Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1291

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mo 9. Jul 2018, 20:34

smallfarmer hat geschrieben:Pitu. Ich würde vorschlagen geh doch mal in die Betriebe die an dem seidenen Faden hängen. Macht das mal ein halbes Jahr mit.
Diskutiert das mal mit den Leuten die Morgens um sechs Uhr anfangen und Abends um 22.00 Uhr immer noch im Stall stehen.
Sprech mal mit der Schäfersfamilie die das Geld für den Kindergarten nicht mehr zusammenkriegen, wenn die Subventionen nicht gezahlt werden. Die arbeiten übrigens 7 Tage in der Woche, Stunden will ich gar nicht zusammenrechnen.
Zu glauben das es ohne Subventionen alles besser läuft, absolut blauäugig und weltfremd. In Ländern mit sehr niedrigen Betriebs- und Futterkosten wie Neuseeland gehts, aber nicht hier.
Du hast Pitus ersten Satz überlesen... :
Fragen an die Contra-Agrarsubventionen-Schreiber:

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1292

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Mo 9. Jul 2018, 21:39

Danke Oelkanne! :)

Smallfarmer, ich hatte vorher deutlich geschrieben, daß ich Pro Agrarsubventionen bin und warum.

Die Fragen hatte ich an die Leute hier im Forum gestellt, die für die Abschaffung von Subventionen sind.
Weil mir persönlich nicht klar ist, wieso es dann besser sein soll?

Ich rede sehr wohl mit den Bauern, die ich kenne und frage sie, wie es mit dem Betrieb läuft und was für Probleme sie haben mit Vorschriften, EU-Gesetzen und der Preisgestaltung der
Abnehmer. Ja, auch über das Wetter und die Ernteerträge. Und mir ist auch bewußt, daß viele sehr viel arbeiten müssen, um über die Runden zu kommen.
Einige Bauern hier haben schon aufgehört oder sagen, daß es sich nicht mehr lohnt. Daß die Kinder keine tragbare Existenz mehr mit dem Hof hätten und lieber was Gescheites lernen sollen statt Bauern zu werden.

smallfarmer
Beiträge: 1159
Registriert: So 8. Aug 2010, 22:23

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1293

Beitrag von smallfarmer » Mo 9. Jul 2018, 21:52

Sorry Pitu
Habs überlesen. Aber bei solchen Themen muss ich immer an mir halten. Aber heute ist wohl mein Kragen geplatzt. :aeh:

centauri

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1294

Beitrag von centauri » Mo 9. Jul 2018, 21:56

Ich bin nicht unbedingt für die Abschaffung von Subventionen. Ich wäre dafür die Subventionen anders zu verteilen. Sowie diese jetzt verteilt werden, nach dem Prinzip wer viel Hektar hat bekommt bekommt viel Geld ist nicht die beste Lösung. Ich bin auch dagegen das Konzerne wie Eon oder RWE Agrarsubventionen bekommen. Und ich finde es auch nicht gut das Subventionen an Wirtschaftsweisen geknüpft werden die nur den Agrokonzernen letztendlich zu gute kommen. ;)

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1295

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Mo 9. Jul 2018, 21:58

Okay, Entschuldigung angenommen smallfarmer! Hast halt mit mir grad die Falsche erwischt ... ;)

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1296

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mo 9. Jul 2018, 22:08

:schaf_1:
centauri hat geschrieben:Ich bin nicht unbedingt für die Abschaffung von Subventionen. Ich wäre dafür die Subventionen anders zu verteilen. Sowie diese jetzt verteilt werden, nach dem Prinzip wer viel Hektar hat bekommt bekommt viel Geld ist nicht die beste Lösung. Ich bin auch dagegen das Konzerne wie Eon oder RWE Agrarsubventionen bekommen. Und ich finde es auch nicht gut das Subventionen an Wirtschaftsweisen geknüpft werden die nur den Agrokonzernen letztendlich zu gute kommen. ;)
Na, die Kosten fallen immer pro Hektar an, warum sollte es dann nicht auch Zahlungen pro Hektar geben?
Ja, da sind wir uns einig, die Zahlungen kommen aus dem Agarhaushalt und sind (meiner Meinung nach) für landwirtschaftliche Betriebe bestimmt und nicht für:
- Invesmentfonds
- Naturschutzorganisationen (die wettern ja selber gegen die Zahlungen)
- Unternehmen die nichts mit der Landwirtschaft zu tun haben
sondern nur für die Unternehmen die das Land tatsächlich bewirtschaften.
Und ich finde es auch nicht gut das Subventionen an Wirtschaftsweisen geknüpft werden die nur den Agrokonzernen letztendlich zu gute kommen. ;)
Gibt es jetzt schon Bio-Agrarkonzerne? :eek:
Die eine Förderung die an die Wirtschaftsweise geknüpft ist, ist die Extraportion Geld pro Hektar für Biolandwirte.

Und die ersten 40ha werden stärker gefördert als alle Hektar danach, nennt sich Umverteilungsprämie und soll die Kleinbetriebe Fördern.

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1297

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Mo 9. Jul 2018, 22:23

Sollte da nicht sowieso was geändert werden, daß die Verteilung anders wird? Also die kleineren Betriebe stärker gefördert werden? Oder andere Sachen gefördert werden als bisher?
Oelkanne, weißt Du da was Genaueres?

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1298

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mo 9. Jul 2018, 23:29

Pitu hat geschrieben:Sollte da nicht sowieso was geändert werden, daß die Verteilung anders wird? Also die kleineren Betriebe stärker gefördert werden? Oder andere Sachen gefördert werden als bisher?
Oelkanne, weißt Du da was Genaueres?
Die kleinen Betriebe werden ja schon durch die Umverteilungsprämie stärker gefördert.
Für die ersten 30ha +50€/ha (+28,4%)
Für weitere 16ha +30€/ha (+17%)
Die Basisprämie beträgt ab 2019 pro Hektar 176€.

Es war Mal kurzzeitig eine generelle Deckelung im Gespräch, das hat man aber schnell wieder verworfen als man darauf kam das das Schwachsinn ist.
Die damals angedachte Grenze (60.000€) hätte auch schon den mittleren Familienbetrieb geschröpft.
So kaum in der Versenkung verschwunden kramt der jetzige Kommisar in Brüssel die Deckelung wieder aus,
diesmal mit einer Beschränkung ab 60.000€ und einer endgültigen Deckelung bei 100.000€.
Hoffentlich verschwindet das Thema bis 2020 wieder in der Versenkung...
... den jeder Hektar ist gleich viel Wert!
egal ob er in BaWü, ST, RLP oder TH liegt und egal ob er von einem 12ha Nebenerwerbler oder einer 3000ha Agrargenossenschaft bewirtschaftet wird.

Mein letzjähriger Ausbildungsbetrieb (ohne Azubi ein zwei Mann-Betrieb) bewirtschaftet 300ha nach Bioland-Richtlinen und bekam 2017 157.000€ = 523€/ha
Sein Nachbar bewirtschaftet konventionell ganz alleine 260ha und bekommt 71.600€ = 275€/ha
Kürzt man nun dem Biobetrieb die 57.000€ weg kann er dicht machen, denn dann ist die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben.
Ein relativ bekannter Großbetrieb bekommt 1.204.500€.
1,2 Mio € hört sich erstmal viel an,
der Laden bewirtschaftet aber 4500ha und schon schrumpft der Hektarsatz auf 269€
Das sind 6€/ha weniger als der konventionelle ein-Mann Betrieb und etwa die Hälfte von dem was der Biobetrieb bekommt.
So viel zu dem, das die "bösen großen Giftspritzer" das meiste Geld abgreifen...

centauri

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1299

Beitrag von centauri » Di 10. Jul 2018, 04:23

Was ich eben bei der ganzen Sache nicht verstehe das es schon seit Jahrzehnten ein Bauernsterben gibt und keiner etwas dagegen getan hat. Damals hätten diese Bauern Unterstützung und Förderung gebraucht. Dagegen hat man eigentlich weiter gesteuert was eigentlich auch Heute noch passiert. Groß, größer und noch größer ist Heute die Devise. Hätten doch früher die Förderung auf 500 Hektar deckeln können. Würde doch als Betriebsgröße auch reichen. Klar jetzt kommt wieder das Gedöns vom Weltmarkt mit dem man ja mithalten muss und das "We feed the World" Geschwafel. Alles Blödsinn. Dann kam der sinnfreie Ökostrom- Blödsinn noch dazu. Da war dann das "We feed the World" Geschwafel auch gar nicht mehr so wichtig.

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5624
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#1300

Beitrag von Rohana » Di 10. Jul 2018, 06:31

centauri hat geschrieben:Was ich eben bei der ganzen Sache nicht verstehe das es schon seit Jahrzehnten ein Bauernsterben gibt und keiner etwas dagegen getan hat.
Das wird auch heute niemand tun. Siehste ja hier im Thread. Der Markt wirds schon regeln, soll jeder seine Nische finden :roll:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Antworten

Zurück zu „Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion“