Dauernd "Geschenke" - verletzte Mäuse, Vögel, Hasen

(wir werden nicht gebraten)
Sirius

Dauernd "Geschenke" - verletzte Mäuse, Vögel, Hasen

#1

Beitrag von Sirius » Fr 2. Aug 2013, 00:31

Hi,

der Titel sagt ja schon alles.

Wir haben einige Katzen und in der Zeit der Hausrenovierung kamen unsere Hauskatzen (alle Freigänger) durchaus zu kurz. Selbstverständlich hatten sie immer zu Essen, ein sauberes Klo und wurden auch geschmust, aber sich mal so zwischendurch einige Minuten fürs spielen/schmusen/kraulen/kämmen zu nehmen, war nur selten drin.

JETZT ist das anders und gerade einer unserer Kater, der sehr lange brauchte (und krank war) um "angekommen" zu sein, bringt mir seit einigen Wochen dauernd Mäuse und Vögel durchs Badfenster rein. Immer abends, wenn ich noch mit einem Buch oder dem Laptop im Bett lege, kommt er miauend und schenkt mir was.

Ist ja toll. Wunderbar - die Maus gerade eben hat noch gelebt, schwer verletzt, hab sie genommen und unserem anderen Kater gegeben, der sie gleich getötet hat. Ich wollte nicht, dass sie leidet.

Ich bekomme abends 1-3 Mäuse, einmal die Woche einen Vogel und vor einigen Tagen brachte er ein Hasenbaby mit nach Hause, welches halb so groß war, wie er selbst.

Ich kann das Badfenster nicht zumachen, da es quasi unsere Katzenklappe ist, wo nur unsere reingehen und nicht die Nachbarskatzen. Wenn wir die Haustür offen lassen, kommt jeder rein...

Egal ob ich mit ihm schimpfe "nein nein nein, böser Kater" oder ihn lobe - seine Geschenke bleiben gleich.

Bzw. sind es Geschenke? Er kommt, legt sie mir nebens Bett :platt: und legt sich daneben und schlägt mitm Schwanz. Erst nach 1-2 h frisst er sie (oder eine andere Katze erledigt das).

WAS kann ich tun?

LG Sirius

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kraut_ruebe
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Re: Dauernd "Geschenke" - verletzte Mäuse, Vögel, Hasen

#2

Beitrag von kraut_ruebe » Fr 2. Aug 2013, 06:27

ja, das ist sowas wie ein geschenk. er bringt dir sein wertvollstes, seine beute, um dir das jagen beizubringen. wärst du ne jungkatze würd dich das frischfleisch auf den geschmack bringen und deinen jagdinstinkt wecken. das revier ist offensichtlich zufriedenstellend aus katzensicht.

schimpfen bringt nix. loben fördert, sofern du sie darauf konditioniert hast, ansonsten unterscheiden sie am menschen bloss zwischen reaktion und nicht-reaktion. völliges ignorieren hilft am besten gegegen ungeliebte interaktionsversuche.

zum ignorieren ist es inzwischen wohl zu spät. einfacher wärs wohl dieses entstandene ritual durch ein anderes zu ersetzten - zB abends draussen ne halbe stunde spielen oder leckerlis verteilen und ein bisschen bei ihm/ihnen zu sein, eine kuschelrunde einlegen, etc damit das geschenkeritual in vergessenheit gerät.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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Re: Dauernd "Geschenke" - verletzte Mäuse, Vögel, Hasen

#3

Beitrag von kraut_ruebe » Fr 2. Aug 2013, 09:32

nanu? hat die antwort nicht gepasst? :hmm:
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Nightshade
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Re: Dauernd "Geschenke" - verletzte Mäuse, Vögel, Hasen

#4

Beitrag von Nightshade » Di 6. Aug 2013, 11:52

Bau ein schönes, großes Katzengehege! Da drin sind deine Katzen sicher vor Autos und Raubtieren - und die Wildtiere sind sicher vor ihnen.

Einen Junghasen anschleppen ist schlicht Wilderei, und obendrein ein Schaden an einer eh schon bedrohten Art.
Die meisten Vögel stehen aus gutem Grund unter Naturschutz.

Ansonsten wird die Katz irgendwann nicht mehr heimkommen.
Und ich muss der Jägerschaft absolut recht geben, wenn Hund oder Katz in flagranti mit einem Junghasen erwischt und deswegen abgeschossen wird.

(Ich habe 4 große, wunderschöne Royal Blue-Lavendel um teures Geld gekauft. Und wenn ich die Scheiß-Freigängerkatze erwische, die sich am zweiten Tag drauf gewälzt und dran geschert hat, dann schwöre ich, ich stopfe sie ins Backrohr und die Hunde kriegen den falschen Hasen dann ausgekühlt mit Preiselbeeren! :sauenr_1: :sauenr_1: :sauenr_1: Herrgottnochmal, man hat eine Aufsichtspflicht über seine sämtlichen Haustiere und sie dürfen einfach nicht außer Sicht herumstreunen!)

Ullerich
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Re: Dauernd "Geschenke" - verletzte Mäuse, Vögel, Hasen

#5

Beitrag von Ullerich » Di 6. Aug 2013, 13:05

Nightshade hat geschrieben:Bau ein schönes, großes Katzengehege! Da drin sind deine Katzen sicher vor Autos und Raubtieren - und die Wildtiere sind sicher vor ihnen.

Einen Junghasen anschleppen ist schlicht Wilderei, und obendrein ein Schaden an einer eh schon bedrohten Art.
Die meisten Vögel stehen aus gutem Grund unter Naturschutz.

Ansonsten wird die Katz irgendwann nicht mehr heimkommen.
Und ich muss der Jägerschaft absolut recht geben, wenn Hund oder Katz in flagranti mit einem Junghasen erwischt und deswegen abgeschossen wird.

(Ich habe 4 große, wunderschöne Royal Blue-Lavendel um teures Geld gekauft. Und wenn ich die Scheiß-Freigängerkatze erwische, die sich am zweiten Tag drauf gewälzt und dran geschert hat, dann schwöre ich, ich stopfe sie ins Backrohr und die Hunde kriegen den falschen Hasen dann ausgekühlt mit Preiselbeeren! :sauenr_1: :sauenr_1: :sauenr_1: Herrgottnochmal, man hat eine Aufsichtspflicht über seine sämtlichen Haustiere und sie dürfen einfach nicht außer Sicht herumstreunen!)
Ich weiß nicht, wo die Katze gehalten wird. Aber in der freien Natur ist das nicht schön. Die Katzen sind halt Killer. Wenn Sie jedenfalls mit einem Junghasen gesehen wird, kann ich mir gut vorstellen, dass sie den 3 S zum Opfer fällt (schiesen, schaufeln, schweigen). Wir kennen die Katzen, die bei uns im Revier rumlaufen ganz gut und wir schießen sie wegen des Friedens nicht. Na ja, außerdem lieben die Leute die Tiere ja.

Aber die allseitige Katzenliebe wird vom Jäger und Vogelfreund schon problematisch gesehen. Es gibt halt schon extren viele Stubentiger.

Wir wohnten als Kinder in einem Haus am Waldrand und meine Schwester hatte einen roten Kater. Was der alles hergeschleppt hat. Zusätzlich auch Blindschleichen und Frösche. Am Waldrand jedenfalls glaub ich ist ein Freigänger keine gute Sache.

Gruß Ullerich

bioke
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Re: Dauernd "Geschenke" - verletzte Mäuse, Vögel, Hasen

#6

Beitrag von bioke » Di 6. Aug 2013, 13:39

Ich habe hier in unserer Kleingartenanlage seit einem Jahr auch eine wildernde Katze. Wenn ich die neun Jahre alte Besitzerin nicht kennen würde, dann wäre sie evtl. schon tot. Einige Gartennachbarn sind ganz entzückt über die sehr entspannte (weil gut trainierte) Katze ohne Angst (Fluchtdistanz ist ca 1m, berühren ist aber unmöglich).
Leider frißt sie ihre Beute mit Federkleid und kotzt sie dann wieder aus. Allein was ich beobachte sind es zwei bis drei Jungvögel pro Woche und ich bekomme bei weitem nicht alles mit. Ich muß jedesmal schlucken wenn ich wieder einen Jungvogel den ich kenne halbverdaut auf dem Boden liegen sehe, es ist einfach Verschwendung von Leben. Ich habe diverse Vertreibungsmittel versucht, Wasser, Geräusche, Plastikkugeln, Einsperren für mehrere Stunden: Fluchtdistanz weiterhin nur 1meter.
Unser Jäger findet das auch nicht mehr so toll. Man muß sich auch mal vergegenwärtigen, daß diese Katze im spielerischem Kindstadium geblieben ist und nicht aus Hunger tötet, sondern aus Spaß an der Jagd. Daß sie mehr Jungvögel tötet als ich in der Anlage mit 100 gemeinnützig arbeitenden Menschen als Ausgleich für die Natur schaffen kann. Daß die Besiedlungsdichte mit Katzen in diesem Ballungsraum für unsere Vogelwelt Bestandsbedrohend geworden ist, einige Arten schlichtweg verschwunden sind weil sie diesem Druck nicht standhalten können.
Um das Problem nochmal klar auszudrücken. Die Dichte an Katzen in unseren Wohngebieten ist völlig widernatürlich und nur durch Zufütterung zu erhalten. Würden wir diese Menge an Katzen nicht versorgen wäre weniger als ein hundertstel bis zu einem tausendstel davon normal. Glücklicherweise jagen nicht alle Katzen so intensiv, aber in der Summe ist der Jagddruck viele male höher als in der Natur und ist ein wesentlicher Faktor für die Dichte und Artenreichtum der Vogelwelt geworden.
Ich möchte jeden, der ein gut versorgte Katze hält, bitten sich des Problems anzunehmen und es nicht nur als kleines lästiges Vorkommnis zu betrachten.
Da ich am anderen Ende der Kette sitze kenne ich mich nur mit geeigneten Sträuchern und Nisthilfen aus. Aber es gibt bestimmt etwas um der Katze das Jagen zu vergrämen. evtl ein Piepser am Halsband der nur für Vögel aber nicht von Menschen hörbar ist? Ein besprühen der Beute mit schlechtem Duft und anschließendem verwesen lassen an Ort und Stelle wenn sie gebracht wird um die Ablehnung und Ungeniesbarkeit zu verdeutlichen? (Natürlich im Beisein der Katze irgendwo hintragen) . Es muß doch entsprechende Foren für Katzenhalter geben.
Im ländlichen Raum ist das natürlich was anderes, solange es nicht Bestandsbedrohend wird würde ich es als tolerierbaren Eingriff des Menschen betrachten wenn wir durch unsere Katzen den Jagddruck erhöhen. Aber wünschenswert ist das bei unser stark flurbereinigten Landschaft eben nicht.
Hat jemand Erfahrungen , Ideen oder weiterführende Informationsquellen?

Olaf
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Re: Dauernd "Geschenke" - verletzte Mäuse, Vögel, Hasen

#7

Beitrag von Olaf » Di 6. Aug 2013, 14:07

m ländlichen Raum ist das natürlich was anderes, solange es nicht Bestandsbedrohend wird würde ich es als tolerierbaren Eingriff des Menschen betrachten wenn wir durch unsere Katzen den Jagddruck erhöhen.
Danke für diese Einschränkung.
Wir brauchen unsere Katzen, der Mäuse wegen, und da es davon ausreichend gibt um die Ställe rum, haben wir nur ganz selten Vögel zu beklagen, gestern war es vermutlich der erste dieses Jahr und ich hoffe mal, es war die Amsel, die meinen Grünkohl abgebissen hat. (die schleppen auch immer alles auf die Terasse.)
Und bei unserer Artenvielfalt, auch Hecken und Bodenbrüter haben wir hier reichlich, geh ich mal davon aus, dass hier genug Wildnis ist, das jeder seinen Lebensraum finden kann.
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Benutzer 1612 gelöscht

Re: Dauernd "Geschenke" - verletzte Mäuse, Vögel, Hasen

#8

Beitrag von Benutzer 1612 gelöscht » Di 6. Aug 2013, 14:29

Das passt jetzt nicht so 100%-ig, aber ich bin oftmals erschrocken über die vielen Tiere,
die Leute hier in der Großstadt sich halten, vor allem Hunde und Katzen.
Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung, inwiefern die Katzen in Berlin der Vogelwelt zusetzen (scheint mir ob der vielen Vögel nicht so),
und an die Hundekacke habe ich mich mittlerweile fast gewöhnt. (na ja, nur fast...)

Nur manchmal denke ich, mit mir stimmt was nicht, wenn mal wieder einer mit zwei oder drei Hunden (der Trend geht zum Dritthund)
unterwegs ist, und die anderen Leute die auch noch streicheln und toll finden.
Bin ich grausam, weil ich denke, sich nur aus Einsamkeit "Spielsachen-Gefährten" anzuschaffen,
ist Tierquälerei und unmoralisch? (Trigger?!)

Nightshade
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Re: Dauernd "Geschenke" - verletzte Mäuse, Vögel, Hasen

#9

Beitrag von Nightshade » Di 6. Aug 2013, 14:42

Hundekot gehört weggeräumt. Das bedarf eigentlich keiner Diskussion.

Und ebenso gehört die scheiße deines Kätzchens nicht in fremde Gärtnen, lieber Katzenbesitzer.

Ich gönne jedem Menschen sein Haustier, wenn es gut versorgt, gepflegt, erzogen und beaufsichtigt ist. Haustiere sind in der Stadt oft die einzige Möglichkeit zum Naturkontakt. Ich stelle meinen jungen Hund auch öfters als Streichelobjekt zur Verfügung. (Er mag das.) War schon ein 18jähriger dabei, der dadurch erstmals ein Tier angefasst hat.
Die Tiere müssen durchaus keine Spielsachen sein, zumindest Hunde sollten eigentlich irgendeine Aufgabe haben.

Mehr als zwei Hunde ODER Katzen ODER Papageien ODER... sind schon deshalb abzulehnen, weil dann eine Top-Fütterung und erstklassige medizinische Versorgung nicht mehr leistbar ist.

Nur, völlig egal was für ein Tier das ist, es darf sich nicht verselbstständigen. Einen Hund kann ich erziehen, nicht jede Rasse hat starken Jagdtrieb. Wenn mir der Hund abhaut, bringt ihn die Polizei mit einem Strafzettel zurück. Kostet bei uns gleich mal 700 Euro....Wäre das bei Katzen auch so, müssten sicher gleich viel weniger Katzen artgerecht in fremden Gärten streunen.
Eine Perserkatze wird sich vermutlich eher häuslich benehmen, eine bewegungsfreudige und eigenständige Bauernkatze werde ich aber einsperren müssen.
Mäusefangen kann auch ein Hund oder eine Falle!

Es bleibt das Grundproblem: Schon längst sitzen zu viele Menschen auf zu wenig Planet. EIN Gehöft in weiter Pampa kann seine Katzen streunen lassen. In dicht besiedelten Landen geht das nicht, der Druck auf die Wildtiere ist eh schon zu hoch.

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Re: Dauernd "Geschenke" - verletzte Mäuse, Vögel, Hasen

#10

Beitrag von ridgeback82 » Di 6. Aug 2013, 15:13

Bin ich froh das ich auf dem Land wohne. Ständig eingesperrte Tiere sind Tierquälerei...egal ob Papagei, Katze oder andere Haustiere. Das hat nichts mit artgerechter Haltung zu tun. Sollen sich die Leute lieber einen Rucksack aufsetzen und ne Wanderung in den Wäldern machen. Da können sie Tiere in ihrem richtige Lebensraum beobachten...das ist 1000mal schöner als in irgendeinem Käfig. Selbst den von uns gehaltenen Nutztieren können wir nur ein annähernd artgerechtes Leben ermöglichen...nach bestem Wissen und Gewissen. Meine Katzen sind Freigänger und fangen hauptsächlich Mäuse. Ab und zu ist mal ne Ratte oder auch mal ein Vogel dabei (meist Spatzen). Die Mäuse und Ratten sind ok...die Vögel kann ich nicht verhindern. Meist sind es sowieso alte oder kranke Tiere. Bei mir auf dem Land sehe ich keinen Grund meine Katzen in die Wohnung einzusperren. Das mache ich nur wenn der Zirkus mal wieder im Ort ist. Aber das ist ein anderes Thema. :nudel: :sauenr_1:
MfG
Daniel

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