Woher nimmt man das Pflanzmaterial für einen Waldgarten,....

Moderator: kraut_ruebe

CHH
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Woher nimmt man das Pflanzmaterial für einen Waldgarten,....

#1

Beitrag von CHH » Mo 10. Nov 2014, 12:31

.... bzw ein Permakultursystem?
Die Obstbäume bei der Baumschule des Vertrauens zu beziehen ist aussichtslos teuer. Selbst junge Hochstammbäume sind kaum unter €50 zu bekommen.
Angenommen es werden 50 Bäume gesetzt, dazu Beerensträucher, Wildgehölz und Wertholz braucht mans selbst für kleine Flächen bald 2-3000€
Selbst veredeln? Jo e, aber gelingt das immer?
Andere Ideen und Erfahrungsberichte jederzeit willkommen.

strega
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Re: Woher nimmt man das Pflanzmaterial für einen Waldgarten,

#2

Beitrag von strega » Mo 10. Nov 2014, 13:50

Wie viel Zeit hast du oder willst du haben? Wenns nicht gleich in den nächsten paar Jahren richtig gut eingewachsen sein braucht, dann kannst du viel mit Ablegern und Stecklingen machen.

Mal ein paar Runden spazierengehen, bei den Wildpflanzen oder bei öffentlich zugänglicher Bepflanzung am Feldesrain findet sich bestimmt was. Oder den Nachbarn mal fragen, wenns da irgendwo eine Pflanze gibt die dich vielleicht schon öfters mal gegrüsst hat als du vorbeikamst.

Junge Bäumchen neben dem Stamm macht gerne Kirschbaum oder Walnuss unter anderem. Haselzweige und Holunder abschneiden und einpflanzen funzt auch ziemlich gut. Ich hab so manches auch aus Samen gezogen und mache das weiterhin, die Pflänzchen das erste Jahr im Topf haben und dann auspflanzen. Oder gleich reichlich vor Ort aussähen und sich freuen wenn was kommt... ist die naturgemässere Art.

Veredeln: kannst dir jemand finden ders kann oder vielleicht einen Kurs machen. Hab selbst noch nicht viel Erfahrung, aber die Freundin die die Erfahrung hat sagt es ist weniger kompliziert als Anfänger meistens meinen.

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Re: Woher nimmt man das Pflanzmaterial für einen Waldgarten,

#3

Beitrag von CHH » Mo 10. Nov 2014, 14:35

Also es ist nicht so, dass ich gar keine Zeit hätte
Pflanzen aus Stecklingen und Samen ziehen wir rund ums Jahr, egal ob Weiden, Hibisken, Beerensträucher,.....
Das funktioniert auch gut, ich habe auch ein Reservoir an Pappeln und Ahornbäumen die ich in die Hecken als Großbäume einbeziehe.
trotzdem würde mich ja wirklich interessieren ob jemand weiß wo Großlandwirte Pflanzen beziehen. Wenn jemand Johannisbeeren oder Heidelbeeren in Großmengen kultiviert glaube ich ja nicht, dass er 14,90 für den Stock zahlt wie das eben bei uns ist.
Mein Zeitfaktor sind eigentlich nur die Kinder, dh. in den nächsten 5 Jahren sollte das Naturparadies auf den vorhanden Flächen vorhanden sein.

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Woher nimmt man das Pflanzmaterial für einen Waldgarten,

#4

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mo 10. Nov 2014, 21:30

Da müsstest du mal einen Ausflug nach Ungarn machen, von da oder noch weiter kommen inzwischen die meisten Obstbäume, die Baumschulen machen das auch kaum mehr selber.

Vielleicht können die Foris aus Ungarn einen Tipp geben.

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Re: Woher nimmt man das Pflanzmaterial für einen Waldgarten,

#5

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 10. Nov 2014, 22:01

ich hab die letzten jahre sehr viele bäume gekauft.

wildobst und andere heimische bäume kaufe ich in einer forstbaumschule. das kostet sehr wenig, je nach grösse und abnahmemenge 2 bis 8 euro/stk.

diverse obst/nussbäume in klimatisch passenden sorten kauf ich in ner winzigen baumschule die mit leidenschaft alles selber ziehen bzw veredeln. da krieg ich viel verschiedenes, alles recht jung, die stückpreise halten sich bei den jungbäumen im rahmen. die hab ich nach langem suchen per zufall gefunden.

such ich was bestimmtes bzw ne ganz bestimmte sorte, meist alte, kauf ich sie da wo es sie gibt, wunder mich manchmal was das kostet, bezahl es aber trotzdem.

muss es von etwas richtig viel sein was es nicht in der forstbaumschule gibt, dann kauf ich es im grosshandel, so in etwa wie das hier wahllos aus der suchmaschine rausgegriffen . bei solchen massenanbietern kauf ich ca 10% mehr als ich für den platz berechnet hab, da hakt es mit der qualität schon manchmal.
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Re: Woher nimmt man das Pflanzmaterial für einen Waldgarten,

#6

Beitrag von 65375 » Di 11. Nov 2014, 13:22

Frag doch mal bei Landwirten, die das anbauen, was Du suchst, ob Du mitbestellen, Restbestände übernehmen oder Adressen von Lieferanten kriegen kannst.

Veredeln ist kein großes Ding. Probier's mal aus. Wenn ich einen ernstzunehmenden Garten hätte, würde ich dauernd Bäume veredeln. Aber bei 100 qm :aeh:

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Re: Woher nimmt man das Pflanzmaterial für einen Waldgarten,

#7

Beitrag von CHH » Di 11. Nov 2014, 16:12

Also, ein Stichwort hier im Forum hat mich auf die Idee gebracht.

Landesforstgarten heißt das Schlagwort, dort ist das echt kostengünstig. Sträucher ca 1€ Bäume mit 150cm ca 2-3 Euro. Das ist doch mal was. Hier in Niederösterreich gibts einen in Gansbach und einen im Waldviertel. Also einer gleich ums Eck bei mir.

Aber, mir fehlt immer noch eine günstige Bezugsquelle für Obstbäume und Beerensträucher.

Veredeln ist super, allerdings braucht man ja wieder die passenden Unterlagen und Reiser und dann Geduld, mit der ists nicht ganz so weit her bei mir.

Naja, wenn wer noch Ideen hat, immer gerne. Vielleicht braucht das ja jemand anderer auch noch.

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Re: Woher nimmt man das Pflanzmaterial für einen Waldgarten,

#8

Beitrag von 65375 » Di 11. Nov 2014, 16:16

Wenn Du genug Platz hast, kannst Du Sämlingsunterlagen nehmen. Gibt allerdings normalerweise große Bäume, nicht für jeden Standort geeignet.

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Re: Woher nimmt man das Pflanzmaterial für einen Waldgarten,

#9

Beitrag von mot437 » Mi 12. Nov 2014, 19:57

Ja wen du unterlagen. Findest und setzt. Hast. Imer noch ein par jare zeit feredeln zu lernen
Und. Die kinder. Haben auch schon an nem apfel freude. Der dranhangt.
Und sind dan im. Richtigen alter um zu helfen ernten. Wen er dan. Hundert kilo. Bringt. Lol
Wen man genug platz. Und unterlagen hat. Kan man ja ne kleine baumschule selber. Machen.
Hab auch eine. Aber. Schlecht. Gewaelter standort. Im ersten jar war. Der platz tol. Da war imer zu nass. Nun merkte ich.
Zufiel. Licht nd zuwenig wasse. Hab uber hundert. Steklinge. Rote weise. Und schwarze johanisberen. Und. Fon den zen wildapfel. Sind. Leider nur sechs. Durchgekomennund das feredeln klapte nochnicht. Der kwitenbaum hat nur drei blater. Und Kirschbaume. Hab ich hier uberal. Zum fersetzen. Und wildzwetschge auch.

Auch eichen sind hier. Fiele junge schoslinge.


Lg tom
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Re: Woher nimmt man das Pflanzmaterial für einen Waldgarten,

#10

Beitrag von Frutti di Bosco » Di 18. Nov 2014, 13:52

Ich war erst vor ein paar Tagen in einer professionellen Obstbaumschule in Niederösterreich und habe dort zwei Apfelbäume geholt für 18 Euro das Stück. Wurzelnackt, Stamm ca 3 cm dick, eingesetzt gut 1,8 m hoch und reichlich Seitenäste. Allerdings auf Unterlage M9, vielleicht nicht das Optimale für einen Waldgarten, aber es sind dort viele Unterlagen verfügbar und sicher eine passende dabei.

Unterlagen (Zumindest bei Äpfeln, wird bei anderem Obst nicht anders sein):
1 oder 2 kaufen, gut anwachsen lassen und im nächsten oder übernächsten Winter knapp über der Erde abschneiden. Da kommen dann viele neue schöne Triebe, welche - wenn verholzt - gut mit Erde angehäuft werden, sodass sie Wurzeln bekommen. Dann die Erde wieder entfernen und viele bereits angewurzelte Stecklinge der gewünschten Unterlage ernten und versetzen. Vorher ein wenig Socialicing mit einem Obstbauern betreiben, welcher Dir dann gerne beim Pflegeschnitt im Winter viele Edelreiser schenkt.

Wildobst, Beerensträucher und Heckenpflanzen kann man jeden Herbst beim Heckentag der regionalen Gehölzvermehrung, RGV, beziehen. (Obstbäume sind dort klein und für die Größe zu teuer, aber sonst alles top!)

Obstbauern bestellen bei Neupflanzungen meist mehr, als sie benötigen und sind froh, wenn ihnen wer die Pflanzen abnimmt. So bin ich sehr billig zu 30 großen Ribislsträuchern gekommen..

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