Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion


Benutzer 3991 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#192

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mi 5. Aug 2015, 21:12

Woher weißt du, dass das in Frankreich ist? Der einzige Kommentar fragt obs jemand weiß wo das ist.

Lidl - Fressi in Frankreich hätt ich vor 20 Jahren jedenfalls als never ever eingeschätzt :ohoh:

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#193

Beitrag von Manfred » Mi 5. Aug 2015, 21:17

Ich hab ja schon einige Aktionen der französischen Bauern gesehen. Art und Weise und die Aufschriften auf den Fahrzeugen deuten ebenfalls stark auf Frankreich hin.
Aber es ist in der Tat eine Spekulation meinerseits.

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Renysol
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#194

Beitrag von Renysol » Mi 5. Aug 2015, 21:21

Der Video ist jetzt nicht so richtig erhellend.

Die Bauern versprühen Getreidestaub von ihren 150.000-Euro-Traktoren. Vor dem Lidl.

Wäre es nicht besser, dem Lidl nix zu liefern? Bzw. den Preis zu nennen, zu dem sie was kriegen können?

Wenn ich zum Bäcker gehe, sagt der: Ein Brot = 4 Euro. Der schmeißt mir auch keine Brotrinde vor die Füße, wenn ich nur 3 auf den Tisch lege. Entweder zahle ich die 4 Euro oder ich kriege nichts.

Ebenso in der Kneipe. Der Wirt pinkelt mir nicht auf die Schuhe. 8 Euro die Maß, oder ich muss dursten.

Die Lieferanten müssten als erstes mal Selbstbewusstsein entwickeln und sich zusammensetzen.

Hier wie in vielen Bereichen ist Information das Hauptmanko.

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#195

Beitrag von Manfred » Mi 5. Aug 2015, 21:26

Lidl ist die Herkunft der Produkte scheiß egal. Die kaufen da, wo es am billigsten ist. Deshalb protestieren die französischen Bauern ja und haben neulich auch diverse Grenzübergange dicht gemacht und Lebensmitteltransporte aus Deutschland gestoppt.
In Frankreich passiert gerade, was in D längst durch ist. Die Lebensmittelketten fangen an, ihre Marktmacht voll auszuspielen und die Einkaufspreise zu diktieren. Und wenn französische Verarbeiter nicht zu diesen Preisen liefern wollen oder können, dann wird die Ware eben importiert. Und da Lidl und Aldi dieses Spiel in Frankreich sehr konsequent betrieben, ziehen mehr oder minder gezwungener Maßen auch die französischen Lebensmittelketten an diesem Strang.

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#196

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mi 5. Aug 2015, 21:29

Na so ein bissi ist man schon selber schuld, oder

http://www.blick.ch/news/wirtschaft/wue ... 37840.html

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#197

Beitrag von Manfred » Mi 5. Aug 2015, 21:46

Was genau soll denn deiner Ansicht nach der einzelne Bauer tun in einem globalen Markt in dem die Politik die Mengensteuerung abgeschafft hat, in dem die Politik Exportbeziehungen für große Mengen einfach mal über Nacht vernichtet (Russlandembargo) und in dem es unzählige Mitspieler gibt, die (z.B. wegen Größe oder Standortvorteilen) billiger produzieren können als andere und deshalb auf Verdrängungswettbewerb statt Mengensteuerung setzen?

Deshalb fordern die französischen Protestler ja die Wiedereinführung einer Mengenregulierung wenigstens auf europäischer Ebene. Und man kann nun wirklich nicht behaupten, dass sich nicht sehr viele Bauern gegen die Abschaffung der Mengenregulierung zur Wehr gesetzt hätten.

Ich für meinen Teil würde die Landwirtschaftspolitik wieder komplett von der EU auf die Einzelstaaten zurück verlagern und Handelsschranken wie die Schweiz einführen.
Nur so könnten wir die Landwirtschaft auf Basis ganzheitlicher Überlegungen neu ausrichten. Ein einzelnes Land ohne konsequenten Außenschutz hat dazu keinerlei Chance.

Und ich selbst habe für meinen Betrieb beschlossen, aus diesem Rattenrennen auszusteigen und nach Alternativen zu suchen.

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#198

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mi 5. Aug 2015, 22:06

Manfred hat geschrieben:Was genau soll denn deiner Ansicht nach der einzelne Bauer tun in einem globalen Markt
Der Einzelne wird nicht viel reißen, aber so schlecht organisiert sind die Bauern ja auch wieder nicht.
Vielleicht die Kuhscheiße vors Parlament kippen und mal ne Woche lang die Milch verschenken und verschütten statt zu liefern.

Irgendwie ist es ja schon komisch, da wird immer geredet wir sind zu viel und kann man ned ernähren und auf der anderen Seite gibts einen Überfluß wo man nicht weiß wohin damit.

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Thomas/V.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#199

Beitrag von Thomas/V. » Mi 5. Aug 2015, 22:28

Vielleicht die Kuhscheiße vors Parlament kippen und mal ne Woche lang die Milch verschenken und verschütten statt zu liefern.
Ich glaube, vor ein paar Jahren, als die Preise auch so im Keller waren, wurden Bauern, die protestiert haben, von Politikern regelrecht kriminalisiert und von irgendwelchen Molkereien (?) verklagt. Nach dem Motto: "Ihr dürft zwar protestieren, aber wir machen trotzdem was wir wollen und wenn es Euch nicht paßt, schicken wir den Staatsanwalt".
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#200

Beitrag von Manfred » Do 6. Aug 2015, 07:06

Thomas/V. hat geschrieben: Ich glaube, vor ein paar Jahren, als die Preise auch so im Keller waren, wurden Bauern, die protestiert haben, von Politikern regelrecht kriminalisiert und von irgendwelchen Molkereien (?) verklagt. Nach dem Motto: "Ihr dürft zwar protestieren, aber wir machen trotzdem was wir wollen und wenn es Euch nicht paßt, schicken wir den Staatsanwalt".
Genau so lief und läuft das in Deutschland.
Von der Politik wird explizit keine Mengensteuerung bei der Milch gewünscht.
Die Priorität liegt ganz klar auf mögl. billigen Nahrungsmitteln, um die Bevölkerung ruhig zu halten.
In die Landwirtschaft wird gerade so viel Geld gepumpt, dass dieses System am Leben bleibt. Denn: Würde man in der Veredelung zu importabhängig, dann gäbe es starke Preisschwankungen im Lebensmittel-Einzelhandel und das will die Politik unbedingt verhindern.

Und wer als Bauer in D solche Aktionen wie die französischen Kollegen abliefert, der ist seinen Hof los, wegen der Schadenersatz- und Prozesskosten, die ihn überrollen.
Die Müllermilch-Tochter Sachsenmilch hat für Lieferblockade durch die Bauern (die für einige Tage dem Import von Billigmilch aus Osteuropa verhindern wollten) über 600.000 Euro Schadenersatz erstritten. Und da war keinerlei Sachbeschädigung im Spiel. Nur ein paar Demos vor den Werkstoren.
Würdest du hier ein paar Tonnen Gülle durch die Fenster des Parlaments deines Bundeslandes pumpen, dann würdest du für die Folgekosten konsequent in Haftung genommen. D.h. Hof weg, Privatinsolvenz + bei der Schadenshöhe und dem besonderen Schutzstatus der Parlamente vermutlich auch Gefängnis.

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