Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

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Rohana
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1981

Beitrag von Rohana » Do 4. Apr 2019, 13:35

emil17 hat geschrieben:
Rohana hat geschrieben:Der Verbraucher kann wählen, der Erzeuger nicht? Nö, das ist nicht in Ordnung. Entweder es gelten Umwelt- und Wettbewerbsstandards für alle, oder eben nicht.
Bitte lies genau:
Die Behörden sollen geltendes Umweltrecht rigoros und konsequent durchsetzen. Im Rahmen des Erlaubten gilt dann wieder die Marktwirtschaft.
Jetzt gelten Umweltstandards offenbar nur für die Dummen - werden Überschreitungen festgestellt, passiert wie im Bereich der Pestizidrückstände in Gewässern ... nichts.
Was ist dein Vorschlag zur Rückverfolgung eventueller grenzwertüberschreitender Rückstände in Gewässern? Meinst das Molekül trägt den Namen des Anwenders oder was... :aeug: oder willst du die umliegenden Landwirte einfach in Sippenhaft nehmen? Natürlich ist jeder der Dumme, der sich an Regeln hält während ein anderer es vielleicht schafft sie zu überschreiten und damit davon kommt. Weder sind die Landwirte da die ersten noch die einzigen.

Abgesehen davon gelten Umweltstandards nur im jeweiligen Land - die hiesigen Bauern sind halt die Dummen, wenn sie mit Importen zu völlig anderen Bedingungen konkurrieren müssen, und die Probleme passieren irgendwo am Arsch der Welt wo es niemanden juckt. Mir ist egal ob sich ein Konsument dafür bewusst oder unbewusst entscheidet, denn *entscheiden* tut er mit jedem Griff ins Regal - Unwissenheit schützt vor Konsequenzen nicht! ... nein, diese Problematik betrifft nicht nur die Landwirtschaft, aber kein anderer Produktionszweig wird in diesem Umfang angefeindet für das, was er tut.
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Benutzer 72 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1982

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 4. Apr 2019, 14:02

Rohana hat geschrieben:Mir ist egal ob sich ein Konsument dafür bewusst oder unbewusst entscheidet, denn *entscheiden* tut er mit jedem Griff ins Regal -
der kann gar nix entscheiden!
Manchmal ist billig besser produziert worden und manchmal ist teuer schlechter produziert worden.
Manchmal gibt es gar keine Auswahl.
Die Siegel betrügen teilweise (halten nicht, was sie versprechen)
Wie soll man da "mit dem Griff ins Regal" etwas entscheiden?
na meiner ..... :im:

Glaubst du ernsthaft, "die Konsumenten" haben den ganzen Tag lang Zeit zu "konsumieren" bzw. einkaufen zu gehen??

Das einzige, was ich als "Konsument" (und Produzent von Gütern, die auch die Landwirte haben wollen), entscheiden kann, wäre der Ausstieg.
(oder eventuell Tausch/Kauf/Verkauf unter Freunden)

Sprich: Selbstversorgung! :holy: :haha:

willst du das? Hättest du das gerne, dass du dein Haus, deinen Traktor, dein Glyphosat und deinen PC selber machen wirst müssen?

@Rohana: bist du politisch aktiv?
@woidler: sollen wir einen thread über´s Speditionsgewerbe eröffen? :hmm:
wäre wohl so, wenn die Spediteuer da behaupten täten. ohne sie könnten wir gar nicht, denn dann gäbe es keine Transporte mehr und wir sollen gefälligst nicht noch mehr Umweltstandarts für den Transport fordern -
hihi, da täten sich sicherlich einige aufregen!! :ohm:

Ich denke, hier wird vor allem wegen dem thread Titel in erster Linie von der Landwirtschaft "gefordert" - im Namen der Natur, die nicht sprechen kann -
nicht im Namen der "Konsumenten"!!!

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Rohana
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1983

Beitrag von Rohana » Do 4. Apr 2019, 14:24

ina maka hat geschrieben:
Rohana hat geschrieben:Mir ist egal ob sich ein Konsument dafür bewusst oder unbewusst entscheidet, denn *entscheiden* tut er mit jedem Griff ins Regal -
der kann gar nix entscheiden!
Manchmal ist billig besser produziert worden und manchmal ist teuer schlechter produziert worden.
Manchmal gibt es gar keine Auswahl.
Die Siegel betrügen teilweise (halten nicht, was sie versprechen)
Wie soll man da "mit dem Griff ins Regal" etwas entscheiden?
Die Kategorien die du da aufführst sprechen ja schon Bände. Es gibt also nur teuer und billig, und zu mehr Differenzierung ist "der Konsument" nicht in der Lage? Tja, das kann man nun wirklich nicht der Landwirtschaft anlasten...
Und entschieden wird doch. Wer nur nach dem Preis geht und nicht nach anderem schaut, geht halt nur nach dem Preis, auch das ist eine Entscheidung. Wer die Wahl hat zwischen Bio oder nicht, entscheidet über z.B. die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in der Produktion - und du kannst wirklich nicht behaupten dass es noch viele Artikel gäbe die nicht für jedermann erreichbar in den Supermärkten in Bio-Qualität vorkommen!
Wer sich entscheidet zu einem Niedrigpreisdiscounter zu gehen, hat dort möglicherweise nicht die Auswahl wie in einem Vollsortimenter. Wer auf den Wochenmarkt geht, hat andere Wahlmöglichkeiten als der im Supermarkt. Was, der Konsument hat keine Zeit um seine Wahl bewusst zu treffen? Dann sollte er sich die mal nehmen.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1984

Beitrag von penelope » Do 4. Apr 2019, 15:08

Auf welchen Wirtschaftszweig trifft es NICHT zu, dass es im Ausland Konkurrenz gibt, die unter geringeren Auflagen hinsichtlich Arbeitnehmer- und Umweltschutz produziert?

Bei den aktuelln Preisen für Ackerland wäre es ja für annährend jeden Betrieb in Deutschland möglich, das eigene Land hier zu verkaufen und sich für das Geld einen wesentlich größeren Hof in bspw. Rumänien zu kaufen. Die große Mehrheit macht das nicht - sooo furchtbar scheinen es sehr viele Landwirte wohl doch nicht zu finden.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1985

Beitrag von emil17 » Do 4. Apr 2019, 18:47

Rohana hat geschrieben:Wer die Wahl hat zwischen Bio oder nicht, entscheidet über z.B. die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in der Produktion
Sorry, aber das lenkt vom Problem ab.
Gesetzliche Vorschriften gehören eingehalten, egal bei welchem Gewerbe.
Wie man das durchsetzt, ist Sache der Behörden, da gibt es schon Methoden.
Es wäre aber im Interesse der Bauern, das freiwillig anzustreben und die schwarzen Schafe selber an die Kandare zu nehmen.

Warum die Landwirtschaft besonders in Kritik steht?
- Sie ist der grösste Subventionsbezüger bezogen auf die Wirtschaftsleistung. Landwirte haben pauschal den Ruf, ohne Subventionen gar nichts zu machen. Das ist zwar ungerecht, wenn man die Arbeitsleistung in der Erwerbslandwirtschaft mit den Reallöhnen dort in Bezug setzt, aber reiner Zufall ist dieses Vorurteil eben auch nicht.
- Sie hat die grösste Flächenbeanspruchung und damit die grösste Verantwortung im Umweltbereich
- Nahrungsmittel gehen den Leuten näher als Schrauben oder Waschmaschinen
- Wegen erhöhter Betroffenheit: jeder, der es sehen will, kann die Verarmung und Verwüstung (ja, Verwüstung, wenn man die glyphosatbehandelten Äcker im Frühjahr sieht) weiter Landstriche sehen und den Gestank falscher Tierhaltung riechen.
- Die Unterschiede zwischen dem, was in der Werbung behauptet wird, und dem, was geschieht, sind sehr offensichtlich.
- Niemand interessiert sich für das Gejammer wegen Kostendruck und Zwang zur Effizienz, denn das ist in allen Gewerben das selbe Lied. Mit dem kleinen Unterschied, dass die meisten Gewerbe zwar ebenso einengende Auflagen haben, aber keine Subventionen für das Unterlassen von Umweltverschmutzung bekommen.
- Weil es früher der häufigste Beruf war, haben viele noch einen Bezug zur Landwirtschaft (Mein Opa ...)
- Landwirte dürfen auf ihren Grundstücken Dinge, die private Nichterwerbs-Landwirte nicht dürfen (Bauen im Aussenbereich, z.B.). Das weckt Neid.
Unfair an der Sache ist bloss, dass mit "den Bauern" auch alle jene betroffen sind, die sich ehrlich bemühen, nicht nur Renditeoptimierung auf ihren Feldern zu machen. Die Bio-Landwirtschaft ist in den Wurzeln auch und vor allem eine Initiative von Landwirten gewesen, die sich mit den Übelständen ihrer Produktionsweise nicht abfinden wollten.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1986

Beitrag von Rohana » Do 4. Apr 2019, 18:53

emil17 hat geschrieben:
Rohana hat geschrieben:Wer die Wahl hat zwischen Bio oder nicht, entscheidet über z.B. die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in der Produktion
Sorry, aber das lenkt vom Problem ab.
Gesetzliche Vorschriften gehören eingehalten, egal bei welchem Gewerbe.
Das werden sie. Heutzutage wird allerdings schon jeder, der überhaupt nur die Spritze in die Hand nimmt, kriminalisiert - was meinst du was man an den Kopf geworfen bekommt für legale und rechtskonforme Anwendung von Glyphosat? Wenn der Verbraucher nicht will dass überhaupt gespritzt wird, muss er halt Bio kaufen, das ist ein derzeit verfügbare Option - aber sie wird von den meisten nicht genutzt weil zu teuer.
Wie schon gesagt, Landwirtschaft existiert nicht im leeren Raum und wir Landwirte haben genau wie alle anderen auch ein Recht darauf, unsere Arbeit anständig bezahlt zu bekommen.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1987

Beitrag von Wildmohn » Do 4. Apr 2019, 19:20

@Rohana:
Wenn ich, was zum Glück mittlerweile strikt verboten ist, mit Dollarzeichen in den Augen Blausäure in der Ostsee verklappe, dann verdiene ich solange daran, bis diese Schweinerei ans Licht kommt und geächtet wird. Spiel Dich bitte nicht immer als Opfer Deiner Zwänge auf und sei einfach mal ein wenig mehr selbstkritisch...

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1988

Beitrag von emil17 » Do 4. Apr 2019, 20:18

Rohana hat geschrieben: Das werden sie.
... wie die Gewässerstudie zeigt.
Rohana hat geschrieben: Heutzutage wird allerdings schon jeder, der überhaupt nur die Spritze in die Hand nimmt, kriminalisiert - was meinst du was man an den Kopf geworfen bekommt für legale und rechtskonforme Anwendung von Glyphosat?
Nun ja, das nennt man Imageproblem.
Auch Asbest war mal erlaubt, DDT auch, und das hat nicht aufgehört, weil alle freiwillig nur noch ohne gekauft haben.
Rohana hat geschrieben:wir Landwirte haben genau wie alle anderen auch ein Recht darauf, unsere Arbeit anständig bezahlt zu bekommen.
Ja, nur bewegst du dich da auf sehr dünnem Eis. Der Arbeitslohn ist der Marktwert für den erzielten Mehrwert für den Arbeitgeber und hat mit Fairness wenig zu tun. Deshalb gibt es legal Löhne, von denen man bei Vollzeitarbeit nicht leben kann (eine Schande!) und frag mal in Berufszweigen wie Detailhandel, Pflegeberufe, Baustelle, Gastgewerbe, wie fair die sich bezahlt fühlen für das, was man dort machen muss.
Andersrum gehts auch: Warum kriegen Investoren fürs nichtstun mehr als du fürs Abrackern?
Die Bauern werden da gleich unfair behandelt wie alle, die keine Monopolstellung auf unverzichtbaren Waren oder Dienstleistungen haben.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1989

Beitrag von Rohana » Do 4. Apr 2019, 21:06

emil17 hat geschrieben:
Rohana hat geschrieben: Das werden sie.
... wie die Gewässerstudie zeigt.
Die Gewässerstudie zeigt dass was im Wasser ist, nicht wer wann was wie macht.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 72 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1990

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 4. Apr 2019, 22:08

Rohana hat geschrieben:Die Gewässerstudie zeigt dass was im Wasser ist, nicht wer wann was wie macht.
die überbezahlten hochsubventionierten Bauarbeiter, die keine Konkurenz aus Polen* kennen - die natürlich!
Die schütten landwirtschaftliche "Gifte" in´s Wasser - warum?
weil sie neidisch sind.
worauf? auf die freie Zeiteinteilung und das Gefühl sein eigener Chef zu sein.

Ich glaube, es ist sinnlos .......... :platt:

* oder ein anderes Land, in dem die Löhne niedriger sind, sodass es sich für den Familienvater auszahlt, nach Wien hackeln zu fahren.

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