Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Wenn man wissen will, was auf EU-Ebene diskutiert wird, muss man die Neuseeländische Fachpresse lesen...
Irgendwie bekloppt.
Frankreich schlägt vor, den Milchbauern 10 Cent pro Liter zu bezahlen, den sie gegenüber 2015 weniger produzieren:
https://farmersweekly.co.nz/section/dai ... -milk-flow
Eine Ausstiegshilfe, die wohl viele mitnehmen würden, die eh über eine Aufgabe nachdenken, sich aber noch nicht durchringen können.
Frontera hat gleichzeitig die Preisprognose für den Milchpreis weiter abgesenkt:
https://farmersweekly.co.nz/section/dai ... ce-to-3-90
Irgendwie bekloppt.
Frankreich schlägt vor, den Milchbauern 10 Cent pro Liter zu bezahlen, den sie gegenüber 2015 weniger produzieren:
https://farmersweekly.co.nz/section/dai ... -milk-flow
Eine Ausstiegshilfe, die wohl viele mitnehmen würden, die eh über eine Aufgabe nachdenken, sich aber noch nicht durchringen können.
Frontera hat gleichzeitig die Preisprognose für den Milchpreis weiter abgesenkt:
https://farmersweekly.co.nz/section/dai ... ce-to-3-90
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Noch ne Frage: Könnte die derzeitige Preisentwicklung auch mit den Sanktionen gegen Russland zu tun haben?
Und zu Herpes: scheint ja bei Tieren ziemlich gefährlich zu sein - der Virus. Ich bekomme auch 1-2 mal im Jahr Lippen-Herpes (je nachdem wie oft ich mich vor irgendwas ekele). Hoffentlich werde ich dafür nicht eines Tages von der Straße weggeschossen.

Und zu Herpes: scheint ja bei Tieren ziemlich gefährlich zu sein - der Virus. Ich bekomme auch 1-2 mal im Jahr Lippen-Herpes (je nachdem wie oft ich mich vor irgendwas ekele). Hoffentlich werde ich dafür nicht eines Tages von der Straße weggeschossen.

Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
https://www.bewusste-menschen.de/
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Ich habe so meine Zweifel, dass eine Wiederbelebung des Russlandexports viel ändern würde.
Es ist ja nicht so, dass Russland keine Milchprodukte mehr importiert. Die kaufen jetzt halt anderswo.
China hat im Januar zwar wieder etwas mehr importiert, dass liegt aber wohl an dem Freihandelsabkommen mit Neuseeland. Die Neuseeländern dürfen jeweils im Januar eine größere Menge mit reduzierten Zöllen oder zollfrei nach China verschiffen.
Um kurzfristig wieder auskömmliche Preise zu erreichen, müsste man die Menge auf dem Weltmarkt vermutlich um 10% reduzieren.
Derzeit sollen europäische Molkereien kräftig in Verarbeitungsstandorte in Schwarzafrika investieren, wo dann großteils billiges Import-Milchpulver zu Endprodukten weiterverarbeitet wird, was die dortigen Milchbauern ruiniert.
So gewinnt man Marktanteile auf dem Weltmarkt.
Es ist ja nicht so, dass Russland keine Milchprodukte mehr importiert. Die kaufen jetzt halt anderswo.
China hat im Januar zwar wieder etwas mehr importiert, dass liegt aber wohl an dem Freihandelsabkommen mit Neuseeland. Die Neuseeländern dürfen jeweils im Januar eine größere Menge mit reduzierten Zöllen oder zollfrei nach China verschiffen.
Um kurzfristig wieder auskömmliche Preise zu erreichen, müsste man die Menge auf dem Weltmarkt vermutlich um 10% reduzieren.
Derzeit sollen europäische Molkereien kräftig in Verarbeitungsstandorte in Schwarzafrika investieren, wo dann großteils billiges Import-Milchpulver zu Endprodukten weiterverarbeitet wird, was die dortigen Milchbauern ruiniert.
So gewinnt man Marktanteile auf dem Weltmarkt.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Eine Gemeinsame Studie von Germanwatch, AbL, Brot für die Welt und Misereor zur Milch-Exportpolitik:
Die Konzentration auf den Export von Billigware ruiniert nicht nur Milchbauern in den Entwicklungsländern, sondern durch den massiven Kostendruck auch unsere heimischen Familienbetriebe.
https://germanwatch.org/de/download/13255.pdf
Die Konzentration auf den Export von Billigware ruiniert nicht nur Milchbauern in den Entwicklungsländern, sondern durch den massiven Kostendruck auch unsere heimischen Familienbetriebe.
https://germanwatch.org/de/download/13255.pdf
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Zur Abwechslung mal ein paar Schweine-Infos aus der aktuellen Topagrar:
-Die polnischen Schweineproduzenten sind nicht mehr konkurrenzfähig.
Der Mastschweinebestand ist in den letzten 10 Jahren um ca. 50% auf jetzt 18 Mio. Tiere eingebrochen.
Die Zahl der Zuchtsauen hat sich im gleichen Zeitraum von 1,8 Mio. auf 0,8 Mio. reduziert.
Hauptgründe sind Importe von billigem Schweinefleisch aus Deutschland und billigen Ferkeln aus Dänemark.
-In Deutschland werden nur noch 20% der Schweine durch handwerkliche Metzger vermarktet.
-Aldi Nord will ab 2017 nur noch Jungeberfleisch verkaufen
-Bei Jungebern sortieren die Schlachthöfe 1 bis 6% Stinker aus, die entsorgt werden müssen, weil der Ebergeruch in der Verarbeitung nicht ausreichend maskiert werden kann. Weitere 0,5 bis 1% rutschen durch die Schlachthofkontrolle und landen beim Endverbraucher.
Die handwerklichen Metzger lehnen die Jungebermast deshalb ab und setzen weiter auf weibliche Tiere und Kastraten.
-Die polnischen Schweineproduzenten sind nicht mehr konkurrenzfähig.
Der Mastschweinebestand ist in den letzten 10 Jahren um ca. 50% auf jetzt 18 Mio. Tiere eingebrochen.
Die Zahl der Zuchtsauen hat sich im gleichen Zeitraum von 1,8 Mio. auf 0,8 Mio. reduziert.
Hauptgründe sind Importe von billigem Schweinefleisch aus Deutschland und billigen Ferkeln aus Dänemark.
-In Deutschland werden nur noch 20% der Schweine durch handwerkliche Metzger vermarktet.
-Aldi Nord will ab 2017 nur noch Jungeberfleisch verkaufen
-Bei Jungebern sortieren die Schlachthöfe 1 bis 6% Stinker aus, die entsorgt werden müssen, weil der Ebergeruch in der Verarbeitung nicht ausreichend maskiert werden kann. Weitere 0,5 bis 1% rutschen durch die Schlachthofkontrolle und landen beim Endverbraucher.
Die handwerklichen Metzger lehnen die Jungebermast deshalb ab und setzen weiter auf weibliche Tiere und Kastraten.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Die Importe von Käfigeiern haben wieder kräftig zugelegt.
Und die EU sponsert auch noch den Bau der dafür nötigen Käfigeier-Fabriken:
http://www.kleinezeitung.at/k/wirtschaft/4942204/
Da sollen sich die heimischen Hühnerhalter nicht verarscht vorkommen...
Die Brütereien wandern auch vermehrt ab. Wegen des drohenden Tötungsverbotes für männliche Legerasseküken investieren die Legehennen-Brütereien nicht mehr in D. Ein Teil der Produktion internationaler Firmen wird direkt nach Übersee verlagert und die Küken eingeflogen.
Und die EU sponsert auch noch den Bau der dafür nötigen Käfigeier-Fabriken:
http://www.kleinezeitung.at/k/wirtschaft/4942204/
Da sollen sich die heimischen Hühnerhalter nicht verarscht vorkommen...
Die Brütereien wandern auch vermehrt ab. Wegen des drohenden Tötungsverbotes für männliche Legerasseküken investieren die Legehennen-Brütereien nicht mehr in D. Ein Teil der Produktion internationaler Firmen wird direkt nach Übersee verlagert und die Küken eingeflogen.
- kraut_ruebe
- Förderer 2019
- Beiträge: 10832
- Registriert: Di 3. Aug 2010, 09:48
- Wohnort: Klimazone 7b - pannonisches Klima
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
wenn man einen blick auf die kommentare zum artikel macht, dann sieht man ein abbild der landläufigen meinung zur EU und ihren dummen ideen. nicht nur die hühnerhalter fühlen sich verarscht.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Die EU hat als "Nothilfe" diverse Verschlimmbesserungsmaßnahmen für den Milch- und Schweinesektor beschlossen:
https://www.agriland.ie/farming-news/co ... ry-crisis/

https://www.agriland.ie/farming-news/co ... ry-crisis/

- kraut_ruebe
- Förderer 2019
- Beiträge: 10832
- Registriert: Di 3. Aug 2010, 09:48
- Wohnort: Klimazone 7b - pannonisches Klima
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
der uhudler ist legalisert
nachdem die südburgenländischen winzer im schulterschluss ihre rodungsbefehle ignoriert hatten, musste ne neue lösung her:
http://derstandard.at/2000033130554/Uhu ... ella-Reben

nachdem die südburgenländischen winzer im schulterschluss ihre rodungsbefehle ignoriert hatten, musste ne neue lösung her:
http://derstandard.at/2000033130554/Uhu ... ella-Reben
There's a crack in everything. That's how the light gets in.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion


LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst
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