Katzen und Nachbarn

(wir werden nicht gebraten)
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citty
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Katzen und Nachbarn

#1

Beitrag von citty » Mo 3. Okt 2011, 03:57

Hallo,

wir haben 5 Katzen 3 maennl, 2 weibl. die Weibchen sind noch nicht sterilisiert, mehr dazu spaeter.

Heute hat sich unser Nachbar zum ersten Mal beschwert, dass unsere Katzen auf sein Grundstueck poopen. Das mag stimmen oder nicht, denn es gibt hier auch noch andere Katzen. Ich habe versprochen ihnen ein Gehege zu bauen und sie nicht mehr in den Garten zu lassen. Das tue ich so schnell wie moeglich indem ich die hintere Terasse mit Maschendraht einkleide. So bekommen sie ihr taegliches Sonnenbad und koennen an der frischen Luft spielen. Was mache ich aber wenn die Katzen unbedingt raus wollen????? Die sind das Herumstrolchen im Garten so gewohnt, die wollen bestimmt nicht darauf verzichten. Wir sind am Hang, da kann ich keine grossen Gehege bauen, ist mir auch ehrlich gesagt zu teuer.

Hier in Canada hat man leider das Problem mit den Wildtieren, viele freiilaufenden Katzen werden frueher oder spaeter von Kojoten, Waschabaeren, Luchsen, Pumas oder Raubvoegeln gefressen, hier in der Stadt gibt es diese Raeuber nicht so oft aber dafuer nervige Nachbarn (zumal meiner einen klaeffenden Hund hat und selbst oefter laut ist!!!) Naja, jedenfalls moechte ich die Weibchen nicht unbedingt sterilisieren lassen damit wir, falls wir die anderen verlieren, wieder Babies bekommen...wahrscheinlich ist das egoistisch, denn es gibt ja viele Katzen die ein Zuhause brauchen, also notfalls wuerde ich sie auch sterilisieren lassen.

Also hier nochmal mein Anliegen: was mache ich wenn die Katzen nicht im Gehege bleiben wollen sondern todungluecklich sind???

Hoffentlich weiss jemand Rat, Danke ich voraus, Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

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Thomas/V.
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Re: Katzen und Nachbarn

#2

Beitrag von Thomas/V. » Mo 3. Okt 2011, 07:35

Hallo!

Nach meiner Erfahrung kann man Freigängerkatzen, die es jahrelang gewohnt waren, nicht mehr "einsperren", ohne das sie massive Probleme bekommen. Die Katzen werden depressiv oder aggressiv, koten oder pinkeln auch nicht in die vorgesehenen Katzenklos usw. usf.
Selbst Katzen, die in WOhnungshaltung aufgewachsen sind und dann mal aus Versehen raus kamen, können sich nur schwer wieder an die Gefangenschaft gewöhnen.
Wir haben auch ein Gehege am Haus, weil unsere Freigänger früher regelmäßig getötet wurden (vierrädrige Raubtiere). Unsere Katzen sind von klein auf gewohnt, im Haus zu leben, das funzt. Einer Freigängerkatze ist das aber nicht zuzumuten.
Du kannst also nur warten, bis Deine jetzigen "verschwunden" sind und dann eine Jungkatze nehmen, die keinen Freilauf gewohnt ist und diese dann im Haus und Gehege halten.
Beides parallel funzt auch kaum, weil die junge Katze ja mit den anderen raus will und man nicht vermeiden kann, das sich mal irgendwo eine offenen Tür oder Fenster findet. Wir haben das ja auch, das wir immer aufpassen müssen, das keine zur Tür raus macht, und Fenster können wir auch nur ankippen oder öffnen, wenn die Zimmertüren geschlossen sind.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Katzen und Nachbarn

#3

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 3. Okt 2011, 08:13

freilebende katzen lassen so gut wie gar nicht zu indoor-tieren umgewöhnen, aus den schnurrenden samptpfoten werden dann - verständlicherweise - aufsässige, ihrer freiheit beraubte raubtiere.

es mag einzelne ausnahmen geben welche sich in ihr schicksal fügen, aber glücklich sind die dann eher nicht. und mehrere freigänger auf einen schlag gleichzeitig einschliessen zu wollen und dabei das bild vor augen zu haben 'sie werden sich dann im gehege sonnen' ist etwas....nennen wir es mal: naiv.

katzen sind recht eigenständige wesen, was wohl der grund dafür sein wird dass viele katzenhalter einen schludrigen (damit mein ich: wenig ahnung von deren lebensbedürfnissen) umgang mit ihnen pflegen, anders kann ich mir das nicht erklären. wie sonst wohl käme jemand auf die idee '...damit wir dann, wenn wir dann neue brauchen, kitten kriegen können' ??? zwei unkastrierte mädels schaffen unter garantie jede menge nachwuchs innerhalb eines jahres. und sie fragen nicht vorher nach, ob du grad welche brauchen kannst.

noch am rande:

*in unseren breiten sterilisiert man mädels seit vielen jahren nicht mehr, sondern kastriert. das verfahren ist aufwändiger, aber besser für das tier.

*tiere, welche nach der geschlechtsreife kastriert werden, führen fast alle ihr sexualleben weiter, sex ist biologisch auch im gehirn und im instinkt verankert und die entsprechene hormonausschüttung wird durch die entfernung der eierstöcke nicht gänzlich eingestellt. entsprechender geruch oder katergesang löst weiterhin paarungsbereitschaft aus, weil das 'muster' vom gehirn erkannt wird. deswegen unterziehen viele halter ihre tiere vor eintritt der fruchtbarkeit der kastra, wenn sie diesen teil des lebens nicht kennenlernen ist die wahrscheinlichkeit gross, dass sie kein interesse an paarung haben (ob man ihnen diesen von der natur gegebenen sinn ihres lebens nehmen soll oder nicht ist wieder ein eigenes [reiz]thema)
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Re: Katzen und Nachbarn

#4

Beitrag von Spottdrossel » Mo 3. Okt 2011, 11:35

Habe ich mal im TV gesehen: am Zaun entlang wurde mit Maschendraht eine Art Katzentunnel gebaut. Die Katzen konnten also noch längere Strecken laufen und auch rennen, aber eben weder Vögel meucheln noch selber in Schwierigkeiten geraten.
Ist für die Katzen bestimmt vom Gefühl her "größer" als z.B. eine eingezäunte Terrasse.
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Re: Katzen und Nachbarn

#5

Beitrag von citty » Mo 3. Okt 2011, 17:12

Herzlichen Dank fuer Eure hilfreichen Antworten!!!

Bin selbst schon ganz deprimiert. Im Moment geht es ja mit den Katzen weil es draussen sehr kuehl und feucht ist, ich glaube aber nicht, dass ich die auf Dauer drinbehalten kann - dann gibt es wieder Aerger mit diesem Spiesser. Nicht mal lueften kann man mehr richtig. Das mit den Tunneln ist auch eine gute Idee, habe aber keine Lust hier gross rumzubauen, weil wir eh wegziehen wollen, ich jedenfalls. Hoffetnlcih werden die Armen in der Zwischenzeit nicht aggressiev!

Vielen Dank nochmal und LG, Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

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Re: Katzen und Nachbarn

#6

Beitrag von Lehrling » Mo 3. Okt 2011, 20:50

Da Katzen mit ihrem Kot ihr Revier markieren und ihr Revier doch eine gewisse Größe hat, werden hauptsächlich die Nachbarn damit <versorgt>. Wenn die Katzen ihr Revier aushandeln, sind es also deine 5 und die anderen Katzen aus der Nachbarschaft, die sich dort behaupten und den Kot dort ablegen.
Ob man deswegen ein Spießer ist, wenn man das nicht mag?

Wieviel Hundehaufen in deinem Garten magst du täglich?

liebe Grüße
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Re: Katzen und Nachbarn

#7

Beitrag von citty » Di 4. Okt 2011, 03:39

Hallo,

erstmal galube ich nicht, dass alle 5 Katzen bei dem in den Garten gehen. Wir ertragen taeglich 1-2 Hundehaufen von unserem eigenen Hund, die natuerlich weggeputzt werden.

Im Prinzip hast Du natuerlich recht, ich wollte ja auch nicht massenhaft Katzenpoop im Garten andererseits wuerde ich deswegen nicht sturmlaufen, hab' halt noch so das Klischee im Hinterkopf: Kanada = Freiheit, gilt natuerlich nicht fuer die "Grosstadt", die Behoerden sind hier aehnlich anstrengend wie in der alten Heimat. Als Spiesser habe ich ihn nur bezeichnet weil sein Garten so tiptop schlossparkaehnlich gepflegt ist - wie ich das privat nicht leiden kann - und er spaeter nicht mehr mit mir gesprochen hat... Jedenfalls ist das Gehege fertig und die Jungen fuehlen sich soweit ganz wohl darin, nur die Mama laesst sich absolut nicht einsperren, ich sage einfach, dass es nicht unsere Katze ist falls er nochmal kommt. Die 4 Jungen sind immerhin brav eingesperrt.

Herzlichen Dank fuer Eure interessanten Antworten, Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

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Re: Katzen und Nachbarn

#8

Beitrag von Kleinstversorgerin » Di 4. Okt 2011, 15:03

In D ist es so, dass dein Nachbar, wenn die Katzen stören, darauf bestehen kann dass dein (freilaufender) Katzenbestand auf 1 oder 2 Katzen reduziert wird. In einigen Gegenden besteht sogar Kastrationspflicht von Freigängern.

Warum müsst ihr Kitten selbst produzieren. Wieviele braucht ihr denn, wenn man von einem durchschnittlichen Wurf von ca6 kitten ausgeht? Hier schaut man in die Zeitung und bekommt Kitten ständig geschenkt oder für ganz kleines Geld.

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Re: Katzen und Nachbarn

#9

Beitrag von citty » Di 4. Okt 2011, 20:14

Hallo,

hier sieht das mit den Kaetzchen ganz anders aus als in Dtl. Habe ja oben geschrieben, dass es hier sehr viele Raubtiere gibt und freilaufende Katzen meist nicht alt werden. Auf dem Land gehen die Kaetzchen weg wie warme Semmeln wenn mal jemand welche zu verschenken hat! Sowas kennt man in Dtl. ueberhaupt nicht. Aeltere (Wohnungs)Katzen werden zwar oefters verschenkt aber da heisst es meist in den Inseraten dass sie einzeln gehalten werden muessen, die lassen sich nicht so ohne weiteres in die bestehende Gruppe integrieren und moegen meist auch keine Hunde.

In Dtl. waere es mir nicht im Traum eingefallen Katzen zu "zuechten". Andere Laender andere Sitten.

LG aus BC, Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

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Re: Katzen und Nachbarn

#10

Beitrag von Nightshade » Mo 10. Okt 2011, 06:54

Wie merkwürdig. In Kanada heißen kleine Katzen "Kätzchen".

Bei uns heißen sie "Kitten", und das sogar in Großschrift und in der Mehrzahl. :wc:

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