Charly kam und alles wurde anders...

(wir werden nicht gebraten)
Postelein
Beiträge: 118
Registriert: Mo 9. Apr 2012, 23:44

Charly kam und alles wurde anders...

#1

Beitrag von Postelein » Sa 16. Jun 2012, 02:30

Hallo liebe SVler - könnte Euren Trost und Rat brauchen; folgende Situation:
Muschi und ich, zwei alte Katzen, lebten friedlich im alten Haus meiner Mutter, da kam Sohnemann zurück um wieder hier zu wohnen und brachte Panther und Charly mit. Panther zwar schwarz, aber klein und scheu; Charly das Gegenteil, ein Ritter ohne Furcht und Tadel. In der Eingewöhnungsphase war noch alles ruhig, aber dann - hat Charly ohne zu fragen Muschi's Revier eingenommen. Er frißt ihre Näpfe leer, legt sich in ihr Körbchen und auf ihre anderen Plätze -manchmal denke ich, er benutzt auch ihr Klo :pfeif: , durchkreuzt Hof und Garten, taucht immer plötzlich vor ihr auf und sucht Begegnung und Gespräch - immerhin ohne aggressiv zu werden. Sie allerdings machte wochenlang einen Riesenterz, knurrt und faucht und was sie alles kann - natürlich erfolglos. Inzwischen ist sie mit den Nerven am Ende, hockt tagelang nur noch unterm Bett, will garnicht mehr raus. Ich hab sie mal rausgetragen, dafür hat sie mich ordentlich gebissen. Man sieht ihr an wie fertig sie ist, ich leide so mit ihr. Ich weiß nicht, was ich tun soll; habt ihr für sowas schon einmal eine Lösung gefunden, gibt's Katzen-Antidepressiva oder lohnen sich Seelenklempner für Katzen :ohoh: ?
Danke für jeden Tipp - Hanne

Benutzeravatar
kraut_ruebe
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 10832
Registriert: Di 3. Aug 2010, 09:48
Wohnort: Klimazone 7b - pannonisches Klima

Re: Charly kam und alles wurde anders...

#2

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 16. Jun 2012, 06:58

bachblüten eignen sich gut für katzen. t-touch soll auch hilfreich sein.

ansonsten sind rangordnungs-neuordnungen unter katzen was normales und geben sich zumeist am schnellsten, wenn man den katzenartigen ablauf untereinander möglichst wenig stört.

der ranghöchsten katze gebührt das erste fressen, da kann man um für ruhe zu sorgen dem charly betont zuerst seinen napf geben, oder die muschi wo separiert füttern. das und ein paar streichel/spieleinheiten für die traurige ist so ziemlich alles was man dazutun kann.

katzen haben ihre eigene gefühlswelt. muschi schmollt meiner meinung nach eher als fertig zu sein und charly sucht kein gespräch im garten sondern fordert heraus, dass sein neuer platz 1 respektiert wird durch freimachen seines weges. geklaute schlafplätze und geenterte näpfe sind simple machtdemonstrationen die sich einpendeln wenns nix mehr zu demonstrieren gibt.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

rheinländerin

Re: Charly kam und alles wurde anders...

#3

Beitrag von rheinländerin » Sa 16. Jun 2012, 07:15

Hallo,
ich würde es mal mit dem Feliway-Zerstäuber versuchen, habe bei meinen Katzen gute Erfahrung damit gemacht.
http://www.zooplus.de/shop/katzen/katze ... zen/169477

Benutzeravatar
Spottdrossel
Beiträge: 2714
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 10:15
Wohnort: Alsfeld
Kontaktdaten:

Re: Charly kam und alles wurde anders...

#4

Beitrag von Spottdrossel » Sa 16. Jun 2012, 09:49

Ich bin kein Katzenfachmann, aber vielleicht ist es auch ein Alters/Generationsproblem?
Wir hatten früher im Stall eine 18 Jahre alte, krummbeinige Ziegen-Oma herumeiern. Plötzlich schleppte jemand ein junges Böckchen an.
Geißlein hat ihn beinahe gehaßt, zusammenstellen ging gar nicht, getrennt stand sie dann vor einem Astloch und peilte grimmig in die Box, wo der Kleine stand.
Mein Fazit: ab einem gewissen Alter haben Mensch und Tier weniger Bedarf nach dauernder Action.
In unserem Fall waren die Größen- und Kräfteverhältnisse noch so, daß die Oma dem Kleinen beim Eingewöhnen überlegen war.
Bei einer alten Katze und einem Kater im besten Mannesalter kann ich mir schon vorstellen, daß Madame in ihrem Seelenleben empfindlich gestört wurde - man stelle sich mal einen 80jährigen, Bücher lesenden Senior vor, dem ein skateboardendes Bübchen in die Hütte gesetzt wurde :mrgreen: .
Läßt sich bei euch irgendwie - vielleicht stockwerkweise- eine Ruhezone mit Männerverbot einrichten?
Sie wird natürlich noch einen Moment brauchen, bis Du sie davon überzeugt hast, daß der Nervsack sie nicht mehr belästigt.
Wenn sie sich erstmal wieder gefangen hat, läßt sie vielleicht auch nach und nach mit sich reden, was gemeinsame Gartennutzung angeht.
Hühner sind auch nur Menschen...
http://www.spottdrossel.net

Postelein
Beiträge: 118
Registriert: Mo 9. Apr 2012, 23:44

Re: Charly kam und alles wurde anders...

#5

Beitrag von Postelein » Sa 16. Jun 2012, 23:06

Gut erklärt,
- Krautrübe - irgendwo weiß ich das schon, aber ich habe wohl zu viel Menschliches auf die Katze übertragen. Die machen das schon nach Katzenart unter sich aus. T-touch und Bachblüten für katzen werde ich mal unter die Lupe nehmen,
-auch das Feliway, danke Rheinländerin!
- Spottdrossel, der Vergleich passt gut, lustig... Ja, wir haben schon getrennte Wohnungen und die Katzen haben jede für sich Fress- und Schlafplätze und klos, aber unsere Türen stehen meist offen.
Ihr habt mich beruhigt und Euren Rat werde ich befolgen: vielen Dank von Muschi und mir!
Hanne

Benutzeravatar
Spottdrossel
Beiträge: 2714
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 10:15
Wohnort: Alsfeld
Kontaktdaten:

Re: Charly kam und alles wurde anders...

#6

Beitrag von Spottdrossel » So 17. Jun 2012, 11:11

Im Nachhinein ist mir eingefallen, daß Deine Katze gar nicht soo ungewöhnlich reagiert.
Schließlich kann man bei Vermittlungsgesuchen erwachsener/älterer Katzen fast immer eine Empfehlung lesen, ob Einzelhaltung, Vermittlung als Paar mit dem Kumpel oder was auch immer am günstigsten wäre.
Das hört sich für mich so an, als ob auch die Profis im Tierheim bei solchen Situationen ab und zu am Dickschädel der betroffenen Katzen scheitern :mrgreen: .
Hühner sind auch nur Menschen...
http://www.spottdrossel.net

Benutzeravatar
Theo
Beiträge: 2869
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 11:08
Wohnort: SW-Deutschland

Re: Charly kam und alles wurde anders...

#7

Beitrag von Theo » So 17. Jun 2012, 11:53

Postelein hat geschrieben:Gut erklärt, - Krautrübe - irgendwo weiß ich das schon, aber ich habe wohl zu viel Menschliches auf die Katze übertragen.
Wieso, zu viele Exemplare auf zu engem Raum bei unklaren Kompetenzen machen beim Menschen auch Probleme.
Gruß
Theo

Live Free or Die

Postelein
Beiträge: 118
Registriert: Mo 9. Apr 2012, 23:44

Re: Charly kam und alles wurde anders...

#8

Beitrag von Postelein » So 17. Jun 2012, 13:09

Stimmt, Theo, aber die meisten Menschen können die Türklinke bedienen - wobei ein paar allerdings nicht auf die Idee kommen.... :)

Hanne

greymaulkin
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 2013
Registriert: Mi 11. Aug 2010, 13:12
Wohnort: achtern Berge UND hinterm Kanal, Klimazone 7b

Re: Charly kam und alles wurde anders...

#9

Beitrag von greymaulkin » Mo 18. Jun 2012, 07:37

Postelein hat geschrieben:Stimmt, Theo, aber die meisten Menschen können die Türklinke bedienen - wobei ein paar allerdings nicht auf die Idee kommen.... :)

Hanne
Wir haben Katzenklappen, aber Kater Boris nimmt IMMER die Türklinken... :nudel:

Gruß, Bärbel

Benutzeravatar
perereca
Beiträge: 130
Registriert: Mo 2. Mai 2011, 23:45
Wohnort: Witten
Kontaktdaten:

Re: Charly kam und alles wurde anders...

#10

Beitrag von perereca » Mo 18. Jun 2012, 22:08

Hi Bärbel, ich hatte auch mal ´nen Boris - ist Deiner rot? :lol: Meiner wars, rot und borstig. Jetzt wohnt er in meiner alten Hunsrückstadt bei der Nachbarin und verbringt dort seine alten Tage.

Aber eigentlich wollt ich zum Hauptthema kurz noch was loswerden. Also bei mir ist es mehrmals vorgekommen daß die Katzenmädels schon mehr zicken wie die Kater, und ich hoffe daß Charly Ruhe gibt wenn er seine Stellung gefestigt hat und nicht immer noch provoziert. Ist er denn kastriert?

Bei mir war es so daß ich zuerst eine alte weibl. Katze hatte, dann kam ein junges Geschwisterpärchen (Alice und Mollebos) dazu und dann noch der Bandit vom Ziegenhof. Anfangs war aller wunderbar. Aber irgendwann, die müssen, bis auf Oma, so um die 2 bis 3 Jahre alt gewesen sein, da hat Bandit herausgefunden daß man Mollebos gut ärgern kann. Er hat das dann so weit perfektioniert daß er sie nur noch auf eine bestimmte Art und Weise angucken musste und sie ist schon ausgeflippt. Und man hat wahrlich gesehen wie Bandit sich einen gelacht hat :pfeif:

Es ist dann so weit gegangen daß Mollebos völlig neurotisch wurde :dreh: , unsauber wurde und zum Schluß habe ich sie auf einen Bauernhof mit viel Freigang und wenig Katern gegeben. Hmm ich weiß nicht ob man daraus jetzt was ableiten kann, aber viele weibl. Katzen die ich kenne sind sehr sensibel. Und die Kater sind da ja eher, ja, direkter, aber auch irgendwie gemütlicher. So kommts mir immer vor.

Ich wünsch Dir alles Gute für die zwei daß bald wieder Ruhe einkehrt. Manchmal braucht es einfach eine Weile.

Schöne Grüße

Perereca

Antworten

Zurück zu „Haustiere“