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von anja » Mo 7. Jul 2014, 17:30
Ich habe Fischöl in Kapselform bei Rossmann (Eigenmarke) erworben. Beim Vergleichen habe ich oft festgestellt, daß spezielle Barfprodukte ein VIELFACHES teurer sind, als für den Menschen gemachte Dinge. Besonders lachen mußte ich über ein Barf-Öl daß bei Fressnapf 17€ kosten sollte. Man muß sich mal kurz überlegen, was ein vergleichbares Fläschchen im Bioladen kosten würde. Und "bio" war das Barföl nicht. Wahrscheinlich wäre "Menschen-Öl" für 1,70 vom Discounter qualitativ vertrauenserweckender. Denn Produkte speziell für Tiere unterliegen nun mal weit geringeren Kontrollen und müssen weit geringeren Qualitätsrichtlinien entsprechen.
Ebenfalls von oben genanntem Drogeriemarkt (gibts sicher vergleichbar auch bei allen anderen) hab ich Gelenkkapseln und etliche andere Nahrungsergänzungen (je nachdem was gerade mal guttat) für ihn genommen. Wegen Dosierung und ob als Kur oder Daueranwendung hab ich mich immer an unseren Barferfahrenen TA gewendet. Gesegnet wer auf solchen zurückgreifen kann... Denn da kann man allein über das Körpergewicht nicht unbedingt rückschließen.
Ein Calciumpräparat (dieses allerdings speziell für Barf) hatte ich aus der Apotheke. Eine große Dose mit Pulver. Das muß ja vor allem dann sein, wenn keine Knochen gefressen werden.
Von Reis und so weiter halte ich nicht so viel und habe komplett drauf verzichtet. Kartoffeln MÜSSEN gekocht sein, das ist sicher bekannt (auch wenn es dem Barf-Prinzip nicht entspricht). Zu den KH gibt es eben verschiedene Meinungen. Ich gehörte eher zur Fraktion "KH fördern Tumore und Gelenkleiden". Ich habe mal versucht, richtige wissenschaftliche Literatur dazu zu finden, da gibt es nicht so viel. In der Wissenschaft ist es ja immer so, daß es einen Geld- und Auftraggeber für die Studie geben muss. Das sind zum Thema Tierernährung in erster Linie die großen Futtermittelhersteller. Grundlagenforschung zum Thema gesunde und naturnahe Canidenfütterung wird nicht so oft in Auftrag gegeben :I) Also beruht fast alles was man so sagt auf Erfahrungen, was nicht unbedingt was schlechtes heißt. Nur besteht so halt auch wenig Kontrolle darüber, daß irgendein Gerücht oder etwas Falsches immer wiederholt und abgeschrieben wird, bis es mit den Jahren zu einer allgemein akzeptierten Wahrheit geworden ist.
Wie schon weiter oben gesagt, gut ist immer mal, den Wolf, seine Beutetiere und seine Fressgewohnheiten zu erinnern. Zu dem Thema habe ich allerdings gerade erst gelesen, daß neuere Beobachtungen gezeigt haben, daß der Verdauungstrakt mit Inhalt eher von jüngeren rangniederen Tieren gefressen wird, also zweite Wahl ist. Ist also, was wir alle immer geglaubt haben mit dem Anteil pflanzlicher Nahrung in der Ration, überbewertet?
Ich würde mich so weit aus dem Fenster lehnen zu behaupten, daß eine auf den heute bekannten Informationen halbwegs gewissenhaft selbst zusammengestellte Ernährung immer besser ist, als jedes noch so tolle Fertigfutter. Wichtig - nicht alle essentiellen Stoffe müssen in jeder Tagesration enthalten sein, sondern über einen gewissen Zeitraum (je nachdem Woche, Monat oder mehr) in für diesem Zeitraum ausreichender Menge vorhanden sein.
Mein Hund ist übrigens fast 21 Jahre alt geworden. Er war ein DSH-Rauhaardackel-Mix und -bevor jemand lacht- wunderschön. Seit 1 1/2 Jahren muss ich ohne ihn auskommen und das ist nicht leicht. Auch diesen letzten Schritt ist er übrigens wie sein ganzes Leben mutig und selbstbestimmt gegangen, wir konnten uns wunderschön verabschieden und haben keinen TA gebraucht.
Alles Liebe für Deine Hündin!