Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4921

Beitrag von emil17 » Sa 23. Nov 2024, 15:24

Rein rechnerisch ist der Druck die Aufpresskraft pro Fläche - wenn die Reifgen schneller grösser werden als das Fahrzeug schwerer wird, nimmt der Druck rechnerisch also ab.
Nun ist der Boden aber kein homogenes System, wie ein Gas oder eine Flüssigkeit oder ein Festkörper wie Stahl oder Beton. Zudem spielen die Randeffekte (Am Übergang von Belastet zu unbelastet wird Kraft seitlich übertragen, darauf beruhen z.B. Pfahlgründungen) und die Scherkräfte (Kräfte der Reifenoberfläche parallel zur Bodenoberfläche, etwa beim Ziehen) eine grosse Rolle, ebenso die Dauer der Belastung, der Feuchtezustand des Bodens sowie Vibrationen.
Die Aussage, grösserer Maschinen hätten geringeren Bodendruck und seien folglich bodenschonend, ist deshalb mindestens eine starke Vereinfachung. Rein rechnerisch hat ein Fahrrad einen höheren Bodendruck als ein Panzer.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzeravatar
Tscharlie
Beiträge: 1056
Registriert: Do 27. Jan 2022, 08:45
Familienstand: verheiratet

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4922

Beitrag von Tscharlie » So 24. Nov 2024, 08:35

Man stelle sich eine Nadel mit 1mm x 1mm und 10 g Gewicht auf den Bauch.
Da wird nicht viel passieren.

Jetzt nimmt man ein Brett mit 400mm x 600mm (ungefähr unser Bauch- und Brustbereich) und legt das entsprechende Gewicht darauf.

Also 10 g x 400 x 600 = 2.400.000 g also 2.400 kg oder 2,4 Tonnen.

Jetzt merkt man, wieso der Boden mit der einfachen Rechnung nichts anfangen kann.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi

Ferry
Beiträge: 791
Registriert: Fr 7. Mär 2014, 08:40

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4923

Beitrag von Ferry » So 24. Nov 2024, 11:05

Schöne Erklärung. Danke!

Eule
Beiträge: 523
Registriert: So 8. Aug 2010, 19:06
Wohnort: Hunsrück

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4924

Beitrag von Eule » So 24. Nov 2024, 19:28

Ferry hat geschrieben:
So 24. Nov 2024, 11:05
Schöne Erklärung.
leider mit dem kleinen Schönheitsfehler, dass die großen Traktoren nicht 240000 mal so schwer sind wie die Kleinen, sondern vielleicht 10 - 20x so schwer, also 100g auf der Fläche eines Fingernagels oder 200g auf der Fläche einer Briefmarke :pfeif:

Benutzeravatar
Amigo
Beiträge: 694
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:29
Wohnort: südl.Wendekreis

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4925

Beitrag von Amigo » Mo 25. Nov 2024, 02:27

Oder im Praxistest einfach ausprobieren .
Linker Fuß unter ein Fahrrad bemannt halten , rechter Fuß unter die Kette eines Kettentraktors im Betrieb.
Danach einfach die Höhe der Füße messen.
.
Kein Gott, kein Staat, kein Vaterland !

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5624
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4926

Beitrag von Rohana » Mo 25. Nov 2024, 08:33

Mei, ihr könnte ja gerne hinter'm Ochsenpflug hergehen. Wo bei so'n Zugtier auch gescheiten punktuellen Druck hat. Die Diskussion hier ist mehr als müssig.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzeravatar
Tscharlie
Beiträge: 1056
Registriert: Do 27. Jan 2022, 08:45
Familienstand: verheiratet

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4927

Beitrag von Tscharlie » Mo 25. Nov 2024, 09:45

Hallo Rohana.

Dann lieber Hunde als Zugtiere.

Denn es ist schon erstaunlich, dass ein Hund durch eine Wiese laufen kann und wenn die nicht richtig hoch ist, sieht man die Spur am nächsten Tag nicht mehr, Wenn ich als Mensch da durchlaufe sieht man das noch wochenlang.

Und ich denke es ist müßig zu erklären, dass die moderne Landwirtschaft zum Teil den Bezug zur Natur verloren hat.

Nein das machen die Landwirte nicht absichtlich, aber sie lassen sich von ihren Fachleuten leiten, die leider nicht immer die Natur im Blick haben.

Wir holen unsere Milch bei einem Demeterhof, der Bauer hat mir letzte Woche erzählt. Ein anderer Biolandwirt hat zur Bedingung der Hofübergabe gemacht, dass der Junior nicht die Meisterschule besuchen darf.

Grund: Er hat über Jahrzehnte beobachtet, dass die Jungen dort "auf Linie" gebracht werden.

Und nein keiner der mir bekannten Demeterlandwirte (20?) pflügt mit Ochsen.

Vielleicht lohnt es sich das Buch "Bodenlos" von Franz Kark Rödelberger zu lesen. Nein natürlich keine Anleitung wie man es machen sollte, aber viele Ansichten sind doch überlegenswert.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi

Eule
Beiträge: 523
Registriert: So 8. Aug 2010, 19:06
Wohnort: Hunsrück

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4928

Beitrag von Eule » Mo 25. Nov 2024, 10:09

Amigo hat geschrieben:
Mo 25. Nov 2024, 02:27
Oder im Praxistest einfach ausprobieren .
Linker Fuß unter ein Fahrrad bemannt halten , rechter Fuß unter die Kette eines Kettentraktors im Betrieb.
Danach einfach die Höhe der Füße messen.
Ach ja, stimmt, diese Fahrrad-Traktoren hatte ich ganz vergessen :roll:
Nicht Alles was hinkt, ist ein Vergleich

Ferry
Beiträge: 791
Registriert: Fr 7. Mär 2014, 08:40

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4929

Beitrag von Ferry » Mo 25. Nov 2024, 21:19

Äh ich habe jahrelang Landwirtschaft mit Pferden gemacht und dann nochmal als Lohnarbeiter in einer Gärtnerei. Also komm mir nicht so!
Kleinflächige Verdichtungen sind wieder belebbar (also z.B. Pferdehuf) darüber gibt es schon Studien.
Klar die heutige Landwirtschaft ist so nicht mit Zugtieren möglich.
Ohne Diesel aber auch nicht.

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5624
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4930

Beitrag von Rohana » Mo 25. Nov 2024, 23:23

Und was hat der Diesel mit der Verdichtung zu tun? Ich finde es schon fast amüsant wie hier ständig so getan wird als ob ein Landwirt der letzte wäre der davon Ahnung hat was an, in und auf seinem Boden passiert.... aber lasst euch nicht stören. :lala:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Antworten

Zurück zu „Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion“