Selbstversorger Forum e.V.

Halli hallo ihr lieben

Dies ist mein erster Post hier und ich habe auch schon einige Fragen an euch

Wir haben ca. 1000qm Garten, bzw. Land und möchten nun für unsere Familie (3 Kinder 2 Erwachsene) einen Permakultur Garten machen...

Es soll alles mögliche gediehen dürfen, es wird ca. 4 Obstbäume geben, dazu viele verschiedene Beerensträucher, Gemüse wie Kürbisse, Gurken, Tomaten, Peperoni, Bohnen, Radieschen, Salate, Auberginen, etc...

Wie ist das nun... Ist es besser die Samen direkt ins Freie zu säen oder zuerst im Haus zu ziehen und dann zu pflanzen? Gibt es da einen grossen Unterschied?

Kann ich die Pflanzen alle wild durcheinander pflanzen mit den Obstbäumen oder was geht gar nicht zusammen?

Einige Gemüsesorten würde ich gerne direkt aus den Pflanzen, bzw. deren Kernen ziehen und andere aus gekauften Samen..

Für den Anfang möchte ich gerne das gerade Land benutzen für Beete, was hat sich da bewährt, um den Boden vorzubereiten?

Wir haben auch viel Hanglage, da wachsen momentan die besten Wildkräuter und die möchte ich gerne behalten... Wir haben aber auch noch vom Vormieter Fichten und Kiefern im Garten, auf was soll ich da speziell achten wegen den Nährstoffen?

Kann ich Beeren auch an den Obstbäumen hochwachsen lassen? Oder Bohnen?

Hmm jaaa viele Fragen, ich erwarte nicht auf alle eine Antwort aber evtl. hat mir doch der eine oder die andere ein paar hilfreiche Tipps :D

Vielen Dank euch

Ach ja was mir noch ganz wichtig ist, ich möchte gerne schon dieses Jahr mit säen beginnen, was für Möglichkeiten gibt es da für Beete? Mulchen dauert ja länger... Ganz normal umgraben? Und dann mit was bedecken? Hmmm, ja... Hätte gerne schon letztes Jahr die Beete vorbereitet, aber da unser jüngster im Juli zur Welt kam, gabs dafür keine Zeit

Wir leben übrigens vegan und tierisches Material kommt demnach nicht in unseren Garten, mal abgesehen von den natürlich vorkommenden Tierchen

Hi,

als erstes, ich betreibe keine Permakultur.
Unter anderem, weil das:

freie-bildung hat geschrieben:Wir haben ca. 1000qm Garten, bzw. Land und möchten nun für unsere Familie (3 Kinder 2 Erwachsene) einen Permakultur Garten machen...Ach ja was mir noch ganz wichtig ist, ich möchte gerne schon dieses Jahr mit säen beginnen,...

da ganz schlecht geht.
Permakuktur braucht Zeit.

Du hast die derzeitigen Bedingungen auf eurem Land nicht so genau beschrieben, aber es scheint ja wild zu sein.
Umgraben ist - so weit ich weis -nicht perma, mulchen, Bodenaufbereitung durch Abdecken und Humusaufbau braucht Zeit.
Auch das arbeiten mit rein pflanzlichen Materiealien benötigt größer Zeiträume. Mist gibt einfach schneller seine Nährstoffe frei.

Die Frage wäre auch was für Boden habt ihr da? Ist er mager, fett, ausgelaugt?

freie-bildung hat geschrieben:..Kann ich die Pflanzen alle wild durcheinander pflanzen mit den Obstbäumen oder was geht gar nicht zusammen..

am Anfang wahrscheinlich schon, später werden die Bäume einen gewissen Umkreis beschatten, in dem dann nicht mehr alles gut gedeihen kann.

freie-bildung hat geschrieben:Kann ich Beeren auch an den Obstbäumen hochwachsen lassen? Oder Bohnen?

würde ich nicht tuen, gerade junge Bäume könnten zugewuchert oder gar beschädigt werden.

na, sicher werden noch ein paar Perma erfahrene auf deine Fragen antworten.

Grüße Rati

willkommen im forum

ein permakulturgarten bedeutet ganz vereinfacht gesagt ein garten der sich selbst erhält und sich und alle seine lebewesen (inkl. deren dünger) quasi 'von alleine' im natürlichen kreislauf füttert.

so aus dem bauch heraus wirst du da in unseren breiten und ohne tierhaltung (kreislauf!) und mit dem (tschuldigung) bissl platz von dem du nochwas fürs unpermanente gemüse brauchst nicht ganz hinkommen

es spricht aber nix dagegen, einen naturnahen garten oder eine biologische wirtschaftsweise und auch eingebaute permakulturelemente haben zu wollen. ich vermute das ist die selbe idee, nur andere begrifflichkeiten.

wie rati schon angemerkt hat: permakultur braucht zeit. zuerst diejenige, sich den jahreszeitenverlauf mit seinem mikroklima und dem genauen sonnenverlauf anzusehen, um zu wissen wo was am besten hinsoll, wo sonnenfallen, windwiderstände, niederschlagsansammlungen etc. sind. dann ist das erste jahr um und noch nix ist passiert (ausser dem was die natur inzwischen macht)....

zu deinen fragen: obstbäume und bohnen vertragen sich, wenn du die bohnen am äussersten rand der krone des erwachsenen baumes pflanzt, da wo der regen runtertropft. oder genügsame kräuter oder kapuzinerkresse auf der baumscheibe. kulturgemüse will lieber seinen eigenen platz ohne nahrungskonkurrent.

in einem natürlichen (sprich ungepflegten, unbearbeiteten) garten hat kaum ein samenkorn ne chance. ohne vorziehen im haus wird da der ertrag äusserst bescheiden sein.

fichten und kiefern auf 1000 qm? also mehrere? stören die dich nicht?

freie-bildung hat geschrieben:Ach ja was mir noch ganz wichtig ist, ich möchte gerne schon dieses Jahr mit säen beginnen, was für Möglichkeiten gibt es da für Beete? Mulchen dauert ja länger... Ganz normal umgraben? Und dann mit was bedecken? Hmmm, ja... Hätte gerne schon letztes Jahr die Beete vorbereitet, aber da unser jüngster im Juli zur Welt kam, gabs dafür keine Zeit

Zum Mulchen: Da habe ich doch neulich... wo habe ich denn... ah – ja... da habe ich's gelesen: http://experimentselbstversorgung.net/n ... n-anlegen/
Insbesondere die Hinweise im unteren Teil können vielleicht Anregungen geben und sind vielleicht ein brauchbarer Kompromiss zwischen Mulchen & Warten vs. Säen & Ernten..

Hallo und Willkommen hier,
noch eine Rückfrage: habt ihr den Garten gerade erst übernommen oder kennt ihr schon seine Eigenheiten im Jahresverlauf? Ich habe auch schon im Herbst Blumenzwiebeln verbuddelt und nicht daran gedacht,daß die Zwiebel an diesem Platz vom Frühling nicht viel mitbekommt - bei ein paar Zwiebeln ist das ein Lerneffekt, bei Bäumen und Sträuchern wird es schon ärgerlicher, wenn man sich bei Licht und Schatten verkalkuliert hat.
Samen würde ich auf jeden Fall vorziehen, auch, weil man am Anfang ja nicht immer weiß, wie die erwünschte Pflanze denn jetzt aussieht .
Bei neuangelegten Beeten würde ich auf jeden Fall so eine uncoole, spießige Rasenkante einplanen, sonst drückt Dir das Gras immer wieder rein.

Spottdrossel hat da vollkommen Recht. Ich hab auch letztes Jahr eine Wildobsthecke angelegt, wohl wissend das da in der Nähe im Frühjahr das Wasser steht. Allerdings wusste ich nicht wie hoch das steht. Und nun, nach diesem satten Winter (nach ist gut, der ist ja gerade zurück) steht das Wasser so hoch, das mir glattweg die halbe Hecke "im Wasser" steht. Ich hab einen Bekannten der ist Förster und der meinte, viel länger als drei, vier Wochen halten das die Büsche nicht aus. Und nun schneit es gerade wieder heftig....

Ansonsten gibt es im Netz viel zu lesen über Permakultur und auch Bücher darüber. Hab mir auch zwei, drei gekauft.

Spottdrossel hat geschrieben:Hallo und Willkommen hier,
noch eine Rückfrage: habt ihr den Garten gerade erst übernommen oder kennt ihr schon seine Eigenheiten im Jahresverlauf?

sehr wichtige Sache!!
Am "Wildwuchs" kann man gut erkennen, wie der Boden und das Kleinklima an der Stelle sind.
Bei uns war es so - unser Grundstück wurde früher von einem Selbstversorger bebaut, der auch Bienen hatte und im Laufe der Zeit hab ich dann bemerkt, wieviele tolle Pflanzen wir da schon haben.
Na ja, Kulturpflanzen wachsen meistens nur dort, wo schon mal jemand was gesäht oder gepflanzt hat, aber es gibt auch sehr tolle Wildkräuter, die man nicht roden sollte!
Frauenmantel, echte Walderdbeeren und Waldgeißbart fallen mir da so auf die Schnelle ein - außerdem gab es bei uns an einer Stelle sehr viele verwilderte Osterglocken, an einer anderen Schneeglöckerl. Im Spätsommer bin ich erst draufgekommen, dass wir eine paar wunderschöne Blaudisteln haben. (diese Pflanze hatte ich noch gar nicht gekannt!)

Und ja: die Besonnung ändert sich sehr je nach Jahreszeit!

Wir haben den Garten (dort war vor Ewigkeiten schon Garten, war aber alles zugewuchert) im Frühling umgehackt, per Hand die ärgsten Wurzeln rausgeholt und dann frisch drauflosgesäht bzw. gesetzt....
hat geklappt, wenn auch anfangs viel "Unkraut" hochkam. (Aber so hab ich wenigstens entdeckt, dass wir Ackerschachtelhalm im Garten haben, worüber ich mich freue).
Fehler haben wir aber auch genug gemacht - zum Beispiel einen Apfelbaum auf die Südseite des Gartens gesetzt
Auch im Gemüsegarten passt nicht alles so recht - die großen mehrjährigen Kräuterstauden hätte ich wo hinsetzen sollen, wo sie weniger Schatte machen.
An den Hang hab ich Himbeeren angesiedelt - an und für sich eine gute Idee, aber jetzt wollen wir den Hang doch ein bisschen abschneiden, weil der Garten zuwenig Sonne kriegt - und die Himbeeren müssen von dort wieder weg...

Bäume setzen tät ich frühestens nach einem Jahr - beim "Kleingemüse" kann man weniger Fehler machen.

Viel Spass noch und auch von mir ein herzliches Willkommen!

Rati hat geschrieben:
Die Frage wäre auch was für Boden habt ihr da? Ist er mager, fett, ausgelaugt?

Huhu zusammen also ich versuche mal ein paar Fragen zu beantworten

Ich werde heute mit meinem Sohn mal Bodenproben nehmen - wir machen ja Unschooling, so können wir daraus gleich ein Projekt machen Ich weiss aber dass wir von allem etwas haben, je nach Standort im Garten! Das ist schon mal sehr gut

kraut_ruebe hat geschrieben:ein permakulturgarten bedeutet ganz vereinfacht gesagt ein garten der sich selbst erhält und sich und alle seine lebewesen (inkl. deren dünger) quasi 'von alleine' im natürlichen kreislauf füttert.

so aus dem bauch heraus wirst du da in unseren breiten und ohne tierhaltung (kreislauf!) und mit dem (tschuldigung) bissl platz von dem du nochwas fürs unpermanente gemüse brauchst nicht ganz hinkommen

chchch ich weiss was ein permakulturgarten ist und dass tiere in einen kreislauf gehören, bezweifle ich halt stark, denn tiere wurden ja nicht schon seit jeher genutzt, erst als das ackerland aufkam. und ja, klar kann man diese in den kreislaf miteinbeziehen, aber ich gehe einen schritt weiter und behaupte dass tiere sich slebst versorgen können und nciht für den menschen da zu sein haben müssen und für mich stimmt es halt nicht, dass diese benutzt werden und dann als natürliche folge davon in den "kreislauf" miteinbezogen werden ist halt meine philosophie und will hier bestimmt niemanden auf den gartenschlips treten, aber dass es auch ganz ohne tierhaltung geht, zeigen mehrere beispiele die ich selbst kenne...

und mit 1000qm werden wir bestimmt vieles anbauen können was uns zum leben dient! ich möchte mit dem platz den wir haben das bestmögliche rausholen und das sind nun halt 1000qm

unseren garten kenne ich, will heissen ich habe ihn nun das jahr über beobachtet und weiss wo wann welche sonne steht und wo das wasser hinfliesst, etc.

und zu den bereits angesiedelten bäumen...doch die stören mich schon, aber ich wollte halt bis jetzt nicht unbedingt bäume fällen, da mir dies sehr wiederstrebt zudem sind die alle ziemlich dicht nebeinander und eher weit weg von dem land welches wir bepflanzen wollen. leider entziehen diese dem boden so viele nährstoffe, weshalb wir dann irgendwann mal doch die eine oder andere fällen müssen seufz**

den link mit dem beet und dem mulchen hab ich auch schon länger mal gesehen und so werde ich bestimmt mal weitere beete vorbereiten fürs nächste jahr, aber ich werde dann halt einen kompromiss finden müssen und unsere beete umgraben für dieses jahr...

rasenkante... ich würd da gerne selbst was machen... hat da jemand evtl. einen link oder tipp?

wieso bäume säen nach einem jahr? wir kriegen vom freund meiner mutter bereits gezogene bäume (er ist ein cooler freak und holt sich immer von irgendwoher zweige die er dann zieht und welches ganz alte sorten sind, so kriegen wir super robuste bäume mit ganz alten sorten

sooo sorry für die knappen antworten, ich hoffe ich konnte einige fragen klären und jetzt gehe ich raus in den garten und mach mal bodenproben

freie-bildung hat geschrieben:
chchch ich weiss was ein permakulturgarten ist

na dann ....viel spass