zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

Benutzer 72 gelöscht

Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#121

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 1. Mai 2019, 20:34

Teetrinkerin hat geschrieben:Ich bleib dabei, du hast Inas Post nicht verstanden.
seh ich auch so.
Nein, die Landwirte, die keine Nische finden, die sollten nicht den Beruf wechseln, aber vielleicht könnten sie sich mit den anderen, denen es in anderen Berufen ebenso geht, zusammentun???

Statt immer wieder auf "die Konsumenten" und "die Umweltschützer" zu schimpfen...
Denn das nervt mich hier ein bisschen. :flag: :flag:
viktualia hat geschrieben:Sie hat aber dem "Ausdruck des Bösen" die Tür aufgemacht. Macht sie bitte wieder zu.
nein, hab ich nicht - wie kommst du da drauf?
viktualia hat geschrieben:Aber es geht mir auf den Zeiger, dass die Landwirte für ein Problem "gelöst" werden sollen, dass die Landwirtschaft aufgrund gesellschaftlicher Zusammenhänge hat.
genau!!! aufgrund von gesellschaftlicher Zusammenhänge - aber "die Landwirte" wollen ja selber nicht "die gesellschaftlichen Zusammenhänge" ändern, sondern fordern nur - von den Konsumenten mehr Geld und von den Umweltschützern, dass sie weniger "streng" seien mögen und mehr Rücksicht auf - öh... "die gesellschaftlichen Zusammenhänge" ("die wirtschaftlichen Zwänge") nehmen sollten.

Na, so kommer net weida .... :platt: :pfeif:

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Sonne
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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#122

Beitrag von Sonne » Mi 1. Mai 2019, 20:57

Wildmohn hat geschrieben:
Teetrinkerin hat geschrieben:Also mir geht das jetzt mit Entnazifizierung echt zu weit. Und ehrlich gesagt kann ich deine Posts oft nicht nachvollziehen/ verstehen.
Da hast Du zumindest einen Verbündeten in diesem (Forums-)Universum. :daumen: :holy:
Hier... :oma: ...auch noch eine... :aeh:

Ja...iss'so...In manchen Diskussionen komme ich einfach nicht mit. Ich verstehe gelegentlich weder Wortwahl, noch Satzkonstruktionen noch was man inhaltlich überhaupt ausdrücken will. Der Gedankensprung in diffuse Gedankenwelten ist manchmal enorm.

Ich will das im Grunde auch nicht beklagen...schließlich kann und darf ja jeder schreiben wie er mag und kann. Nur - bei manchen Diskussionen such' ich verzweifelt den Sinn.

Naja...man könnte jetzt auch an meinen intellektuellen Fähigkeiten zweifeln. Goethe und Schiller sind auch in der Tat nicht mein gängiges Lesefutter und die intellektuellen Denker und Schreiberlinge unserer Zeit interessieren mich auch nicht so sehr...Vielleicht fehlt mir ja da dann etwas die Übung in den (ab- :mrgreen: ) -gehobenen Schreibstil.

Trotzdem weiß ich, dass mein IQ gut durchschnittlich und mein Deutsch nicht allzu schlecht ist. Von daher... :hmm:
Naja...egal...
ina maka hat geschrieben:
Wir drehen uns im Kreis - noch einmal meine Frage:
Wieso brauchen ausgerechnet die Landwirte eine Sonderbehandlung?
Weil man...

ohne Luft 3 Minuten
ohne Wasser 3 Tage
ohne Nahrung 3 Wochen

....leben kann.

(Und nein - wir müssen jetzt keine Diskussion starten, wo Menschen 6 Minuten ohne Luft und 9 Tage ohne Wasser etc ausgehalten haben...)

Essen...Nahrung...Lebensmittel sind etwas Existenzielles.

Wir brauchen es nun mal einfach und der Globus kann nicht von einer handvoll Selbstversorger + ein paar Möchte-gern-Bauern ernährt werden. 6 Milliarden Menschen brauchen schon etwas mehr.

Deshalb braucht der Landwirt eine besondere Unterstützung... damit er seine Arbeit nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch und umweltfreundlich gut ausüben kann.

Um eine gute Arbeit zu leisten braucht man einen freien Kopf. Und Landwirtschaft ist ein so wichtiger Bereich... weil es eben auch in Naturschutz, Bodenerhaltung etcetc ein- und übergeht. Da sollte einem Landwirt doch wenigstens finanziell der Rücken frei gehalten werden...unter der Voraussetzung, dass er Zuschüsse auch zweckgebunden verwendet. Natürlich.

Irgendwo kann ich dich Ina, schon verstehen, was dich bewegt. Ich träume auch sehr gerne und öfter mal davon wie Welt und Umwelt sein könnte...wenn...ja wenn... :hmm:

Aber du gehst, meines Erachtens nach, zu sehr vom allgemein 'guten Menschen' aus, der nichts Schöneres im und am Leben findet, als sich sozial und ökologisch perfekt und vorbildlich auf allen denkbaren Ebenen zu verhalten.

Ich fürchte, die 'breite Masse' (schon wieder dieser scheußliche Ausdruck) wird dich enttäuschen.

Ich träume vielleicht ähnlich wie du...aber ich glaube nicht an dessen Realität. Bestfalls an eine Umsetzung im kleinen Rahmen...oder - schlicht und einfach bei mir selbst anzufangen.

Oh seh' grad...da kamen jetzt mehrere Posts dazwischen... aber ich lass' das jetzt so...
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31

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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#123

Beitrag von Teetrinkerin » Mi 1. Mai 2019, 21:17

@Sonne,
ich bin in weiten Teilen bei dir. Nur bin ich wirklich gegen eine Sonderbehandlung - denn wir brauchen ganz viele Berufsgruppen, die die Sonderbehandlung auch nicht bekommen. Und es muss auch den Willen zu einem Umdenken geben - überall. Da seh ich das große Problem. Allerdings finde ich da das Volksbegehren in Bayern gerade sehr richtungsweisend, denn die Politik hat ganz lange auf Durchzug gestellt und nun haben sie es so serviert bekommen, dass sie sich nicht mehr stur stellen können. Ich hoffe schon auch, dass auch in den anderen Bundesländern so passiert. Denn es geht doch auch um die Zukunft unserer Kinder.

Verlust der Biodiversität, Humusverlust, Bodenverdichtung, Nitrateintrag im Grundwasser - das geht uns alle an. Das ist nicht irgendwo in Deutschland. Das ist genau dort, wo wir alle leben. Mitten unter uns. Überall geht die Insektenpopulation zurück, überall sterben Pflanzen und Tiere aus, überall sind Böden verdichtet... Keiner hier in Deutschland oder in Europa lebt noch auf einer heilen Insel.

Beruhigt mich, dass es nicht nur mir mit den Verständnisproblemen so geht. Und das, obwohl ich gerne lese - zeitgenössische Literatur, als auch - am liebsten moderne - Klassiker ;)

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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#124

Beitrag von Sonne » Mi 1. Mai 2019, 21:41

Ich les' grad Amos Oz. Ist das intellektuell genug? :hmm:

Sicher gibt es viele wichtige Berufe. Für mich ist aber schon ein Unterschied zwischen wichtig, sehr wichtig und existenziell.

Auch ein Arzt ist ohne Zweifel wichtig. Manchmal auch existenziell...

Aber bei gesunden Boden und Lebensmitteln bräuchten wir ihn vielleicht nicht mehr so oft. (Und auch nicht, wenn die einfachsten Medikamente kostenfrei und bei Bedarf obligatorisch wären...wie Vitamin D3 zum Beispiel.)

Auch ein Bauarbeiter soll gut bezahlt werden. Logisch. Auch hier ist gute Arbeit wichtig. Aber zur Not kann ich eine ganze Weile im Freien oder im Zelt leben. Zur Not, wie gesagt. Oder die Straßen sind halt etwas hoppeliger...Das bedroht nicht unbedingt mein Leben, wenn ich entsprechend umsichtig fahre...

Dazu kommt noch, dass der Bauer Aufgaben erledigen soll, die für die ganze Gesellschaft - und das weltweit - wichtig sind... überlebenswichtig. Und er soll das allein auf seinen Schultern tragen? Kann ja wohl nicht sein. Zuschüsse für Allgemeinwohl dient nicht dazu, den Bauern reich zu machen...sondern nur, dass er tun kann, was getan werden muss, ohne finanziell ruiniert zu werden.

Das Bienenvolksbegehren ...ja, das klang zunächst recht gut. Aber bringt's was? Das wird man sehen. Derzeit schaut es nach einer Menge Kompromisse aus. Wie faul die sind, wird sich zeigen.
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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#125

Beitrag von Teetrinkerin » Mi 1. Mai 2019, 22:10

Sonne hat geschrieben:Ich les' grad Amos Oz. Ist das intellektuell genug? :hmm:
Absolut! Ich habe hier immer noch "Unter Freunden" angelesen rumliegen.
Sonne hat geschrieben:Sicher gibt es viele wichtige Berufe. Für mich ist aber schon ein Unterschied zwischen wichtig, sehr wichtig und existenziell.

Auch ein Arzt ist ohne Zweifel wichtig. Manchmal auch existenziell...

Aber bei gesunden Boden und Lebensmitteln bräuchten wir ihn vielleicht nicht mehr so oft. (Und auch nicht, wenn die einfachsten Medikamente kostenfrei und bei Bedarf obligatorisch wären...wie Vitamin D3 zum Beispiel.)

Auch ein Bauarbeiter soll gut bezahlt werden. Logisch. Auch hier ist gute Arbeit wichtig. Aber zur Not kann ich eine ganze Weile im Freien oder im Zelt leben. Zur Not, wie gesagt. Oder die Straßen sind halt etwas hoppeliger...Das bedroht nicht unbedingt mein Leben, wenn ich entsprechend umsichtig fahre...
Das kommt immer auf den Standpunkt an. Im Winter bei -15° ist ein Haus sicherlich existenziellerer Natur. Versorgen könnte ich mich - mit einigen Abstrichen - eine ganze Zeit lang selber. Und bestimmt- so denn sie wollten - einige andere auch. Ein Diabetiker z.B. ist auf Arzt und Medikamente angewiesen, um seine Existenz zu sichern. Daher bin ich vorsichtig damit, zu beurteilen, welche Berufe wichtiger und weniger wichtig sind.

Ich komme aus der Landwirtschaft - ich kann Kühe melken, habe beim Heu machen geholfen, beim Silage einbringen auch, habe unzählige Male die Tiere gefüttert und den Stall ausgemistet etc. pp. Ich fand diese Arbeiten weder heroisch, noch als extrem viel wichtiger, als meinen Beruf, den ich erlernt habe. Nur habe ich auch zu der Zeit schon angefangen, mich zu fragen, ob das immer alles so richtig ist, was man da so macht. Und ich kenne etliche Bauern, die - Verzeihung - alte, sture Esel sind, denen die Gesundheit ihrer Tiere und ihres Bodens egal sind bzw. war und denen es eher lästig ist/ war, sich damit befassen zu müssen. Ich hoffe sehr, dass die jüngere Generation der Landwirte anders denkt und handelt (ich zähle zwar noch eher zur jüngeren Generation, aber unser Bauernhof ist schon über 15 Jahre aufgegeben).

Ich glaube, wichtig ist, dass die Leute wieder ein Bewusstsein für Nahrungsmittel bekommen und auch mehr selbst angebaut wird. Back to the roots. Wir müssen abspecken in unseren Ansprüchen, wir müssen wieder bewusster und weniger konsumieren, weniger Flugreisen machen, weniger Fleisch essen, wir müssen wieder Respekt vor der Natur bekommen, sie schützen. Und einfach einfacher leben. Anders wird es nicht gehen. Das ist ja das, was ich schon so oft hier geschrieben habe.
Sonne hat geschrieben:Das Bienenvolksbegehren ...ja, das klang zunächst recht gut. Aber bringt's was? Das wird man sehen. Derzeit schaut es nach einer Menge Kompromisse aus. Wie faul die sind, wird sich zeigen.
Ich glaube, einiges ist schon ins Rollen gebracht worden. Z.B. werden in Zukunft öffentliche Gebäude in der Nacht nicht mehr beleuchtet - was zwar ein kleiner, aber dennoch auch wichtiger Schritt ist. Hoffen wir, dass das nicht der einzige bleiben wird.

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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#126

Beitrag von Sonne » Mi 1. Mai 2019, 22:19

Wie hast du vorhin geschrieben...?

Ich bin in weiten Teilen bei dir? :hmm:

Geht mir jetzt auch so. :)

Wo ich anders denke, denke ich mal für den größeren Teil der Bevölkerung. Klar...im Sommer kann ich mit meiner Familie auch ein paar Wochen mit meinem Gemüse über die Runden kommen. Aber die wenigsten sind mit so einem Garten gesegnet. Deshalb zähle ich mich nicht als Maßstab.

Die meisten Menschen sind davon anhängig, dass jemand ihr Essen produziert. Ein paar Kräuter oder eine Tomate auf einem 3qm Hochhausbalkon ist nicht nicht mal ein Tropfen auf dem heißen Stein.
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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#127

Beitrag von Teetrinkerin » Mi 1. Mai 2019, 22:25

Du bist in weiten Teilen bei dir oder bei mir? ;)

Klar, in der Stadt in einer Wohnung mit Balkon ist das sicherlich nicht möglich. Aber es gibt ja noch ganz viele Landmenschen mit versteinerten Gärten oder englischen Rasen und Thujahecken. :)

Einen etwas einfacheren Lebensstil werden wir uns aber vermutlich alle zwangsläufig in Zukunft zulegen müssen.

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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#128

Beitrag von Sonne » Mi 1. Mai 2019, 22:40

Nein, ich meinte schon: Bei dir... :mrgreen:

Dass wir uns alle ändern sollten oder müssen... einen einfacheren Lebensstil pflegen...gesünder essen und leben...weniger Fleisch, bessere Tierhaltung, weniger Konsum, weniger Plastik und bewusster leben mit und in der Natur, sind alles wichtige Bausteine.

Da stimme ich dir voll zu... :daumen:
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31

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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#129

Beitrag von viktualia » Do 2. Mai 2019, 07:36

Wow, ist ja schön, wenn ihr euch einig seid, aber nutzen wird das nicht viel.
Die Einschränkungen auf persönlicher Ebene - sollen die allen vorgeschrieben werden?
(Drückt ihr euch "deutlich" aus???)
Damit dann überall so faule Kompromisse bei rauskommen wie ihr sie nach der Petition in Bayern jetzt schon erwartet?

Wie wäre es, Petitionen mit UMSETZBAREN Neuerungen zu entwerfen?
>Das Problem mit den Landwirten und für die Landwirtschaft zu lösen<, das braucht also wirklich nicht bedacht werden?
Wisst ihr was? Ich versteh euch auch nicht.

Ihr wollt den Vorwurf, den ich formuliert habe, nicht. Ihr wollt nicht merken, wie ihr das Mobbing mitmacht, ihr wollt euch nicht sagen lassen, dass ihr euch und euren guten Willen instrumentalisieren lasst.
Kann ich verstehen, aber mit dem akzeptieren ist das so´n Ding, es ist nämlich auch meine Umwelt.
Die Sachzwänge der Landwirte kann ich besser verstehen als eure "ich hab ein Buch im Regal"-Mentalität.
Denn die Sachzwänge sind real und euer Buch, das habt ihr ja nicht mal gelesen, geschweige denn hinterfragt.

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kraut_ruebe
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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#130

Beitrag von kraut_ruebe » Do 2. Mai 2019, 07:46

oh, wir kratzen mal an der praxis. schön :)
Sonne hat geschrieben: Dass wir uns alle ändern sollten oder müssen... einen einfacheren Lebensstil pflegen...gesünder essen und leben...weniger Fleisch, bessere Tierhaltung, weniger Konsum, weniger Plastik und bewusster leben mit und in der Natur, sind alles wichtige Bausteine.
wo und wie propagiert ihr (ihr = Sonne, Teetrinkerin, Wildmohn, ina maka, und wer sonst hier noch gerne thesen verbreitet) das im außen, also nicht hier im SV-forum, wo eh schon alle so ziemlich in die richtung gehen?

zeigt doch mal eure projekte, die die reale welt verbessern. vielleicht kann sich noch wer einklinken und mitmachen.
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