Jetzt bekommen wir trotz Subventionen Lebensmittel in Weltmarktqualität. Entscheiden ob ich die Landwirtschaft subventionieren will oder nicht kann der Steuerzahler nicht, das erfolgt automatisch. D.h. selbst wenn ich Bio-Lebensmittel zum doppelten Preis kaufe, finanziere ich als Steuerzahler die anderen mit, die auf eine Art produzeren, die ich nicht fördern will.
Aus Sicht vieler Bauern mag es sein, dass sie das Gefühl haben, sehr viel Bürokratie sei nur der produktionserschwerenden Umweltauflagen wegen. Aber wenn man den Zustand der Umwelt in den Gebieten ansieht, die von intensiver Landwirtschaft dominiert werden, dann liegt da noch manches im Argen. Folglich setzen die Subventionen falsche Anreize.
Die Forderung nach angemessener Bezahlung ist in Ordnung, aber bitte vergesst nicht, dass Slogans wie "Geiz ist geil" oder "Ich bin doch nicht blöd" von deutschen Marketingspezialisten erfunden worden sind.
In der Schweiz funktioniert das mit Umwelt und Landwirtschaft im Berggebiet ziemlich gut, weil dort der Bedingungen wegen gar nicht beliebig intensivert werden kann. Es mag auch eine Rolle spielen, dass unser Nationalheld Tell, den es vermutlich gar nie gegeben hat, Bergbauer war, und dass 70% der Landesfläche Berggebiet ist.
Dort bezahlen wir sehr viel für relativ wenig Produktivität, und die Leistungen der Berglandwirtschaft für die Allgemeinheit sind sichtbar und politisch breit akzeptiert.
Im Tal gibts die gleichen Probleme wie in der EU: Mehr Geld bitte, und sonst redet uns nicht drein, Artenverluste, Grundwasserbelastungen, das Übliche eben.
Nö, tut er nicht. Aber glaube nicht, andere Gewerbe hätten keine Probleme. Zum Beispiel die Dumpingpreise beim Detailhandel und bei lokalen Handwerkern durch Konkurrenz aus Deutschland ...