnen gelitten und weiss wie das ist. Es geht aber hier darum, warum es wegen Dieselsubventionskürzungen einen Aufstand gibt. Soviel ich weiss, sind die meisten demonstrierenden Bauern nicht vom Wolfproblem betroffen.
Ja, es ist mühsam - aber, wes Brot ich ess des Lied ich sing.
Übrigens ist es nicht so, dass alle, die in der Landwirtschaft etwas verändern möchten, was dem Bauernverband nicht passt, keine Ahnung haben.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzeravatar
Amigo
Beiträge: 465
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:29
Wohnort: südl.Wendekreis

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4789

Beitrag von Amigo » Mo 4. Mär 2024, 18:03

Joo emil.
Dumm ist es halt wenn der deutsche Weizen Bauer im Boxkampf mit dem ukrainischen einen Arm auf den Rücken gebunden bekommt .
.
Kein Gott, kein Staat, kein Vaterland !

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10861
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4790

Beitrag von emil17 » Mo 4. Mär 2024, 18:09

Bernd Belgien hat geschrieben:
Mo 4. Mär 2024, 10:21
Ich denke sehr wohl.
Kitas, "Kirchen ", Kinos, Theater, alles was irgendwie grün oder Regenbogen farbig angemalt werden kann, jeder Unsinn mit e Motor und Akku, Solar, Windkraft, Styropordämmstoffe, "Beauftragte", "Experten", analoges TV, ...
Die tun das aus dem gleichen Grund, aus dem ich Beiträge der Öffentlichkeit für gesellschaftsrelevante Leistungen für absolut notwendig halte. Warum erwähnst du Schulen nicht? Könnte man doch auch selbstfinanzierend machen! Dein Pech wenn du klug bist aber deine Eltern kein Geld haben, und dein Glück wenn du zwar geistig etwas plump bist aber wegen Vitamin B deiner Eltern dennoch das lukrative Amt bekommst. Vor der französischen Revolution war das ungefähr so.

Beim Spitzensport hab ich so meine Probleme, aber die Fans verstehen ja auch so manche Förderung nicht, also muss ich das auch vertragen, dass da Geld für meiner Meinung nach nix ausgegeben wird. Offenbar tut einer, der in Neuseeland oder Kanada oder Österreich eine Hundertstelssekunde weniger braucht als alle anderen, um einen Hang runterzurasen, mehr fürs Land als jemand, der einen Hof nachhaltig bewirtschaftet oder ein paar Kinder grosszieht. Das müssen ja nicht alle verstehen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Antworten

Zurück zu „Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion“