Die 12 Prinzipien der Permakultur

Moderator: kraut_ruebe

viktualia

Re: Die 12 Prinzipien der Permakultur

#11

Beitrag von viktualia » Fr 7. Jul 2017, 09:11

Hallo Vanessa, also ich hab ja keinerlei Kurse für PM besucht und meine Faszination für deren Grundlagen kommt eher aus der Parallele zu für mich akzeptablen therapeutischen Ansätzen (miteinbeziehen des Kontext, angleichen der "Lösung" an Bedürfnisse des Betroffenen/der Erde, Feed-Back einbeziehen, selbiges immer wieder einholen); aber ich hab das Gefühl,
auf ca. 100 Stunden observieren nur eine Stunde Aktion/Arbeit kommt.
da sollte "observieren" durch "Erfahrungen" ersetzt werden.
Für mich klingt "observieren" zu sehr nach kontrollieren, für die Altforis hier klingt es wahrscheinlich zu sehr nach Nichts-Tun,
und da die noch nicht soweit sind, erntest du da womöglich nen Shit-storm. Muss ja nicht schon wieder sein.
"Faulheit denkt scharf", sagte meine Mutter immer.
"Wu-Wei" sagt Fukuoka.
Konventionelle Landwirtschaft hat, meiner unbescheidenen Meinung nach, auch ne Menge mit Sklavenmentalität zu tun.
Die Erde untertan machen und so, vor allem aber dass "Man" sich nur durch Not zum Umdenken bringen läst und nicht durch schlichte Neugier oder weil es eine Technik zur Freisetzung von Lebensenergie ist. Na ja. Kommt Zeit, kommt anders.....

Rohana, würde es dich kränken, wenn ich dir unterstelle, dass du nicht konventionell arbeitest, sondern deine Kühe bewusst pflegst?
Eine von den guten Leisen bist? Und nur keinen Bock hast, Kollegen als Sklaven zu bezeichnen, was ich in deinem Kontext voll in Ordnung finde?
(Ich darf das, dafür "reparier" ich ja auch, was heutzutage unter die Räder kommt....)

Olaf
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Re: Die 12 Prinzipien der Permakultur

#12

Beitrag von Olaf » Fr 7. Jul 2017, 09:16

"The pattern is design and design is the subject of Permaculture."
ist mir schon wieder zu schwurbelig. So wie Bibelsprüche. Da sind mir die 10 Gebote auch lieber, und auch als Gottloser kann ich da ne Menge von praktizieren. Naja, ich bin eben mehr so der Praktiker.
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Die 12 Prinzipien der Permakultur

#13

Beitrag von Peterle » Fr 7. Jul 2017, 09:24

Das mit den 100Std. beobachten gefällt mir :)
Mein Verhältnis von beobachten zu arbeiten ist deutlich schlechter, jetzt verstehe ich diesen Hype endlich.

Gruß

Peter

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kraut_ruebe
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Re: Die 12 Prinzipien der Permakultur

#14

Beitrag von kraut_ruebe » Fr 7. Jul 2017, 09:31

viktualia hat geschrieben: da sollte "observieren" durch "Erfahrungen" ersetzt werden.
nein, das bedeutet schon beobachten.

ein grundstück 'richtet man sich erst ein', im idealfall, wenn man mal einem jahresverlauf zugesehen hat. und weiss, wos zuerst friert, wo das schmelzwasser runterrinnt, wo das wasser sich nen weg bahnt wenns zu viel regnet, wo die sonne hinbrennt im sommer, wo sich welche tierchen einnisten, oder was auch immer alles an kleinigkeiten genau da zutrifft wo man sich einen lebensraum gestelten will.

geduld aufzubringen und genau hinzusehen und auch wahrzunehmen ist die grundlage, bevor man etwas macht (und 'etwas' ist dann sehr wahrscheinlich eine kleine korrektur und kein totalumbau, man will ja mit der vorhandenen natur arbeiten).

...und das bezieht sich nur aufs design, also die (um)gestaltung des geländes. die stunde hat nix mit gemüseanbau oder ernte oder sonstwas zu tun.

das ist der große unterschied zwischen klassischer PK und sonstigen andersformen wie holzersche oder wessen auch immer, wo erstmal mit bagger a la landschaftsgärtner drübergefahren wird.
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Re: Die 12 Prinzipien der Permakultur

#15

Beitrag von bielefelder13 » Fr 7. Jul 2017, 09:37

Super Peterle, sehe ich auch so. :hmm: :haha:
Fang nie an aufzuhören. Höre niemals auf Anzufangen.

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Re: Die 12 Prinzipien der Permakultur

#16

Beitrag von kraut_ruebe » Fr 7. Jul 2017, 09:45

ja? wie oft baut ihr denn eure gärten so um, dass das mehr stunden braucht? :hmm:
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viktualia

Re: Die 12 Prinzipien der Permakultur

#17

Beitrag von viktualia » Fr 7. Jul 2017, 10:12

???
Peter, meintest du, dass du weniger beobachtest, mehr arbeitest?
Hast du nicht ne Pause gemacht, zwischendurch, und wusstest dann dieses Frühjahr viel darüber, was du wie anders machst?
Meine ich so gelesen zu haben und weis jetzt nicht so recht, ob ich dich verstehe.
(Nein, ich weis ja, dass ich dich oft nicht verstehe, das ist jetzt wirklich ne ernstgemeinte Frage.)

Ja, K_R, schön beschrieben mit dem Schmelzwasser und den Behausungen.
Und was ich das allerschönste finde ist die Effektivität, die dann auch im Beobachter wächst: ich kann ja schon in gewissem Maße meine Erkenntnisse auf nen anderen Grund übertragen, wenn ich meine Unwissenheit als Normal annehmen kann und lerne, Fragen zu stellen.
(Das Universum ist nun mal viel größer als ich, da muss ich nicht dauernd meine Angst davor inszenieren indem ich mich über diese Erkenntniss stelle.)

Mit Mustern lernt es sich eigentlich sehr viel leichter als mit isolierten Fakten.
Aber das ist Neurologie, zwar Teil der Biologie, aber tja, ebenfalls konventionell durchseucht.

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Re: Die 12 Prinzipien der Permakultur

#18

Beitrag von Rohana » Fr 7. Jul 2017, 10:17

viktualia hat geschrieben: Konventionelle Landwirtschaft hat, meiner unbescheidenen Meinung nach, auch ne Menge mit Sklavenmentalität zu tun.
Die Erde untertan machen und so, vor allem aber dass "Man" sich nur durch Not zum Umdenken bringen läst und nicht durch schlichte Neugier oder weil es eine Technik zur Freisetzung von Lebensenergie ist.
Da mag ich mal wieder widersprechen ;)
(Konventionelle) Landwirtschaft hat ein Ziel: Nahrung liefern. So viel wie möglich und so gut wie möglich, im Rahmen dessen was mach-bar ist. Früher noch extremer als heute, wo man dank Globalisierung nicht mehr 100% auf lokale Strukturen angewiesen ist. Mit Sklavenmentalität hat das nichts zu tun, sondern mit der schlichten Tatsache, dass die Kühe gefüttert werden wollen, jeden Tag. Die Menschen auch. Das setzt man nicht durch reine Neugier aufs Spiel. Sprich, im laufenden Betrieb ist nur begrenzter Platz für Experimente mit hohem Risiko - was natürlich jeder Betriebsleiter für sich selbst entscheidet.
Das heisst nicht, dass es nicht auch weitreichende Forschung gäbe, neue Erkenntnisse, neue Ideen oder neue Wege zum alten Ziel. Auch und grade im Zuge der besseren Vernetzung und Globalisierung, wo man in anderen Gegenden mit anderen Ansätzen in Berührung kommen kann. Aber wer sieht schon von aussen, wieviel sich da wirklich bewegt?
Rohana, würde es dich kränken, wenn ich dir unterstelle, dass du nicht konventionell arbeitest, sondern deine Kühe bewusst pflegst?
Eine von den guten Leisen bist? Und nur keinen Bock hast, Kollegen als Sklaven zu bezeichnen, was ich in deinem Kontext voll in Ordnung finde?
Es würde mich nicht kränken, es wird aber der Sache nicht gerecht, meine ich. Wir arbeiten in der Tat "konventionell" und viele, wenn nicht die meisten unserer Kollegen pflegen ihre Tiere und ihre Böden ebenfalls "bewusst" - das muss sich ja nicht ausschliessen. Ob sie jetzt die Kuh mit Namen oder Nummer anreden, hauptsache sie reden mit ihr :mrgreen:

Zum beobachten und dass es in der "konventionellen" Landwirtschaft nicht gemacht würde: Total falscher Dampfer. Auch wieder so eine Sache, die man von aussen wenig bis gar nicht sieht. Ohne Beobachtung (und die richtigen Schlüsse ziehen) kein Erfolg, denn mit Schema F kommt man hier nicht weit.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

viktualia

Re: Die 12 Prinzipien der Permakultur

#19

Beitrag von viktualia » Fr 7. Jul 2017, 10:18

Olaf, "Der Weg ist das Ziel und das Ziel ist der Weg" hat nix von nem Bibelspruch, die gehen anders.
"Mach dir.....", "Du sollst.....",
Ich widerstehe jetzt der Versuchung, altes und neues Testament zu vergleichen, nur kurz: "du sollst auch deine Feinde lieben" wär kein schlechter Wahlspruch für die Konvis.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Die 12 Prinzipien der Permakultur

#20

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 7. Jul 2017, 10:25

kraut_ruebe hat geschrieben:
viktualia hat geschrieben: da sollte "observieren" durch "Erfahrungen" ersetzt werden.
nein, das bedeutet schon beobachten.
"observe"?
kraut_ruebe hat geschrieben:ein grundstück 'richtet man sich erst ein', im idealfall, wenn man mal einem jahresverlauf zugesehen hat.
"und die vorhandenen eßbaren Wildpflanzen kennengelernt hat"

:michel: :michel:
Wir haben unser Grundstück genau nach diesen Regeln umgestaltet und Neupflanzungen vorgenommen.
(nicht im Gemüsegarten, den haben wir anfangs dort angelegt, wo er bei den Vorbesitzern war und erst viiiel später noch zwei weitere angelegt.)
Aber - ich hatte damals gar keine Kurse besucht und auch keine Bücher studiert gehabt, außer Wolf-Dieter Storl und ein paar Anthroposophen - ist das PK?? :aeh:

Deshalb meine ich ja auch, das ist eigentlich gesunder Hausverstand und unsere Altvorderen haben das alles "gewußt", anders hätte die Menschheit wohl nicht überleben können - oder??
Care of the Earth, Care of People, Fair Share
und auch das kann man nicht in Kursen lernen - dazu muss man einfach nur ein - Vorsicht: altbackenes Wort!!!! -

guter Mensch sein..... :pft:

@Olaf:

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