
Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Es hat eigentlich nichts mit Stärke zu tun sonder eher mit Intelligenz. Stark fühlen sich im Moment die die viel Geld auf der hohen Kante haben und den Markt zur Zeit beherrschen. Intelligent sind die die die Zeichen der Zeit erkennen. Intelligenter sind die die es schon wussten das es so kommt. 

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Tja, und dann kommt bei der von dir geforderten Neuordnung (neben sehr wenigen Nischenbetrieben) die achso bösen Großbetriebe raus.strega hat geschrieben:heyhey,
nicht wieder in die Opferhaltung fallen, liebe Profi-Landwirte...
das geht ALLEN so, die unternehmerisch was machen, nicht nur den Bauern!
Die Bauen geniessen ja sogar zum Teil Subventionen, wo andere Unternehmer garantiert keine bekommen? Die anderen müssen sich aber auch irgendwie aufm Markt berappeln und kreativ sein... wenn die anderen, ausserhalb der Landwirtschaft, nur das machen was halt die Konkurrenz auch macht, das dann halt mit weniger günstigen finanziellen Voraussetzungen vielleicht, gehn sie den Bach runter, das ist nun mal das System, das wir hier haben mit allen Vor- und Nachteilen....
wieso sollte das in der Landwirtschaft anders sein?
Welche Privilegien sollte die Landwirtschaft haben deiner Meinung nach in diesem System? Dass Unternehmer, die es nicht packen, an den Tropf genommen werden? Warum gerade in der Landwirtschaft? Andere melden in anderen Gewerben auch Konkurs an und keine Sau interessiert sich dafür....
Nur die Landwirtschaft erwartet, dass sie von allen von vornherein geachtet und gehätschelt wird, so nach dem Motto:"Gloryglory halleluja, We feed the world"?
Sorry, diesen Slogan vermarkten inzwischen andere....
Die Kreativen und halbwegs finanziell Aufgestellten machen was und leben vielleicht weiter, die anderen kratzen halt ab ökonomisch und machen irgendwas anderes, ist ja auch keine Schande, halt einfach ne andere Lebensart vielleicht, muss ja nicht alles auf Deibel komm raus erzwungen werden wenn man/frau damit nicht klarkommt...
... ganz normale Tendenz schätz ich mal. Zumindest in allen anderen Bereichen, ausser der Landwirtschaft...
Denn die können wirtschaftlicher Arbeiten, auch Mal eher eine Preissenke überstehen und haben für Investitionen in die Zukunft nötigen Mittel.
Adee kleinbäuerliche Landwirtschaft.
Aber was wird den seitens Gesellschaft und Politik gefordert:
die kleinbäuerliche Landwirtschaft.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Leute, ist das Euer Ernst, daß die Bauern keine Subventionen mehr bekommen sollen?
Daß nur noch die freie Marktwirtschaft gelten soll? Einerseits soll alles öko sein und bitteschön die Insekten, Tiere und Natur schützen. Aber die Landwirtschaft soll bitte auch möglichst wirtschaftlich (also mit ganz viel Maschinen, wenig Personal und Chemie auf großen Flächen) arbeiten.
Ich bin absolut dafür, daß die Bauern weiterhin Subventionen bekommen sollen. Ich kann und will mir eine Welt ohne Bauern schlicht nicht vorstellen.
Früher wurde die Bauern mal "Reichsnährstand" genannt. Und bis vor 60 Jahren waren die meisten Menschen noch in der Landwirtschaft beschäftigt.
Ich bin froh, daß es Bauern gibt, die Getreide anbauen, Öl- und Faserpflanzen und die Tiere halten für Milch und Fleisch! Das würde ich nämlich in punkto SV nie hinbekommen.
Dafür brauche ich persönlich keine App-Programmierer, keine Influencer, keine Facebook-Marketing-Leute, keine ... Was sind denn die Berufe, die seit Jahrhunderten immer gebraucht wurden? Was braucht man denn elementar zum Leben? Essen, Trinken, Kleidung, Werkzeug und ein Dach über dem Kopf. Gesundheit wäre auch noch ganz nett.
@Hildegard: Deine Kürzel SV und SM haben mich jetzt ziemlich ins Schleudern gebracht. Manchmal wäre Ausschreiben schon ganz nett ...

Daß nur noch die freie Marktwirtschaft gelten soll? Einerseits soll alles öko sein und bitteschön die Insekten, Tiere und Natur schützen. Aber die Landwirtschaft soll bitte auch möglichst wirtschaftlich (also mit ganz viel Maschinen, wenig Personal und Chemie auf großen Flächen) arbeiten.
Ich bin absolut dafür, daß die Bauern weiterhin Subventionen bekommen sollen. Ich kann und will mir eine Welt ohne Bauern schlicht nicht vorstellen.
Früher wurde die Bauern mal "Reichsnährstand" genannt. Und bis vor 60 Jahren waren die meisten Menschen noch in der Landwirtschaft beschäftigt.
Ich bin froh, daß es Bauern gibt, die Getreide anbauen, Öl- und Faserpflanzen und die Tiere halten für Milch und Fleisch! Das würde ich nämlich in punkto SV nie hinbekommen.
Dafür brauche ich persönlich keine App-Programmierer, keine Influencer, keine Facebook-Marketing-Leute, keine ... Was sind denn die Berufe, die seit Jahrhunderten immer gebraucht wurden? Was braucht man denn elementar zum Leben? Essen, Trinken, Kleidung, Werkzeug und ein Dach über dem Kopf. Gesundheit wäre auch noch ganz nett.
@Hildegard: Deine Kürzel SV und SM haben mich jetzt ziemlich ins Schleudern gebracht. Manchmal wäre Ausschreiben schon ganz nett ...

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
@Pitu
Was haben Bauern von Subventionen? Nichts! Es erhöht weder ihr Einkommen noch dient es der Umwelt. Die Nutznießer sind doch die an die unsere Bauern die Gelder weiter reichen. Und um mehr geht es nicht. Ist nur eine von vielen Möglichkeiten Geld von unten nach oben zu schaufeln.
Wenn ich soviel Subventionen bekommen würde wie in der Landwirtschaft pro Arbeitsplatz bezahlt wird würde ich gar nicht mehr arbeiten gehen. Ich glaube die Kohlearbeitsplätze waren mit 92 000 € pro Arbeitsplatz noch höher subventioniert. Aber das ist glaube ich auch schon Geschichte.
So gesehen leisten wir uns mit subventionierter Landwirtschaft nur den sozialen Frieden da Geiz geil ist und ein Kilo Fleisch nicht mehr wie 1970 kosten darf. Mehr ist es nicht.
Edit:
Jetzt hab ich doch glatt die Bauern vergessen.
Die versuchen natürlich größer zu werden da es Zuschüsse und Subventionen nur Hektarweise gibt. Nicht nach Wirtschaftsweise oder Nachhaltigkeit. Das ist nicht vorgesehen. Ich denke mal das was ich letztens über Indien verlinkt habe wird uns überrollen wie eine Walze. Und unsere Bauern vertrauen der Politik, den Bauernverbänden und der Agroindustrie wie schon seit 50 Jahren. Mit Bauernschläue hat das nichts zu tun. Dafür haben wir aber die größten Kartoffeln. Wieder Volksmund eben sagt.
Was haben Bauern von Subventionen? Nichts! Es erhöht weder ihr Einkommen noch dient es der Umwelt. Die Nutznießer sind doch die an die unsere Bauern die Gelder weiter reichen. Und um mehr geht es nicht. Ist nur eine von vielen Möglichkeiten Geld von unten nach oben zu schaufeln.

Wenn ich soviel Subventionen bekommen würde wie in der Landwirtschaft pro Arbeitsplatz bezahlt wird würde ich gar nicht mehr arbeiten gehen. Ich glaube die Kohlearbeitsplätze waren mit 92 000 € pro Arbeitsplatz noch höher subventioniert. Aber das ist glaube ich auch schon Geschichte.
So gesehen leisten wir uns mit subventionierter Landwirtschaft nur den sozialen Frieden da Geiz geil ist und ein Kilo Fleisch nicht mehr wie 1970 kosten darf. Mehr ist es nicht.

Edit:
Jetzt hab ich doch glatt die Bauern vergessen.

Die versuchen natürlich größer zu werden da es Zuschüsse und Subventionen nur Hektarweise gibt. Nicht nach Wirtschaftsweise oder Nachhaltigkeit. Das ist nicht vorgesehen. Ich denke mal das was ich letztens über Indien verlinkt habe wird uns überrollen wie eine Walze. Und unsere Bauern vertrauen der Politik, den Bauernverbänden und der Agroindustrie wie schon seit 50 Jahren. Mit Bauernschläue hat das nichts zu tun. Dafür haben wir aber die größten Kartoffeln. Wieder Volksmund eben sagt.

- Rohana
- Förderer 2018
- Beiträge: 5624
- Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
- Familienstand: verheiratet
- Wohnort: Oberpfalz
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Und am intelligentesten sind die die wissen wie Nischen funktionieren?centauri hat geschrieben:Es hat eigentlich nichts mit Stärke zu tun sonder eher mit Intelligenz. Stark fühlen sich im Moment die die viel Geld auf der hohen Kante haben und den Markt zur Zeit beherrschen. Intelligent sind die die die Zeichen der Zeit erkennen. Intelligenter sind die die es schon wussten das es so kommt.

Pitu:
Ohne Subventionen wäre schon okay, dann würden mal reale Preise gezahlt (werden müssen). Dann wäre auch endlich Schluss mit dieser unsäglichen Stöckchensprungmentalität (noch eine Auflage mehr, noch ein bisschen hier und ein bisschen da) und man würde mal sehen was eigentlich alles dranhängt an der Landwirtschaft. Ohne Subventionen wäre Bio wahrscheinlich auch hinfällig, denn bei der Auswahl zwischen teuer und sehr teuer siegt ja meistens der Geldbeutel über die Moral. Das schönste Bio nützt halt nix wenn niemand es kauft...
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
wieso?Rohana hat geschrieben:Ohne Subventionen wäre schon okay, dann würden mal reale Preise gezahlt (werden müssen).
und nur für Schuhe? - öh sorry: nur in der Landwirtschaft??
"bio" soll die Umwelt, die Tiere und Wildpflanzen schützen, weder die Konsumenten noch die LandwirteRohana hat geschrieben:Dann wäre auch endlich Schluss mit dieser unsäglichen Stöckchensprungmentalität (noch eine Auflage mehr, noch ein bisschen hier und ein bisschen da) [....] Ohne Subventionen wäre Bio wahrscheinlich auch hinfällig,

Es ist vor allem Aufgabe des Staates, die schwachen und die, die nicht selber für sich reden könne, zu schützen.
eigentlich ohne Worte!!Rohana hat geschrieben:Das schönste Bio nützt halt nix wenn niemand es kauft...

WEM bitteschön nützt es nix?
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@Rohana: wo kaufs du deine Schuhe? deine Pestizide? deinen Dünger? deinen Zahnersatz? deine Maschinen? dein Saatgut?
Es IST ein Mythos, dass Landwirte Produzenten sind wir alle leben in einem System der gegenseitigen Abhängigkeiten.
ist das so schwer zu kapieren?
Da ich ja auch ein bisschen Garten hab und dort etwas ernte, weiß ich ganz genau, dass ich nicht die Lebensmittel produziert habe, die ich in meinem Garten ernte



soviel zu "Lebensmittelproduktion"
und ja: ich weiß auch, dass es Arbeit ist, der Natur das Essen abzuringen.

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Na Ina da läufst jetzt aber etwas neben der Spur. Ich ringe nicht der Natur etwas ab. Ich ringe meinem Land etwas ab. So zu sagen ist mein Land erst mal nur der Standort für mein tun. Kommt eben jetzt nur auf die Wirtschaftsweise an ob ich dort Natur und Biodiversität dulde oder nicht. Könnte ja dort eine Lagerhalle hin stellen und Champignons züchten. Hab ich dann der Natur etwas abgerungen? Nee, ich hab ihr nur einen weiteren Lebensraum genommen. 

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Da mach dir mal keine Sorgen. Der Biokonsumanteil Dt liegt unter 4% und steigt stetig, da ist noch genug Platz für Nischen nach oben.Rohana hat geschrieben:Und am intelligentesten sind die die wissen wie Nischen funktionieren?... ich neide keinem die seine und bin froh um jeden der's schafft, aber es geht halt nicht endlos so weiter.
Abgesehen davon, für eine echter Unternehmer geht es endlos weiter bis ans Lebensende.(siehe weiter oben).
Was nützen reale Preise, wenn das Geld wieder der Pharmaindustrie, Saatguthersteller, Maschinenbauer und Banken in den Rachen geschmissen wird?Rohana hat geschrieben:Ohne Subventionen wäre schon okay, dann würden mal reale Preise gezahlt (werden müssen).
Es sei denn der unternehmerisch denkende Bauer steigt auf Bio um, weil er die Abhängigkeit von obigen satt hat und bemerkt hat, dass er eigentlich nur willfähriger Handlanger und Lohnsklave von obigen ist und daher zum Unternehmer wird.
Siehe auch Hildegards Post https://www.selbstvers.org/forum/viewto ... 60#p363260
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
So ein Quatsch hab ich selten gelesen.Was nützen reale Preise, wenn das Geld wieder der Pharmaindustrie, Saatguthersteller, Maschinenbauer und Banken in den Rachen geschmissen wird?
Es sei denn der unternehmerisch denkende Bauer steigt auf Bio um, weil er die Abhängigkeit von obigen satt hat und bemerkt hat, dass er eigentlich nur willfähriger Handlanger und Lohnsklave von obigen ist und daher zum Unternehmer wird.
Brauchen Biobetriebe etwa keine Tiermedizin im Krankheitsfall, lassen die ihre Tiere elendig verrecken?
Auch die Mittel zur Prävention kosten Geld, schau dir mal die Preisliste von Dr. Schaette an...
Biobetriebe brauchen also nichts auszusäen, bei denen wächst die Kultur von allein?
Auch Biobetriebe müssen Z-Saatgut zukaufen oder bei eigenem Nachbau (verhältnismäßig) Höhe Gebühren an sie Saatguttreuhand zahlen.
Hybridsaatgut z.B. für Mais muss ebenso zugekauft werden.
Biobetriebe arbeiten also gänzlich ohne Maschinen?
Es gibt sogar einzelne Maschinenbauer die nur auf Geräte für den Biobetrieb spezialisiert sind: z.B. die Fa. Treffler und die Fa. Einböck.
Entsprechend gesalzene Preise rufen die dann auf.
Und Banken brauchen Biobetriebe also auch nicht,
wächst bei denen das Geld auf den Bäumen oder sagt z.b. die Stallbaufirma "auch sie sind Bio?! ja das ändert alles, da geben wir 99% Rabat auf den Listenpreis so sparen sie sich auch einen Kredit"
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Das Problem ist das die Nische im Kopf fehlt und keiner ein Risiko eingehen möchte. Bis letztes Jahr hatte ich auch noch einen grösseren Auftraggeber. Bis er angefangen hat an der Preisschraube zu drehen. Hab ihm gesagt das er seinen Scheiß ab nun selber machen kann und gut war es. Das war finanziell erst mal auch nicht so einfach. Habe meine Werbung forciert und Heute geht es mir besser als je zu vor. Was will ich damit sagen? Ganz einfach. Ich Arschloch hätte das schon früher machen sollen.
Aber irgendwie verfällt man in Bequemlichkeit wenn man nicht mehr selbst denken muss und merkt gar nicht mehr das man gar nicht mehr selbstbestimmt arbeitet. Und so geht es der Landwirtschaft schon seit Jahrzehnten.
Ach Ölkännchen was soll man dazu sagen. Richard wollte nur verdeutlichen das der Bauer eigentlich nicht mehr der Herr auf dem eigenen Hof ist und der Druck auf die Landwirtschaft von ganz wo anders her kommt.

Aber irgendwie verfällt man in Bequemlichkeit wenn man nicht mehr selbst denken muss und merkt gar nicht mehr das man gar nicht mehr selbstbestimmt arbeitet. Und so geht es der Landwirtschaft schon seit Jahrzehnten.
Ach Ölkännchen was soll man dazu sagen. Richard wollte nur verdeutlichen das der Bauer eigentlich nicht mehr der Herr auf dem eigenen Hof ist und der Druck auf die Landwirtschaft von ganz wo anders her kommt.