Selbstversorgung von fleischfressenden Haustieren

(wir werden nicht gebraten)
michi
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Re: Selbstversorgung von fleischfressenden Haustieren

#121

Beitrag von michi » Mo 12. Nov 2012, 23:15

danke an zacharias und alle folgenden für ihre beiträge. :daumen:

hobbygaertnerin
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Re: Selbstversorgung von fleischfressenden Haustieren

#122

Beitrag von hobbygaertnerin » Di 13. Nov 2012, 10:57

Ich kannte einen Hund, dessen Frauchen eine sehr kleine Rente hatte, von Tierfuttertafel war damals nichts bekannt.
Sie hat ihrem Hund Haferflocken in Milch als Porrige zusammen mit feingeschabten Möhren gekocht, einen Schuss Öl und preiswerte Teile Fleisch dazu- ebenso Salat, anderes Grünzeugs ganz fein geschnitten unter das Futter mit
gemahlene Eischalen druntergemischt, der Hund ist mit 18 Jahren gestorben. Die Hundebesitzerin schätze ihren Hund mit Sicherheit sehr hoch - und hätte auch nicht das Geld gehabt, um a) sehr teures Seniorenhundefutter und ständige Tierarztbehandlung zu bezahlen.
Ich kenn auch Leute, die sich das teure Fertigfutter für den Hund oder die Katze von ihrer knappen Rente vom Mund absparen, Hauptsache dem Tier gehts gut, maße mir auch keinesfalls an, ein Urteil abgeben zu dürfen.
Für viele alte Leute ist ein Haustier mit Sicherheit oft die letzte Bezugsmöglichkeit.
Unser Hund ist noch sehr jung, ich mach mir schon Gedanken, wie ich sie ernähren kann, damit sie alles wichtige bekommt-
ohne die immer länger werdende Heimtierregale in den Einkaufstempeln dafür zu bemühen.
Gruss
hobbygaertnerin

kleinesLicht
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Re: Selbstversorgung von fleischfressenden Haustieren

#123

Beitrag von kleinesLicht » Di 13. Nov 2012, 23:35

"An jedem Geruecht ist ein Funken Wahrheit" und nach dem Lesen einiger Enthuellungen ueber den Inhalt von Dosen oder Trocken"futter" fuer Hund und Katz, hab' ich mir gesagt: wenn meine Hunde schon Abfaelle (oder das, was die Meinung der Verbraucher dazu macht) fressen, dann bestimme ich, welche! Wer mag, kann einmal wurmdelikatessen bei g..g.e eingeben.

Letztens habe ich in einem Forum gelesen, dass ein Tier bestimmte Bausteine benoetigt, um zu leben und ...was auch immer... zu produzieren und es waere voellig egal, woraus es diese bezieht. Kaum zu glauben! Sowas kann nur von fertig"futter"hoerigen Tierhaltern von sich gegeben werden. Dass ein Lebensmittel nur im natuerlichen Verbund zur Gesunderhaltung beitraegt, wird dabei gerne mal unter den Tisch fallen gelassen. Klar, Hybridhuehner beispielsweise kann man ja auch nach einem Jahr wegschmeißen, die gibt es ja an jeder Ecke. Mit dem geliebten Fiffi sitzt man dann ewig beim Tierarzt und laesst sich die Behandlungen richtig was kosten. Paradox!

Zu DDR-Zeiten wurden die Hunde mit gekochten Innereien, Rinderhack mit rohem Ei und Haferflocken, Ruehrei, Milch, Quark, Fisch und "Menschenessen" gefuettert. Wenn gar nix da war, gab es mal ne Leberwurstschnitte. Ich kannte einige sehr alte UND fitte Hunde.

Hobbygaertnerin, vielleicht stehe ich mit meiner Meinung allein auf weiter Flur, aber: viele Gruesse an die alte Dame, von mir wuerde sie einen Orden bekommen. Und du, mach' einfach so weiter. Abwechslung so viel wie moeglich, auch mal voll "eklige" Sachen (unsere Hunde sind beim Schlachten die Eifrigsten, sie ueberschlagen sich fuer die Kaninchenaugen *wuerg*), wie "abgelagertes" Fleisch oder frischtote Kueken. Wer ein Auge auf seine Tiere hat, sieht, wenn etwas nicht stimmt und handelt dann entsprechend. Man kann nicht alles kontrollieren und vermeiden.
viele Grüße
ein kleines Licht

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Re: Selbstversorgung von fleischfressenden Haustieren

#124

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 14. Nov 2012, 07:42

Hallo kleines Licht,
danke, du hast mir sehr weitergeholfen. Ich mag bei mir selbst zu wissen, was ich auf dem Teller habe und wie es erzeugt worden ist und für unsere Tiere ist es mir auch sehr wichtig.
Zu der DDR-Fütterung, wurden die Haferflocken roh oder gekocht verfüttert? Wieviel rohe Eier gab es da pro Woche?
Ich find, dass sich früher die Leute um die Ernährung auch sehr viele Gedanken gemacht haben, Kinder bekamen Haferflocken, Suppe aus gekochten Kalbsknochen, Hühnersuppe, selbst das grauslige Lebertran erfüllte einen Dienst.
Heute meint man ein paar künstliche Vitamine druntergemischt und alles ist paletti.
Mit den Tieren erlebe ich auch ganz viel Instinkt, unser Hund frisst mit Leidenschaft Walnüsse, staunenswert, wie sie die knackt. Rinder suchen sich auf der Weide ganz gezielt bestimmte Kräuter aus, Katzen fressen Gras, wird schon seinen Grund haben.
Kalk erwischt unser Hund auch mit den Wachteleiern, die sie ganz frisst. ;)
Ich geb ihr auch die gemahlenen Eischalen unters Futter, gekochte Gemüse, rohe Gemüse, Haferflocken, warum soll ich die teuren Flocken für Hunde kaufen, wenn ich mit meiner Quetsche den Nackthafer frisch quetschen kann, sie schleckt auch die Rohmilch mit grossem Vergnügen aus der Katzenschüssel-
der Aufschrei, Katzen vertragen keine Milch- nur die teure Katzenmilch- unsere Katzen haben immer Rohmilch bekommen und ich kann den Hund nicht mit Maulkorb mitlaufen lassen.
Nachdem die anderen Hunde damit einigermaßen alt geworden sind und schönes, glänzendes Fell, einen wachen Blick und alles hatten, was ein Hund haben sollte, werd ich auch unseren jungen Hund damit gross ziehen.
Wichtig ist mir auch, dass der Hund viel an der frischen Luft ist, viel Bewegung hat,

kleinesLicht
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Re: Selbstversorgung von fleischfressenden Haustieren

#125

Beitrag von kleinesLicht » Mi 14. Nov 2012, 10:06

Hallo hobbygaertnerin,

Die Haferflocken wurden roh unters Hack gemischt, oder in die heisse Bruehe der Innereien, wo sie dann aufquollen. Also beides. Haferflocken sind eine gute Quelle fuer Zink, sind gut verdaulich und liefern viel Energie, gerade im Winter. Warum sie also streichen und stattdessen industriell aufbereitete Abfaelle fuettern? Wenn ich sehe, was im Großmarkt weggefahren wird und wie das aussieht... Wenn ich mir nun vorstelle, dass das im Futter landet, pfui! Die ganzen Menschenfertigfutterhersteller, was machen die mit Schalen von Moehren zum Beispiel?

Ich habe mal einem Schaeferhund, der nur Fertigfutter kannte, ein rohes Ei gegeben. Sein Instinkt sagte ihm wohl, dass er da einen besonderen Leckerbissen erwischt hatte, nur, wie an den Inhalt kommen? Ich hatte zehn Minuten Spaß. Ja, rohes Eiklar enthaelt Avidin, was die Biotinaufnahme hemmt. Hunde koennen Vitamin H allerdings im Darm selbst herstellen. Das wird gerne vergessen und nur das Dotter verfuettert oder Eier generell gestrichen. Zwei, drei Eier in der Woche bekamen und bekommen unsere Hunde schon.

In meinem frueheren Leben hatte ich einen Walnussbaum und ich kenne keinen Hund, der die Nuesse verschmaeht haette.
viele Grüße
ein kleines Licht

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Re: Selbstversorgung von fleischfressenden Haustieren

#126

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 14. Nov 2012, 10:28

Die ganzen Menschenfertigfutterhersteller, was machen die mit Schalen von Moehren zum Beispiel?
Ich hab mal 6 Wochen in einer Fertigsalat-Fabrik gearbeitet - die Gemüseabfälle holte jeden zweiten Tag ein Schweinebauer ab....
(und man glaubt nicht, WAS da alles in den Container ging, wg optischer Fehler. Fertigsalate und handgemachte Wraps oder Sandwiches sind seitdem absolut tabu für mich, auch im Restaurant :lol: )
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And resistance is fertile. :-)

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Re: Selbstversorgung von fleischfressenden Haustieren

#127

Beitrag von kleinesLicht » Mi 14. Nov 2012, 11:40

Der Schweinebauer hat allerdings gewusst, was er da verfuettert. Keiner weiss, was wirklich im Fertigfutter verarbeitet wird. Das ist schon ein sehr großer Unterschied.

Sabiene, ich gehe schon lange nicht mehr unbedarft im Restaurant essen, schade eigentlich (manchmal). Einer der Freunde meines Mannes war Koch und hat ein wenig aus dem Naehkaestchen geplaudert... :haha:
viele Grüße
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Re: Selbstversorgung von fleischfressenden Haustieren

#128

Beitrag von Kobold » Mi 14. Nov 2012, 14:56

Bei Walnüssen soll ja die Gefahr einer 'Vergiftung durch einen Pilz bestehen, s. z.B. http://www.tierheim-kronach.de/nachrich ... ssbaeumen/. Meine Hündin kann auch toll Nüsse knacken, hatte mich erst im Nachhinein informiert und beim Tierarzt angerufen, der mir angeboten hat, ihr den Magen auszupumpen. Naja, das fand ich dann doch etwas übertrieben :mrgreen: , aber Walnüsse gibt es vorsichtshalber nicht mehr. Wenn dann Walnussöl. Vielleicht könnte man da auch mit Erhitzen arbeiten oder so, aber das wäre wohl zu viel Aufwand für einen kleinen Nuss-Snack.

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Re: Selbstversorgung von fleischfressenden Haustieren

#129

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 14. Nov 2012, 15:34

Versteh ich jetzt nicht - wenn sie die Nüsse doch knackt, frißt sie doch keine Fruchtschalen mit?
Und ich versteh unter Fruchtschalen das grüne Zeugs außenrum, und nicht die eigentliche Schale.
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Re: Selbstversorgung von fleischfressenden Haustieren

#130

Beitrag von kleinesLicht » Mi 14. Nov 2012, 21:33

Nimm's mir bitte nicht uebel, Kobold, aber das Leben ist nun mal lebensgefaehrlich! Im rohen Fleisch oder auch Buechsenfutter koennen sich Clostridien verstecken, die Botulismus hervorrufen, auf rohem Gemuese sitzt der EHEC-Erreger, mit Trockenfutter ausm Sack kann man sich Futtermilben ins Haus holen, Paranuesse koennen ein Schimmelgift beherbergen, was fuer Ungeborene toedlich ist, im Huehnerfutter ist Dioxin drin...

Entspann' dich! :engel:
viele Grüße
ein kleines Licht

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