Selbstversorgung von fleischfressenden Haustieren

(wir werden nicht gebraten)
chris
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Re: Selbstversorgung von fleischfressenden Haustieren

#11

Beitrag von chris » Di 21. Jun 2011, 10:42

hallo,
bei uns fallen immer genügend "schlachtabfälle" an, eigentlich ist der begriff an sich schon falsch, da alles wiederverwertet wird.
egal ob wir ein huhn, schaf oder schwein schlachten, was wir nicht selber essen, bekommen die hunde...
ich mache mir nur die mühe und koche alles ab, haare und federn werden natürlich vorher entfernt und kompostiert.
da wir weder die felle der kaninchen noch der ziegen oder kamerunschafe verarbeiten, werden diese getrocknet und in streifen geschnitten...die hunde lieben ihre "futtertiere" die sie vor fuchs, dachs und marder beschützen :bet:
da wir aber 5 große hunde haben, könnt ihr euch vorstellen das wir trotzdem noch fertigfutter beifüttern müssen, dieses futter wird mit dem selbst erzeugten vermischt, dadurch können wir auf das billigste zurückgreifen.
gruss aus ungarn
chris
Alles wird gut!

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Tanja
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Re: Selbstversorgung von fleischfressenden Haustieren

#12

Beitrag von Tanja » Di 21. Jun 2011, 11:27

Theo hat geschrieben:
Hannah hat geschrieben:Ich denke, es kommt auch auf die Größe des Hundes an. Wenn man nur einen Zwergenhund sattkriegen muss, ist es etwas anderes, als bei einem Rudel Hunde mit SH über 40cm.
Also fassen wir mal zusammen: Zusätzliche große Fleischfresser sind für Selbstversorger eher Luxus, Jäger ausgenommen.
und ausgenommen der Selbstversorger, die Hunde zum Hüten ihres Viehs oder zum Bewachen des Grundstücks einsetzen. Dazu kommt noch die soziale Komponente. Menschen und Hunde haben über diese überhaupt erst zusammen gefunden und sind eine Jahrtausende währende, sehr erfolgreiche Koalition eingegangen, letztendlich zum Vorteil aller Beteiligten. Da passt das Luxus-Fähnchen nicht wirklich.

Seitdem sie so eng zusammenleben wurden Hunde durch den Menschen, quasi bis neulich noch, mit Resten aller Art ernährt (und natürlich auch mit Schlachtabfällen) und das ist ihnen insgesamt wunderbar bekommen. Erst in jüngster Zeit wird mit Nährstofftabellen hantierend und werden wildeste Diskussionen geführt, was denn wohl die optimale, richtige, angemessene Ernährung für Hunde sei. Dabei sind Hunde, wie Menschen auch, sehr anpassungsfähig, was ihre Nahrung angeht und äußerst flexibel, wenn es darauf ankommt.

Ich hab mal einen Filmbericht über einen ausgerissenen Beagle gesehen, der sich einige Monate lang (bis es gelang, ihn wieder einzufangen) vom Kot von Bauernhoftieren und Mäusen ernährte und dabei kräftig und gesund blieb, sogar über den Winter.

Meine Hündin fängt und frisst im Übrigen auch gerne Mäuse, wenn ich sie lasse. Wegen der Übertragung von Parasiten versuche ich allerdings, sie davon abzuhalten.
Tanja

:blah:

Hannah

Re: Selbstversorgung von fleischfressenden Haustieren

#13

Beitrag von Hannah » Di 21. Jun 2011, 13:03

Wegen der Parasiten mache ich mir bei Sookie schon gar keine Gedanken mehr.
Ich schicke alle drei Monate (oder wenn mir etwas anderes auffällt) eine Kotprobe ein und lasse sie auf Würmer untersuchen. Ergebnis: Seit 9 Monaten keine Anzeichen, trotz mehr oder weniger regelmäßigem Konsum von toten Vögeln und Mäusen.
Jetzt weiß ich natürlich nicht ob sie einfach Glück hatte oder auch die allgemeine Konstitution damit zu tun hat. ;)

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Re: Selbstversorgung von fleischfressenden Haustieren

#14

Beitrag von Alba » Di 21. Jun 2011, 13:15

Tanja hat geschrieben: Erst in jüngster Zeit wird mit Nährstofftabellen hantierend und werden wildeste Diskussionen geführt, was denn wohl die optimale, richtige, angemessene Ernährung für Hunde sei. Dabei sind Hunde, wie Menschen auch, sehr anpassungsfähig, was ihre Nahrung angeht und äußerst flexibel, wenn es darauf ankommt.
Jups das kann ich auch nur bestätigen, es gibt Bücher über Bücher zum Thema Hundeernährung. Ich bin allerdings überzeugt, dass eine halbwegs ausgewogene Kost das Ideal ist. OHne Berechnung der Vitamin B irgendwas Zufuhr.....

Eine Freundin von mir ist Züchterin von Rottis und praktiziert das so seit Jahren. Die Hunde sind gesund und die Blutbilder unauffällig.

Laut meiner Tierärztin soll unserer nicht aus Pfützen saufen, wegen der Würmer... ja mein Gott... es ist halt auch einfach nur ein Hund....

LG

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Re: Selbstversorgung von fleischfressenden Haustieren

#15

Beitrag von Bunz » Mi 22. Jun 2011, 05:50

Theo hat geschrieben:Also fassen wir mal zusammen: Zusätzliche große Fleischfresser sind für Selbstversorger eher Luxus, Jäger ausgenommen.
Jäger NICHT ausgenommen, denke ich mal.
Wir schlachten Enten, Hühner, Schafe und Ziegen. Und trotzdem ist es nicht möglich unseren Hund aus eigenem Aufkommen zu ernähren.
lg
Bunz
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Re: Selbstversorgung von fleischfressenden Haustieren

#16

Beitrag von Theo » Mi 22. Jun 2011, 11:22

Bunz hat geschrieben:Jäger NICHT ausgenommen, denke ich mal.
Wir schlachten Enten, Hühner, Schafe und Ziegen. Und trotzdem ist es nicht möglich unseren Hund aus eigenem Aufkommen zu ernähren.
Beim Jäger hat der Hund ja wirtschaftlichen Nutzen. Oder ist sogar notwendig.
Gruß
Theo

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Re: Selbstversorgung von fleischfressenden Haustieren

#17

Beitrag von Bunz » Mi 22. Jun 2011, 12:07

Hallo Theo,
es ging um die ERNÄHRUNG, und ein Jäger wird kaum soviel schießen können um seinen Hund ganzjährig ernähren zu können.
Gut, im Ausnahmefall vielleicht.
lg
Bunz
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Re: Selbstversorgung von fleischfressenden Haustieren

#18

Beitrag von Tanja » Mi 22. Jun 2011, 13:11

Bunz hat geschrieben: es ging um die ERNÄHRUNG, und ein Jäger wird kaum soviel schießen können um seinen Hund ganzjährig ernähren zu können.
Gut, im Ausnahmefall vielleicht.
ging es nicht um die Frage, ob die Ernährung großer Hunde Luxus ist? :hmm:
Theo hat geschrieben:hat geschrieben: Zusätzliche große Fleischfresser sind für Selbstversorger eher Luxus, Jäger ausgenommen.
tja, s. o., das würde in der Tat dann gelten, wenn man den Anspruch hätte, seinen Hund fast ausschließlich mit selbst produziertem/geschossenen Fleisch zu ernähren. Würde man es jedoch so halten, wie die Menschen es all die Jahrhunderte zuvor getan haben, also auch andere Nahrung(sreste) verfüttert und auch Ratten, Mäuse, Tauben und Wildkaninchen als Futtermittel heranziehen, dann sähe es gleich ganz anders aus. Aber selbst, wenn man das nicht wollen oder können würde und Futter kaufte oder tauschte, dann wäre auch das in dem Moment kein Luxus mehr, in dem der Hund einen Job hätte, mit dem er sich sein Futter verdiente (wie es ja bei Hüte,- Wach-, Jagd-, Schutz- und sonstigen Arbeitshunden der Fall ist).
Tanja

:blah:

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Re: Selbstversorgung von fleischfressenden Haustieren

#19

Beitrag von Bunz » Do 23. Jun 2011, 05:33

Tanja hat geschrieben:ging es nicht um die Frage, ob die Ernährung großer Hunde Luxus ist?
Nein, es ging um: Hm, Seite 1 kann ich nicht zitieren, deshalb frei: "wie versorgt ihr Eure fleischfressenden Haustiere selbst" (oder so ähnlich)
Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht durch die Apotheke.
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Manfred

Re: Selbstversorgung von fleischfressenden Haustieren

#20

Beitrag von Manfred » Do 23. Jun 2011, 08:55

Ist es (abgesehen von den polaren Regionen) nicht eine ziemlich neue Mode, Hunde mit Fleisch zu füttern?
Sie Begleiten uns Menschen jetzt schon tausende Jahre. So einen Luxus werden sie nur selten genossen haben.
Für die Hunde dürfte (außer in seltenen Momenten des Überflusses) kaum mehr abgefallen sein als der (bakterienreiche und damit nährstoffreiche) Magen- und Darminhalt von Herbivoren, nicht zur Nutzung gedachte Häute, evtl. kleinere Teile der Innereien, Knochen (die die Markknochen haben vorher noch die Menschen ausgezuzelt).
Und dazu, was sie selber an Kleinzeug fangen und sammeln konnten.
Geht man in Entwicklungländer, suchen freilaufende Schweine und Hunde gezeilt nach Kot von Pflanzenfressern und Geflügel. Ich erinnere mich immer an die Erzählung eines Freundes über eine Asienreise zu Zeiten und in Gebieten, wo Touristen noch unüblich waren. Toiletten gab es dort nicht. Also ging jeder zum Kacken ins Gebüsch. Bei meinem Freund saßen dann nicht nur alle Dorfkinder außen rum (die wissen wollten, was aus so einem langen weißen Lulatsch wohl hinten für eine Wurst raus kommt), sondern auch die ganze Schweine- und Hundebande, die die Hinterlassenschaft in Sekundenschnelle entsorgte.
Kackefressen ist heute ein Übel unter Hunden. Gell, Nobbi?

Wer ein eigenes, durchschnittliches Jagdrevier hat und die Beute selbst zerwirkt und vermarktet, dem bleiben bei den heutigsen Ansprüchen ver Verbraucher genug unverkäufliche Reste, um die nötigen ein bis 3 Hunde zu versorgen. (Ich werfe mal 700 ha Reviergröße, jährlich 50 Stück Rehwild und 20 Stück Schwarzwild in den Raum. Dazu je 20 Hasen und Enten, Füchse und Marder.) Bei einem Gelegenheitsjäger oder bei Vermarktung über Wildhändler schaut es natürlich anders aus.

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