Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
- emil17
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
u Oelkanne kann ich nur sagen, dass ich schon weiss, wie man Studien lesen und zitieren muss. Das ist immerhin Teil meines Berufes.
Das mit den 2% ist, ich wiederhole es gerne, eine Interpretation aus einer Stellungnahme zu dieser Studie, und zwar von einem Interessenvertreter der Agrarindustrie. Die definieren ohne Begründung eifach so, dass erst eine dreimalige Überschreitung der Grenzwerte durch die gleiche Substanz im gleichen Gewässer überhaupt als bedenklich einzustufen sei. Das widerspricht geltendem Gesetz.
Auch deine anderen Anmerkungen können die Sache nicht im Sinne "wo ist das Problem" retten, die Datenlage ist klar und es gibt wenig Spielraum für eine andere Interpretation als die der Studie.
Aus Sicht der Erwerbslandwirtschaft ist es natürlich tendenziös, wenn man nur Gewässer aus landwirtschaftlichen Nutzflächen testet und die sich dann alle als stark belastet herausstellen.
Wäre die Situation unproblematisch, hätten die Autoren der Studie Mühe gehabt, überhaupt solche belasteten Gewässer zu finden.
Das ist genauso unfair wie die Polizei, die vor allem dort Geschwindigkeitskontrollen macht, wo sie viele Raser vermuten. Die Polizei, nicht die Verkehrssünder sind schuld an der Vielzahl von Fahrausweisentzügen.
Zur Sache mit den Einheiten: Es ist nett, wenn du mir erklärst, welche Einheiten für Mengen pro Fläche es gibt. Ich habe das aber nur zitiert, um die Inkompetenz des Autors der Stellungnahme zu zeigen, die du zitierst (und dessen Aussagen du der Originalstudie unterstellst). Sowas würde kein Chefredakteur einer auch nur einigermassen seriösen Fachzeitschrift durchgehen lassen, es sei denn er schreibt auf der Rückseite von bezahlten Anzeigen. Diese Art von Publikationen gelten in Fachkreisen nicht als seriös. Warum, zeigt gerade dieses Beispiel.
Gleiche Einheiten verwendet man, wenn man Sachen direkt miteinander vergleicht. Für die Entscheidung, ob eine Konzentration einer Substanz zulässig sei, verwendet man für den Messwert der Konzentration die Einheit, in welcher der Grenzwert angegeben ist. Die zulässigen Konzentrationen streuen je nach Substanz über mehrere Zehnerpotenzen. Es macht keinen Sinn, bei Grenzwerten im Nanogrammbereich die Werte in Mikrogramm anzugeben, bloss weil in der Suppe auch noch andere, weniger giftige Dinge drin waren.
Das andere, 90% der gefundenen Substanzen seien unproblematisch niedrig konzentriert gewesen, ist auch eine Nebelkerze: Eine Grenzwertüberschreitung wird nicht unbedenklicher, wenn man mehr anderes Zeug gefunden hat. Das Gegenteil ist der Fall: All diese Substanzen haben in Fliessgewässern egal welcher Grösse grundsätzlich überhaupt nicht vorhanden zu sein. Der Grenzwert ist erst ein Schwellenwert, ab welchem der Gesetzgeber einschreiten muss.
Das mit den 2% ist, ich wiederhole es gerne, eine Interpretation aus einer Stellungnahme zu dieser Studie, und zwar von einem Interessenvertreter der Agrarindustrie. Die definieren ohne Begründung eifach so, dass erst eine dreimalige Überschreitung der Grenzwerte durch die gleiche Substanz im gleichen Gewässer überhaupt als bedenklich einzustufen sei. Das widerspricht geltendem Gesetz.
Auch deine anderen Anmerkungen können die Sache nicht im Sinne "wo ist das Problem" retten, die Datenlage ist klar und es gibt wenig Spielraum für eine andere Interpretation als die der Studie.
Aus Sicht der Erwerbslandwirtschaft ist es natürlich tendenziös, wenn man nur Gewässer aus landwirtschaftlichen Nutzflächen testet und die sich dann alle als stark belastet herausstellen.
Wäre die Situation unproblematisch, hätten die Autoren der Studie Mühe gehabt, überhaupt solche belasteten Gewässer zu finden.
Das ist genauso unfair wie die Polizei, die vor allem dort Geschwindigkeitskontrollen macht, wo sie viele Raser vermuten. Die Polizei, nicht die Verkehrssünder sind schuld an der Vielzahl von Fahrausweisentzügen.
Zur Sache mit den Einheiten: Es ist nett, wenn du mir erklärst, welche Einheiten für Mengen pro Fläche es gibt. Ich habe das aber nur zitiert, um die Inkompetenz des Autors der Stellungnahme zu zeigen, die du zitierst (und dessen Aussagen du der Originalstudie unterstellst). Sowas würde kein Chefredakteur einer auch nur einigermassen seriösen Fachzeitschrift durchgehen lassen, es sei denn er schreibt auf der Rückseite von bezahlten Anzeigen. Diese Art von Publikationen gelten in Fachkreisen nicht als seriös. Warum, zeigt gerade dieses Beispiel.
Gleiche Einheiten verwendet man, wenn man Sachen direkt miteinander vergleicht. Für die Entscheidung, ob eine Konzentration einer Substanz zulässig sei, verwendet man für den Messwert der Konzentration die Einheit, in welcher der Grenzwert angegeben ist. Die zulässigen Konzentrationen streuen je nach Substanz über mehrere Zehnerpotenzen. Es macht keinen Sinn, bei Grenzwerten im Nanogrammbereich die Werte in Mikrogramm anzugeben, bloss weil in der Suppe auch noch andere, weniger giftige Dinge drin waren.
Das andere, 90% der gefundenen Substanzen seien unproblematisch niedrig konzentriert gewesen, ist auch eine Nebelkerze: Eine Grenzwertüberschreitung wird nicht unbedenklicher, wenn man mehr anderes Zeug gefunden hat. Das Gegenteil ist der Fall: All diese Substanzen haben in Fliessgewässern egal welcher Grösse grundsätzlich überhaupt nicht vorhanden zu sein. Der Grenzwert ist erst ein Schwellenwert, ab welchem der Gesetzgeber einschreiten muss.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Nichts ist völlig ohne Spuren, schon gar nicht bei den modernen Messmethoden. Schade dass nur auf Stoffe aus der Landwirtschaft untersucht wurde, denn es gibt sicher genug Eintragsquellen verschiedenster Arten von Substanzen die in Fliessgewässern egal welcher Grösse grundsätzlich überhaupt nicht vorhanden zu sein haben.All diese Substanzen haben in Fliessgewässern egal welcher Grösse grundsätzlich überhaupt nicht vorhanden zu sein. Der Grenzwert ist erst ein Schwellenwert, ab welchem der Gesetzgeber einschreiten muss.
Fragt sich halt ob es wieder nur die Landwirtschaft sein muss auf der rumgehackt wird und die anscheinend allein und ständig für Naturschutz zuständig zu sein hat (man kann ja schon die Uhr stellen nach neuen Verboten und Einschränkungen), oder ob es da noch weiterreichende Untersuchungen und Konsequenzen gibt... was würde man nur tun ohne den Prügelknaben No.1?

Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
@Rohana:
Solange die Verhältnisse in der Landwirtschaft sich nicht wesentlich zum besseren wenden, wird ebendiese mit berechtigter und angemessener Kritik umgehen müssen.
U.a. deshalb:
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/ ... 23852.html
Solange die Verhältnisse in der Landwirtschaft sich nicht wesentlich zum besseren wenden, wird ebendiese mit berechtigter und angemessener Kritik umgehen müssen.
U.a. deshalb:
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
"Berechtigt" und "angemessen" trifft leider Gottes auf die meiste Kritik an der Landwirtschaft nicht zu, gilt auch für deinen verlinkten Artikel. 
Nein, ich habe weder Lust noch Zeit im Detail darauf einzugehen, die Nitratthematik wurde hier schon des langen und breiten diskutiert.

Nein, ich habe weder Lust noch Zeit im Detail darauf einzugehen, die Nitratthematik wurde hier schon des langen und breiten diskutiert.
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- emil17
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Es wurden ja unterhalb der Einleitung von gereinigtem Abwasser festgestellt, dass sich der Zoo unzulässiger Substanzen noch wesentlich erweitert hat.
Dennoch ist die Kritik an der Landwirtschaft als Hauptverursacher der Belastung von Kleingewässern berechtigt, die intensiv genutzte Flächen entwässern.
Wenn es mehrere Hauptverursacher gibt, kann sich der eine nicht damit herausreden, der andere sei schuld - dann passiert nämlich nie etwas.
Zudem geht es nicht um eine Verurteilung der Landwirtschaft als solche, sondern um Behebung des Problems nach Feststellung der Ursache. Hier ist natürlich die Landwirtschaft selbst in der Pflicht, denn die setzt das Zeug schliesslich in grossen Mengen ein und bringt es aus.
Wenn das Problem negiert wird, läuft das wie in der DDR, wo der Sozialismus gemäss offizieller Staatspropaganda solange auf dem Vormarsch war, bis alles in sich zusammengebrochen ist.
Das einzige, was man damit gewinnt, ist Zeit. Die ist teuer erkauft, denn man verliert damit das Wohlwollen der Bevölkerung, die als Nettozahlerin Ansprüche hat und sich nicht jahrzehntelang für dumm verkaufen lässt.
Wenn man solche Berichte wie die Gewässerbelastungsstudie liest und Bilder sieht von riesigen mit Glyphosat abgespritzten Flächen, dann sollte man sich - im Interesse der Landwirtschaft selber - der Feststellung nicht verweigern, dass in der konventionellen Landwirtschaft etwas grundsätzlich schief läuft.
Dass das alles im Interesse der Konsumenten sei und vo diesen so gewollt, kann ja im Ernst keiner glauben.
Dennoch ist die Kritik an der Landwirtschaft als Hauptverursacher der Belastung von Kleingewässern berechtigt, die intensiv genutzte Flächen entwässern.
Wenn es mehrere Hauptverursacher gibt, kann sich der eine nicht damit herausreden, der andere sei schuld - dann passiert nämlich nie etwas.
Zudem geht es nicht um eine Verurteilung der Landwirtschaft als solche, sondern um Behebung des Problems nach Feststellung der Ursache. Hier ist natürlich die Landwirtschaft selbst in der Pflicht, denn die setzt das Zeug schliesslich in grossen Mengen ein und bringt es aus.
Wenn das Problem negiert wird, läuft das wie in der DDR, wo der Sozialismus gemäss offizieller Staatspropaganda solange auf dem Vormarsch war, bis alles in sich zusammengebrochen ist.
Das einzige, was man damit gewinnt, ist Zeit. Die ist teuer erkauft, denn man verliert damit das Wohlwollen der Bevölkerung, die als Nettozahlerin Ansprüche hat und sich nicht jahrzehntelang für dumm verkaufen lässt.
Wenn man solche Berichte wie die Gewässerbelastungsstudie liest und Bilder sieht von riesigen mit Glyphosat abgespritzten Flächen, dann sollte man sich - im Interesse der Landwirtschaft selber - der Feststellung nicht verweigern, dass in der konventionellen Landwirtschaft etwas grundsätzlich schief läuft.
Dass das alles im Interesse der Konsumenten sei und vo diesen so gewollt, kann ja im Ernst keiner glauben.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Wenn es darum geht, muss man problemlösende Ansätze entwerfen, umsetzen und überprüfen. Da die Landwirtschaft nicht im Vakuum existiert, reicht es allerdings nicht zu sagen XY darf nicht mehr eingesetzt/gemacht werden und alles andere bleibt wie es ist.Zudem geht es nicht um eine Verurteilung der Landwirtschaft als solche, sondern um Behebung des Problems nach Feststellung der Ursache
Nein, die Gewässerbelastung ist sicher nicht gewollt. Leider will auch niemand die weniger schönen Seiten der Landwirtschaft sehen, auf der einen Seite ist das kleinbäuerliche Idyll gefordert und natürlich hochwertigste Lebensmittel, es darf aber nix kosten - sieht man ja an den Umsatzzahlen. Mit dem aktuellen Volksbegehren in Bayern ist ja schonwieder so ein schöner Brocken gelandet. Wenn die Landwirtschaft 30% "Bio" Bewirtschaftung in Bayern haben soll, dann muss der Verbraucher eben 30% bayrisches Bio in seinen Einkaufskorb legen, da braucht es nichtmal ein Gesetz dazu. Scheint aber so nicht zu klappen... die Schere zwischen "gewollt" und "gehandelt" ist augenscheinlich unüberwindbar

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Nein, es braucht gesetzliche Vorgaben die ausnahmlos durchgesetzt werden. Sonst gibt es Trittbrettfahrer.
Nur so konnten Dinge wie Abgaskatalysator bei Autos usw. durchgesetzt werden.
Man kann nicht auf Kosten der Umwelt produzieren mit der Ausrede, den meisten Konsumenten sei es egal bzw. weil sie es kaufen, seien sie für diese Produktionsweise.
Problematische Pflanzenschutzmittel kann und muss man verbieten. Punkt.
Weil keiner mehr diese Mittel einsetzen darf, ist es dann innerhalb der Landwirtschaft auch wieder fair.
Bei Verschmutzungen, die durch unsachgemässe Anwendung zugelassener Mittel entstehen (Abstand zu Gewässern nicht eingehaöten usw.) hat der Verursacher den Schaden auf eigene Kosten zu beheben und eine Strafe zu zahlen, die so hoch ist, dass er es in Zukunft unterlassen wird. Nur so kann man Umweltschutz durchsetzen, solange noch viele Bauern das als Behördenschikane und sonst unproblematisch auffassen.
Der Konsument kann dann innerhalb des verbleibenden Warenangebots wieder auf billig oder auf Qualität setzen, wie jetzt.
Nur so konnten Dinge wie Abgaskatalysator bei Autos usw. durchgesetzt werden.
Man kann nicht auf Kosten der Umwelt produzieren mit der Ausrede, den meisten Konsumenten sei es egal bzw. weil sie es kaufen, seien sie für diese Produktionsweise.
Problematische Pflanzenschutzmittel kann und muss man verbieten. Punkt.
Weil keiner mehr diese Mittel einsetzen darf, ist es dann innerhalb der Landwirtschaft auch wieder fair.
Bei Verschmutzungen, die durch unsachgemässe Anwendung zugelassener Mittel entstehen (Abstand zu Gewässern nicht eingehaöten usw.) hat der Verursacher den Schaden auf eigene Kosten zu beheben und eine Strafe zu zahlen, die so hoch ist, dass er es in Zukunft unterlassen wird. Nur so kann man Umweltschutz durchsetzen, solange noch viele Bauern das als Behördenschikane und sonst unproblematisch auffassen.
Der Konsument kann dann innerhalb des verbleibenden Warenangebots wieder auf billig oder auf Qualität setzen, wie jetzt.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Das gleiche gilt natürlich zB. auch bei der kohleverheizenden Energiewirtschaft, oder beim Speditionsgewerbe , die setzen CO² ja auch nur
im Rahmen des gesetzlich Zulässigen frei und versauen zur Befriedigung der Bedürfnisse der Konsumenten die Umwelt.
Ich habe bisher noch nie gehört, daß man Speditionsbetreibern oder Fernfahrern als Individuen vorwirft , sie würden sich unökologisch verhalten, zB wenn sie Krabben von der Nordsee zum pulen nach Portugal oder sonstwo hinkarren .
Einen Vorwurf könnte man auch einer Verkäuferin von einer Textilkette machen, da Ausbeutermode aus Bangladesch verkauft. Ist auch nicht verboten, und eine Nachfrage gibts auch.
Ganz nebenbei besteht die Bevölkerung nicht aus 50% Konsumenten und 50 % Wählern. Wenn die konventionelle Landwirtschaft so wirtschaftet,
wie sie es darf , dann in Übereinstimmung mit der Mehrheit der Wähler und der Konsumenten.
woidler
im Rahmen des gesetzlich Zulässigen frei und versauen zur Befriedigung der Bedürfnisse der Konsumenten die Umwelt.
Ich habe bisher noch nie gehört, daß man Speditionsbetreibern oder Fernfahrern als Individuen vorwirft , sie würden sich unökologisch verhalten, zB wenn sie Krabben von der Nordsee zum pulen nach Portugal oder sonstwo hinkarren .
Einen Vorwurf könnte man auch einer Verkäuferin von einer Textilkette machen, da Ausbeutermode aus Bangladesch verkauft. Ist auch nicht verboten, und eine Nachfrage gibts auch.
Ganz nebenbei besteht die Bevölkerung nicht aus 50% Konsumenten und 50 % Wählern. Wenn die konventionelle Landwirtschaft so wirtschaftet,
wie sie es darf , dann in Übereinstimmung mit der Mehrheit der Wähler und der Konsumenten.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
"Auf Kosten der Umwelt" ist letzten Endes unser ganzes Leben. Nur weil man jetzt mit einem enormen Vergrösserungsglas auf die Landwirtschaft guckt, wird der Rest deswegen nicht verschwinden!emil17 hat geschrieben: Man kann nicht auf Kosten der Umwelt produzieren mit der Ausrede, den meisten Konsumenten sei es egal bzw. weil sie es kaufen, seien sie für diese Produktionsweise.
Fragt sich halt, was "problematisch" ist - die blosse Existenz von Spuren bzw. Rückständen? Oder deren Einfluss auch in winzigen Dosen?Problematische Pflanzenschutzmittel kann und muss man verbieten. Punkt.
Weil keiner mehr diese Mittel einsetzen darf, ist es dann innerhalb der Landwirtschaft auch wieder fair.
Konsequent wäre, wenn problematische Wirkstoffe *weltweit* und vollumfänglich verboten würden. So wie es grade passiert, werden Probleme nämlich nur ins Ausland verlagert, bei den Billigimporten fragt ja keiner nach Erzeugungsbedingungen...
Der Verbraucher kann wählen, der Erzeuger nicht? Nö, das ist nicht in Ordnung. Entweder es gelten Umwelt- und Wettbewerbsstandards für alle, oder eben nicht.Der Konsument kann dann innerhalb des verbleibenden Warenangebots wieder auf billig oder auf Qualität setzen, wie jetzt.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Wenn gesetzliche Grenzwerte überschritten werden, dann darf man eben nicht so wirtschaften.woidler hat geschrieben: Ganz nebenbei besteht die Bevölkerung nicht aus 50% Konsumenten und 50 % Wählern. Wenn die konventionelle Landwirtschaft so wirtschaftet,
wie sie es darf , dann in Übereinstimmung mit der Mehrheit der Wähler und der Konsumenten.
woidler
Also hapert es beim Vollzug. Das dürfte politisch und wiederum durch Lobbyismus so gewollt sein.
Ich denke, da besteht ein starker Einfluss von Interessenverbänden, bestehende Misstände aufrechtzuerhalten, weil es um viel Geld geht (Lobbyismus, Drohung wegen Arbeitsplätzen, wenn es um Zulassungen geht, usw.).
Die Wähler sind zum Teil uninformiert, zum Teil desinformiert, zum Teil passiv - dass sie es aktiv wollen, kann man deswegen noch nicht behaupten.
Eine immer grösser werdende Minderheit sowohl der Landwirte wie auch der Konsumenten lässt sich nicht mehr länger für dumm verkaufen und schaut genauer hin.
Bitte lies genau:Rohana hat geschrieben:Der Verbraucher kann wählen, der Erzeuger nicht? Nö, das ist nicht in Ordnung. Entweder es gelten Umwelt- und Wettbewerbsstandards für alle, oder eben nicht.
Die Behörden sollen geltendes Umweltrecht rigoros und konsequent durchsetzen. Im Rahmen des Erlaubten gilt dann wieder die Marktwirtschaft.
Jetzt gelten Umweltstandards offenbar nur für die Dummen - werden Überschreitungen festgestellt, passiert wie im Bereich der Pestizidrückstände in Gewässern ... nichts.
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