Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

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Tscharlie
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5011

Beitrag von Tscharlie » Mi 18. Dez 2024, 17:17

Nö, denn beide Söhne haben von den Eltern eine gute Ausbildung bezaht bekommen und sind auch den Hof nicht angewiesen.

Ich denke eine der großen Probleme bei den Bauern ist der eigene Besitz, den sie ja nicht verdient haben sondern geerbt. Damit ist eine große emotionale Verbindung geschaffen die in einem Unternehmen stören kann.

Wir haben eine zeitlang Familienaufstellungen selbst gemacht und als Teilnehmer mitgemacht. Der Arzt der das leitete stellte immer eine Person mit auf, die den Hof repräsentiert hat. Denn dieser seht IMMER im Mittelpunkt bei allem was es auf dem Hof gibt.
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Ferry
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5012

Beitrag von Ferry » Mi 18. Dez 2024, 21:35

Und hat der Hof auch mal was "gesagt"?
Gab es Aufstellungen die dir in Erinnerung geblieben sind?

Ich merke das ich schon nach 10 Jahren hier mit dem Fleckchen Erde verbunden fühle. Wir leben nicht nur hier sondern die Erde ernährt uns auch. Also so wirklich. Auch das Geld das wir brauchen erwirtschaften wir mit unserem Garten.
Aber ich kenne eben auch anderes. Wie muss das dann erst sein wenn man auf dem selben Fleckchen Land lebt das schon seit Generationen zur Familie gehört?

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Tscharlie
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5013

Beitrag von Tscharlie » Do 19. Dez 2024, 07:20

Natürlich hat der Hof auch etwas gesagt. Zusammengefaßt könnte man sagen: "Alles höert auf mein Komando" oder freundicher ausgedrückt: "Alles dreht sich um mich."

Die anwesenden Menschen die mit dem Hof gelebt haben, waren sich dessen aber meist vorher nicht bewußt.

Erst wenn man das erkannt hat, hat man die Möglichkeit frei für sich zu entscheiden, bleibe ich dem Hof treu oder lebe ich ein anderes Leben.

Ein Problem in Deutschland ist, dass man eine Landwirtschaft eigentlich nicht aufgeben kann oder hat sich das geändert?

Aber auch wieder ein positives Beispiel, ein befrendedet Ehepaar hatte eine kleine "Ranch" am Rande von München, ein paar m² Land und eine kleine Hütte. Er Polizist, sie kaufm. Angestellte, zwei Kinder hatten sie auch noch.

Durch eine reisende Wäschefrau, sowa gab es in den 1980er Jahren noch, haben sie von einem Bauernhof im Chiemgau erfahren deren Eigentümer keine Nachfahren mehr hatte, heute ist das ein wuseliger Hof mit vielen Schafen, die alten Eigentümer sind friedlich gestorben, das Hof an einen der Söhne weitergegeben.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5014

Beitrag von Rohana » Do 19. Dez 2024, 17:47

Tscharlie hat geschrieben:
Do 19. Dez 2024, 07:20
Erst wenn man das erkannt hat, hat man die Möglichkeit frei für sich zu entscheiden, bleibe ich dem Hof treu oder lebe ich ein anderes Leben.
Ich finde das ein Stück weit vermessen von anderen zu behaupten dass sie erst noch "erkennen" müssen dass der Hof ihr Leben bestimmt. Jeder der Vieh hat ist "fremdbestimmt", jeder der Landwirtschaft hat ist nicht nur vom Lauf der Jahreszeiten und vom Wetter abhängig, nein er muss sich auch noch von den Behörden allerhand gefallen lassen... ohne Landwirtschaft ist man ein freier Mensch - oder zumindest wesentlich freier als vorher. Meinst du echt dass weiss jemand nicht, der sich nach all dem richten muss?

Freundlicher ausgedrückt, der Hof steht in Symbiose mit der Landwirtsfamilie. Eins kann nicht ohne das andere existieren, und wenn's dem einen gutgeht, geht es dem anderen auch gut - und umgekehrt!
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5015

Beitrag von Tscharlie » Do 19. Dez 2024, 19:31

Ich behaupte mal. Jeder in Deutschtschland kann ohne seinen oder ihren Hof existieren.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5016

Beitrag von Rohana » Do 19. Dez 2024, 23:20

Ein Landwirt ohne Land ist halt auch nur ein Mensch, und ein Acker ohne Bewirtschaftung ist bald keiner mehr. Soviel dazu.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5017

Beitrag von Tscharlie » Fr 20. Dez 2024, 07:43

Da landwirtschaftlich nutzbares Land "gold" Wert ist, findet sich sicher einer/eine die das kaufen oder pachten will um es zu bewirtschaften.

Das Bild der verwahllosten Landschft zieht nicht.

Allenfalls in der Almwirtschaft ist das überhaupt ein Problem. Aber der "Urwald" im bayrischen Wald zeigt seit 50 Jahren, dass es auch ohne Mensch geht.

Und nein auch das niemand weiter fahren will zieht schon lange nicht mehr, das ist heute schon Normalität.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5018

Beitrag von Tscharlie » Di 24. Dez 2024, 12:10

https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZ ... DIxNjQ2QTA

Ein Bericht wie es auch gehen kann.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5019

Beitrag von Tscharlie » Di 31. Dez 2024, 09:43

Geht doch:

Von den rund 3.1 Mio Hektar landwirtschaflicher Fläche in Bayern wurden in 2023 423.000 Hektar im Ökolandbau bewirtschaftet.

2013 waren das noch 213.000 Hektar.

In 10 Jahren fast verdoppelt, wenn so weiter ginge, dann sind das in 30 Jahren 100 %.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5020

Beitrag von Rohana » Di 31. Dez 2024, 10:49

Es reicht ja nicht die Produktion umzustellen, das Produkt muss auch gekauft werden. Der Biomarkt ist ziemlich gesättigt. Wo soll denn das ganze Bio-Zeug hin? Es muss ja auch einen kostendeckenden Preis bringen und von irgendwas wollen die Biobauern auch leben. Das, was einfach umzustellen ist - z.B. Heumilchproduktion im Allgäu oder ähnliche Produktion in Gunstlagen - ist schon als erstes umgestellt worden. Jetzt ist eher noch "kompliziertes" da, Grenzertragswirtschaft auf Grenzertragsstandorten. Die funktionieren ohne Chemie nur sehr schwierig bzw. teuer. Bei den Preisen für Bioware kannst dir denken wie hoch da die Anreize sind...

In Landwirtschaft steckt nicht nur Land, sondern auch Wirtschaft.
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