Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
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Benutzer 2354 gelöscht
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Es geht sogar noch besser. Hier ist gleich ein ganzer Artikel über den Landwirt:Ölkanne hat geschrieben: Schick mir mal per PN seine Festnetztelefonnummer das ich seine aktuellen Zahlen erfragen kann
https://www.freitag.de/autoren/sebastia ... t-mir-egal„Der Milchpreis auf den Märkten ist mir egal“
10.12.2014
Interview Mathias von Mirbach ist Bauer und Pionier der solidarischen Landwirtschaft. Er setzt auf Vertrauen statt auf den Weltmarkt
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Von Mirbach ist ein gefragter Gast auf Podien zur Zukunft der Ernährung. Denn auf seinem Kattendorfer Hof im Süden Schleswig-Holsteins betreibt er auf 235 Hektar eine Art von Landwirtschaft, die sich radikal absetzt von den vielen Zwängen, denen Bauern und Verbraucher auf dem Markt normalerweise unterworfen sind.
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Wer Mitglied der Wirtschaftsgemeinschaft unseres Hofes wird, der erwirbt damit zum Beispiel für seine Familie einen Ernteanteil. Der kostet aktuell 178 Euro pro Monat und entspricht dem, was sich in Deutschland auf einer Fläche von 2.500 Quadratmetern an Nahrungsmitteln für eine Woche anbauen, halten und lagern lässt: 700 Gramm Fleisch und Wurst, 8,75 Liter Milch und Milchprodukte, ein Kilo Kartoffeln und saisonales Gemüse, im Winter vielleicht nur ein, im Sommer dafür bis zu vier Kilo. Wer will, bekommt auch Getreide fürs Brotbacken.
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Das funktioniert?
Absolut. Es geht ja um Vertrau-en. Für viele ist das so etwas wie ein Nachhausekommen. Wir machen das jetzt seit fast zwei Jahrzehnten, sind heute bei 325 Ernteanteilen und erreichen damit bis zu 900 Menschen. Gerade einmal drei Leuten mussten wir in all der Zeit sagen: Ihr könnt gern bei uns einkaufen, aber solidarische Landwirtschaft ist wohl nichts für euch.
Hier der genaue Inhalt eines Ernteanteils:
Ernteanteil/Mitglied werden
http://kattendorfer-hof.de/solidarische ... ed-werden/
So kannst Du meine Zahlen nachrechnen.
Mal ein bischen Abwechslung für den heimischen Speiseplan ;-
https://www.kickstarter.com/projects/14 ... v-i-n-hiveLIVIN Farms Hive
von L I V I N farms
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Benutzer 4754 gelöscht
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Steinbock, der Landwirt verkauft seine Ernte ja praktisch im voraus und die liefermengen sind vertraglich festgeschrieben.
Was macht der gute Herr bei einem Ernteausfall?
Ist das "richtige" Direktvermarktung auf einem "freien" Markt?
Wenn ihno seine 50t Kartoffeln schon im Frühjahr an irgentwen verkauft zu einem festen preis (der wird dann aber deutlich unter 1€/kg liegen) kann er sich m.M.n. nicht immer glücklich schätzen, bei Ertragseinbrüchen hat er aber ein Problem an der Backe....
wenn der Markt mehr als den Vertragspreis bieten würde hat er immer noch seine Lieferverpflichtungen zum "Ramschpreis"...
Ich produziere meine Tonne "auf Halde" und muss dann zu sehen das ich sie zu einem guten Preis los bekomme
Bei einem Vertragspreis von 50ct/kg würde ich sofort mehr produzieren, aber nur 300dt/ha schon "verkaufen" das ich die Sicherheit habe das ich den Vertrag bedienen kann, auch wenn es ein schlechtes Jahr gibt, in guten Jahren muss man dann eben doch noch 200dt/ha "extra" verkaufen.
Der Landwirt vom Kattendorfer Hof bekommt 1012€ pro ha (178€*(10000:2500)+300€), wenn die Vermarktung nichts Kosten würde, müsste er mindestens 33,74ct/kg Kartoffeln verlangen um auf den selben Betrag zu kommen.
300dt/ha vorausgesetzt. Das ist ca. die Spitze des Kartoffelbergs im Öko-Landbau.
Was macht der gute Herr bei einem Ernteausfall?
Ist das "richtige" Direktvermarktung auf einem "freien" Markt?
Wenn ihno seine 50t Kartoffeln schon im Frühjahr an irgentwen verkauft zu einem festen preis (der wird dann aber deutlich unter 1€/kg liegen) kann er sich m.M.n. nicht immer glücklich schätzen, bei Ertragseinbrüchen hat er aber ein Problem an der Backe....
wenn der Markt mehr als den Vertragspreis bieten würde hat er immer noch seine Lieferverpflichtungen zum "Ramschpreis"...
Ich produziere meine Tonne "auf Halde" und muss dann zu sehen das ich sie zu einem guten Preis los bekomme
Bei einem Vertragspreis von 50ct/kg würde ich sofort mehr produzieren, aber nur 300dt/ha schon "verkaufen" das ich die Sicherheit habe das ich den Vertrag bedienen kann, auch wenn es ein schlechtes Jahr gibt, in guten Jahren muss man dann eben doch noch 200dt/ha "extra" verkaufen.
Der Landwirt vom Kattendorfer Hof bekommt 1012€ pro ha (178€*(10000:2500)+300€), wenn die Vermarktung nichts Kosten würde, müsste er mindestens 33,74ct/kg Kartoffeln verlangen um auf den selben Betrag zu kommen.
300dt/ha vorausgesetzt. Das ist ca. die Spitze des Kartoffelbergs im Öko-Landbau.
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Benutzer 4754 gelöscht
Re: Mal ein bischen Abwechslung für den heimischen Speisepla
Mehlwürmer in Nahrungsmitteln und Futtermitteln für Säugetiere sind für mich immer noch Schädlinge die bekämpft werden müssen.Steinbock hat geschrieben:https://www.kickstarter.com/projects/14 ... v-i-n-hiveLIVIN Farms Hive
von L I V I N farms
Wer allerdings gerne Mehlwürmer frisst ist sind Hühner, v.a. wenn sie im eigenen Futtersack wuchsen
immer noch besser als Garnelenschrot, der vorher verfüttert wurde.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Dann gibt's z.B. 'ne Rundmail, dass es erst in ein paar Wochen wieder Kopfsalat gibt, weil der Frost die jungen Pflanzen geschädigt hat.Ölkanne hat geschrieben:Was macht der gute Herr bei einem Ernteausfall?
Du hast Kunden, die bereit sind für gutes Essen gutes Geld zu bezahlen. Ich habe jetzt noch nicht genau gerechnet was das im Verhältnis zu Supermarktpreisen wäre, aber ich weiß von Bioläden dass z.B. Biokartoffeln auch nicht sooo viel teurer sind.Ölkanne hat geschrieben:Ist das "richtige" Direktvermarktung auf einem "freien" Markt?
Ansonsten gibt es halt das Gemüse was die Saison hergibt. Außerdem hast Du keine Zwischenhändler zwischen Landwirt und Verbraucher.
Hier ist ein Vortrag von Herrn von Mirbach in dem er erzählt wie das Ganze gekommen ist und sich entwickelt hat:
Mathias von Mirbach: Solidarische Landwirtschaft: Stadt-Land-Beziehung auf Gegenseitigkeit (26min05)
https://www.youtube.com/watch?v=4TNe4rIdVog
Die 300,- Euro sind die EU-Prämie?Ölkanne hat geschrieben:Der Landwirt vom Kattendorfer Hof bekommt 1012€ pro ha (178€*(10000:2500)+300€), wenn die Vermarktung nichts Kosten würde, müsste er mindestens 33,74ct/kg Kartoffeln verlangen um auf den selben Betrag zu kommen.
Der Witz ist ja dass der Hof alle möglichen Produkte verkauft und dadurch breit aufgestellt ist. So kann er immer noch wirtschaften auch wenn mal ein Produkt nicht zu haben ist.
Eine Ursache für die Misere, neben der EU-Bürokratie, sind die geringen Löhne oder genauer die geringen Lohnsteigerungen in den letzten 20 Jahren. Die Leute würden sicher lieber gute Vollmilch kaufen als die nicht so gut riechende für 55 Cent pro Liter aus'm Tetrapack.
Die beste Milch, d.h. die mit dem besten Geschmack, ist übrigens die Biomilch von der Molkerei Schwarzwaldmilch (am Besten natürlich in der Glasflasche). Die schlägt die Demeter-Milch um Längen.
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Manfred
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Das ist der Monatsbeitrag, nicht der Jahresbeitrag.
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Benutzer 4754 gelöscht
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Ups, da hab ich mich verrechnetManfred hat geschrieben:Das ist der Monatsbeitrag, nicht der Jahresbeitrag.
Der gute Mann hat pro Jahr und Hektar 2436€ zu Verfügung (178*12+300) wenn es keine Vegetarier gäbe.
Ja die 300€ sind die EU-Ausgleichszahlungen.
Das kommt jetzt für einen Gemüsebauer hin
Wenn er konventionell Weizen anbauen würde hätte er aktuell 1800€/ha/Jahr zur Verfügung (100dt/ha Ertrag, 180€/t), Gemüse ist aber, va. Ökolagisch Angebaut, wesentlich arbeitsintensiver als Weizen.
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Manfred
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Beitrag pro Monat und 2500m2
Wobei da ja die ganze Verarbeitung von Milch und Fleisch mit dran hängt und wohl auch der Zukauf von den Partnerbetrieben.
Das wird sich ohne Kenntnis der internen Abrechnung nicht aufdröseln lassen.
Wobei da ja die ganze Verarbeitung von Milch und Fleisch mit dran hängt und wohl auch der Zukauf von den Partnerbetrieben.
Das wird sich ohne Kenntnis der internen Abrechnung nicht aufdröseln lassen.
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Benutzer 4754 gelöscht
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Ach manBeitrag pro Monat und 2500m2
Nach 210 Minuten Matheklausur geht irgentwie nix mehr
8844€/ha/Jahr (178*12*4+300), damit lässt sich als Ackerbaubetrieb gut leben
Auch wenn der geldfressende Rattenschwanz davon bezahlt werden muss.
