Fukuoka Masanobu

Moderator: kraut_ruebe

Manfred

Re: Fukuoka Masanobu

#71

Beitrag von Manfred » Do 6. Aug 2015, 19:19

Manche Betriebe arbeiten mit Winterroggen.
Der lässt sich meist auch durch breitwürfige Saat im Spätsommer auf Grünland etablieren.
Und im Frühjahr nach dem Schieben der Halme plattgewalzt steht er nicht wieder auf und taugt so gut als Mulchschicht für diverse Saaten.
Bei Anwendung direkt auf Grünland wird aber viel von dem Grünland wieder durchkommen.
Für frühe Aussaaten eher Deckfrüchte, die im Winter abfieren.

DieterB
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Re: Fukuoka Masanobu

#72

Beitrag von DieterB » Fr 7. Aug 2015, 02:52

holzgaser hat geschrieben:hat eigentlich jemand mit der Fukuoka Masanobu (F.M.) Methode Erfahrungen sammeln können die nicht den Reisanbau betreffen??
Was Fukuoka gemacht hat ist wohl so nicht reproduzierbar, nicht einmal in Japan, nicht einmal auf Fukuoka's farm, wo sein Sohn angeblich jetzt biologischen Anbau betreibt.

Ich betreib seit gut 15 Jahren naturnahen Anbau fuer den Eigenbedarf in einem sehr trockenen Klima. Die einzige einjaehrige Pflanze, die bei mir unter Umstaenden ohne Umgraben waechst sind dicke Bohnen. Aber da muss ich auch das Timing sehr gut hinkriegen. Die "drei Schwestern" (Bohnen, Kuerbisse und Mais) wachsen auch ohne Umgraben, aber nur unter einer ausreichend dicken Mulchschicht, also nur fuer den Kleinanbau. Schon bei Erbsen und Rettichen faellt aber die Keimrate schon so stark selbst mit Mulch, dass sich das ohne Umgraben kaum lohnt. Die meisten Sommergemuese ziehe ich in Saatkaesten vor, um sie dann durch den Mulch direkt in die Erde zu Pflanzen. Bei Starkzehrern wie Kohl geb ich Kompost in das Pflanzloch, andere Pflanzen, wie Tomaten, kann ich direkt in die Erde Pfanzen, da wo ich die Gartenerde schon seit einigen Jahren angereichert habe.

Ich benutze weder Duenger noch Stallmist. In unserer Region haben wir sehr harten Lehmboden mit wenig Humus. Ich reicher den Boden mit Mulch sowie kompostierten Pflanzenresten von unserem Land an. Es wird also nichts von aussen eingefuehrt.

lg. Dieter

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Re: Fukuoka Masanobu

#73

Beitrag von hobbygaertnerin » Fr 7. Aug 2015, 08:44

@Holzgaser,
meine Erfolge waren sehr bescheiden- ich habs wieder aufgegeben.
Der Vergleich von nach Fukuokas in seinem Buch beschriebenen Anbauversuchen und den in den Hochbeeten mit der schwarzen Erde-
war so eindeutig, dass ich mit zwar nicht den so ganz wenigen Arbeitsaufwand, aber dennoch mit einigermaßen vernüftigem Aufwand Gemüse ernten kann.

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Re: Fukuoka Masanobu

#74

Beitrag von holzgaser » So 9. Aug 2015, 22:16

Hallo hobbygärtnerin,

im Hochbeet hab ich das Aussähen mit den Samenkugeln auch schon probiert war aber wegen der Trockenheit in diesem Sommer noch nicht erfolgreich.
Ich werde das System Fukuoka (wenn auch die Wortwahl nicht allen gefällt) im Hochbeet weiter verfolgen um eine praktikable Anwendungsweise zu finden.
Generell ist aber das Hochbeet die beste Methode um als Hobbygärtner(in) Gemüse zu erzeugen. Höchste Erträge, wenig Schnecken und wenig Arbeit.
Vor alle wenn die Erde zum Nachfüllen des Hochbeets als Terra Preta Nova hersgestellt und aufbereitet wird.
Ich bezeichne das Gärtnern mit Hochbeeten als die Königsklasse im Selbstversorgergarten.

Viele Grüße

holzgaser
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Re: Fukuoka Masanobu

#75

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 10. Aug 2015, 10:47

@Holzgaser,
ja, ich gebe dir Recht, Gärtnern im Hochbeet ist der einfachere Weg zum Gemüse, weniger Bücken und Schinderei,
wenn du mit dem System von Fukoaka bei der Hochbeetgärtnerei noch eine weitere Verbesserung herausfindest-
lässt du uns das wissen?
Hochbeet, selbsthergestellte Terra Preta und die Möglichkeit der Bewässerung - denn bei längerer Trockenheit sind die Hochbeete leider ohne den wichtigsten Nährstoff - das Wasser- schnell an ihren Grenzen.
Ich überlege mir derzeit, wie wir Regenwasser in grösseren Mengen speichern könnten- dann hätten wir einen guten Kreislauf und das Hobby Grärtnern lässt einen auch in der heissen Jahreszeit nicht an die Giessgrenzen kommen.

Manfred

Re: Fukuoka Masanobu

#76

Beitrag von Manfred » Mo 10. Aug 2015, 11:20

Nur habt ihr euch dann halt ganz und gar vom Thema dieses Threads entfernt.
Für Seedballs und Hochbeete gibt es schon diverse andere Threads im Forum.

Bei Wikipedia hat jemand recht schön den Kern von Fukuokas Denken formuliert:

"Das Konzept des japanischen Bauern für die natürliche Landwirtschaft lautet: Die Natur ist in der Lage, sich selbst zu erhalten, sie bedarf menschlicher Eingriffe nicht.

Diese Kraft der Natur nutzt Masanobu Fukuoka durch die gezielte Kombination verschiedenster Pflanzen. Er nutzt das ökologische Gleichgewicht zum Schutz der Nutzpflanzen vor Schädlingen und zur Nährstoffanreicherung des Bodens. Seine Felder und Gärten sind reich an Tieren und Pflanzen und müssen weder gepflügt noch chemisch gedüngt werden.

Durch gezieltes Beobachten der natürlichen Abläufe erkennt Fukuoka, wann der richtige Zeitpunkt für die Aussaat ist und welche Pflanzen am besten harmonieren. Er greift nur eben dort ein wo es nötig ist, um die Nutzpflanzen zu erhalten, die er haben möchte. Das Düngen und den Schädlingsschutz überlässt er der Natur."

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Re: Fukuoka Masanobu

#77

Beitrag von marabu » Di 11. Aug 2015, 16:09

Merci, merci Manfred für diese kompakte, schöne Zusammenfassung!
Grüße
aller doucement, n'empêche pas d'avancer - langsam gehen, hindert nicht daran voran zu kommen

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Re: Fukuoka Masanobu

#78

Beitrag von holzgaser » Do 13. Aug 2015, 10:09

Hallo Manfred,

Nur habt ihr euch dann halt ganz und gar vom Thema dieses Threads entfernt.
Für Seedballs und Hochbeete gibt es schon diverse andere Threads im Forum.
also sollte ein Thread mit den Thema "Garten und Landwirtschaft auf Basis der Philosophie von Masanobu Fukuoka"
angelegt werden?

In welches Thema kann man die Versuche und Beschreibungen hierzu integrieren? Vieleicht "Permakultur allgemein"?

vielen Dank für Deine Komentare.

Gruß holzgaser
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Re: Fukuoka Masanobu

#79

Beitrag von DieterB » Do 13. Aug 2015, 22:09

Manfred hat geschrieben:Nur habt ihr euch dann halt ganz und gar vom Thema dieses Threads entfernt.
Für Seedballs und Hochbeete gibt es schon diverse andere Threads im Forum.
Naja, Seedballs gehoert natuerlich zu Fukuoka wie sonst nichts. Er hat sogar mal versucht die Methode zu patentieren. Aber Seedballs funktionieren wohl nur in den seltensten Faellen. Ich habs probiert und ich hab von unzaehligen Leuten gehoert, die das voller Begeisterung auch probiert haben. Am Ende verlaeuft das immer im Sand.

Was Hochbeete, wie andere Permakultur-Methoden angeht, dann stimmt das schon. Das hat nichts mit Natural Farming zu tun, und widerspricht sogar oft seinen Prinzipien. Nachdem ihm jemand Bilder von Hochbeeten in Spanien gezeigt hatte, sagte er, dass das nichts mit Natural Farming zu tun hat. Der Grund its klar, in Natural Farming gilt das Prinzip des Zero-Input.

Manfred

Re: Fukuoka Masanobu

#80

Beitrag von Manfred » Do 10. Dez 2015, 23:39

Ein Bericht über einen Besuch bei Fukuokas Enkel.
Die Erzählung über Fukuokas Gedanken im Alter schließen für mich den Kreis hin zu Allan Savory und dem Holistic Management.
Auch dort geht es darum, dass die Natur viel zu komplex ist, um sie auch nur annähernd zu erfassen und man deshalb lernen muss, sie machen zu lassen und sich mit ihrem Fluss zu bewegen. Und Savory hat evtl. das Schwert für den Gordischen Knoten gefunden, der bisher verhinderte diese Methoden im großen Umfang in die Praxis einzuführen.

http://trentbrown.in.s205663.gridserver ... -farm-iyo/

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