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Untersaaten

Verfasst: So 28. Jul 2013, 16:08
von Adjua
Wer von euch experimentiert mit Untersaaten zur

- Gründünung
- Unkrautuntrdrückung
- Bodenverbesserung
- Zusatznutzen für Bienen

Ich habe derzeit Erdklee und Weissklee unter Kohl und Salat und die Mischung Hohebuch unter den 3 Schwestern. Die Zwiebeln im Herbst werde ich mit Johannisroggen untersäen. Unter den Feuerbohnen steht Phacelia. In meinen Topfkulturen habe ich Koriander und Kichererbsen.

Beim Klee weiß ich noch nicht, wie hoch er wird, bisher tun sich die Hauptkulturen gut darin. Erdklee friert ab, Weissklee nicht. Mal sehen, wie das mit der Bodenbearbeitung nächstes Jahr wird.

Die Phacelia ist problemlos aufgelaufen (immer vor Regen gesät) ist aber nicht ganz so konkurrenzstark wie der Klee und bisher nicht so besonders hoch. Fängt jetzt an zu blühen. Finde ich bisher nicht schlecht. Wenn die nicht höher wird, geht sie auch für Erbsen. Nutzen ist Bienenweide und Bodenverbesserung wegen ihrer Wurzelstruktur.

Die Hohebuch hab ich erst kürzlich gesät, die kommt jetzt gerade auf. Die sollte auch abfrieren.

Johannisroggen unterdrückt das Unkraut sehr gut, und ist angeblich gut geeignet, das Gras aus Grünlandumbrüchen herauszukriegen. Wenn der den Winter überlebt und hoch genug wird, kann ich mir das vorstellen. Den Johannisroggen am Feld werde ich teilweise wachsen lassen (zweijährig), teilweise wieder wegtun. Der Johannisroggen vom Mai ist jetzt ein feines, nicht allzu hohes Gras, der vom Juli ist ein paar cm hoch.

Koriander im Topf ist licht, aber durchsetzungsstark, den will ich außerdem ernten. Die Insekten mögen den sehr gerne. Zur Unkrautunterdrückung weniger geeignet.

Kichererbsen am Topfrand ergeben eine schöne, buschige Unterpflanzung, sind Leguminosen und reifen hoffentlich aus. Ranken im Gegensatz zu Erbsen nicht.

Wenn es noch andere gibt, die mit so etwas arbeiten, würden mich Erfahrungen sehr interessieren. Von wegen welche Untersaaten zu welcher Kultur und wie man den Zeitpunkt der Pflanzung - Untersaat am besten gestaltet. Und wie das jeweils im nächsten Jahr damit aussieht, von wegen Bodenbearbeitung.

Nächstes Jahr versuche ich auf hartem Boden jedenfalls noch Kulturmalve und irgendwo Nigersaat, wenn ich einen passenden Hauptkulturpartner dafür finde.

Re: Untersaaten

Verfasst: So 28. Jul 2013, 22:02
von Bhanta
Hallo adjua. Du schriebst:
- Gründünung
- Unkrautuntrdrückung
- Bodenverbesserung
- Zusatznutzen für Bienen
Und ob wir damit arbeiten; nur kann ich dir bei den species der Untersaaten nicht viel helfen. Zu unterschiedlich sind doch die aeusseren Bedingungen. Undersowing, Intercropping, Stylosanthes hamata (siam stylo)...Am haeufigsten saeen wir verschiedene Bohnensorten, Leinsamen (weed control) und Erbsen als Unterpflanzen.
Jetzt ist es bei uns 3Uhr morgens, melde mich spaeter noch einmal. LG, Bhanta.

Re: Untersaaten

Verfasst: So 28. Jul 2013, 23:06
von kraut_ruebe
untersaaten im sinne der o.g. gründe mach ich nicht, weil ich die pflanzen die ich brauche ohnehin übereinander 'staple' um die anbaufläche nicht ausufern zu lassen (bienenweide ist dann daneben auf der wiese, bodenverbesserung kommt über manuelle nährstoffzufuhr), drum weiss ich dazu wenig.

aber zum weissklee: den würd ich nicht absichtlich zu kulturpflanzen setzen, der geht enorm in die breite und ist sehr vermehrungsfreudig und gräbt dabei den anderen ganz schön das wasser ab. der ist so ziemlich der einzige der sich sogar gegen rasen und löwenzahn erfolgreich durchsetzen kann und das heisst was.

Re: Untersaaten

Verfasst: So 28. Jul 2013, 23:11
von Benutzer 72 gelöscht
Bei uns wächst der gelbblühende Ackerklee im Garten - ist mir recht, weil er den Boden recht gut zudeckt und wirklich am Boden bleibt, also er macht den Pflanzen kaum Konkurenz.
Nur! Wenn ich (weil ich eine Aussaat plane, zum Beispiel) mal doch wo ein Fleckchen kleefrei haben will, dann macht er Probleme, weil die Pflanzen am Boden irgendwie alle zusammenhängen und ich deshalb schon ein paar Mal fast die umwucherten Kulturpflanzen mit herausgerissen hätt! :ohoh:

Den Klee hab ich nicht angesäht, der war schon da.
Ich lasse meistens einfach Unkraut als "Untersaat", wenn es zu groß wird, wird es abgerissen (bzw. seit ich den Ackerklee hab, muss ich echt mit der Schere schneiden). Da bleibt dann gleich das Grünzwugs als Mulch liegen - klappt mit allen Pflanzen außer Ackerwinde, die wächst sofort wieder an.
Weißklee ist viel angenehmer als Ackerklee, der verbreitet sich zwar auch mit Ausläufern, aber er hält nicht so fest zusammen - ist relativ leicht wegzukriegen.

Ich mag Rapunzel als Untersaat oder Portulak - da haben wir auch was davon.
Beim Roggen hätt ich Sorge, dass er die Zwiebel unterdrückt - wollen die nicht eher "freien Platz"?

oh grad gesehen: kraut_ruebe: Das mit dem Wasser wär mir noch gar nicht aufgefallen, ich mag ihn eben, weil er so "in die Breite geht", denn da macht er weiter oben keine Konkurenz...
(Bei mir ist es normalerweise vor allem Sonne und Licht, worum die Pflanzen streiten müssen)

Eben, so ist es: jeder Garten ist anders... :wink_1:

Re: Untersaaten

Verfasst: Mo 29. Jul 2013, 09:33
von Nightshade
Ich habe heuer zuwenig Mulch. Mein Garten produziert derzeit nicht genug Abfälle und die Au erholt sich noch vom Hochwasser.

Deshalb säe ich jetzt Untersaaten unter alle Pflanzen, die bis Oktober stehenbleiben. Außerdem wird das Gemüse heuer zeitig geeerntet und durch Herbstfrüchte ersetzt.
Der schwere Lehnboden muss abgedeckt sein, sonst verdichtet er sehr schnell.

Stoppelrüben und Spinat sind jetzt wichtigste Untersaaten. Für Portulak und Feldsalat ist es noch zu früh, zu hoher Schneckendruck, zu viel Sonne.

Re: Untersaaten

Verfasst: Mo 29. Jul 2013, 10:29
von Adjua
Kraut_rübe ich habe nur einen Streifen Weissklee gemacht, weil er nicht abfriert. Sonst Erdklee. Dass er durchsetzungsstark ist, ist mir nur recht, der Salat ist schon weit genug und der Kohl auch. Wo ich nichts gesät habe, ist der Aufwuchs von Unkraut viel stärker. So habe ich wenigstens die Gründüngung gleich dabei für nächstes Jahr.

@Nightshade, was tun Stoppelrüben (ich meine, für dich oder für den Boden?)

Re: Untersaaten

Verfasst: Mo 29. Jul 2013, 11:09
von Benutzer 72 gelöscht
ich meinte Sommerportulak, den "echten" (portulaca oleracea) ;)
Ich weiß zwar nicht, was der sonst noch mit dem Boden macht, aber er wächst recht niedrig und bedeckt halt gut. Hie und da ein paar Naschblätter abzupfen verschönt uns außerdem die Gartenarbeit - bzw. manchmal gehen wir nur zum Naschen in denGarten.
Der Portulak ist vor ca. 2,3 Wochen selber aufgegangen.
Stoppelrüben gehören ja zur selben Familie wie der Kohl, oder?

Re: Untersaaten

Verfasst: Mo 29. Jul 2013, 11:33
von kraut_ruebe
sommerportulak gilt glaub ich als mittelzehrer. dass er irgendein zutun zum boden leisten würde wär mir noch nicht aufgefallen, aber als bodendecker ist er genial. ich mag den gerne.

als ich meiner freundin erzählt hatte dass ich den ausgesät hab meinte sie: 'this will go crazy in your garden!' - und sie hat recht :)

Re: Untersaaten

Verfasst: Mo 29. Jul 2013, 11:40
von Adjua
Also, nur mal zur Illustration:

Re: Untersaaten

Verfasst: So 2. Feb 2014, 17:00
von Razzio
Ist zwar schon ein alter Thread aber für mich gerade aktuell. :) Adjua, wie sehen Deine Versuche von 2013 denn aus? Ich überlege auch, eine Kombination aus Untersaat und Totalmulch in unserem Gärten zu verwenden. Also bereichsweise. Gelesen habe ich auch viel über Direktsaat und Untersaat. Ich war bisher aber zu ungeduldig es selbst zu probieren. :pft:

Herzliche Grüße, Razzio