Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

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Tscharlie
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5041

Beitrag von Tscharlie » Do 9. Jan 2025, 09:24

Ein Auszug:
"2008 wurde ein Spitzenabsatz von jährlich 7.600 t Wirkstoff erreicht. Seither ist eine Trendwende erkennbar. Die Absatzmenge von 3.447 t/J. in 2018 liegt auf dem Niveau von 2001. In Deutschland dominiert im Gegensatz zu dem durchschnittlichen europäischen Verhältnis der Einsatz im Ackerbau (ca. 70 %) im Vergleich zum Obst-, Gemüse- und Weinbau (ca. 20 %). Nach einer umfangreichen Betriebserhebung aus 2014/15 im deutschen Ackerbau erfolgt der Einsatz von Glyphosat vorwiegend als Stoppelanwendung nach der Ernte (ca. 60 % Anteil der Anwendungen) gegenüber dem Einsatz zur Saat der Folgekultur (ca. 35 %). Die Vorerntebehandlung, primär im Getreidebau, ist dagegen absolut nachrangig (ca. 6 %). In der Summe lag die Einsatzintensität im Durchschnitt bei 37 % der Ackerfläche in Deutschland. Im Verhältnis der Ackerkulturen dominiert bei der Stoppelbehandlung der Einsatz nach Winterraps, bei der Vorsaatbehandlung die Anwendung zu Zuckerrüben und Mais und bei der Vorerntebehandlung der Einsatz in Wintergerste. Eine Analyse auf Betriebsebene zeigt, dass der Glyphosateinsatz von Verfahren der konservierenden Bodenbearbeitung bestimmt wird. Neben den Boden- und Erosionsschutz sind ein Herbizidresistenzmanagement und eine möglichst effiziente Betriebsorganisation (AK/ha) Faktoren für den Glyphosateinsatz in größeren Betrieben."

Quelle: Bayrische Landesanstalt für Landwirtschaft.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5042

Beitrag von Rohana » Do 9. Jan 2025, 12:53

Ist doch genau das was ich sage. Sikkation passiert selten, man braucht Glyphosat vorwiegend im Zusammenhang mit pflugloser Bearbeitung aus offensichtlichen Gründen. Wir haben zuletzt Glyphosat eingesetzt zum abspritzen von Unkraut vor Mais weil pflügen witterungsbedingt nicht sinnvoll möglich war. Das Unkraut war auch nur da weil wir eine verpflichtende Gründüngung machen mussten, die nix gescheites geworden ist (es hat schon einen Grund warum hier sonst Schwarzbrache gemacht wird, auch wenn mir das nicht gefällt).

Im Weizen im Frühjahr hat es absolut gar nichts zu suchen weil der Weizen sonst hinüber ist, dann gibt's kein Bier. :ohm:
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Tscharlie
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5043

Beitrag von Tscharlie » Do 9. Jan 2025, 14:15

Ich für mich will keine Produkte kaufen in deren Anbau irgendwann Glyphosat verwendet wird, da habe ich es leicht, ich kaufen nur Bio-Produkte da wird das nicht eingesetzt.

Kann ja jeder machen wie er will.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5044

Beitrag von Rohana » Do 9. Jan 2025, 15:36

Böse Zungen würden behaupten Bio funktioniert auch nur weil überall rundum sauberer Ackerbau mit chemischem Pflanzenschutz betrieben wird.... aber mir ist das wurscht. Ideologie kann man nicht essen.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5045

Beitrag von Tscharlie » Do 9. Jan 2025, 15:56

Das ist keine böse Zunge, sondern Du hast bösartig die Biohöfe diskreditiert.

"Aber was will man von einer giftspritzenden Landwirtin erwarten." Das willst Du sicher auch nicht lesen oder sehe ich das falsch?

Und nicht vergessen, Parkinson ist eine anerkannte krankheit bei Landwirten, weil es durch Spritzmittel ausgelöste werden kann. Mein Vater hatte Parkinson, das ist keine lustige Krankheit.

Ich hoffe aber natürlich, dass Du gesund bleibst.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5046

Beitrag von Ferry » Do 9. Jan 2025, 17:18

Auch Biobauern können leider nicht garantieren das kein Glyphosat im Boden ist.
Aber ich finde das es doch immer noch was anderes ist ob ich das selber einsetze oder nicht verhindern kann das es da ist.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5047

Beitrag von Rohana » Fr 10. Jan 2025, 01:41

Tscharlie hat geschrieben:
Do 9. Jan 2025, 15:56
Das ist keine böse Zunge, sondern Du hast bösartig die Biohöfe diskreditiert.
Nö, hab ich nicht, da steht was im Konjunktiv. ICH sehe das nicht (zwingend) so, mag vielleicht im Einzelfall so sein. Aber Bio ist nicht gleich Bio, da kann und muss man sehr differenzieren, denn durch das Weglassen von Glyphosat und anderen Chemiekeulen alleine ist noch lange nicht alles "richtig" gemacht.
Parkinson kann man leider auch ganz ohne Pflanzenschutz bekommen. Wünsche ich niemandem.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5048

Beitrag von Tscharlie » Fr 10. Jan 2025, 08:39

Bio ist nicht gleich Bio, das ist richtig.

Daher kaufe ich, wenn möglich Demeterprodukte, dann Anbauverbandsware und dann erst EG Bio.

Also für alle die echtes Bio vermeiden wollen, kauft unter gar keinen Umständen Demeterprodukte!

Das schlimmste in Bayern? Söder macht eine seiner Filmchen wie er ein veganes Essen aus Demeterprodukten ißt. Wetten das er sich das nicht traut!

Halt! Waren es nicht die Sozis in der DDR die Demeterhöfe verboten haben? Doch das war so. Dummerweise hat die Demeteridee zurückgeschlagen, der größte Demeterhof in Deutschland ist in Brandeburg in einer ehemaligen LPG. Ein Witz der Geschichte
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5049

Beitrag von Rohana » Sa 11. Jan 2025, 09:11

Anderes Thema, wie sieht's eigentlich mit euren Rassehühnern und ihrer Legeleistung aus? Da Rassetiere oft nur noch für Schauen gezüchtet werden, ist die Leistung kaum noch ein Thema, leider.
Der wissenschaftliche Geflügelhof überprüft die aktuelle Leistung verschiedener Rassen, finde ich ganz interessant da in den Berichten zu stöbern.
https://wissenschaftlicher-gefluegelhof ... erfassung/
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5050

Beitrag von emil17 » Sa 18. Jan 2025, 09:19

Ich glaub das mit der Legeleistung von Betrieben die davon leben "Eierfabriken" ist für die entscheidend, für private Hobbhalter eher nicht. Die Tiere werden im Betrieb ja nicht alt, weil schon die Mauser eine wirtschaftlich nicht mehr vertretbare Legepause bei hohem Futterbedarf ist.
Wir hatben immer allerhand Hühner verschiedener Rassen alles durcheinander, die Legerassen sind gross und mir scheint, wenn nicht immer genug Futter da ist, leisten die weniger als robuste "unwirtschaftliche" Rassen, die im Sommer einen grossen Teil auf der Wiese oder, wenn man nicht aufpasst, im Gemüsegarten finden.
Das dürfte so ähnlich sein wie bei Hochleistungs-Milchkühen, als Weidekühe für (aus Bauernsicht) ertragsschwache, aber artenreiche Wiesen sind die auch nicht gut.
Da wir von den Eiern aber nicht leben müssen und die Hühner nicht deswegen halten, ist das für uns nicht wirklich wichtig.

Mir scheint, die Züchtung geht bei Nutzpflanzen und Nutztieren immer mehr in Richtung "Höchstleistung bei sehr guter Versorgung". Sorten und Rassen, die auf nmässige bis schlechten Böden noch Ertrag bringen, oder genügsame Nutztiere sind kein wirtschaftliches Zuchtziel, weil dafür kein Geld zu holen ist.
Das ist dann ähnlich wie bei der Pharmaindustrie, wo man an Medikamenten gegen Übergwicht forscht, aber nicht gegen Malaria - weil Leute, die Malaria haben, kein Geld haben.
Die Motive der Ziergeflügelzüchter sind natürlich nochmals andere, da geht man auf Ausstellungen und da ist manchmal - aus meiner Sicht - die Grenze zu Formen, die nicht lebenstüchtig sind und wo die Tiere wegen ihrer Körpermerkmale sich nicht mehr normal verhalten können oder dürfen, schon überschritten.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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