Beitrag 8
Quelle:
http://savory.global/allanUncensored/To ... e-holistic
Das Management muss ganzheitlich werden, um den Klimawandel aufhalten zu können.
27. April 2016
Zusammenfassung: Das Management des Komplexen und die Rolle der Nutztiere hinsichtlich des Klimawandels.
Meinen letzten Beitrag habe ich mit der Ankündigung beendet, dass ich zusammenfassen würde, warum es, wenn wir den Klimawandel jemals ernsthaft aufhalten wollen, absolut erforderlich ist, das Komplexe zu managen und richtig gelenkte Nutztiere einzusetzen, um die Wüstenbildung umzukehren und das Land zu heilen. Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass die Zukunft unserer Zivilisationen an diesen zwei Notwendigkeiten hängt.
Rekapitulieren wir die Gründe für den Klimawandel
Soweit wir wissen, beruht der Klimawandel hauptsächlich auf zu viel Kohlendioxid, Methan, Stickoxiden und Ruß in der Atmosphäre und auf der Ausbreitung der Wüsten.
Es gibt immer noch einige, die die Tatsache des Klimawandels anzweifeln, aber nur wenige verleugnen die Ausbreitung der Wüsten im globalen Maßstab, weil die Beweise dafür unzweifelhaft sind.
Die Treibhausgase sind etwas natürliches, werden aber im Überschuss zu Schadstoffen, deshalb werde ich sie der Einfachheit halber Schadstoffe nennen. Einige bemerken den Beitrag der Landwirtschaft zu den Treibhausgas-Emissionen und fast alle schieben die Schuld für die Methanemissionen und die menschengemachte Ausbreitung der Wüsten auf die Nutztiere.
Die veröffentlichten Zahlen darüber, aus welchen Quellen die Schadstoffe stammen, variieren stark. Für meine Argumentation nehme ich daher in Näherung an, dass 50% aus fossilen Brennstoffen und 50% aus der Landbewirtschaftung (Bodenzerstörung, Verbrennen von Biomasse und Wüstenbildung) stammen. Zu menschengemachten Wüsten werden hauptsächlich die braunen Flächen auf untenstehender Karte, der Großteil der Landmasse der Erde.
Quelle: NASA
Was müssen wir tun?
1) Damit aufhören zusätzliches Kohlendioxid und andere Schadstoffe in die Atmosphäre zu blasen.
2) Die bereits vorhandenen Schadstoffe (die geerbte Last) wieder aus der Atmosphäre entfernen und sie dort einlagern, wo sie für tausende Jahre sicher aufgehoben sind.
3) Die Wüstenbildung rückgängig machen.
Es gibt ein wachsendes Bewusstsein dafür, dass wir die Schadstoffemissionen aus fossilen Brennstoffen stoppen müssen. Es gibt bisher kaum ein Bewusstsein für die Notwendigkeit, die bereits vorhandenen Schadstoffe wieder aus der Atmosphäre zu entfernen, und dafür, wo diese eingelagert werden könnten. Nur eine einzige Nation (Frankreich) hat auf der COP21-Konferenz in Paris die naheliegendste Lagermöglichkeit benannt: Den Boden. Durch einige Wissenschaftler wird vermehrt über die Nutzung von Technologie und Geo-Engineering zur Dekarbonisierung der Atmosphäre besprochen, und auch um die Erde zu kühlen.
Wenn wir nur das Problem der Verbrennung fossiler Energieträger lösen, dann wird, logisch betrachtet, die Erderwärmung schon wegen der Zeitverzögerung, bis dieser Effekt greift, und wegen des großen Beitrags der Landwirtschaft weitergehen. Solange die Landwirtschaft jährlich 75 Milliarden Tonnen Boden durch Erosion verliert, gibt es wenig Hoffnung, irgendwelche Gase einzulagern oder das Methan durch Bodenorganismen zu fixieren – der einzige sichere Platz, wo diese Stoffe sicher für tausende Jahre eingelagert werden könnten. Die Ozeane übersäuern bereits und mit Bäumepflanzen ist nicht zu erreichen was notwendig wäre, wie bereits in früheren Beiträgen diskutiert.
Wem geben wir die die Hauptschuld?
Die allgemeine Überzeugung ist, dass die fossilen Energieträger und die Nutztiere die Haupttäter sind, und es gibt deshalb wachsenden öffentlichen Unmut. Havard-Studenten setzen die Verwaltung mit der Forderung unter Druck, im Stiftungsvermögen die 36 Milliarden Dollar schweren Beteiligungen an den Top 200 der börsennotierten Fossile-Rohstoff-Unternehmen aufzulösen. Und buchstäblich hunderte von Prominenten bewerben einen veganen oder vegetarischen Lebensstiel zum Schutz der Umwelt.
Vorherige Blogeinträge
In den bisherigen Beiträgen habe ich dieses komplizierte Thema in verdaulichen Brocken aufbereitet:
Beitrag 1: Das mit Abstand größte Leck im Boot der Menschheit, das fast alle anderen Lecks noch vergrößert, während das Boot sinkt.
Beitrag 2: Unsere Unfähigkeit, den Unterschied zwischen komplizierten Dingen (alles, was wir unter Verwendung von Technologie herstellen) und komplexen Dingen (menschliche Organisationen und die Natur) zu verstehen.
Alles in der linken Spalte enthält keine sich selbst organisierende Komplexität. Alles in der rechten Spalte enthält selbstorganisierende Komplexität und ist deshalb per Definition komplex.
Beitrag 3: Warum das Management der Komplexität die wichtigste Herausforderung für das Überleben der Zivilisation ist.
Beitrag 4: Warum die Menschheit Komplexität bisher nicht erfolgreich managen kann.
Beitrag 5: Wie wir die Komplexität in unseren Leben, Organisationen und der Natur managen können.
Beitrag 6: Das fehlende Werkzeug – richtig gemanagte Nutztiere – ohne das wir dem Klimawandel und der Wüstenausbreitung nicht erfolgreich begegnen können.
Beitrag 7: Was bedeutet „richtig gemanagt“?
Beitrag 8: Diese Zusammenfassung.
Alternativen zu den fossilen Energieträgern
In seinem TED-Talk Anfang 2016 hat Al Gore über die ermutigenden Erfolge bei der Entwicklung nachhaltiger Energiegewinnungsmethoden als Ersatz für die fossilen Energieträger gesprochen. Nur durch den Einsatz von Technologie kann diese notwendige Aufgabe erfüllt werden. Aber einmal mehr haben wir es mit etwas zu tun, dass wir herstellen – Energie aus Sonne, Wind etc. – und nicht mit dem Management von Komplexität.
Was sind die komplexen Sachverhalte, die wir bezüglich des Klimawandels angehen müssen?
Wir müssen:
-den Ausstoß von atmosphärischen Schadstoffen aus der Landbewirtschaftung stoppen
-die Ausbreitung der Wüsten weltweit umkehren
-die bereits vorhandenen Schadstoffe wieder aus der Atmosphäre entfernen
-die überschüssigen Schadstoffe am einzigen für tausende Jahren sicheren Ort einlagern: Im Boden
-das globale Finanzsystem reformieren, das die Umweltzerstörung vorantreibt
-erreichen, dass die Öffentlichkeit besser über diese Probleme informiert ist, damit sich diejenigen Organisationen ändern können, die bisher den nötigen Wandel blockieren
All diese Aspekte des Problems beinhalten komplexe, selbstorganisierende Systeme und die Natur – wir müssen also die Komplexität mangen, wie ich in den bisherigen Beiträgen erklärt habe.
Lasst mich jetzt zusammenfassen was wir mit unserem genetisch verankerten Entscheidungsfindungsprozess erreichen können, den wir und alle unsere Organisationen bisher nutzen, mit einem Vorgehen in unserer üblichen, reduktionistischen Art und Weise:
Der genetisch verankerte Entscheidungsfindungs- und Richtlinienerstellungs-Prozess
Erinnert euch: Wenn wir diesen Entscheidungsfindungsprozess nutzen, wie es die Menschen über Jahrhunderte getan haben, dann reduzieren wir die soziale, ökologische und wirtschaftliche Komplexität (die nicht zu vermeiden ist) jeweils auf ein einzelnes Problem, das gelöst werden soll. Und wir haben nur 4 Arten von Werkzeugen für den Umgang mit der Komplexität der Natur:
-Technologie
-Feuer
-Stilllegung (in Ruhe lassen)
-Lebende Organismen (Bäume pflanzen etc.)
Es gibt dann keine weiteren Werkzeuge für das Management von Ökosystemen.
Unter Verwendung dieser vier Werkzeuge können wir:
1) Den Ausstoß von Schadstoffen aus fossilen Energieträgern stoppen, indem wir Technologie nutzen, um nachhaltige Energiegewinnungsmethoden zu entwickeln.
2) Geo-Engineering einsetzen, um die Schadstoffe aus der Atmosphäre zu entfernen und sie irgendwo einzulagern.
3) Geo-Engineering einsetzen, um die Erde zu kühlen
(Unter Geo-Engineering verstehen wir bewusste Eingriffe im großen Maßstab in das natürliche System der Erde, um mittels Technologie dem Klimawandel entgegen zu wirken.)
Was noch? Ich fürchte, das war‘s.
Bisher hat Technologie noch nie ein größeres Umweltproblem gelöst, ohne unbeabsichtigte Auswirkungen zu verursachen, und Geo-Engineering wird keine Ausnahme sein. Keine Technologie, die man sich auch nur vorstellen könnte, kann die globale Wüstenausbreitung umkehren und die Böden der Ackerflächen regenerieren. Der Einsatz von Technologie um Bäume zu pflanzen oder Gras zu säen kann, wie ich bereits erläutert habe, die Wüstenausbreitung nicht umkehren, weil er nicht die Ursache behebt – die Oxidation der bodenbedeckenden Pflanzen - was den Einsatz von Feuer notwendig macht, den viele Umweltschutz-Organisationen befürworten. Und riesige Flächen der Erde, viel größer als die USA, erhalten weniger als 200 mm (8 inch) an Niederschlägen – zu wenig, als dass Bäume eine Bodenbedeckung gewährleisten könnten. Auch der Einsatz von Technologie um Biokohle herzustellen, eine der vielversprechendsten Ideen, funktioniert wahrscheinlich am besten in den begrenzten Regionen der Erde mit konstanter und hoher Feuchtigkeit – den Regionen, wo keine Wüstenbildung erfolgt.
Noch einmal: Das ist der Grund, weshalb wir keine andere Option haben als eine besser informierte Öffentlichkeit.
Was können wir erreichen, wenn wir zusätzlich gut gemanagte Nutztiere einsetzen?
1) Dekarbonisierung der Atmosphäre, indem wir als sicheren Speicher hauptsächlich die Grasland-Böden nutzen (Welche mit Abstand den größten Teil der Landmasse der Erde bedecken).
2) Umkehrung der Wüstenbildung weltweit, während wir gleichzeitig Menschen in großen, problematischen Regionen ernähren, wo 95% des Landes Menschen nur durch Tiere ernähren kann und wo der jährliche Niederschlag im Allgemeinen weniger als 200 mm beträgt.
3) Die Integration von Nutztieren in einen regenerativen (auf der Biologie aufbauenden) Ackerbau, um die Ackerböden zu regenerieren.
4) Regeneration der Methan-Abbauprozesse in den Böden.
5) Einsatz von Nutztieren, um das jährliche Abbrennen von Milliarden ha Grasland zu ersetzen.
6) Und durch den Einsatz von Technologie können wir die Schadstoffemissionen aus fossilen Energieträgern verhindern.
Ich könnte das fortsetzen, aber es ist genug, um meinen Standpunkt klar zu machen. Die Tabelle unten zeigt die grundlegenden Unterschiede, ob wir uns nur auf Technologie verlassen, oder ob wir den Schalter im Kopf umlegen und das Potential von richtig gemanagten Nutztieren ausschöpfen:
Zusammenfassung:
In dieser Serie von Blogeinträgen habe ich mein Bestes versucht, um in einfacher Weise die extrem gefährliche Situation zu erläutern, der die Menschheit gegenüber steht – gefährlicher als alle bisherigen Kriege, sogar gefährlicher als ein Atomkrieg. Ich habe keinen einzigen Ort gefunden, wo das bisher auch nur versucht wurde, basierend auf einfachem, gesundem Menschenverstand, so dass einfache Menschen oder Nobelpreisträger es verdauen können.
Ich glaube, die meisten Menschen denken, dass schon irgendeine Führung – ein Politiker, eine Organisation, eine Institution – auftauchen wird, die das Ruder in die Hand nimmt und einen klaren Weg aufzeigt. Das wird nicht passieren, weil unsere Organisationen komplexe, weiche Systeme sind, unfähig eine Führungsrolle einzunehmen und unfähig zur Veränderung bevor nicht ein erheblicher Wandel in der öffentlichen Meinung erfolgt. Unsere Prominenten, als gute Menschen, was die meisten sind, tuen ihr Bestes um der Umwelt zu helfen, indem sie als Beispiele für ihre Fans wirken. Aber die meisten von Ihnen reagieren auf die Überzeugungen und den Druck ihrer Fans. Wie sonst könnte man den hohen Prozentsatz von Prominenten erklären, die Veganer oder Vegetarier werden? Wenn einer von Ihnen spricht, wie Leonarde de Caprio oder Brad Pitt, dann hören Millionen zu, und jubeln und teilen es in den sozialen Medien. Die großen Umweltschutzorganisationen, die so eine wichtige Rolle spielen könnten, tun es ebenfalls nicht, weil sie von der öffentlichen Meinung und Stimmung und Emotion abhängig sind, durch ihre Spendenabhängigkeit von einer Öffentlichkeit, die großteils die Nutztiere verdammt.
Lieder bin ich nicht bekannt genug, um die Prominenten und Millionen von Menschen zu erreichen, die einfach nur besser informiert werden müssten, weil wir nach dem handeln, was wir wissen oder glauben. Die meisten Menschen sind gut und tun ihr Bestes. Millionen von Menschen tweeten, bloggen, posten und teilen täglich Stückchen der Situation, der die Menschheit gegenüber steht. Während das auf der einen Seite gut ist, trägt es auf der anderen auch zur Verwirrung der öffentlichen Meinung bei.
Wir haben alles Geld der Welt. Der eine Luxus, den das Team Menschheit und die jüngeren Generationen nicht haben ist Zeit. Ich verzweifle, wenn ich sehe, wie Veganer gegen Fleischesser kämpfen, während gutmeinende Prominente noch Öl ins Feuer gießen. Ich verzweifle, wenn ich sehe wie darüber gestritten wird, wie viel Methan Kühe produzieren, oder wie viel Kohlenstoff Grasland absorbieren kann, während unser Boot untergeht und gute Menschen nur die Deck-Bestuhlung herumschieben. Selbst wenn Rinder 20 mal so viel Methan produzieren würden wie sie es tun, hätten wir immer noch keine andere Option als die Komplexität zu managen und Nutztiere einzusetzen .
Um der zukünftigen Generationen der Menschheit willen, danke ich den paar von euch, die diese erste Serie meiner Blogeinträge gelesen und geteilt haben. Jeder kleine Beitrag hilft und Ihr habt geholfen. Vielen Dank!