holzgaser hat geschrieben:
Mir gefällt der Begriff Permakultur nicht besonders. Obwohl von den letzten Besuchern (auch ein Forumsmitglied war dabei) in meinem "Naturgarten" die Feststellung kam: das was du da machst ist Permakultur.
Kann man naturnahen Gartenbau und Landwirtschaft als Permakultur bezeichnen? War die Betriebsweise von Masanobu Fukuoka eine Permakultur?
Mir fällt es außerordentlich schwer den Begriff Permakultur zu erklären.
Einige sagen dass eine Permakultur vorliegt wenn der Boden immer mit Pflanzen bedeckt ist, andere meinen nur wenn alle Dinge mehrere Funktionen erfüllen ist das im Sinne der Permakultur.
Ja der Begriff ist speziell, daher auch das ewige Spiel mit der "besten, präzisesten usw.." Permakulturdefinition.
Ungeachtet dessen finde ich ihn gerade dadurch, und daß er auf mehrere Ebenen zutreffend ist klasse.
Permanente Bodenbedeckung ist schon mal wichtig. Die Schwerpunktverschiebung von anuellen zu dauerhaften Pflanzen eingentlich noch prägender. Und der Gegensatz zur Kultur der Ackerbauern, die seit im damals fruchtbaren Halbmond angefangen wurde der Boden zu Pflügen nach einigen Generation immer weiterziehen auf neues Land ausweichen musste, ergo nie dauerhaft war, prägnanter kann man den Gegensatz kaum in einen Begriff fassen.
Literaturempfehlung:
Montgomery "Dreck".
Als Kriterium zu entscheiden Ob etwas Permakultur ist kann man einmal die Permakultur-Ethik heranziehen. Als Landwirtschaftliches Kriterium ist die Frage ob Bodenbildung statt Bodenabbau (Ohne Externe Quellen zu nutzen) stattfindet.
Und wenn man Systeme betrachtet, ob sie die Permakultur Nachhaltigkeit-Definition einhalten: Mehr Energie zu produzieren, als sie über ihren Lebenszyklus verbraucht haben.
Von Bill Mollison ausgehend ist Permakultur(permaculture) ein geschützter Begriff (Ergänzung: In Australien), den jeder der einen 72h-Kurs der das Handbuch-der-permakultur abdeckt erfolgreich abgeschlossen hat gewerblich nutzen kann. Ein Logo usw. musst dir allerdings selbst geben, das der permakultur-akademie ist für diese reserviert. Wer 2 Jährige erfolgreiche Praxis nachweisen kann, der kann ein Permakultur-Diplom erwerben. Diese Seite ist eigentlich recht klar und in einer eher offenen weise definiert.
Ich räume den Menschen auch ein, daß sie nicht wie ein Mönch Ihr ganzes Leben der Permakultur unterstellen. Wenn man in dem Ein oder anderen Bereich Schritte zur PK unternimmt ist das für mich Okey. Es ist nicht jedermanns Sache von heute auf Morgen sein ganzes Dasein umzukrempeln. Daher sehe ich es als Überzogene Kritik an, wenn man seine Ideale auf die Permakultur projeziert, und dann jeden PK-Anwender-kritisiert der diesen Idealen nicht enspricht (altruistisch, Geldlos, perfekt...).